PM: Autonomes Zentrum Köln dementiert angeblichen Dialog mit der Stadt

Pressemitteilung
Köln, 06.06.2017

Autonomes Zentrum Köln dementiert angeblichen Dialog mit der Stadt

* Stadtsprecherin Inge Schürmann behauptet, es gäbe Gespräche zwischen der Verwaltung und der AZ-Vertretung.
* Das Autonome Zentrum Köln dementiert, dass Gespräche mit der Stadt Köln stattgefunden haben.

Inge Schürmann leitet die Pressestelle der Stadt Köln und sagte gegenüber der Kölnischen Rundschau (01.06.2017), es „laufen Gespräche zwischen AZ-Vertretern und der Verwaltung“. Uli Rothfuß, Pressesprecher des Autonomen Zentrum Köln hierzu:

„Es ist schon interessant, dass wir das aus der Zeitung erfahren, mit uns würde geredet. Doch das ist schlichtweg gelogen, wenn Verwaltungsmitarbeitende behaupten, mit uns im Austausch oder überhaupt in Kontakt zu stehen.“

Die Aussage der Stadtsprecherin Schürmann reiht sich ein in eine Kette irreführender Behauptungen. Bereits im Februar gab die Verwaltung gegenüber dem Rat der Stadt an, mit dem AZ in Dialog zu stehen. Das AZ stellte damals bereits in einem internen Schreiben an die SPD-Fraktion klar, entgegen dieser Aussage nicht kontaktiert worden zu sein. Das Autonome Zentrum Köln hat in den vergangenen 12 Monaten knapp 100 Gespräche mit Vertreter_innen der Kommunalpolitik geführt. Ein Dialog mit der Stadtverwaltung fand dagegen nicht statt. Der letzte Kontakt mit dem Stadtentwicklungsamt kam unter starkem öffentlichen Druck im Dezember 2016 zu stande. Trotz der Versprechungen, den Dialog danach aufnehmen zu wollen, suchte die Stadt seither nicht mehr das Gespräch.

Quellen:
Kölnische Rundschau, 01.06.2017: http://www.rundschau-online.de/region/koeln/autonomes-zentrum-in-koeln-aktivisten-wollen-standort-in-suelz-behalten-27016102
Anfrage der SPD Fraktion aus Januar 2017:
Antwort auf Vorlage Nr. 0299/2017 vom 9.2.2017 an die SPD-Fraktion
Stellungnahme Autonomes Zentrum Köln vom 13.02.2017 an die SPD Fraktion

PM: Neues Bündnis „Stadtpolitische Vernetzung“ kündigt Demonstration für eine basisdemokratische Stadtplanung an

