BINZ & AZ Köln – Two squats one struggle

Ausgesucht haben wir uns diesen Terror sicherlich nicht! Konsumierte, diktierte, gentrifizierte Städte, kein Raum für autonome Zonen, Bullenknüppel, die für die Politiker*innen sprechen.

Ende Mai soll die autonome Zone Binz weg gemacht werden, auf Vorrat abgerissen um zur verfügbaren Fläche der Städteplanung zu werden. Es soll verschwinden, was den Alltag des Kapitalismus stört, was eine andere Welt jenseits der Verwertungslogik erahnen lässt. Unser Zorn potenziert sich mit jedem Angriff auf die Strukturen unseres Widerstands gegen die Gesamtscheiße. Auch das AZ in Köln ist nun zum dritten Mal in seiner nur 3 jährigen Geschichte räumungsbedroht. Am 30. Juni läuft das Konstrukt eines Nutzungsvertrags mit dem die Stadt Köln das autonome Zentrum duldete endgültig aus. Nach Räumung und Abriss des Gebäudes soll ein „Grünstreifen“ (ein überdimensionales Hundeklo)  entstehen, der für die Stadtentwicklung der modernen kapitalistischen Stadt scheinbar sinnvoller und effektiver ist als ein selbstverwaltetes Zentrum, eine potenzielle Keimzelle des Widerstands. Der Kampf um die sogenannten Freiräume ist immer auch ein Ausdruck von Sehnsucht nach einer grundlegend anderen Welt.

Es ist ein besonderes Gefühl ist im AZ, der Binz oder in anderen squats zu sein. Es sind unsere Räume, in einer Welt in der wir sonst keine Orte haben. Die Angriffe auf die BINZ in Zürich und das AZ in Köln finden nicht im luftleeren Raum statt  sondern sind Ausdruck für die alltäglichen Bedrohungen, unter denen selbstverwaltete, libertäre und emanzipatorische Projekte nicht erst seit heute leiden. Diesem Angriff wollen wir nicht in reiner Abwehrposition entgegenstehen, sondern immer wieder Risse in der Idee der konsumierten und diktierten Stadt erzeugen. Bereits vorhandene Risse mit Leben füllen – Disteln im Beton!

Immer wieder haben wir in Köln in den letzten Tagen die Autonomieerklärung der Autonomen Zone BINZ voller Begeisterung und Demut gelesen, haben uns von eurem Mut mitreißen lassen und so den Zorn auf den drohenden Verlust unserer Projekte potenziert.

Wenn ihr schreibt:

„Die AUTONOME ZONE BINZ wird durch gemeinschaftliches Leben, leidenschaftliche Aktivität, banal komplizierte Auseinandersetzung, gezielte Desorganisation, kreatives Chaos und akuten Widerstand entfaltet…  Die Unabhängigkeitserklärung der BINZ ist ein unabdingbar notwendiger Akt radikaler Selbstbestimmung. Das Ziel ist nicht die Isolation, Marginalisierung oder Autarkie, sondern ein souveränes Terrain, das sich jeglichem Zuständigkeitsbereich entzieht.“

dann strahlen diese Worte weit über Zürich hinaus und geben auch uns Hoffnung.

 

In Zürich gab es riots nachdem die Cops einen bunten Straßenumzug für den Erhalt der BINZ angegriffen haben.  Barrikaden, Militanz, ein geplünderter Coop, eine entglaste Innenstadt: plötzlich entladene Wut auf die Zustände und Zurichtungen des kapitalistischen Systems, die an der Bedrohung eines geliebten Projekts kristallisieren.

Erst kürzlich wurde auf der warm up for resistance Demo in Köln folgendes gesagt:

„Der Aufstand wird greifbar, wir spüren diese kommende Wärme, als ob erstarrte Hände kribbelnd wieder zum Leben erwachen. Wir beschweren uns nicht mehr, dass in der uns aufgezwungenen Gesamtscheisse kein Raum für Strukturen gelassen wird, die den bestehenden Verhältnissen etwas entgegensetzen wollen. Wir erkennen, dass unsere Politik, Kunst und Kultur erkämpft werden muss, da sie den Interessen der herrschenden Klasse sowieso messerscharf entgegensteht… “ Auch nach dieser Demo gab es Scherben in der Stadt.

