Das Problem heißt Verdrängung – Demonstration & Aufruf


AUFRUF zur Demonstration:
Das Problem heißt Verdrängung!

Steigende Mieten vertreiben Tausende an die Ränder der Stadt. Unzählige Menschen werden für Luxussanierungen entmietet und zwangsgeräumt. Soziale, kulturelle, ökologische und antirassistische Projekte wie z.B. das Autonome Zentrum, die Wagenplätze und subversive Kunsträume sind existenziell bedroht. Nach den Plänen der Stadtverwaltung sowie privater Investor_innen haben sie keinen Platz mehr im Köln von morgen. Doch damit nicht genug: Kinder, für welche die Stadt versäumt hat, rechtzeitig Schulen zu bauen. Geflüchtete, die monatelang in Turnhallen leben. In die Wohnungslosigkeit getriebene Menschen, die in Parks und Straßen völlig schutzlos leben und zehntausende fehlende Sozialwohnungen. All das während alleine 430.000 m² Bürofläche leer stehen. Städtische Flächen, Gebäude und Infrastruktur werden privatisiert oder abgerissen und damit einer sozialen Verwendung entzogen. An diesen Entwicklungen zeigt sich wie Verdrängung gefördert wird, durch eine neoliberale und kapitalistische Stadtpolitik, die an den Bedürfnissen und Interessen der Menschen vorbei zielt.

Diese Missstände wurden in den letzten Jahren nicht unwidersprochen hingenommen: ob durch wehrhafte Mieter_innen, ausdauernde Kämpfe für den Erhalt von Freiräumen wie dem Autonomen Zentrum oder den Wagenplätzen, rebellierende Elterninitiativen, Initiativen für menschenwürdiges Wohnen Geflüchteter, Kampagnen gegen Zwangsräumungen, Hausbesetzungen oder selbstorganisierte Aneignungen öffentlicher Räume wie bspw. Fahrraddemonstrationen oder Urban Gardening.

Doch an einer gemeinsamen Stimme hat es bisher gefehlt. Unser Bündnis setzt sich nun zum Ziel, alle diese Interessengruppen zusammenzubringen. Wir wollen versuchen, unsere stadtpolitischen Anliegen zusammen zu denken, und machen deutlich: wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen! Die zunehmende Verdrängung von Menschen aus dem öffentlichen Raum oder ihrem sozialen Umfeld ist inakzeptabel! Durch unseren Zusammenschluss wollen wir uns innerhalb der Stadtgesellschaft und in der politischen Debatte deutliches Gehör verschaffen!

Wir werden am 17.06.2017 unserer Forderung für eine solidarische Gesellschaft Nachdruck verleihen. Wir kämpfen für eine lebenswerte und emanzipatorische Stadt! Für Selbstbestimmung, Selbstorganisierung und für unkommerzielle Freiräume, in denen vielfältige Formen des Zusammenlebens ausprobiert werden können!

Die Antwort auf Vereinzelung heißt Solidarität!

Unterzeichnet von:

Aktion Arbeitsunrecht Köln
Allerweltshaus e.V.
Antifaschistische Koordination Köln und Umland AKKU
Antifaschistische Gruppe CGN
ASN – Anarchosyndikalistisches Netzwerk
AStA der Universität zu Köln
Autonomes Zentrum Köln
Bündnis Köln Nord gegen Rechts
Baustelle Kalk e.V.
Café Kollektiv Fatsch
Die KEAs e.V. – Kölner Erwerbslose in Aktion
Feministischer Arbeitskreis Köln
Gold + Beton (Kunstgalerie)
Interventionistische Linke iL Köln
Initiative Güterbahnhof Mülheim
Karthäuserwall ist überall
Kein Mensch ist illegal Köln
KLUBKOMM – Verband Kölner Clubs und Veranstalter e.V.
Köln Alarm! – Aktiv gegen Rechts
Kommunikation und neue Ökologie – KunÖ e.V.
LC 36 (Wohnprojekt und Café)
Linke Erwerblosen-Organisation Köln
Lotta (Kneipe)
Pflanzstelle Kalk (Grenzenlos Gärten e.V.)
Recht auf Stadt Köln
Recht auf Stadt Aachen
Schalten & Walten (Kunst- und Projektraum)
Schüler_innen gegen Rechts
Second Bandshirt e.V.
SJZ Siegburg e.V. – Selbstverwaltetetes Jugendzentrum Siegburg
Sommerblut Kulturfestival e.V.
SSK – Sozialistische Selbsthilfe Köln Salierring
Sternhagel Bar
Trash Chic (Kneipe)
Wagenplatz Wem Gehört Die Welt
Wohnen Wagen!
Wohnraum für Alle
Einzelpersonen

Nähere Information zur Demo, Treffpunkt und Route hier.

Naziaufmarsch gegen das Autonome Zentrum?! Läuft nicht!
Am 15. April wollen Neonazis unter dem Motto „Linker Intoleranz entgegen treten“ erneut durch Köln ziehen. Nachdem sie bereits am 14. Januar von Hunderten Antifaschist*innen an ihrer Demo nach Kalk gehindert wurden, wollen die Lemminge sich diesmal am Südbahnhof treffen und von dort Richtung AZ marschieren.

Dazu wird es nicht kommen.
Wir sagen: Läuft nicht!

Der Trupp um den Möchtegern-Anführer Jan Fartas ist in Köln immer wieder durch Aktionen zur Verherrlichung des Nationalsozialismus und Antisemitismus, Übergriffe und Teilnahme an Nazidemos in Erscheinung getreten. Lassen wir ihnen nicht die Straße für ihre Propaganda. Denn wo Intoleranz beginnt, ist unsere Toleranz zu Ende. Neonazis, Rassist_innen und Antisemit_innen haben kein Recht auf Verbreitung ihrer Propaganda gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Das AZ ist einer der wenigen diskriminierungs- und kommerzfreier Räume in Köln, den organisierte und nicht-organisierte Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen gemeinsam bespielen. Das lassen wir uns nicht kaputt machen. Erst recht nicht von Nazis.
Wir rufen alle zu kreativen Aktionen auf, die den Raum für Nazis eng machen und gleichzeitig das AZ nicht gefährden.