  • In Köln haben sich verschiedene soziale, kulturelle und ökologische Gruppen zu einem Bündnis zusammengeschlossen.
  • Unter dem Motto „Das Problem heißt Verdrängung“ demonstriert das Bündnis am 17. Juni in Köln gegen die zunehmende Verdrängung von Menschen und Projekten aus der Stadt.
  • Weitere Bürger_inneninitiativen sind eingeladen, sich einzubringen.
Köln, 28.05.2017
Pressemitteilung
Die „Stadtpolitische Vernetzung“ ist ein Netzwerk aus zur Zeit 19 Kölner Initiativen. Sie setzt sich für bezahlbaren Wohnraum, nichtkommerzielle Freiräume, die Vergesellschaftung von Grund und Boden, eine neue Basisdemokratische Stadtplanung sowie der Erhaltung von öffentlichen Grünflächen, sozialen, kulturellen und politischen Projekten ein. Das Bündnis fordert das Recht auf Stadt für alle Bewohner_innen, unabhängig ihres sozioökonomischen oder rechtlichen Status. Damit kritisiert wird Gentrifizierung, Repression, neoliberale Stadtentwicklung und Rassismus. Am 17. Juni 2017 wird das Anliegen unter dem Motto „DAS PROBLEM HEISST VERDRÄNGUNG“ als Demonstration in die Öffentlichkeit getragen. (Link zum Aufruf)
Kim Wolnośc von der Stadtpolitischen Vernetzung sagt hierzu:
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Stadt soziale, ökologische und kulturelle Anliegen nicht zusammen denkt oder sogar gegeneinander ausspielt. Wir wollen Gemeinsamkeiten dieser Anliegen wieder stärker sichtbar machen und fordern von der Stadt Kooperationsbereitschaft und Lösungsorientierung.“ 
Durch das große Stadtentwicklungsprojekt „Masterplan Köln-Innenstadt“ und „Smart City“ stehen aktuell im gesamten Stadtgebiet unzählige soziale Projekte, Kunst- und Kulturräume, alternative Wohnprojekte und Politikorte auf der Streichliste. Das Autonome Zentrum oder der Wagenplatz „Wem gehört die Welt?“ gehören zu den bekanntesten Beispielen rücksichtsloser Stadtplanung. Der Bauwagenplatz ist eine feste Institution des Kölner Stadtlebens seit über 30 Jahren als alternative Wohn- und Lebensform. Das Autonome Zentrum wird von über 40 Gruppen, Initiativen und Vereinen betrieben und gelobt sowohl für seine Sozialprojekte, mit welchen auch Obdachlose- und Bedürftige angesprochen werden, als auch für die antirassistische und antifaschistische Arbeit sowie basisdemokratische Angebote.
Uli Rothfuß, Pressesprecher des Autonomen Zentrums Köln begründet die Entscheidung, sich in das Bündnis einzubringen:
„Wir wollen als Teil des neuen Bündnisses deutlich machen, dass wir zusammenstehen. Wir sind verwundert, dass die Zukunft des AZ nach wie vor unklar ist. Und dies nach jetzt über 7 Jahren und unzähligen Gesprächen mit der Stadt. Wir werben für den Dialog aber reden gegen eine Betonwand. Der Stadt sagen wir: Hört endlich auf, uns zu verarschen!“ 
Brigitte Setzt von Wohnraum für Alle ergänzt:
„Die Wohnbedingungen vieler Menschen in Köln sind unzumutbar und menschenunwürdig, zugleich verdienen Immobilienkonzerne Unsummen an der Not. Anstatt ihrer Aufgabe gerecht zu werden und für günstigen Wohnraum zu sorgen, heißt die Devise der Stadt immer noch: Markt der Höchstpreise vor Stadt für alle. Wir können dem nicht zusehen und werden auch weiterhin Häuser besetzen, um Wohnen zu können.“ 
Die Stadtpolitische Vernetzung ist ein Bündnis von:

Allerweltshaus e.V.
Antifaschistische Koordination Köln und Umland AKKU
Antifaschistische Gruppe CGN
Autonomes Zentrum Köln
Baustelle Kalk e.V.
Café Kollektiv Fatsch
Feministischer Arbeitskreis Köln
Gold + Beton (Kunstgalerie)
Initiative Güterbahnhof Mülheim
Karthäuserwall ist überall
KLUBKOMM – Verband Kölner Clubs und Veranstalter e.V.
Recht auf Stadt Köln
Recht auf Stadt Aachen
Schalten & Walten (Kunst- und Projektraum)
Sommerblut Kulturfestival e.V.
Trash Chic (Kneipe)
Wagenplatz Wem Gehört Die Welt
Wohnen Wagen!
Wohnraum für Alle
Einzelpersonen

Weitere Bürger_innen-Initiativen sind eingeladen, sich in das Netzwerk einzubringen. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse netzwerk-k@riseup.net an uns wenden.

7. Jahre Autonomes Zentrum Köln- Das Problem heißt Verdrängung

Vorläufiges Programm:

14:00 Uhr: Tore offen!
– Kaffee & Kuchen
– Digitalisierungs-Workshop

15:30 Uhr: Film zum Thema Wagenplätze und Info zum Wagenplatz „Wem gehört die Welt“

16:00 Uhr: Vortrag zum Thema Intersektionalität mit anschließender Diskussion ( Antifaschistische Gruppe CGN)

16:00 Uhr ParkAkrobatik Köln Workshop auf der Gauklerwiese (gleich gegenüber vom AZ)

16:30 Uhr: Krav Maga Einführungsworkshop

18:00 Uhr: Muay Thai Einführungsworkshop:
„Thai- Boxen oder Muay Thai ist der thailändische Nationalsport. Bei diesem Kampfsport kommen Fäuste, Ellenbogen, Knie und Beine zum Einsatz. Des weiteren darf im Stand gerungen werden (Muay Thai Clinch). Für alle die hier einmal Hineinschnuppern wollen stehen Euch am AZ Geburtstag zwischen 14:30 und 16:00 Uhr im Bewegungsraum erfahrene Trainer zur Verfügung, um mit Euch gemeinsam die Schlagpolster zu bearbeiten.
Kick it!“

17:00 Uhr: Diskussion: Autonomes Zentrum Köln – Auf dem Weg zu einem Ort solidarischer Gegenmacht?
Antifaschistische Koordination Köln und Umland und Interventionistische Linke Köln
(https://www.facebook.com/events/1837715693218280/)

18:00 Uhr: AZ Zukunft – Strategien und Perspektiven für ein AZ im Park (Antifaschistische Gruppe CGN)

18:30 Uhr: Abendessen
Die Vokü AG hat sich dieses Jahr die spanische/kanarische Küche vorgenommen und kredenzt euch eine gemischte vegane Tapas-Platte.