Nach den riots in Zürich wurde die BINZ Opfer der staatlichen Repression, es kam zu einer Hausdurchsuchung und das Projekt wurde somit kriminalisiert und weiter gegen die Wand gedrückt. In der Presse lasen wir, dass sich einzelne Personen aus eurem Projekt bestürzt  über die „Gewalt“ der riot-Nacht geäußert haben.

Wie wird das bei uns in Köln sein, wenn sich der Zorn entlädt und die Konfrontation sichtbar wird, wenn Symbole der Macht von Staat, Nation und Kapital angegriffen werden. Wie werden wir danach miteinander reden, wenn die Frage der „Gewalt“ zwischen uns und unser Verständnis davon tritt?

Gewalt und Repression machen den allermeisten Leuten Angst, das ist verständlich, denn es geht dabei um die eigene Unversehrtheit.

Im nächtlichen Hof des AZ sagte eine Person dazu:

„Es ist eine andere Gewalt von der gesprochen wurde. In den meisten Fällen geht die Gewalt von oben nach unten. Sie dient der Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Struktur. Es ist der Befehl, die Steuer, die Abmahnung, die Verordnung, es sind die Knüppel und  Pistolen der Cops  und am Ende der Knast, wenn du wirklich und entschieden „Nein“ sagst zu einer Anordnung. Es ist Gewalt mit Macht. Unsere Gewalt, kann nur eine ohne Macht sein, unsere Körper sind nicht geschützt, uns ist die Gewalt verboten, ihnen nicht, sie sind die Gewalt. Das ist etwas anderes.“

 

Wir haben das Gefühl, dass wir uns viel zu sagen haben, dass unsere Projekte ähnliche Wege gegangen sind und dass wir zur selben Zeit von ähnlichen  gesellschaftlichen Akteuren und Institutionen bedroht werden. Wir haben Lust darauf uns auf euch und eure Kämpfe zu beziehen denn es sind auch unsere. Gerne würden wir von euren Erfahrungen hören und eure Einschätzungen vernehmen.

 

Mit solidarischen Grüßen

Von einigen Stimmen aus dem AZ Köln

 

PS: gerade lesen wir, dass ihr aus der BINZ rausgegangen seid, aber nicht von der Bildfläche verschwunden seid. Wir wünschen viel Erfolg bei der Suche nach einem neuen Squat als Raum für die autonome Zone. Tatsächlich interessieren uns eure Beweggründe für diesen Schritt, wir haben nur vage Vermutungen…

Initative Recht auf Stadt

Seit neustem gibt es eine Homepage der Kölner Initative Recht auf Stadt! Verbreitet diese doch bitte über eure Kanäle und supportet den Kampf für eine Stadt für alle!

 

Recht auf Stadt – Selbstverständnis der Initiative

Der Wohnungsmarkt entwickelt sich derzeit frei nach dem Motto: „Die Reichen wohnen, wo sie wollen, die Armen, wo sie müssen“. Das gilt nicht nur in Köln.

Steigende Mieten, der Wegfall von tausenden Mietwohnungen aus der Sozialbindung, der Rückzug des Staates und der Kommune aus dem sozialen Wohnungsbau – all das führt vor allem in den städtischen Zentren zu einem spürbaren Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Luxus-Sanierungen, Verdrängung von weniger zahlungsfähigen Menschen, Finanzinvestoren auf dem Wohnungsmarkt führen zu unwürdigen Wohnzuständen.

Die sog. „Stadtentwicklung“ besteht vor allem aus dem Bau von immer mehr Bürohäusern und Luxuswohnungen, aus Baustellen und U-Bahn-Löchern, aus dem Zurichten des städtischen Raumes für private Investoren.

Wir wollen keine Stadt, in der Schwimmbäder und Bibliotheken schließen, Straßen, Brücken und Radwege verkommen, öffentlichen Daseinsvorsorge wie Gas-, Wasser und Abwasserversorgung privatisiert wird, Mobilität immer teurer wird, Kameras an allen Ecken unsere Bewegungen überwachen, öffentlicher Raum privatisiert wird, „schöne“ Einkaufspassagen wie Pilze aus dem Stadtboden schießen, Zäune und veränderte Sitzgelegenheiten wohnungslose Menschen am Aufenthalt hindern, freie Räume für Kultur- und Politikveranstaltungen rar sind.

Bundes- und weltweit gründen sich deshalb Zusammenhänge für ein „Recht auf Stadt“.

