PM: Blockade am Zülpicher Platz/Ringe von 800 AZ-Nutzer*innen

Nimmt die Stadt sich unser AZ, nehmen wir uns die Straßen“ – unter diesem Slogan versammeln sich Freitag Abend knapp 800 Unterstützer*innen des Autonomen Zentrums Köln am Zülpicher Platz und blockierten die Kreuzung Zülpicherstraße/Hohenzollernring. Gegen 21:30 Ihr zog der Protest durch die Zülpicher Straße zum AZ weiter. Mit Pyrotechnik und Rauchtöpfen wurde der Protest untermalt.

„Die Besetzung der Straßenkreuzung hat gezeigt, dass selbstverwaltete, emanzipatorische Kultur und Politik Raum braucht, Raum den wir uns inmitten der kommerziellen, profitorientierten Innenstadt Kölns nehmen, wenn er uns nicht gegeben wird.“ so die Aktivistin Sabrina Purple.

„Wir fordern, dass wir mit unserem Zentrum bleiben können. Alternativ muss die Stadt den etwa 40 sozial engagierten Gruppen, die im AZ aktiv nutzen, eine Lösung vorschlagen. Bisher sind unsere Bemühungen zur Verhandlungen mit der Stadt wenig konstruktiv verlaufen. Die Vorschläge, die von der Verwaltung gekommen sind, waren völlig unzumutbar. Unsere Leute sind extrem sauer.“ so die Sprecherin weiter.

„Zusicherungen zum Erhalt des Autonomen Zentrums sind unsere Minimalforderung. Die Aktion unter dem Motto „Reclaim the streets“ hat deutlich gemacht, was passiert wenn die Stadt ihre Zusagen ins Leere laufen lässt und indirekt an der Eskalationsschraube dreht. Es ist bloß erkennbar, dass die Stadt Köln den Großangriff auf linke Orte lange geplant hat und nun durchzieht. Die Polizei reagiert mit brutalen Übergriffen auf zivilen Ungehorsam sozialer Proteste.“

Durch den geplanten Abriss würden die Projekte, Veranstaltungen, Initiativen und Hilfeleistungen nicht mehr realisierbar sein, die das Autonome Zentrum bietet. Ein sozialer Raum wie das AZ, der sich in allen Strukturen selbstverwaltet, emanzipatorisch, hierarchiefrei und ohne kommerzielle Profitorientierung organisiert, ist für den Stadtraum Köln von hoher Bedeutung. Hier haben Menschen die Gelegenheit, die Utopie einer freieren und gleichberechtigteren Gesellschaft im Kleinen aufzubauen und zu (er)leben. „Diese Raumnahme wird nicht die letzte gewesen sein. Wir sind viele, wir kämpfen für das Autonomes Zentrum. Wir sind bereit auf die Straße zu gehen, zu stören, laut, entschieden, jede Person auf ihre Art und Weise!“, kündigt Sabrina Purple an.