PM: Neues Bündnis „Stadtpolitische Vernetzung“ kündigt Demonstration für eine basisdemokratische Stadtplanung an

  • In Köln haben sich verschiedene soziale, kulturelle und ökologische Gruppen zu einem Bündnis zusammengeschlossen.
  • Unter dem Motto „Das Problem heißt Verdrängung“ demonstriert das Bündnis am 17. Juni in Köln gegen die zunehmende Verdrängung von Menschen und Projekten aus der Stadt.
  • Weitere Bürger_inneninitiativen sind eingeladen, sich einzubringen.
Köln, 28.05.2017
Pressemitteilung
Die „Stadtpolitische Vernetzung“ ist ein Netzwerk aus zur Zeit 19 Kölner Initiativen. Sie setzt sich für bezahlbaren Wohnraum, nichtkommerzielle Freiräume, die Vergesellschaftung von Grund und Boden, eine neue Basisdemokratische Stadtplanung sowie der Erhaltung von öffentlichen Grünflächen, sozialen, kulturellen und politischen Projekten ein. Das Bündnis fordert das Recht auf Stadt für alle Bewohner_innen, unabhängig ihres sozioökonomischen oder rechtlichen Status. Damit kritisiert wird Gentrifizierung, Repression, neoliberale Stadtentwicklung und Rassismus. Am 17. Juni 2017 wird das Anliegen unter dem Motto „DAS PROBLEM HEISST VERDRÄNGUNG“ als Demonstration in die Öffentlichkeit getragen. (Link zum Aufruf)
Kim Wolnośc von der Stadtpolitischen Vernetzung sagt hierzu:
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Stadt soziale, ökologische und kulturelle Anliegen nicht zusammen denkt oder sogar gegeneinander ausspielt. Wir wollen Gemeinsamkeiten dieser Anliegen wieder stärker sichtbar machen und fordern von der Stadt Kooperationsbereitschaft und Lösungsorientierung.“ 
Durch das große Stadtentwicklungsprojekt „Masterplan Köln-Innenstadt“ und „Smart City“ stehen aktuell im gesamten Stadtgebiet unzählige soziale Projekte, Kunst- und Kulturräume, alternative Wohnprojekte und Politikorte auf der Streichliste. Das Autonome Zentrum oder der Wagenplatz „Wem gehört die Welt?“ gehören zu den bekanntesten Beispielen rücksichtsloser Stadtplanung. Der Bauwagenplatz ist eine feste Institution des Kölner Stadtlebens seit über 30 Jahren als alternative Wohn- und Lebensform. Das Autonome Zentrum wird von über 40 Gruppen, Initiativen und Vereinen betrieben und gelobt sowohl für seine Sozialprojekte, mit welchen auch Obdachlose- und Bedürftige angesprochen werden, als auch für die antirassistische und antifaschistische Arbeit sowie basisdemokratische Angebote.
Uli Rothfuß, Pressesprecher des Autonomen Zentrums Köln begründet die Entscheidung, sich in das Bündnis einzubringen:
„Wir wollen als Teil des neuen Bündnisses deutlich machen, dass wir zusammenstehen. Wir sind verwundert, dass die Zukunft des AZ nach wie vor unklar ist. Und dies nach jetzt über 7 Jahren und unzähligen Gesprächen mit der Stadt. Wir werben für den Dialog aber reden gegen eine Betonwand. Der Stadt sagen wir: Hört endlich auf, uns zu verarschen!“ 
Brigitte Setzt von Wohnraum für Alle ergänzt:
„Die Wohnbedingungen vieler Menschen in Köln sind unzumutbar und menschenunwürdig, zugleich verdienen Immobilienkonzerne Unsummen an der Not. Anstatt ihrer Aufgabe gerecht zu werden und für günstigen Wohnraum zu sorgen, heißt die Devise der Stadt immer noch: Markt der Höchstpreise vor Stadt für alle. Wir können dem nicht zusehen und werden auch weiterhin Häuser besetzen, um Wohnen zu können.“ 
Die Stadtpolitische Vernetzung ist ein Bündnis von:

Allerweltshaus e.V.
Antifaschistische Koordination Köln und Umland AKKU
Antifaschistische Gruppe CGN
Autonomes Zentrum Köln
Baustelle Kalk e.V.
Café Kollektiv Fatsch
Feministischer Arbeitskreis Köln
Gold + Beton (Kunstgalerie)
Initiative Güterbahnhof Mülheim
Karthäuserwall ist überall
KLUBKOMM – Verband Kölner Clubs und Veranstalter e.V.
Recht auf Stadt Köln
Recht auf Stadt Aachen
Schalten & Walten (Kunst- und Projektraum)
Sommerblut Kulturfestival e.V.
Trash Chic (Kneipe)
Wagenplatz Wem Gehört Die Welt
Wohnen Wagen!
Wohnraum für Alle
Einzelpersonen

Weitere Bürger_innen-Initiativen sind eingeladen, sich in das Netzwerk einzubringen. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse netzwerk-k@riseup.net an uns wenden.