Auch in Köln zeigen viele Initiativen, dass sie um die Qualität des städtischen Lebensraums kämpfen, z.B. der Kampf gegen den Abriss des Barmer Viertels, die Bemühungen der Bürgerinitiative um das Heliosgelände, das Autonome Zentrum in Kalk, zahlreiche Wohnprojekte usw.

Stadt ist für uns der Ort des Zusammenkommens verschiedener Kulturen. Wir kämpfen für bezahlbaren Wohnraum und für lebenswerte öffentliche Räume. Wir stellen infrage, dass Grund und Boden, dass Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen wie Waren behandelt werden.

Wir wollen eine Stadt, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, nicht an Markt und Investoren.

In diesem Sinne versteht sich die Kölner Initiative „Recht auf Stadt!“

  • Keine Profite mit der Miete!
  • Die Stadt gehört allen!
  • Zwangsumzüge und Räumungen stoppen!

Unser Ziel ist der Aufbau einer langfristigen Zusammenarbeit von verschiedenen (auch bundesweiten und internationalen) Aktionsbündnissen und die Bündelung von Aktivitäten im Sinne eines „Rechts auf Stadt“. Alle Initiativen, Gruppen und Einzelpersonen sind eingeladen mitzukämpfen.

http://rechtaufstadt-koeln.de/

11. Mai: Antikapitalistische Warm up Demonstration zu Blockupy

Vom AZ-Barrikadenfest zur Demo

Antikapitalistische Demo
Sa. 11. Mai 2013 ­- 16.00 Uhr
Köln, Vorplatz des Apostelnkloster (am Neumarkt)
Es gibt eine Alternative: Kapitalismus abschaffen!

Vor dem Hintergrund der autoritären Krisen- und Sparpolitik Deutschlands, die bereits in zahlreichen südeuropäischen Ländern zu Leid und Elend geführt hat, gilt es, europaweit agierende Institutionen endlich in den Fokus der Kritik zu rücken. Denn sie treffen die politischen und ökonomischen Entscheidungen, mit deren Konsequenzen die Menschen in ganz Europa leben müssen. Doch nicht nur in Frankfurt finden sich wesentliche Entscheidungsträger_innen und Verteidiger_innen der kapitalistischen Logik. So sieht sich auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln als „ökonomisches Think-Tank Deutschlands“, das auf „freies Unternehmertum, Wettbewerb und offene Märkte“ abzielt.

Allein diese Aussagen aus dem Selbstverständnis des Kölner Forschungsinstituts werfen viele Fragen zur vermeintlichen Wissenschaftlichkeit, Objektivität und Zielsetzung dieser Einrichtung auf. Dass ein von „120 Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände[n] in Deutschland sowie Einzelunternehmen“ finanziertes Institut tatsächlich unabhängige Forschung betreiben kann, ist schlichtweg absurd. Vielmehr scheint klar, dass von den Förder_innen gewünschte Aussagen zu Marktwirtschaft, Arbeitswelt, Umwelt und vielen weiteren Themen mit mehr oder weniger wissenschaftlichen Argumenten untermauert werden sollen. Daher wird das kapitalistische Wirtschaftssystem als alternativlos dargestellt.Wieso die nationale Herangehensweise die Positionen des IW Köln so stark prägen, hängt sicher mit verschiedenen Faktoren zusammen. Zum einen ist die Finanzierung des Instituts durch Arbeitgeber_innenverbände mit dem Ziel verbunden, die nationalen Interessen dieser durchzusetzen. Zum anderen trägt der Präsident des Instituts, Eckart John von Freyend, zu dieser Positionierung bei. Von Freyend ist Mitglied der Burschenschaft Alemannia (Heidelberg), deren Wahlspruch „Einer für Alle – Alle für Einen! Ehre, Freiheit, Vaterland!“ er stark verinnerlicht zu haben scheint. Allein die Tatsache, dass der Präsident der Einrichtung einer Studentenverbindung angehört, die immer wieder wegen ihrer autoritären, nationalistischen und sexistischen Ideologie kritisiert wird, macht eins deutlich: das IW ist ein reaktionärer Krisenakteur im Herzen von NRW.