TREFFPUNKTE
12 Uhr Bahnhof Süd
Kundgebung und Demo von Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis
Veranstaltungslink Facebook: https://www.facebook.com/events/388844511499772/

12:30 Uhr Autonomes Zentrum schützen!
Mülheim Asozial + pogendroblem spielen gratis vor dem Autonomen Zentrum.
Veranstaltungslink Facebook: https://www.facebook.com/events/205942899889532/

Achtet auf kurzfristige Infos unter dem Hashtag #1504Köln

All my friends are bad kids #2

We do it again! Unsere antifaschistische Partyreihe ‚All my friends are bad kids‘ geht in die zweite Runde!
Bevor wir aber das Soli-Tanzbein schwingen, schwingen wir erstmal Pinsel und Co.
Auf unserem brandneuen Politix-Floor gibt es Praxis-Workshops für alle, die aktiv was machen wollen, und politische Inputs für diejenigen, die lieber aktiv zuhören. Es wird um die Kampagne zum Erhalt des AZ gehen, um die Auswirkungen des Rechtsrucks auf die Asylpolitik, um die Planungen für das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ und vor allem um die Aktionen gegen den Bundesparteitag der AfD im April in Köln, denn: Wir kommen um zu stören!
Euch erwartet eine antifaschistische Gala der besonderen Art – wer früh kommt hat also mehr vom Abend…


Short Facts:

Politix Floor
Ab 19 Uhr: Praxis – Workshop for you! Thema: ‚Wie entsorge ich rassistische Hetzpropaganda?’…. ihr könnt euch für den anstehenden Wahlkampf schonmal warm laufen.

Ab 20 Uhr Inputs & Kurzfilme

AZ bleibt! Aktuelle Infos zum Stand unseres Kampfes für den Erhalt des Autonomen Zentrums am jetzigen Standort

Wir kommen um zu stören! Infos zur AfD, ihrem Bundesparteitag in Köln & den geplanten Massenaktionen zur Verhinderung

Delete Abschiebung! Vortrag von Mitaldis Ouliuos zu den Auswirkungen des Rechtsrucks auf die Asylpolitik, zur aktuellen Lage & der Zunahme von Abschiebungen
Diskussionsfrage: Was ändert sich dabei mit der AfD in den Landesparlamenten?

‚Meet your local Tribunal-crew‘: Im Mai findet in Köln das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ statt.- die Kölner Orga-crew gibt euch einen Einblick in Planungen und Programm


Antifacist Ballroom
Ab 22 Uhr Antifaschistische Partyreihe ‚All my friends are bad kids – Vol. II –
Der Gewinn fließt komplett in die antifaschistische Arbeit!
Bis 4 Uhr wird für eine solidarische Gesellschaft gefeiert 🙂

1. Floor :
Miau! – Pop//RnB
Oli Brotlicht – Partyclassics/Trash

2.Floor „Rave it like it is“
Eike Wohlgemuth – Techno op Kölsch
Schichas Pitter – Techno/House
Martin Avis – Techno/House

TAKE AWAY
Plakate, Sticker und sonstiges Mobimaterial der Kampagne ‚Solidarität statt Hetze‘, um eure Stadt zu verschönern

Ein Kessel Buntes – Soliparty & -Konzert

Für den guten Zweck laden unsere Freund_innen der AG [cgn] zu einem grandiosen Konzert- und Partyabend ein. Auf 2 Floors gibt es Elektro-Party bis Punk-Konzert, nebenbei erwarten euch ganz viel Sekt, Mate und andere kühle Köstlichkeiten! [AZ-Kalender| FB Event]

BLACK BLOCK GOES KESSEL:
Hintergrund und Zweck der Soliveranstaltung sind Repressionen seitens der Staatsgewalt und Justiz gegen Genoss_innen, die im Rahmen der Proteste gegen die Nazidemos am 1. Mai 2016 in Bochum und am 4. Juni 2016 in Dortmund aktiv waren. Zeigen wir uns gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Unterstützer_innen solidarisch!

Darüber hinaus soll mit den Einnahmen die Arbeit der Roten Hilfe unterstützt werden, sie ist u.a. mit den Nachwirkungen des Polizeikessels am Kölner Neumarkt vom 7. Januar 2017 beschäftigt und stellt zum AfD Bundesparteitag Anwält_innen zur Verfügung, damit dem gesetzeswidrigen Verhalten der Polizei in Köln größtmögliche Schranken gesetzt werden können.
BLACK BLOCK GOES BUNT:
Am 11. März öffnen wiri für diese unterstützenswerte Veranstaltung unsere Pforten (ab 19 Uhr). Neben fünf Bands (von Indie, Punk, Hardcore und Rap) bieten wir auch eine solide Aftershowparty mit Fokus auf poppige & elektronische Klänge. Der Sekt ist schonmal kaltgestellt!
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Doors: 19 Uhr
Beginn: 20 UhrLINEUP:Bands:
Allein der Tag
Ravaged
Circlesquaretriangle
Los Bitchos Bartos
Dave & MightyAn den Decks:

El Mariachi
DJane Miau
Rémi Gallego
Aesthetik & Zerstoerung

PS: Hier geht es zur Facebook-Veranstaltung:
https://www.facebook.com/events/629769870552473/
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Sagt euren Freund_innen bescheid und schaut vorbei, wir freuen uns auf euch!

Infos zu den anstehenden Protesten gegen den AfD-Bundesparteitag findet ihr hier:
Convergence Center des Autonomen Zentrums
https://noafd-koeln.org/
https://nationalismusistkeinealternative.net/nrw/

 

Solidarität statt Hetze durch den AfD Bundesparteitag in Köln – AZ organisiert Convergence Center

Wenn die AfD versucht, ihren Bundesparteitag in Köln abzuhalten, ist ganz Köln auf der Straße um dies zu verhindern. Das Autonomen Zentrum Köln (AZ) organisiert vom 21. – 23. April 2017 einen Convergence Center, um die bundesweite An- und Abreise vieler tausender Demonstrant_innen zu ermöglichen, als Treffpunkt, für Informationsaustausch, als Rückzugsort und für Verpflegung.

Um euch einen Überblick über den 22. April zu geben, dokumentieren wir die Aufrufe zu Demonstrationen und Blockaden gegen den AfD Bundesparteitag in Köln der Bündnisse Köln gegen Rechts und Nationalismus ist keine Alternative NIKA NRW und stellen euch Kein Veedel für Rassismus vor.

