Lippenbekenntnisse und Luftschlösser für das Autonome Zentrum Köln? Nein danke!

Pressemitteilung 16.02.2017,
Köln

Das Autonome Zentrum (AZ) soll seinen derzeitigen Standtort an der Luxemburger Straße Ende 2018 räumen, damit bleiben Politik und Verwaltung der Stadt Köln weiter bei ihrer bisherigen Linie. Umfangreiche Bemühungen tausender AZ-Nutzer_innen, von Kulturschaffenden, Sozialverbänden wie auch der Stadtgesellschaft und der Nachbarschaft, mit verantwortlichen Politiker_innen und Verwaltungsmitarbeiter_innen persönlich in Kontakt zu treten und für einen Erhalt des AZ am Standort zu werben laufen damit ins Leere. Selbst eine Petition mit überwältigender Resonanz und ein durch und durch positives Medienecho bleiben bisher ungehört.
Lippenbekenntnisse und Luftschlösser? Nein danke!

„Wir bitten Sie darum, mit dem Autonomen Zentrum ins Gespräch zu kommen  und auf dialogisch-demokratische Weise eine Lösung zu erarbeiten, die  für beide Seiten zufriedenstellend ist“,

fordert einer der größten deutschen Jugend- und  Sozialverbände Deutschlands (95.000 Mitglieder) von den Fraktionen SPD, CDU, Die GRÜNEN und Die LINKE im Rat der Stadt Köln in einem internen Schreiben.

Bisher hat sich keine Partei offiziell für das Autonome Zentrum Köln im Park ausgesprochen, sodass der Abriss weiter im Raum steht, obwohl der Stadtdirektor im Rahmen einer Präsentation zum Masterplan Innenstadt bereits im August 2013 informiert hat, dass es keine Ersatzorte gibt. Mit der Veröffentlichung des Wettbewerbstextes für den Bauabschnitt Eifelwall durch die Stadtverwaltung, in dem das AZ nicht einmal erwähnt wird, zeigt sich, dass alle bisherigen Bemühungen tausender Unterstützter_innen ergebnislos blieben.

Vertreter_innen der Verwaltung nehmen die Verantwortung nicht an und sehen die Politik gefordert. Doch bisher blieb auch die Aufforderung an die politischen Entscheidungsträger_innen, auf den Ausschreibungstext Einfluss zu nehmen, damit dort das AZ und dessen Interessen hinterlegt werden, wirkungslos.
So waren mehrere Vertreter_innen der GRÜNEN und der LINKEN mit Fraktionsspitzen einer Einladung zu einer ausgiebigen Ortsbegehung mit anschließendem runden Tisch sehr wohl gefolgt und auch ein SPD-Bezirksvertreter kam vorbei, eine Einflussnahme ist jedoch bislang nicht zu erkennen.

Jörg Frank (Die GRÜNEN):

„Wir haben versichert, uns mit der Planung des AZ intensiv zu befassen und uns absehbar über das weitere Vorgehen – nämlich den über den Verbleib des AZ – intern abzustimmen. Derzeit gilt noch die von den GRÜNEN damals unterstützte Beschlussfassung des Hauptausschusses, wonach die Verwaltung einen geeigneten Ersatzstandort vorzuschlagen hat, sofern das AZ am 31.12.2018  nicht verbleiben kann.“

Jörg Detchen (Die LINKE) sagt:

„Das AZ ist ein wichtiges Zentrum für alternative Kultur, politisches Handeln und soziale Projekte, kurz: Eine Bereicherung für Köln, die erhalten bleiben muss! Wir unterstützen einen Verbleib des Autonomen  Zentrums im Grüngürtel. Politik, Verwaltung, AZ und Anwohner müssen  weiter darüber verhandeln, ob dies in den jetzigen Gebäuden möglich ist, oder in einem ökologischen Neubau innerhalb des Grüngürtels.“

Michael Frenzel (SPD Köln) sagt:

„Anlässlich der Ratssitzung im Dezember hatte ich die Gelegenheit zu einem ausführlichen persönlichen Gedankenaustausch mit AZ-Nutzenden, die mir die AZ-Situation ausführlich dargestellt haben.“

Mit der CDU Köln ist noch ein persönlicher Ortstermin geplant.

Wir fordern politisches Handeln, echten Dialog und von der Verwaltung Lösungsorientierung!
Pressesprecher Uli Rothfuß:

„Wieder wurde von den kommunalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern eine Chance vertan, den Konflikt um den Verbleib des Autonomen Zentrums zu entschärfen. Wir waren und sind weiterhin gesprächsbereit. Überrumpeln lassen wir uns allerdings nicht – weder durch die wahnhaften Abrissträume aus dem Grünflächenamt noch durch Versuche, uns mit bürokratischen Spielchen irgendwelche Mauern in den Weg zu bauen. Wir werden nicht tatenlos daneben stehen und zusehen, wie Stück für Stück vollendete Tatsachen geschaffen werden, die auf einen Abriss unserer Gebäude und der Anlage hinauslaufen. Wir fordern weiterhin von den politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern als auch der Verwaltung der Stadt Köln, dass der Verbleib des AZ endlich in die Planungen für die Parkstadt Süd miteinbezogen wird!“

Rothfuß kündigte an, nun selbständig die beauftragen Planungsbüros zu kontaktieren und diese umfassend zu den Überlegungen und Konzepten einer Integration des AZs in die Parkstadt Süd zu informieren. Rothfuß weiter:

„Wenn das alles nicht fruchtet, werden wir mit der Ausarbeitung unserer bereits präsentierten Entwürfen zeigen, dass eine Integration des AZ in die Parkstadt Süd möglich ist.“

gez. Interessengemeinschaft Autonomes Zentrum

Alle Pressemitteilung zur Kampagne #AZbleibt: https://az-koeln.org/presse-news/

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