Das IW Köln repräsentiert, neben vielen anderen Einrichtungen und Instituten, das kapitalistische System. Ein System, das auf globaler Ausbeutung basiert, Armut und soziale Ungleichheit produziert und die Natur zerstört. Das IW hat das Spardiktat der europäischen Kürzungspolitik nicht geschaffen, doch es leistet Schützenhilfe auf ideologischer Ebene, damit Deutschland auch weiterhin als „Krisengewinner“ vorneweg marschieren kann und der kapitalistische Laden reibungslos läuft. Wir wollen, dass es für Befürworter_innen des kapitalistischen Systems unbequem wird und tragen deswegen unseren Protest vor deren Tür. Denn alternativlos ist nicht der Kapitalismus, sondern seine Überwindung.
So wie es ist, bleibt es nicht.

Deshalb rufen wir dazu auf, an der antikapitalistischen Demonstration am 11. Mai 2013 in Köln teilzunehmen. Gemeinsam werden wir der Kölner Innenstadt laut und aktionistisch unsere Kritik am Kapitalismus präsentieren.Hierbei wollen wir neben dem IW auch auf weitere Akteur_innen aufmerksam machen, die verantwortlich sind für Sozialkürzungen, rassistische Hetze und Gentrifizierung.

NRW goes Blockupy!

In NRW hat sich ein Spektren übergreifendes Bündnis zusammengefunden, welches nach Frankfurt mobilisiert. Gemeinsam wollen wir auf soziale, antifaschistische und antirassistische Kämpfe in NRW Bezug nehmen und aktiv daran teilnehmen. Darüber hinaus wird zu einer Warm-Up Demo am 11. Mai in Köln aufgerufen.

– 1. Mai Dortmund: Naziaufmarsch verhindern! Reaktionären Krisenlösungen entgegentreten
– 4. Mai Dortmund: Euromayday Ruhr: »Kommt nach vorne!« – Politische Tanzparade
– 11. Mai Köln: »So, wie es ist, bleibt es nicht.« Antikapitalistische Blockupy Warm-Up Demo

Mehr Infos unter:
nrw.blockupy-frankfurt.org

[Siegburg] Der 8.Mai 1945: Ein Tag zum Feiern!

Aufruf:

Am 8.Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht vor den Alliierten Streitkräften. Das „Dritte Reich“ war militärisch besiegt und der Vernichtung in den Lagern und dem deutschen Krieg ein Ende gesetzt. Die deutsche Volksgemeinschaft als kollektives antisemitisches Vernichtungsprojekt wurde zurückgedrängt und der zum barbarischen Mordkollektiv verkommenen deutschen Gesellschaft die zivilisatorischen Mindeststandards einer bürgerlichen Gesellschaft aufgezwungen.

Dies bedeutete für viele Menschen das Ende von Terrorherrschaft und faschistischer Unterdrückung, Verfolgung und der drohenden Vernichtung.

Es gilt an die Soldat*innen und Partisan*innen zu erinnern, die im Kampf gegen, Wehrmacht, Waffen-SS und europäische faschistische Hilfstruppen gefallen sind, am Ende jedoch über NS-Deutschland siegten.

Das gilt es zu feiern, wie auch auch all jenen Menschen zu gedenken, die der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung zum Opfer gefallen sind.

Solange die Verhältnisse fortbestehen, die den Faschismus und die planvolle Vernichtung von Millionen von Menschen hervorbrachten, solange gilt es nicht nur gegen faschistische Tendenzen und Gruppierungen zu kämpfen, sondern gegen das, was die Deutschen zu dem Unsäglichen trieb und in in Auschwitz seinen Höhepunkt fand: Der Einpferchung der Menschen in die Zwangskollektive von Staat, Volk und Nation sowie ihrer Verwertung unter dem Kapital ist ein Ende zu setzen und stattdessen ein freier Verein freier Menschen zu errichten.

Es bleibt weiterhin wichtig, der Öffentlichkeit immer wieder in Erinnerung zu rufen, wer in dieser Zeit die „Held*innen“ waren: Jene, die als Partisan*innen oder Soldat*innen gegen die Deutschen kämpften, jene, die aktiven Widerstand geleistet haben oder sich noch im Angesichts ihrer Vernichtung wehrten. Dies gilt besonders in Zeiten, in denen ungeniert den Mördern in der Wehrmacht und Waffen-SS als Helden gedacht wird: Ihr Kampf für das Vaterland ist nicht zu trennen von der militärischen Ermöglichung und aktiven Beteiligung an den Verbrechen. Demgegenüber dient den Deutschen heute schon der Befehl eines Lagerkomandanten, aus Kostengründen nicht auf Häftlinge zu schießen, zur Ausrede für die Nation, es habe doch Widerstand gegeben.