Bundesweiter Aufruf zu Blockaden, Großdemo und Aktionswochen Solidarität statt Hetze von Köln Gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis

Solidarität statt Hetze
Der AfD die Show stehlen!

Am 22./23.4. soll im Kölner Maritim-Hotel der nächste Bundesparteitag der AfD stattfinden. Dort werden die Weichen für den Bundestagswahlkampf im Herbst gestellt. Wenige Wochen vor der Landtagswahl in NRW wird das Wochenende auch die zentrale Wahlkampfveranstaltung der AFD sein. Wir gehen davon aus, dass die AfD Köln ganz bewusst als Ort gewählt hat: Köln als Stadt der sexuellen Übergriffe am Silvesterabend 2015 und damit gleichzeitig Symbol eines radikalen Umschwungs im Diskurs über Geflüchtete und die Willkommenskultur. Köln hat gleichzeitig eine lange Erfahrung mit antifaschistischen Protesten und Blockaden gegen rechte Großveranstaltungen: sei es der Antiislamisierungskongress 2008 und viele nachfolgende Veranstaltungen aus dem Pro-Köln/NRW Spektrum, die Mobilisierungen gegen HogeSa und zuletzt der erfolgreich verhinderte Kongress des Compact-Magazins im letzten Jahr.

Blockaden und Großdemonstration vom Bündnis Köln Gegen Rechts:
https://www.facebook.com/events/1811114619147906/

Reiner Krause von Köln gegen Rechts:

Auch nach einem Rausschmiss Höckes bleibt die AfD eine rassistische, völkisch-nationalistische, homophobe, frauenfeindliche und antisemitische Partei. Wir werden unsere geplanten Protestaktionen gegen den AfD Bundesparteitag am 22.4./23.4.  im Kölner Maritim – ob mit oder ohne Höcke –  weiter verfolgen

 

Bundesweiter Aufruf der Initiative Nationalismus ist keine Alternative NIKA NRW

Turn Left – Smash Fascism
Nationalismus ist keine Alternative – Die befreite Gesellschaft schon!

Am 22. und 23. April 2017 steht Köln ein Ereignis bevor, auf das es gut verzichten könnte: Der Bundesparteitag der AfD. Eingemietet hat sich die AfD im edlen Maritim-Hotel. Dieses kann in der parlamentarischen Stimme des Bündnisses von Mob und Elite nur eine Partei wie jede andere erkennen und rechtfertigt so sein Geschäft mit der AfD. Das Maritim-Hotel mag sich dafür zu schade sein, wir jedoch werden die AfD auf eine Art und Weise willkommen heißen, die ihr angemessener ist.

Der Austragungsort Köln ist nicht zufällig gewählt, denn die Domstadt ist spätestens seit den von der Mehrheitsgesellschaft rassistisch gedeuteten Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 zum beliebten Domizil für völkische Mobilisierungen geworden. Was die Loser von Pro NRW & CO. nicht geschafft haben, bietet die AfD nun mit ihrem rechten Gesamtpaket aus Rassismus, Sexismus und Nationalismus. Skandalnudel Frauke Petry und NS-Symphatisant Björn Höcke peitschen gemütlich von den Talk-Show-Couches dieses Landes aus die Gemüter auf, während Grüne bis CDU/CSU weiter Abschiebungen in die Kriegsherde dieser Welt organisieren.

Wer nicht möchte, dass der AfD ein ähnlicher Erfolg wie Donald Trump beschieden ist, sollte einen grundlegenden Fehler nicht machen: Es ist nicht MIT der AfD zu reden, sondern ÜBER sie. Die AfD zu bekämpfen heißt, ihr konsequent den Raum für ihre autoritäre Propaganda streitig zu machen. Die Legitimation und die zusätzliche Unterstützung, die die AfD erhält, wenn sie zu einer Partei wie jeder anderen wird, ist sehr wertvoll für sie. Zu dieser Legitimation ist der Landtagswahlkampf in NRW ein wichtiger Schritt.

Auch, oder gerade weil die Verhältnisse aktuell wenig Aussicht auf Besserung bergen, haben wir es uns zum Ziel gemacht die AfD-Party in Köln mit allen notwendigen Mitteln zu verhindern!

Kein Veedel für Rassismus vom VVN e.V. Köln

Kein Veedel schließt Aktionsgruppen in Kölner Stadtvierteln zusammen, um rassistischer Propaganda – egal von wem -, rechten Parteiständen und Veranstaltungen entgegenzutreten. Ende April will die AfD ihren Bundesparteitag im Kölner Maritim abhalten, gleichzeitig wird sie mit ihrem Wahlkampf für die Landtagswahlen in NRW Ende Mai beginnen. Die Kampagne „Kein Veedel für Rassismus“ hat schon bei der Kommunalwahl 2014 dazu beigetragen, die extrem rechte „Bürgerbewegung Pro Köln“ entscheidend zurückzudrängen. Jetzt steht mit der AfD eine neue Herausforderung vor den Stadttoren. Über Kein Veedel könnt ihr euch lokal mit anderen Antifaschist_innen, Antirassist_innen und anderen Weltverbessenden zusammenschließen.
Hierzu gehört auch die Aktion „Kein Kölsch für Nazis“ von Kölner Kneipen und Kulturschaffenden.

FLTI* Tag schickt solidarische Grüße an Thunfisch!

Der FLTI* Tag des Autonomen Zentrum Kölns schickt solidarische Grüße raus an Thunfisch!

Wir laden euch nochmal zur Solikneipe am Montag (19.12) in der LC ein. Um 18 Uhr gibt es einen Vortrag zur anarchistischen Knastkritik und Input zur Repressionswelle was Thunfisch und Balu angeht. Danach öffnet die Kneipe mit Waffeln, Küfa und der Möglichkeit Briefe an Gefangene zu schreiben.

Außerdem ist am selben Tag auch um 18 Uhr ein Solikonzert für die Gefangenen aus dem Hambacher Forst vor der JVA Ossendorf. Falls ihr da auch Lust drauf habt, könnt ihr ja einfach danach zur Kneipe kommen (ist nur ein paar Haltestellen weiter).