19:00 Uhr: Film „Projekt A – Eine Reise zu anarchistischen Projekten“ im Rahmen der Libertären Wochen

ab 19:30 Uhr: Konzerte mit Los Bitchos Bartos, No Weather Talks, Resolutions, Dr. Dosenbier. Ab 23:00 Uhr  Aftershowparty miit Die Heftigen Joes (PunkCoverClassics) & DjIphone (80’s & Hits)

ab 23:00 Uhr Techno mit Aesthetik & Zerstoerung

Ganztägig:
– Kinderbetreung (14 h – 18/19 h)
– Umsonstladen

 

Aufruf:

… und wir hängen nochmal 100 dran! – Das Autonome Zentrum hat Geburtstag!

Sieben Jahre sind seit der Besetzung der ehemaligen KHD-Kantine in Köln-Kalk vergangen und auch noch heute in der Luxemburger Strasse 93 bietet das AZ einen (Frei)Raum für linke emanzipatorische Solidarität und Praxis. Hier werden soziale Projekte, unkommerzielle Kultur und parteiunabhängige Politik vereint. Ob Kneipenabende, Konzerte, Info- und Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen, Sportkurse, Umsonstladen, Foodsharing-Projekt oder Gruppentreffen – das AZ ist ein Ort, an dem zahlreiche Menschen zusammenkommen, um eine solidarische Alternative zu den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen zu entwickeln.

Freiräume aktivieren! Das Problem heißt Verdrängung!

Monatlich gehen tausende Menschen im AZ ein und aus und dennoch wird das AZ im Rahmen des Projekts „Parkstadt Süd“ der Stadt Köln überplant, welches die Erweiterung des Grüngürtels bis zum südlichen Rheinufer vorsieht. Obwohl das AZ leicht in den Grüngürtel integriert werden könnte, soll es nach Meinung der Stadt einfach aus dem Bereich Eifelwall verschwinden. Einen Ersatzort gibt es nicht. Dieser Plan fügt sich nahtlos ein in eine profitorientierte Stadtpolitik, die systematisch Freiräume zerstört und den Ausverkauf der Stadt vorantreibt. So sind auch andere alternative Projekte wie der Bauwagenplatz Wem gehört die Welt stark bedroht.

Sieben Jahre und immer noch kein Ende!

Doch wir lassen uns nicht so einfach verdrängen. Wir werden für unsere Freiräume kämpfen! Also lasst uns die vergangenen sieben und die kommenden 100 Jahre AZ Köln gemeinsam feiern. Kommt am 13.05. ab 14 Uhr vorbei zur großen Geburtstagsparty mit  Kaffee&Kuchen, Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops, Foto-Ausstellungen, Filmvorführungen, der Eröffnung der AZ-Bibliothek, leckerem Essen sowie einem buntgemischten Konzert-&Partyprogramm! Auch für die kleinen Gäste ist gesorgt!

Wir sehen uns im AZ!

Nach Lokalzeit-Beitrag im WDR: Öffentlicher Druck auf Politik nimmt zu

Jörg  Frank (Die Grünen Köln) hält den Verbleib des Autonomen Zentrums Köln (AZ) für „theoreitisch  möglich“. Seiner Einschätzung nach gebe dies auch der Bebauungsplan für Parkstadt Süd her. Die Aussage entlockte ihm die kritisch nachfragende Interiewerin und Moderatorin Simone Standl  in der Lokalzeit des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Jörg Detjen bezog für Fraktion Die LINKE zuvor bereits klar Stellung und schloss sich unserer  Forderung an, das AZ in den geplanten erweiterten Grüngürtel zu integrieren.
Wenige Tage nachdem der Kölner Stadtanzeiger bereits fünf weitere Jahre für das Autonome Zentrum Köln an der Luxemburger Straße gefordert hatte[1] berichtete nun auch die WDRLokalzeit ausführlich und ausgewogen über unsere Situation.[2] Der Beitrag samt Interview mit Jörg Frank ist in der Mediathek abrufbar (http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-koeln/video-lokalzeit-aus-koeln-1080.html)
Die Argumente für einen Verbleib des AZ am jetzigen Standort wurden sowohl vom Kölner Stadtanzeiger als auch im WDR-Fernsehen deutlich: neben der zentralen Lage, die für viele Nutzer_innen die Erreichbarkeit  gewährleistet, ist die Einbindung in die geplante Parkanlage Süd  niedrigschwellig möglich und stellt aus Sicht der Öffentlichkeit keinen Widerspruch zur geplanten Parkanlage dar.
AZ-Sprecher  Uli Rothfuß zeigte sich mit dem medialen Echo der letzten Wochen mehr  als zufrieden:
Wir haben großen Rückhalt auch in der lokalen  Bevölkerung bekommen und die Befürwortung für ein Autonomes Zentrum, integriert im Park, wächst.
Quellen:
[1] Kölner Stadtanzeiger vom 8. Februar 2017 [lesen]
[2] WDR Fernsehen, Lokalzeit in Köln, 20. Februar 2017 [ansehen]