Im Gegenzug wurden die eigentlichen Opfer erst spät, im Fall der Opfer des Porajmos, also des Völkermords an den Roma und Sinti, erst 1982 anerkannt und beispielsweise Widerständler*innen aufgrund ihrer kommunistischen Gesinnung oder wegen ihrer Bestrebungen, auf die Täter*innenschaft der Deutschen hinzuweisen, als „Volksverräter*innen“ diffamiert.

Während vor dem 8. Mai 1945 der offene Faschismus und das Projekt, sogenanntes „unwertes“ Leben und Jüd*innen als „Gegenrasse“ zu vernichten, die Deutschen zusammenschweißte, bildete nach dem Einmarsch der Alliierten das gemeinsame Vertuschen der eigenen Verbrechen den nationalen Kitt.

Den Krieg verloren und nicht ihn begonnen zu haben war das, was die Deutschen im Wesentlichen bereuten. Gelernt hatte man aus der Geschichte insofern, sich das nächste Mal nicht erwischen zu lassen. So tritt heute häufig eine mit antisemitischen Ressentiments oder revisionistischen und relativierenden Geschichtserzählung beladene Kritik an Israel an die Stelle des offenen Antisemitismus. Israel aber ist die einzige materielle Konsequenz aus der Shoah, die bewaffnete Selbstverteidigung der Jüd*innen gegen Pogrom, Verfolgung und Völkermord. An die Stelle der mit Hitlergruß marschierenden Massen sind die Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen-Rassist*innen und die Man-wird-ja-wohl-noch-kritisieren-dürfen-Antisemit*innen getreten.

Doch wer meint, dass Dresden Auschwitz abgegolten habe oder dass doch wenigstens die 70 Jahre und die zäh ausgehandelten „Entschädigungszahlungen“ das erlaubten, was höchstens die Opfer gewähren könnten, nämlich einen Schlussstrich zu ziehen, dem muss entschlossen entgegengesetzt werden, dass die Auflösung Deutschlands noch das Mindeste gewesen wäre.

Daher: Damals wie heute, Nieder mit Deutschland!

Am 11. Mai um 16 Uhr werden wir vom Bahnhofsvorplatz in Siegburg aus durch die Stadt ziehen, um an den 8. Mai zu erinnern, gegen Geschichtsrevisionismus und Nationalismus zu demonstrieren und vor allem den Tag der Befreiung als das zu feiern, was er ist: Das Ende einer faschistischen Terrorherrschaft.

Kommt mit uns auf die Straße! http://achter-mai.tk/

Es rufen auf:
Libertäre Jugend Siegburg
Junge Antifa Siegburg
Antifa 103
Gruppe Phönix

30.4. Warm up for resistance – Auftaktdemo der Kampagne „Kein Tag Ohne!“

(english version)

Demo: Dienstag, 30. April 20Uhr (pünktlich!)
Treffpunkt:
19:45 Uhr Zülpicher Str. gegenüber der Unimensa (Haltestelle Bahnhof Süd)
Angemeldete Route: Zülpicher Str – Zülpicher Platz – Ringe – Friesenplatz
Ermittlungsausschuss (EA): 0221 – 9327252  [Wichtig: Verhaltenstipps für Demos]
Kurzfristige Infos: twitter.com/unsersquat

Das Autonome Zentrum Köln wurde vor 3 Jahren durch die Be­setzung eines leerstehenden Gebäudes in Köln-Kalk als ein selbstverwalteter Raum für emanzipatorische Politik, unkom­merzielle Kunst und Kultur gegründet. In  Auseinandersetzun­gen mit der Stadt wurde ein Nutzungsvertrag erkämpft.
Dieser Vertrag wurde nun zum 30. Juni gekündigt. Das AZ soll nach den Plänen insbesondere der Kölner SPD durch die Polizei geräumt, das Gebäude abgerissen werden und einem Grün­streifen weichen. Dagegen gilt es nun Widerstand zu leisten.