WIR SIND LEIDER NICHT ALLE, UNS FEHLEN DIE GEFANGENEN!

freethunfisch.blackblogs.org
aaronbalu.blackblogs.org

Autonomes Zentrum erteilt Kölner Studierendenzeitung Abfuhr

Gegenprotest: https://az-koeln.org/Veranstaltung/kein-campus-der-afd/

Am 6. Dezember 2016 plant das Studierendenblatt eine Diskussionveranstaltung an der Universität zu #Köln zur #Landtagswahl 2017. Die AfD ist dazu eingeladen worden. Sie soll als Partner_in auf Augenhöhe mit dem Publikum Rede und Antwort stehen. Dies weist die Kölner Studierendenzeitung (KSZ) als journalistische Professionalität aus.

Die Redaktion der Studierendenzeitung reiht sich in die Riege solcher Publizist_innen ein, welche mit dem Versuch, die AfD zu entlarven, demokratisch-heroisch auftreten und dann scheitern: egal ob es die Organisator_innen des Birlikte Dialogs in Köln waren, die WDR Funkhaus-Gespräche oder Kiss FM aus Berlin. Was sich die Kölner Studierendenzeitung dabei gedacht hat, Faschist_innen unkritisch einzuladen, begründet die Redaktion in Reaktion auf Ausladungsaufforderungen linker Gruppen. Darin lässt sie erkennen, dass die Entscheidungsgrundlage Konsumqualiäten gewesen sind, welche sich die Macher_innen für ihr unbedeutendes Blättchen ableiten und aus Wahlprognosen ableiten.

Die Vollprofis der Kölner Studierendenzeitung wollen auf offener Bühne die #AfD an der Universität zu Köln empfangen, unter dem Deckmantel von Demokratie und Dialog.

Kein Bock Auf Nazis sagt treffend hierzu:
„Für diese Doppeldeutigkeit benötigt man nicht Neonazis, sondern man kann auf Leute zurückgreifen, die sich mit Neonazis beschäftigen. Ein Trugschluss ist es, zu glauben, man müsse sich entweder mit Neonazis auf Augenhöhe unterhalten oder man muss das Thema ansonsten ignorieren. Ich denke, man muss das Thema ernst nehmen und gerade deshalb darf man nicht mit solchen Leuten sprechen. (…) Man kann Faschisten kein Podium geben, ohne dabei ihre Ideologie und ihre Praxis zu unterstützen.“

Mit unserer Absage an die Kölner Studierendenzeitung, über das AZ eine Reportage machen zu dürfen, zeigen wir klare Kante gegen alle jene, die den Begriff des humanistischen Dialogs gegen billigste Hetze eintauschen wollen und dies dann noch als legitime Meinungsäußerung verstanden wissen wollen. Das AZ steht hierfür nicht als kritisches Feigenblatt zur Verfügung.

Wir fordern die öffentliche Ausladung der AfD.
https://www.facebook.com/events/1848932705352786
#noNaziTalk #DemFaschismusKeinenFussBreit

Rettet den Bauwagenplatz „Wem gehört die Welt“ in Köln! Noch 7 Tage!

An alle Kölner: Please sign & share!

Es fehlen noch ein paar Unterschriften aus Köln für den Erhalt des
Bauwagenplatzes „Wem gehört die Welt“ und es wäre doch schade, die erforderliche Anzahl an Stimmen knapp zu verfehlen. Wer sich also noch nicht eingetragen hat, kann es gerne machen.

https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-den-bauwagenplatz-wem-gehoert-die-welt-in-koeln-alternatives-wohnen-und-unkommerzielle-kultu

Rettet den Bauwagenplatz „Wem gehört die Welt“ in Köln!

Im Zuge der Innenstadtverdichtung soll der Bauwagenplatz an der
Krefelder Strasse verschwinden. Während wir erst aus der Zeitung von dieser Entwicklung erfahren haben, steht der ASB (Arbeiter Samariter Bund) bereits als Investor in den Startlöchern.

Die nächsten Ratssitzungen sollen über unsere Existenz entscheiden.

Dabei interessieren sich immer mehr Menschen für „alternative
Lebensformen“ und suchen nach Ausflüchten aus dem anonymen
Großstadtdschungel. Was die Stadt daher braucht um für viele Menschen
lebenswert zu bleiben sind mehr, und nicht weniger Freiräume.

Begründung:

Die Stadt Köln möchte das Gelände Krefelderstr. 0, auf dem sich der
Bauwagenplatz befindet verkaufen. Damit würden wir, die BewohnerInnen des Bauwagenplatzes, unseren über 27 Jahre gewachsenen alternativen Wohnraum verlieren.

Auf unserem Platz finden zahlreiche unkommerzielle Veranstaltungen statt. Dazu gehören Konzerte sämtlicher Musikrichtungen, Lesungen, Ausstellungen, Partys, Kneipenabende, Filmabende, Möglichkeiten für Bands zu proben, oder sich anders künstlerisch zu betätigen. Über die Jahre haben zahlreiche Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in akuten Notsituationen bei uns Unterkunft und Hilfe gefunden. Nicht zuletzt haben wir einen Beitrag zur Flüchtlingshilfe geleistet, zu einem Zeitpunkt zu dem dies noch nicht auf der täglichen Agenda stand. Kinder sind auf unserem Platz geboren worden und wachsen hier glücklich auf.

Im Alltag und im Zuge von Veranstaltungen engagieren wir uns gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus, Homo- und Transphobie sowie gegen Antisemitismus. Regelmäßig interessieren sich Studierende verschiedener Fachrichtungen, von Architektur über Fotografie bis hin zur Psychologie, für die Strukturen auf dem Platz, die Wagen, und unsere Gemeinschaft.

In all den Jahren ist der Bauwagenplatz an dieser Stelle zu einer
Institution geworden, der das soziokulturelle Angebot der Stadt
erweitert und Angebote ermöglicht, die es in dieser Form sonst nicht
geben würde.

Jede Stadt und alle Menschen brauchen Freiräume, sie sind für die
Entwicklung unserer Gesellschaft unabdingbar. Darüber hinaus ist dies unser Zuhause.

Wir fordern daher mit Nachdruck die Stadt Köln und den ASB auf, den Bauwagenplatz an der Krefelder Strasse erhalten! Dafür brauchen und wir eure Unterstützung!