Lippenbekenntnisse und Luftschlösser für das Autonome Zentrum Köln? Nein danke!

Pressemitteilung 16.02.2017,
Köln

Das Autonome Zentrum (AZ) soll seinen derzeitigen Standtort an der Luxemburger Straße Ende 2018 räumen, damit bleiben Politik und Verwaltung der Stadt Köln weiter bei ihrer bisherigen Linie. Umfangreiche Bemühungen tausender AZ-Nutzer_innen, von Kulturschaffenden, Sozialverbänden wie auch der Stadtgesellschaft und der Nachbarschaft, mit verantwortlichen Politiker_innen und Verwaltungsmitarbeiter_innen persönlich in Kontakt zu treten und für einen Erhalt des AZ am Standort zu werben laufen damit ins Leere. Selbst eine Petition mit überwältigender Resonanz und ein durch und durch positives Medienecho bleiben bisher ungehört.
Lippenbekenntnisse und Luftschlösser? Nein danke!

„Wir bitten Sie darum, mit dem Autonomen Zentrum ins Gespräch zu kommen  und auf dialogisch-demokratische Weise eine Lösung zu erarbeiten, die  für beide Seiten zufriedenstellend ist“,

fordert einer der größten deutschen Jugend- und  Sozialverbände Deutschlands (95.000 Mitglieder) von den Fraktionen SPD, CDU, Die GRÜNEN und Die LINKE im Rat der Stadt Köln in einem internen Schreiben.

Bisher hat sich keine Partei offiziell für das Autonome Zentrum Köln im Park ausgesprochen, sodass der Abriss weiter im Raum steht, obwohl der Stadtdirektor im Rahmen einer Präsentation zum Masterplan Innenstadt bereits im August 2013 informiert hat, dass es keine Ersatzorte gibt. Mit der Veröffentlichung des Wettbewerbstextes für den Bauabschnitt Eifelwall durch die Stadtverwaltung, in dem das AZ nicht einmal erwähnt wird, zeigt sich, dass alle bisherigen Bemühungen tausender Unterstützter_innen ergebnislos blieben.

Vertreter_innen der Verwaltung nehmen die Verantwortung nicht an und sehen die Politik gefordert. Doch bisher blieb auch die Aufforderung an die politischen Entscheidungsträger_innen, auf den Ausschreibungstext Einfluss zu nehmen, damit dort das AZ und dessen Interessen hinterlegt werden, wirkungslos.
So waren mehrere Vertreter_innen der GRÜNEN und der LINKEN mit Fraktionsspitzen einer Einladung zu einer ausgiebigen Ortsbegehung mit anschließendem runden Tisch sehr wohl gefolgt und auch ein SPD-Bezirksvertreter kam vorbei, eine Einflussnahme ist jedoch bislang nicht zu erkennen.

Jörg Frank (Die GRÜNEN):

„Wir haben versichert, uns mit der Planung des AZ intensiv zu befassen und uns absehbar über das weitere Vorgehen – nämlich den über den Verbleib des AZ – intern abzustimmen. Derzeit gilt noch die von den GRÜNEN damals unterstützte Beschlussfassung des Hauptausschusses, wonach die Verwaltung einen geeigneten Ersatzstandort vorzuschlagen hat, sofern das AZ am 31.12.2018  nicht verbleiben kann.“

Jörg Detchen (Die LINKE) sagt:

„Das AZ ist ein wichtiges Zentrum für alternative Kultur, politisches Handeln und soziale Projekte, kurz: Eine Bereicherung für Köln, die erhalten bleiben muss! Wir unterstützen einen Verbleib des Autonomen  Zentrums im Grüngürtel. Politik, Verwaltung, AZ und Anwohner müssen  weiter darüber verhandeln, ob dies in den jetzigen Gebäuden möglich ist, oder in einem ökologischen Neubau innerhalb des Grüngürtels.“

Michael Frenzel (SPD Köln) sagt:

„Anlässlich der Ratssitzung im Dezember hatte ich die Gelegenheit zu einem ausführlichen persönlichen Gedankenaustausch mit AZ-Nutzenden, die mir die AZ-Situation ausführlich dargestellt haben.“

Mit der CDU Köln ist noch ein persönlicher Ortstermin geplant.

