diy mentality

…im AZ >> improvisieren, reparieren, recyclen, autonomes lernen, selbstorganisation und weitergabe von wissen und skillz >> darum geht’s in diesem kurzen text.

das AZ gab uns in den letzten tagen den raum, die werkzeuge und materialien, den müll und das zeug, um uns spontan in mehreren diy sessions zu verlieren, mal abseits von festeren strukturen, einfach so, weil ideen am start waren, wir bock hatten coole und/oder nützliche sachen zu machen, aus dem überfluß (==müll) der um uns herum existiert und für den wir keinen cent ausgeben müßen und wollen.

wir haben oft keine ahnung wie dinge funktionieren, das wollen wir ändern, aber in unserem style: wir wollen selber alles lernen und das gelernte an andere weitergeben, zeigen, aufmalen, nochmal machen, trial and error. wir sind keine spezialisten, wollen keine sein und uns nicht auf arbeitbereiche aufteilen. durch spezialisierung werden wir amateure zu authoritäten, der chef in uns kann aber getrost für immer zu hause bleiben.

also, was ging ab? der infoladen war sozusagen der auslöser. nach toller *mass voxü und song-burnlage startete der infoladen mit last minute diy-weihnachtskarrten basteln; mehere stunden dauerndes schnibbeln, malen, kleben, aufblitzen und abdriften von ideen, die manchmal in konkretes umgesetzt werden konnten, wie die folgende, lückenhafte, auswahl zeigt…

der komplette abend war super toll und es wäre schade gewesen nicht daran anzuschließen…

ein extended hobo-ofen war deshalb der nächste plan. ein hobo-ofen wird von zug nomaden zum kochen und erhitzen benutzt. er verbrennt kein holz sondern erhitzt es so stark das holzgas freigesetzt wird, das dann verbrennt. so läuft er länger und fast ohne rußentwicklung.

unser ofen ist ein nachbau dieser anleitung, mit ein paar modifikationen (==mods). er kann mit einer geringen menge kleinholz ca 1-2 liter wasser zum kochen bringen. ne coole sache für frühstücke mit käffchen und tee. dann kann auch der gas-kocher ausbleiben. der ofen sollte rußfrei sein, da muß sich aber noch die richtige bedienung herauskristallisieren.

das ganze ist low-tec, steht aber exemplarisch dafür, das, wenn wir zugang zu guten und freien anleitungen haben, aus dem internet, aus archiven, bibliotheken oder readern, wir so ein teil problemlos bauen und verstehen können, angepaßt an unsere verhältnisse, werkzeuge und materialien. der umgang und die bedienung ist danach der nächste notwendige schritt.

damit das wissen nicht in unseren köpfen bleibt, im schlimmsten fall wieder mit uns verschwindet oder wir zu autoritäten werden, wollen wir versuchen so viele verteilungskanäle wie möglich zu nutzen.

als vorerst letztes projekt haben wir angefangen zwei der berühmt berüchtigten pringles wlan antennen zu bauen. sobald computer infrastruktur (re)organisiert ist, werden sie in der praxis getestet.

was von alldem übrigbleibt? eine sache die bisher nicht erwähnt wurde: wir haben zugriff auf informationen, wissen und infrastruktur, wir haben eigene skillz…funktioniert hat das alles aber weil unser nerd faktor niedrig war und es nicht darum ging mit eigenen skillz zu dominieren sondern platz zum experimentieren, fragen, erklären und rumspinnen zu schaffen. ohne gegenseitigen respekt und mit latenter besserwisserei hätten wir uns schnell angenervt und das kalte AZ nach kurzer zeit verlassen. so wurden wir aber zu ner temporären diy familie die die zeit vergaß und sich im AZ verlor….

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