MER BLIEVE IN UNSREM VEEDEL!!

http:/www.wemgehoertdiewelt.blogsport.de/

Genug ist Genug! Dem Naziaufmarsch ein Ende setzen – 12.11.16 Remagen

Am 12. November wollen zum mittlerweile achten Mal in Folge Neonazis aus ganz Deutschland in Remagen aufmarschieren. Das antifaschistische Bündnis „NS Verherrlichung Stoppen!“ ruft zu einer überregionalen, antifaschistischen Demonstration auf, um dem etwas entgegenzusetzen.

In ganz Deutschland gibt es aktuell gewalttätige Hetzjagden und körperliche Angriffe auf Geflüchtete, sowie systematische Brandstiftungen auf ihre Unterkünfte. Hinter diesen stecken nicht nur isolierte Gelegenheitstäter*innen, sondern auch organisierte Rechtsradikale, die sich als Vollstrecker*innen eines rassistischen „Volkswillen“ verstehen. Es muss klargestellt werden: Geflüchtete und ihre Unterkünfte anzugreifen ist Rechtsterrorismus! Der NSU hat nicht zum ersten Mal gezeigt, dass es rechtsterroristische Strukturen in Deutschland gibt, denen wir uns mitsamt ihrer ideologischen Grundlagen entgegenstellen müssen.

Kommt am 12. November zur antifaschistischen Demo und zum kreativen Protest gegen den Naziaufmarsch in Remagen!

Aktuelle Infos findet ihr unter remagen.blogsport.de
Dort könnt ihr auch Mobimaterial bestellen und den Aufruf unterstüzen.

Auch in Köln wird es einen Mobivortrag und einen Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise geben:
http://az-koeln.org/ai1ec_event/kein-rechter-terror-nach-dem-nsu-einblicke-ins-nazi-netzwerk-der-gegenwart-und-seinen-aufmarsch-in-remagen-vortrag-diskussion-von-und-mit-dem-bundnis-ns-verherrlichung-stoppen/?instance_id=320511

Im Folgenden könnt ihr den kompletten Aufruf lesen:

Rechtsterrorismus bekämpfen! – Genug ist genug!
Dem Naziaufmarsch in Remagen ein Ende setzen!

Am 12. November 2016 wollen sich zum achten Mal in Folge Neonazis aus ganz Deutschland in Remagen versammeln, um ihrem NS-Revisionismus freien Lauf zu lassen. Die Aufmarschierenden aus dem rechtsradikalen Spektrum nutzen hierzu die geschichtsträchtige Stadt Remagen als Bühne für eine geschichtsrevisionistische Täter-Opfer-Umkehr und die Verherrlichung der Nationalsozialistischen Gräueltaten.
Das antifaschistische Bündnis „NS-Verherrlichung Stoppen!“ ruft daher unter dem Motto „Rechtsterrorismus bekämpfen – Genug ist genug!“ zu einer überregionalen Demonstration am 12. November in Remagen auf.

Opfermythos „Rheinwiesenlager”

Die Stadt Remagen, welche durch die Ludendorff-Brücke („Brücke von Remagen”) bekannt wurde, war der Ort der ersten Rheinüberquerung der Alliierten im März 1945, welche zu einem wichtigen Schritt im Befreiungskampf gegen Nazideutschland zählt. Nach dem Sieg über die Wehrmacht in der Region wurden gegen Kriegsende entlang des linken Rheinufers mehrere Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten errichtet – die so genannten „Rheinwiesenlager”. Eines dieser Lager befand sich in Remagen. Aufgrund der kriegsbedingten Gesamtsituation konnte den sowieso schon erschöpften und angeschlagenen gut einer Million Gefangenen nicht umgehend die notwendige Versorgung und Hygiene zur Verfügung gestellt werden. Daher kam es im Zuge des kurzen Bestehens der „Rheinwiesenlager” zu zahlreichen Todesfällen, welche sich für das Remagener Lager auf eine Zahl von ca. 1200 belaufen, und auf insgesamt 5000 bis 10000 geschätzt werden.

Die Neonazis konstruieren hier jedoch einen Opfermythos, der von mehr als einer Million Toten als Folge eines organisierten „Massenmordes” an den „unschuldigen“ deutschen Soldaten erzählt. Gestützt wird dieser Mythos von bürgerlicher Seite unter anderem durch die Remagener „Friedenskapelle”, welche zur Erinnerung an das „Rheinwiesenlager” errichtet wurde. Sie beinhaltet unter anderem die „Schwarze Madonna” – eine Lehmskulptur des NS-Bildhauers und Ex-Inhaftierten der Lager, Adolf Wamper, der 1944 in die „Gottbegnadeten-Liste“ aufgenommen wurde, in der die für die NS-Zeit wichtigsten Künstler*innen geehrt wurden. Als wäre dies nicht schon genug, wird in der Inschrift im Boden der „Friedenskapelle“ ausschließlich den deutschen „Landsern“ gedacht, die in diesem „Schreckenslager“ umgekommen seien. Die Opfer des deutschen Vernichtungskrieges finden hier keinerlei Erwähnung, was einer Relativierung der nationalsozialistischen Massenvernichtung gleich kommt. Die Akzeptanz dieses „Denkmals“ und die Verteidigung gegen jegliche sachliche Kritik zeigt die tiefe Verwurzelung des deutschen Opfermythos in der bürgerlichen Gesellschaft. Dass dieses geschichtsrevisionistische Denkmal dem Naziaufmarsch als Ziel und Pilgerstätte dient, verwundert also keineswegs.

Die rechte Szene hinter dem Aufmarsch

Die volksdeutsche Versammlung ist Anlaufpunkt für eine Vielzahl rechter Akteur*innen und stellt in seiner Zusammensetzung, Größe und Regelmäßigkeit eines der letzten, aber bedeutendsten öffentlichen Treffen der organisierten rechtsterroristischen Szene Deutschlands dar. Maßgeblich organisiert wurde die Veranstaltung in der Vergangenheit vom mittlerweile verbotenen „Aktionsbüro (AB) Mittelrhein“, dessen organisatorische Struktur größtenteils in die NPD-Jugend „JN-Ahrtal“ übergegangen ist. Das Verbot des „AB Mittelrhein“ wurde begleitet von Anklagen gegen 26 Mitglieder und Unterstützer im Jahr 2012 wegen der Bildung bzw. der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Das Maß an Organisation und die Brutalität, mit der die Organisationen und deren Umfeld gegen Gegner*innen vorgehen, die nicht in das nationalsozialistische Weltbild passen, lässt sich nur mit einem Begriff zusammenfassen: Terroristisch.