Wir fordern politisches Handeln, echten Dialog und von der Verwaltung Lösungsorientierung!
Pressesprecher Uli Rothfuß:

„Wieder wurde von den kommunalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern eine Chance vertan, den Konflikt um den Verbleib des Autonomen Zentrums zu entschärfen. Wir waren und sind weiterhin gesprächsbereit. Überrumpeln lassen wir uns allerdings nicht – weder durch die wahnhaften Abrissträume aus dem Grünflächenamt noch durch Versuche, uns mit bürokratischen Spielchen irgendwelche Mauern in den Weg zu bauen. Wir werden nicht tatenlos daneben stehen und zusehen, wie Stück für Stück vollendete Tatsachen geschaffen werden, die auf einen Abriss unserer Gebäude und der Anlage hinauslaufen. Wir fordern weiterhin von den politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern als auch der Verwaltung der Stadt Köln, dass der Verbleib des AZ endlich in die Planungen für die Parkstadt Süd miteinbezogen wird!“

Rothfuß kündigte an, nun selbständig die beauftragen Planungsbüros zu kontaktieren und diese umfassend zu den Überlegungen und Konzepten einer Integration des AZs in die Parkstadt Süd zu informieren. Rothfuß weiter:

„Wenn das alles nicht fruchtet, werden wir mit der Ausarbeitung unserer bereits präsentierten Entwürfen zeigen, dass eine Integration des AZ in die Parkstadt Süd möglich ist.“

gez. Interessengemeinschaft Autonomes Zentrum

Alle Pressemitteilung zur Kampagne #AZbleibt: https://az-koeln.org/presse-news/

Zum Teilen bei Facebook: https://www.facebook.com/Autonomes.Zentrum.Koeln/photos/1363468647045916

Fakt or Fake? Die Argumentationshilfe für unser AZ im Park

In Diskussionen mit politischen Akteur_innen werden gerne Probleme aufgeführt, um den Verbleib des Autonomen Zentrums im Park zu verhindern oder zu erschweren.
Nachfolgend werden die Punkte aufgezählt und in sachlicher Form entkräftet.
1. Das Autonome Zentrum Köln sei besetzt.
Nein, ist es nicht.
2. Das Autonome Zentrum solle sich an Verträge halten
Das tut es. Die Forderung ist daher ungerechtfertigt und impliziert zugleich einen Vorwurf der jeglicher Grundlage entbehrt: Das Autonome Zentrum ist allen vertraglichen Verpflichtungen bisher nachgekommen.
3. Das Autonome Zentrum stünde der Erweiterung des Grüngürtels im Weg.
Nein, das stimmt nicht. Die Wegführung der geplanten Parkanlage lässt sich variieren, ein geplanter Fußgängerweg oder Radfahrweg könnte galant an der Wand des Vordergebäudes vorbei geführt werden. Im Weg steht aber unverrückbar der 4 Meter hohe Bahndamm und das weiträumige Justizparkhaus, hier wird der Park auf knapp 10 Meter geschmälert und in das Nadelöhr der Bahnunterführung geführt. Dort entstehen konkrete Gefahren für alle Verkehrsteilnehmenden.
Die Behauptung des im Weg stehens ist eine Behauptung noch nicht feststehender Ergebnisse. Damit werden Entwürfe vorweggenommen, welche erst Mitte 2017 nach Ausschreibung des Wettbewerbs von Architekturbüros vorgelegt werden sollen. Eine Frage wird die Wegführung sein sowie die Überführung des bisherigen Grüngürtels über die Luxemburger Straße in den Abschnitt Eifelwall. Die Architekturbüros haben eine Straßenlänge von knapp 200 Metern für die Wegeführung. Davon nimmt das Autonome Zentrum bloß einen Bruchteil mit dem Vorderhaus ein (cirka 15 Meter), welches zudem mit einer großzügigen Tor-Durchfahrt durchlässig ist und allen Offen steht. Die Stadt weigert sich jedoch, diese Möglichkeit in den Betrachtungsrahmen einzubeziehen. Das AZ fordert von der Politik, Einfluss auf den Auslobungstext zu nehmen, damit eine Integration kooperativ und gemeinschaftlich überlegt werden kann. Hierbei unterstreicht das Autonome Zentrum Köln ausdrücklich den Wunsch aller Bürger_innen nach Naherholung und Grünflächen. Auch das Autonome Zentrum kann sich keinen geeigneteren Ort vorstellen als den jetzigen.
 Parkstadt Süd, Eifelwall, Luxemburger Straße, Autonomes Zentrum, Köln

