AZ Lux (ab 2015)

Anfangsphase AZ Lux93

Anfang 2015 zogen wir in die Luxemburger Str. 93, für die wir einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Köln bis zum 31.12.2018 unterzeichnet hatten.

Nun folgte eine lange und energiezehrende Zeit der Renovierung, in der sehr viel gewerkelt, gebaut, repariert und verschönert wurde, bis das AZ schließlich wieder für Veranstaltungen geöffnet werden konnte.

Auch kamen neue Gruppen und Personen dazu, andere gingen. Neben den baulichen Arbeiten mussten auch die Plenums- und Organisationsstrukturen aufrechterhalten oder wieder eingeführt werden.

Irgendwann nach dieser Anfangszeit stellte sich jedoch auch ein Alltag in der Lux93 ein. Die verschiedenen Werkstätten öffneten wieder, ebenso wie Info- und Umsonstladen. Es gab immer mehr regelmäßige und unregelmäßige Veranstaltungen, Konzerte, Parties, Küfa-/Kneipenabende und auch das Sportangebot füllte sich immer weiter. Heute sind mehr als 40 Gruppen im AZ organisiert, die ein buntes Programm auf die Beine stellen.

Hier ein paar ältere und aktuelle Fotos von der Lux.

An dieser Stelle haben wir auch ein paar Flyer, Plakate und Fotos gesammelt, um euch einen kurzen Eindruck davon zu geben, was veranstaltungsmäßig in der Lux so
abging und -geht. Diese Bilder sind natürlich nur ein kleiner Bruchteil all der Veranstaltungen im AZ!

Stadt überplant das AZ

Während wir uns in der Lux einlebten, plante die Stadt Köln bereits das Ende unseres AZ.

In den Jahren 2015 und 2016 gab es immer wieder Ratssitzungen und städtische Veranstaltungen zu dem Prestige-Projekt „Parkstadt Süd“, in dessen Rahmen das AZ überplant worden ist. Das AZ soll abgerissen werden, um dort Rollrasen als Erweiterung des Grüngürtels auszulegen.

Erste und auch spätere Versuche von AZ-Aktivist*innen, sich bei den sogenannten Bürger*innenbeteiligungsveranstaltungen in die Planung der Grüngürtel-Erweiterung einzubringen und eine mögliche Integration des AZ in die Planungen zu thematisieren, schlugen fehl bzw. wurden ignoriert oder unterbunden.

Dennoch wurden die AZ-Unterstützer*innen nicht müde, ihre Forderung „AZ bleibt!“ immer wieder einzubringen, ob bei den Stadtgesprächen mit OB Reker, einer Ratssitzung oder direkt auf der Straße.

AZ-Aktivist*innen besuchten und intervenierten bei vielen städtischen Veranstaltungen zur Parkstadt Süd, wie beispielsweise bei Infoveranstaltungen, angeblichen Bürger*innenbeteiligungen oder Ratssitzungen.

AZ bleibt!-Kampagne. Kein Tag ohne!

Nachdem im Jahr 2016 vor allem Öffentlichkeits- und Pressearbeit gemacht wurde, folgten ab 2017 Gespräche mit Politiker*innen zur Zukunft des AZ, die jedoch außer zu ein bisschen Gelaber nicht zu viel führten. Auch die Verhandlungsgespräche mit der Stadtverwaltung, die Anfang 2018 starteten, liefen nicht in die gewünschte Richtung. Die Stadt machte von Beginn an deutlich, dass sie nicht über einen Verbleib des AZ an der Lux93 verhandeln werde, sondern dass es in den Gesprächen nur um Alternativgebäude gehen könne. Die Angebote, die von der Stadt kamen, waren allerdings nicht ernst zu nehmen: ein unerschlossenes Brachland ohne Gebäude, das noch nicht einmal der Stadt gehörte, und ein verfallenes Objekt am Stadtrand ohne Anbindung.

Es wurde klar: so werden wir nicht weiterkommen. Somit wurden die Verhandlungen im Mai 2018 abgebrochen. Stattdessen nahm die AZ bleibt!-Kampagne Fahrt auf: z.B. gab es bereits Anfang 2018 erste kleinere Cornern– und Reclaim the streets-Aktionen, dann im Mai 2018 eine große Tanzdemo, die Reclaim Zülpicher Platz– Aktion im Juni 2018, das große RabAZ Wochenende im Oktober 2018 (siehe unten), RabAZ statt Weihnachten Ende 2018 und die Besetzung des Stadthauses im Januar 2019.

Erinnerungen an verschiedene Demos und Aktionen wie z.B. Cornern und Reclaim the streets.

zum Beispiel: hochoffizielle Umbenennung der Haltestelle Eifelwall

AZ Köln goes Bürgerfunk Köln

RabAZ (04.-07.10.2018)

Im Oktober 2018 luden das AZ Köln und der Wagenplatz Wem gehört die Welt zu den RabAZ Vernetzungs- und Aktionstagen. Neben Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden gab es zahlreiche vielfältige Aktionen, die hier noch etwas genauer beschrieben werden.

Stadthausbesetzung (31.01.2019)

Am 31.01.2019 besetzten Unterstützer*innen des AZ und des Wagenplatzes Wem gehört die Welt das Stadthaus in Deutz, um zu zeigen: Wir lassen uns nicht vertreiben! Wir bleiben alle!

Besetzung Elster (19.-31.07.2019)

Im Juli 2019 besetzte eine Aktionsgruppe aus Unterstützer*innen zahlreicher emanzipatorischer Freiraumprojekte und Gruppen ein seit Jahren leerstehendes Haus in Ehrenfeld und eröffneten dort das feministische Freiraumprojekt Elster. Im Laufe des ersten Besetzungswochenendes kamen viele weitere Aktivist*innen hinzu und entwickelten die Zukunftspläne: Die Elster sollte ein selbstorganisierter Raum für soziale und politische Initiativen sowie Wohnraum für FLINT-Personen werden. Nach anfänglichen Gesprächen mit Vertreter*innen der Stadt kam es jedoch schließlich zur Räumung.

Der Druck auf der Straße führte schließlich zu einer Vertragsverlängerung bis zum 31.12.2019. Danach wurden zwar weiter Verhandlungsgespräche geführt, doch blieben diese ergebnislos. Monatelange Gespräche über einen Bestandsschutz liefen fehl und zu adäquaten Alternativvorschlägen kam es auch nicht. Auch einen Verbleib an der Lux93 wollte die Stadt weiterhin nicht besprechen.

Schließlich kam es zu einer weiteren Vertragsverlängerung bis zum 30.04.2021.

Und nun?

Eins ist sicher, wir werden uns nicht einfach räumen lassen. Es wird Zorn geben!