Zwei Ereignisse der jüngeren Vergangenheit demonstrieren die Verflechtungen von organisierten Nationalist*innen und rechten Gewalttäter*innen in der Region:

Der lebensgefährliche Messerangriff auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Oktober 2015 durch Ex-FAP-Mitglied [1] Frank Steffen ist eines der Beispiele. Mit ihm gemeinsam in der FAP war Ralph Tegethoff tätig, der bis Heute zu den federführenden Organisatoren des Aufmarsches in Remagen zählt. Außerdem ist er Waffenhändler, Anführer der Kameradschaft „Sturm 08/12” und hat das „AB Mittelrhein“ auf seinem Privatgelände militärisch trainiert und ausgebildet.

Ein weiteres Beispiel sind die – sich jüngst häufenden – Übergriffe auf Nazigegner*innen in Dortmund. Trauriger aktueller Höhepunkt dabei: Am 14. August wurde ein Nazigegner Opfer eines Messerangriffs, dem er nur mit „Glück” und zwei Stichverletzungen im Bauch entkam. Bei mindestens einem der vier Angriffe innerhalb von zwei Wochen sind hier unter anderem Michael Brück und Christoph Drewer identifiziert worden [2]. Die beiden sind führende Funktionäre der Nazipartei „Die Rechte”, die seit dem Verbot des „AB Mittelrhein“ als Veranstalter des Aufmarsches in Remagen fungiert.

Bundesweite Übergriffe und die „gesellschaftliche Mitte”

September 2016: Die große Welle der Solidarität, mit der die vor Krieg, Verfolgung und Mord geflüchteten Menschen im Sommer 2015 noch von breiten Teilen der Gesellschaft Willkommen geheißen worden sind, ist größtenteils verebbt. Zahlreiche EU-Staaten haben sich entgegen des Schengenabkommens für eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen entschieden. Zäune, Stacheldraht und Soldat*innen säumen nun nicht mehr nur die „Festung Europa“, sondern auch viele innereuropäische Grenzen auf der sogenannten Balkanroute, auf welcher sich aufgrund des unsäglichen „Flüchtlingsdeals” zwischen EU und Türkei sowieso nur noch wenige Geflüchtete bewegen.

Asylrechtsverschärfungen wurden ohne nennenswerten Widerstand innerhalb der großen Koalition abgesegnet und von der breiten Bevölkerung mitgetragen. Vorfälle wie die europaweiten Anschläge islamistischer Terrorist*innen oder aber auch die sexuellen Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht 2015 werden von rechten Populist*innen ausgeschlachtet und zur Stimmungsmache gegen Migrant*innen und Andersgläubige instrumentalisiert. Mit Erfolg. Die Frage, ob es sich bei den wütenden Mobs, die sich auf den Straßen und in den sozialen Medien formieren, tatsächlich um einen „gesellschaftlichen Rechtsruck” oder lediglich um das bisher aus der Öffentlichkeit verdrängte und nun entfesselte Ressentiment handelt, ist an dieser Stelle gar nicht so relevant. Tatsache ist aber, dass „das Volk” – wie sich die deutschen Wutbürger*innen gerne selbst titulieren – längst keine Randerscheinung mehr ist oder seine Mobilisierung auf montägliche PEGIDA-Events beschränkt. „Das Volk” ist überall, ein gesellschaftlicher Normalzustand und wird in einigen Regionen durch staatliche Institutionen in seinem Wahn bestärkt und verteidigt, wie unter anderem die Beispiele aus Clausnitz, Bautzen oder Dresden zeigen [3,4,5,6].

Bautzen hat im September wieder bewiesen, dass sich die Gesamtlage auch ein Jahr nach den Pogromen von Heidenau keinesfalls zum Positiven entwickelt hat. Rechte Schläger*innenbanden marschieren Hand in Hand mit der „gesellschaftlichen Mitte” im Rausch durch die Straßen, lassen ihrem Hass freien Lauf und veranstalten Hetzjagden auf jugendliche Geflüchtete, während staatliche Institutionen die rechten Angriffe herunterspielen, den migrantischen Opfern die Verantwortung an den Ausschreitungen zuschieben und diese auch noch mit Repressionen überziehen.

Eine Woche vor den „Einheitsfeierlichkeiten” wurden in Dresden zwei Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Kongresszentrum verübt, bei denen zum Glück niemand verletzt wurde. Skandalös dabei ist, dass die Polizei die Tatorte erst dreizehn Stunden nach den Detonationen absicherte. Und während die Ermittler*innen noch dabei waren, die Echtheit eines offensichtlich gefälschten, linken Bekenner*innenschreibens zu prüfen, stellte der sächsische Innenminister das Schreiben in den Medien schon als authentisch dar. Erst einige Tage zuvor sprach der sächsische Verfassungsschutz davon, dass die einzig wahre Gefahr im Lande von Autonomen (Linken) ausgehe.

Durch diesen ideologischen Rückhalt in der Bevölkerung und die stetige Nachgiebigkeit der Gesellschaft in Bezug auf demokratische Mindeststandards, fühlen sich rechte Täter*innen in ihrem Handeln bestätigt. Hierbei gehen organisierte Rechtsterrorist*innen und „Otto Normal” Hand in Hand. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht von Übergriffen auf Geflüchtete, Migrant*innen, deren Unterkünfte oder Unterstützer*innen berichtet wird. Ob es nun übergriffige „besorgte Bürger*innen” in Dresden sind [7], „verängstigte” Feuerwehrleute in Altena [8], der von Selbstjustiz getriebene Mob in Köln [9] oder Nazihools in Leipzig-Connewitz [10] (um nur einige Beispiele zu nennen): Der rechtsterroristische Rand handelt keineswegs isoliert vom bürgerlichen Lager. Die Grenzen sind fließend, der Beifall stets hörbar und die Stammtische gemischt besetzt.