Das AZ ist aufgrund seines Grundrisses gut in das Parkkonzept zu integrieren. Das Modell ist online unter https://www.parkstadt-sued-eifelwall.org zu sehen.

4. Das Autonome Zentrum sei mit dem Konzept Parkstadt Süd unvereinbar.
Das sehen wir gänzlich anders und sind damit nicht allein. Das Autonome Zentrum ist durchlässig und offen gestaltet – dies gibt bereits der Grundriss her (Gebäude, Anlage, begrünbarer Innenhof und großzügige Durchfahrt). Zudem liegen Stadtverwaltung und Politik bereits erste konzeptionelle Ideen des Autonomen Zentrums vor, wie die Anlage nach unseren Vorstellungen in den Park integriert werden kann, so dass Park und AZ zusammen gedacht werden können. Darüber würde sich auch Konrad Adenauer freuen, der bereits 1920 ein flammendes Plädoyer für den inneren Grüngürtel veröffentlichte und explizit Jugendzentren als Teil seines Naherhholungskonzeptes im inneren Grüngürtel vorsah. Auch Adenauer unterstrich bereits die Zusammengehörigkeit von ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Das Autonome Zentrum erfüllt auch die von Anrainern vorgetragenen Ansprüche an den Park nach unkommerziellen kulturellen Angeboten, Raum für Diskussion, Sport im Park, Urban Gardening uvm. Die Angebote des AZ fallen unter die Sammelbegriffe Freiraum, Naherholung und Kontemplation.
5. Parkstadt Süd habe konzeptionell keine Gebäude vorgesehen.
Parkstadt Süd ist – wie der Name schon verrät – eine stadtplanerische Verquickung der Grüngürtelerweiterung und einem Neubaugebiet (sog. Marktstadt), Bildungseinrichtungen und anderen sozialen, ökologischen und kulturellen Anliegen. Deshalb konnte auch eine Ausnahme für das Tierheim Zollstock gefunden werden und auch das Justizparkhaus darf bleiben – als weiträumige Beton- und Pflastersteinanlage.
6. Die Verwaltung habe keine Möglichkeit, auf die Belange des Autonomen Zentrums im Bürger_innenbeteiligungsverfahren einzugehen, da dies im Auftrag nicht mitumfasst gewesen sei.
Verschiedene Beispiele an anderer Stelle zeigen, dass Belange der Bürger_innenschaft von den Stadtpaner_innen berücksichtigt werden und ganz offensichtlich Teil des Auftrages an die Planungsverantwortlichen gewesen sein müssen. Warum dies für das AZ nicht gelten soll ist unverständlich.
Die Bürger_innenversammlung vom 8. Juli 2017 forderte in ihrer Resolution eine dauerhafte Lösung für das Autonome Zentrum Köln, und falls es kein Ersatzgebäude gebe sollte das AZ erhalten bleiben.
7. Die Partei XY steht ja hinter dem AZ – schon seit Kalker Zeiten. Jedoch nicht an diesem Standort.
Wenn sich Parteien zu einem Beschluss für ein Tierheim entscheiden können, für das Archivgebäude oder das Parkhaus der Justiz, muss das für das AZ ebenso möglich sein.
8. Die Menschen im AZ verfolgten persönliche Interessen.
Das AZ besteht aus 45 Gruppen und Initiativen und ist eine heterogene und multiple Interessengemeinschaft. Der tragende Verein ist zudem gemeinnützig. Alle Angebote im AZ werden ehrenamtlich und unkommerziell angeboten. Die Interessengemeinschaft des AZ hat zudem ein ureigenes Interesse daran, persönliche Vorteilsnahme – gleich welcher Art – auszuschließen. Dies wird durch die Kontrolle der Nutzenden sichergestellt, die sich regelmäßig zum Plenum treffen.
9. Das AZ sei ein Ort für Gewalt.
Wir nehmen solche Vorwürfe sehr ernst. Das AZ versteht sich als diskriminierungsfreier Raum. Besuchende erfahren das AZ als offenen, toleranten und freundlichen Ort, solidarisch und hilfsbereit. Für physische und psychische Gewaltausübung oder gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (z. B. Rassismus, Antisemitismus oder Antifeminismus) ist kein Platz im AZ.
Nähere Informationen zum Thema: Unser Umgang mit Konflikten
10. Es gibt feststehende Beschlüsse der Stadt.
Das Bundesverwaltungsgericht hat am 10. April 2018 die Planungsgrundlage  von Parkstadt Süd kassiert und festgestellt, dass die Planung unvollständig war. Beschlüsse, die auf der Grundlage schlechter Planung oder unvollständiger Informationen beruhen, können nicht die Grundlage sein, das AZ abzureißen.
Der Rat hat einen Bebauungsplan beschlossen und ebenfalls beschlossen, Bürger_innen zu beteiligen. Dies ist nachweislich nicht erfolgt, die von der Bürger_innenschaft geforderte Resolution möchte die Stadt Köln auch nicht anerkennen.
Konsens aller in Parkstadt Süd aktiven Initiativen und Interessengruppen ist, dass das Verfahren verbessert werden soll. Auch die Stadt Köln ist darauf eingegangen und hat unlängst eine Arbeitsgruppe hierzu gegründet.