Am ersten Oktoberwochenende trafen sich in Dresden die politischen Repräsentant*innen, um den Tag der Deutschen Einheit zu feiern. Gleichzeitig werden progressive Kräfte, Humanist*innen und Antifas wahllos mit Repression überzogen und Protestveranstaltungen be- sowie verhindert. Parallel dazu formiert sich der menschenverachtende Mob und darf ungeniert seinem Zorn freien Lauf lassen. „Volksverräter” wird skandiert. Die Rückbesinnung auf das Völkische stellt eine Kernforderung der rechten Agitation dar. Eine Kernforderung, durch die sich auch in Zukunft weiterhin Täter*innen dazu legitimiert fühlen werden, Migrant*innen, Journalist*innen, Andersgläubige, Linke und generell Menschen, die nicht in das eigene Weltbild passen, mit Einschüchterungsversuchen und Gewalt zu begegnen.

Die parlamentarische Verkörperung dieses explosiven Gemenges präsentiert sich mit babyblauem Banner. Die „Alternative für Deutschland” schafft es, einerseits als rechtsideologische Stichwortgeberin für die braune Mischung aus Stammtischphilosoph*innen, Wutbürger*innen und Gewalttäter*innen zu fungieren, andererseits die reaktionären Ergüsse und Forderungen in ein Parteiprogramm zu verpacken, welches als Bekenntnis zu wahren demokratischen Werten verkauft werden soll. Sie demonstriert mittlerweile seit Jahren, wie neonazistisches Gedankengut aus der „gesellschaftlichen Mitte” über die Stufe des „besorgtbürgerlichen Protests” den Weg hinein in die Landesparlamente schafft. Mit zweistelligen Wahlergebnissen. Dass es sich bei den Vertreter*innen der blaubraunen Politik mitnichten „nur” um konservative Hardliner*innen, Antifeminist*innen und Menschen, welche mit der Asylpolitik der Bundesregierung unzufrieden sind handelt, muss eigentlich gar nicht mehr gesagt werden. Immer öfter werden auch direkte Verbindungen der Partei zur gewalttätigen Neonaziszene offengelegt [11, 12, 13]. Die sogenannte gesellschaftliche Mitte steht daher in der klaren Verantwortung, den ideologischen Rückhalt rechter Gewalttäter*innen im Kern anzugreifen und zu entkräften. Denn der Zusammenhang zwischen der rechtsterroristischen Szene und dem „Besorgtbürgertum” ist dichter, als Mensch lieb sein kann.

Das Beispiel des Naziaufmarsches von Remagen zeigt dabei deutlich, wie sehr auch die Verherrlichung des Nationalsozialismus ideologisch mit dem Nazigedenken der bürgerlichen „gesellschaftlichen Mitte” verwoben ist. Denn auch abseits organisierter und weniger organisierter rechter Kreise zeigt sich der Versuch, die Kriegsschuld der Deutschen mit „unschuldigen” Opfern aufzuwiegen deutlich. Die „Rheinwiesenlager” sind dabei nur ein mythischer Pfeiler der gescheiterten Geschichtsaufarbeitung. Andere heißen „Dresden ’45”, „Sibirische Kriegsgefangenschaft” oder „Bund der Vertriebenen”. Warum das Betrauern von Kriegstoten in diesem Land nicht ohne die Relativierung von Weltkrieg, Kriegsverbrechen, Massenmord und Shoah geschehen kann, bleibt eine offene Frage. Klar ist hingegen, dass eine Aufarbeitung der Geschichte verunmöglicht wird, solange deutsche Kriegsschuld und die Folgen der nationalsozialistischen Grausamkeit durch die zwangsläufigen Konsequenzen für besiegte Täter*innen relativiert und durch Begrifflichkeiten wie „Verbrechen gegen die Menschlichkeit” kaschiert werden.

Genug ist Genug!

Daher fordern wir alle progressiven Kräfte auf, sich an der antifaschistischen Demonstration und anderen Gegenaktivitäten am 12. November zu beteiligen. Es ist notwendig zu zeigen, dass für geschichtsrevisionistisches Gedankengut kein Platz ist! Es muss deutlich werden, dass weder die rechte NS-Verherrlichung, noch der zugrunde liegende, gesellschaftliche Konsens über die Aufrechterhaltung deutscher Opfermythen hinnehmbar ist. Der Rückbesinnung auf das Völkische muss Einhalt geboten werden, hierfür müssen wir die Probleme an ihren Wurzeln packen. Geschichtsverfälschung ist eine davon.
Also beteiligt euch an den Aktionen, und lasst uns dem revisionistischen Opferfest rechter Terrorist*innen gemeinsam ein Ende setzen!
Rechtsterrorismus bekämpfen!

Hinweis auf aktuelle Repression
Im Zuge der Gegenproteste der vergangenen Jahre kam und kommt es wiederholt zu Repressionen gegen beteiligte Demonstrant*innen. Passend zu unserem Kampagnenstart sind wieder Verfahren wegen der Proteste im Jahr 2014 begonnen worden. Dies ist eine klassische Taktik der Rheinland-Pfälzer Behörden, unseren legitimen Protest zu kriminalisieren und unsere Mobilisierung zu sabotieren – doch davon lassen wir uns nicht abschrecken! Zeigt euch solidarisch mit den Betroffenen!

[1] FAP – (mittlerweile verbotene) Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei
[2] https://www.jungewelt.de/2016/08-17/058.php
[3] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-02/clausnitz-fluechtlinge-polizei-einsatz-pressekonferenz
[4] http://www.heise.de/tp/artikel/49/49453/1.html
[5] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/dresden-polizei-absperrung-sprengstoffanschlag-moschee-fehler
[6] http://www.tagesspiegel.de/politik/tag-der-einheit-in-dresden-scharfe-kritik-am-einsatz-der-polizei/14638744.html
[7] http://www.deutschlandfunk.de/uebergriffe-in-dresden-pegida-anhaenger-schlagen.1818.de.html?dram%3Aarticle_id=332424
[8] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-05/brandanschlag-fluechtlingsheim-hagen-altena-prozess-feuerwehrmann-gestaendnis
[9] http://www.sueddeutsche.de/panorama/koeln-wenn-buergerwehren-hetzjagden-veranstalten-1.2813348
[10] http://www.mdr.de/exakt/connewitz158.html
[11] http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/afd-kandidat-aus-der-neonazi-szene
[12] https://thueringenrechtsaussen.wordpress.com/2016/07/28/hintergrund-verbindungen-der-afd-zur-extremen-rechten-in-thueringen-13-beispiele/
[13] http://www.mopo.de/hamburg/fragwuerdiger-nachbar-afd-vize-gauland-posiert-mit-hamburger-neonazi–24257502

Demo gegen rechten Terror am 4.9.

Nennt es endlich Terror!
Köln – Kundgebung gegen rassistische Hetze und rechte Gewalt am 4. September 2016
Kein Aufmarsch von Pro NRW

Deutschlandweit wurden im letzten halben Jahr 6500 rechte Straftaten registriert.
Ein Drittel davon in NRW. Über 400 Menschen wurden Opfer rechter Gewalt und zum Teil erheblich verletzt. Und das sind nur die offiziellen Zahlen.

Die hier als MigrantInnen oder schutzsuchende Flüchtlinge Lebenden sind täglich potentielle Opfer neonazistischer TäterInnen. Allein bis Anfang August 2016 wurden 665 Straftaten gegen Asylunterkünfte verzeichnet, das ist eine Verdreifachung gegenüber den Zahlen aus 2015. Auch in Köln kam es Anfang dieses Jahres zu einem Angriff von Nazis aus dem PEGIDA-Umfeld auf eine Flüchtlingsunterkunft in Köln-Mülheim.
Rechte Gewalt richtet sich auch gegen Menschen, die aufgrund ihres Aussehens, ihrer politischen Arbeit oder ihrer Sexualität nicht in das Weltbild der TäterInnen passen. Dies zeigte zuletzt das brutale Messerattentat vermummter Neonazis in Dortmund auf einen Antifaschisten, aber auch organisierte Überfalle auf „alternative“ Stadtviertel wie vor ein paar Monaten in Leipzig-Connewitz. In Köln kam es zu einem Messerangriff auf Henriette Reker. Auch die Journalistenverbände verzeichnen bundesweit immer mehr Angriffe auf die Berichterstattenden am Rande von Neonazi-Demonstrationen.

Zwar ist der rasante Anstieg rechter Gewalt Thema der Berichterstattung, jedoch wird daraus nicht die politische Konsequenz gezogen, diese Gewalt als Terror zu benennen und ihr in angemessener Form entgegen zu wirken.
Selbst nach Aufdeckung der NSU-Zelle scheinen Politik und Behörden noch immer blind für die Realität rechten Terrors. Wie lässt es sich sonst erklären, dass Brandanschläge auf Asylunterkünfte nach wie vor nicht als politisch motivierte Straftaten durch ermittelnde BeamtInnen eingestuft werden?
Weder die Ergebnisse aus den NSU-Ermittlungen, noch die aufgedeckten Verfassungsschutz-Verstrickungen, auch nicht die Enttarnung weiterer rechter Terrorzellen (Old School Society mit Neonazis der Kameradschaft Aachener Land) und die Kenntnis untergetauchter rechter GewalttäterInnen ändern den Umgang mit dem Phänomen systematischer und gezielter rechter Gewalt. Das ist nicht nur unverständlich, sondern inakzeptabel.

Während islamistische Anschläge Reaktionen hervorrufen – von Forderungen nach mehr Polizei bis hin zu abstrusesten Diskussionen, wie aktuell über das Burkaverbot oder die doppelte Staatsbürgerschaft – folgt auf Naziterror: Nichts. Schlimmer noch: Wenn etwas folgt, dann es ist die Anbiederung einiger Parteien an die rassistischen Forderungen von AfD und Co.

Wir meinen, dass das so nicht weitergehen kann. Diese Welle der rechten Gewalt muss endlich als das benannt werden, was sie ist. Es ist Terror. Angriffe mit Molotowcocktails oder Schusswaffen auf bewohnte Flüchtlingsheime, oder der Angriff mit Messern auf Antifaschisten/innen zur gezielten Einschüchterung sind nichts anderes als Terror.

Nicht auf jede rechte Hetze folgt ein Anschlag – aber jedem rassistischen Anschlag geht rechte Hetze voraus.

Am 4. September haben sich mal wieder die RassistInnen um Ester Seitz und von ProNRW zu einem Aufmarsch durch „das fremdvölkische Köln“ – wie sie es nennen – angekündigt. Sie wollen gegen den Beschluss der Polizei demonstrieren, der ihnen wegen ihres volltrunkenen und gewalttätigen Auftritts am 30.07. eine Demonstration durch die Stadt verwehrte.
1.000 GegendemonstrantInnen hatten ihnen damals im Weg gestanden und wir werden uns ihnen auch diesmal entgegenstellen. Denn wie auch NPD, Die Rechte und nicht zuletzt die AfD sind sie mit ihrer billigen Hetze verantwortlich für den Gewaltexzess von Rechts.
Wir verstehen den Messerangriff von Neonazis auf unseren Dortmunder Mitstreiter als Versuch der Einschüchterung und eine Drohung gegen uns alle. Wo Nazis freie Bahn haben, werden alle Andersdenkenden zu Terrorzielen.

Wir wollen am 04.09.eine Kundgebung/Demonstration gegen diesen rechten Terror abhalten und uns den Nazis und Hooligans von Pro NRW entgegenstellen.

Sonntag 04.09.2016 – 13.00 Uhr Bahnhofsvorplatz Köln

Antifaschistisches Aktionsbündnis – „Köln gegen Rechts“

Info:
Überfall gewalttätiger Nazis
Nach der Auflösung der Demo am 30.07. in Köln überfielen einige Nazis, die aus dem Umfeld der Partei „Die Rechte“ aus Dortmund angereist waren, Antifaschistinnen, die auf der Rückreise waren, und verletzten diese. In den Tagen danach kam es in Dortmund wiederholt zu Angriffen von Nazis auf Antifaschistinnen. Das gipfelte schließlich in einer Messerattacke von vermummten Nazis auf ein Mitglied der Linksjugend, das dabei verletzt wurde. Dieser Mordanschlag zeigt deutlich die Bedrohung, die von den Nazis und Hooligans aus dem Umfeld von Pro NRW, Ester Seitz und „Der Rechten“ ausgeht.