Offener Brief an Henriette Reker und die Fraktionsvorsitzenden der Stadt Köln

Pressemitteilung  vom 19.01.2017

  • Nutzer_innen des Autonomen Zentrums (AZ) wenden sich in offenem Brief an führende Komunalpolitiker_innen
  • Online Petition für den Erhalt des AZs findet  binnen eines Tages über 1500 Unterstützer_innen.
In einem dringlichen Appell fordern die Nutzer_innen des Autonomen Zentrums die Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die LINKE auf, sich für den Erhalt des AZs am jetzigen Standort, der Luxemburger Straße, auszusprechen.
Am Rande einer von 800 Menschen besuchten Benefizveranstaltung für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer_innen am Samstag im Autonomen Zentrum sagte AZ-Sprecher Uli Rotfuß:
Das Planungsverfahren für den Bereich Eifelwall geht jetzt in die heiße Phase. Nach unseren Informationen ist der Erhalt des AZ in der Auslobung des Planungswettbewerbs nicht enthalten. Jetzt sind die Politiker_innen gefordert, endlich Stellung zu beziehen. Wird jetzt nicht gehandelt, droht das AZ einfach weggeplant zu werden.
Das AZ richtet an die kommunalen Entscheidungsträger_innen und Politiker_innen zwei ganz konkrete Foderungen:
  1. Sie sollen sich dafür stark machen, dass der Erhalt des Autonomen Zentrums kurzfristig in den bereits weitesgehend fertigen Auslobungstext des Planungswettbewerbs aufgenommen wird und
  2. sie sollen sich dafür einzusetzen, einen Ratsbeschluss auf den Weg zu bringen, der den langfristigen Erhalt des AZ am aktuellen Standort festschreibt.
Zeitgleich mit dem offenen Brief ging am 17. Januar 2017 gegen Mittag eine Online-Petition für den Erhalt des AZs an den Start. In den ersten Stunden hatten bereits über 1500 Unterstützer_innen unterschrieben und die Kampagnze #AZbleibt erreichte über 50.000 Kontakte innerhalb des ersten Tages.
AZ-Sprecher Uli Rotfuß dazu: „Wir sind überwältigt von der massenhaften Unterstützung, die uns gerade zuteil wird. Wir sind zuversichtlich, dass die kommunalen Entscheidungsträger_innen ein AZ, dem es in kürzester Zeit gelingt, in der Stadt tausende Unterstützer_innen zu mobilsieren, nicht einfach wegplanen werden!“

Kampagne #AZbleibt gestartet

Jetzt geht´s los! #AZbleibt Petition startet.

Der Verbleib des Autonomen Zentrums ist akut durch eine neue Immobilienspekulation der Stadt Köln bedroht!
Du willst dich aktiv für den Erhalt des AZ Kölns einsetzen?! Dann unterschreib doch unsere Petition „AZ Köln bleibt! Eine lebenswerte Stadt für alle!“ und teile sie mit deinen Freund*innen. Je mehr sich JETZT gegen den Ausverkauf unserer Stadt wehren, umso bessere Chancen hat das AZ, erhalten zu bleiben!
 HIER GEHT’S ZUR PETITION
Du willst dich über den neusten Immobilienwahnsinn „Parkstadt Süd“ und die Lage des AZs darin informieren? Dann sieh doch mal auf unserer Karte nach.
HIER GEHT’S ZUR KARTE:
Wir müssen der Wohnungsnot und dem Ausverkauf der Stadt an Immobilienfirmen nicht länger zusehen, wir können uns dagegen wehren! 

AZ Köln fordert Bestandsschutz analog zu Tierheim-Entscheidung

PRESSEMITTEILUNG
AUTONOMES ZENTRUM KÖLN
Köln, 21. Dezember 2016

Nach der Entscheidung zur Erhaltung des Tierheims Zollstock fordern Nutzer*innen nun ebenfalls einen Bestandsschutz für das Autonome Zentrum!

Jetzt steht es also fest: Das Tierheim Zollstock darf bleiben. Das Zuhause für die 300 Tierchen wird in die Pläne für die Parkstadt Süd integriert und sein Erhalt vorerst gesichert – dank der Unterstützung im Bürger*innenbeteiligungsverfahren und einer breiten Lobby aus Lokalpolitik, Bürger*innen und Vereinen. Das Autonome Zentrum gratuliert dem Tierheim zur Zusicherung seines Erhalts und dem Planungsamt zu der Erkenntnis, dass es bei aller Liebe zur urbanen Begrünung trotzdem Raum für vielfältige Projekte geben kann, die nicht dem Zweck dienen, Gewinne abzuwerfen.

Die gute Nachricht: Es ist möglich, verschiedene – auch nichtkommerzielle – Interessen im Planungsverfahren zu berücksichtigen.

Die schlechte Nachricht: Das gilt offensichtlich nicht für alle Projekte, die bislang das Gebiet der zukünftigen Parkstadt vielfältig und lebenswert machen. Zwar stellt auch das Autonome Zentrum Köln (AZ) mit seinen kulturellen und politischen Angeboten einen unersetzlichen Ort der sozialen Begegnung dar, doch hier werden plötzlich andere Maßstäbe angelegt und das Planungsamt verweigert den Bestandsschutz. Dabei gilt ähnlich wie beim Tierheim: Die zentrale Lage ist für das AZ und seine Unterstützer*innen von Bedeutung. Die Nähe zur Universität, die Sichtbarkeit in der Stadt und die gute Erreichbarkeit ermöglichen erst, dass viele Menschen an diesem Ort partizipieren können. Ob Food-Sharing, Mitmach-Fahrradwerkstatt, Sportangebote oder politische Veranstaltungen – die selbstorganisierten und kostenlosen Angebote sind wichtiger Anlaufpunkt für viele Menschen mit geringem Einkommen aus der näheren Umgebung.

Mit der Überplanung des Autonomen Zentrums würde die Stadt Köln ein alternatives und soziales Projekt aus der Stadtmitte verdrängen und dessen Bemühungen ignorieren, vielen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und die soziale Vielfalt des Veedels zu erhalten. Dabei entstünden nicht einmal Kosten für die Stadt. Allein am politischen Unwillen scheint der Bestandsschutz für das Autonome Zentrum zu scheitern.

Wir nehmen die Ängste der Institutionen und Einrichtungen ernst und wir haben auch nicht vor, Entscheidungen mit einem Federstrich zu beenden“, ließ sich Anne Luise Müller, Chefin des Planungsamtes, im Kölner Stadtanzeiger zitieren. Wäre das ernst zu nehmen, dürfte dem Erhalt des AZs nichts mehr im Wege stehen. Vor diesem Hintergrund fordert Uli Rothfuß:

Wir fordern die Stadt Köln auf, nicht mit zweierlei Maß zu messen und die Wünsche aller Bürger*innen ernst zu nehmen. Ein Ort wie das Autonome Zentrum, in dem monatlich mehr als 1000 Menschen ein- und ausgehen, darf nicht einfach bei den städtischen Planungen übergangen werden. Was für das Tierheim Zollstock gilt, muss auch für uns gelten. Der Bestandsschutz für das AZ innerhalb der Parkstadt Süd ist möglich und notwendig!

Damit ökologische und soziale Nachhaltigkeit nicht weiter gegeneinander ausgespielt werden, hat das Autonome Zentrum hierzu ein Positionspapier veröffentlicht:
https://az-koeln.org/presse-news/soziale-und-umweltvertraegliche-nachhaltigkeit-fuer-gruenguertel-gefordert/

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