Am Dienstag 30. April – zwei Monate vor Ende der Kündigungsfrist und am Vorabend des 1. Mai – startet das AZ mit der Auftaktdemo warm up for resistance die Kampagne Kein Tag Ohne!
Wir wollen mit einer lautstarken und entschlossen Demo, deutlich machen, dass eine Räumung keine Option ist. Denn wir werden nicht kampflos dabei zusehen, wie die Politik in dieser Stadt einen Freiraum nach dem anderen zerstört und das Leben der Menschen immer weiter den Interessen von Kommerz und Kapital unterwirft.
In einer Stadt muss Platz sein für unkommerzielle Ateliers, Werkstätten, Sport-, Gruppen- und Proberäume, Voküs, Kneipen, Konzerte und Parties. Einer Politik, die es sich zur Aufgabe macht diese Freiräume zu zerstören, werden wir unseren gemeinsamen Widerstand entgegensetzen.

Organize!
Eine direkte Konfrontation mit der Polizei ist nicht un­ser Ziel. Falls die Polizei aber die Demo stoppt oder angreift, rufen wir zu einem entschlossenem Handeln auf!
Für diesen Fall solltet ihr Euch in Bezugsgruppen vorbereiten, mögliche Aktionen und Treffpunk­te überlegen oder euch spontanen Aktionen im erweiterten Umfeld der Demo anschließen. Passt aufeinander auf!

Auf in den 1. Mai
Kommt am 30. April nach Köln und lasst uns am nächsten Morgen gemeinsam zu den verschiedenen Demos am 1. Mai in NRW aufbrechen:

Wenn ihr Schlafplätze in Köln braucht meldet mit Betreff „Schlafplatz 30.4.“ bei unserer Schlafplatz-Börse:  unsersquat(ät)riseup.net

Institut für vergleichende Irrelevanz warnt vor Räumung ab Montag 22.04, 04:30h

Institut für vergleichende Irrelevanz warnt vor Räumung
ab Montag, 04:30 Uhr wird mit der Räumung gerechnet – Das IVI stellt sich auf friedlichen Widerstand ein.

Wie heute aus unterschiedlichen Quellen bekannt wurde ist am Montag, dem 22.04.2013, ab 04:30 Uhr mit dem Versuche der Räumung des Instituts für vergleichende Irrelevanz im Kettenhofweg 130 zu rechnen. Die Polizeikräfte werden am frühen Morgen des Montags, evt. Dienstags erwartet.

Die Aktivist_innen des Instituts für vergleichende Irrelevanz fordern alle Sympathisant_innen auf Montag ab 04:30 Uhr zum Frühstück vorbeizukommen, einer Räumung friedlich und entschlossen entgegenzutreten und an den geplanten Aktionen in der anlaufenden Woche teilzunehmen.

3 Jahre AZ – 27.04.

3 Jahre AZ – Whatever they say – AZ will stay

Am Samstag den 27.04.2013 ab 20:00 Uhr wollen wir mit euch gemeinsam den dritten Geburtstag des Autonomen Zentrums in Köln-Kalk feiern.

Um diesen Anlass gebührend zu zelebrieren
haben wir diesmal ein extravagantes Programm auf 3 Floors zusammengestellt,
um sicherzugehen das auch für jeden von euch etwas dabei ist.

Die Party ist außerdem zur Finanzierung neuer Musikinstrumente der Gruppe Rhythms of Resistance gedacht.

Featuring

Aesthetik und Zerstörung

Aus.Klang

Bässe aller Welten

Chaoz Drum n Bass

geheimklub

sowie die Bands:

Nakam

Nausae

Solidaritätserklärung vom AKKU an das AZ

Ein Angriff auf das AZ, ist ein Angriff auf uns alle!

Das Bestehen des Autonomen Zentrums Köln (AZ) in der Wiersbergstraße 44 ist seit dem 13. März 2013 stark gefährdet. Die Sparkasse KölnBonn kündigte den Nutzungsvertrag mit dem AZ zum 30. Juni 2013. Dieser Schritt vollzog sich ohne Verhandlungen und Gespräche über eine Perspektive des selbstverwalteten und unkommerziellen Projekts in Köln-Kalk.

Ab dem 1.7. ist die Stadt Köln neue Besitzerin des Gebäudes. Inwiefern die Stadt Köln Interesse an der Weiterführung des AZs hat, ist mehr als ungewiss. Die etablierten Parteien machten in den drei Bestandsjahren mehr als oft deutlich, dass sie kein Interesse an einem Raum haben, in dem Menschen, unabhängig ihrer sozialen und ethnischen Herkunft,  politische und kulturelle Veranstaltungen besuchen können. Sie haben kein Interesse daran, dass Menschen, unabhängig ihres Einkommens und Vermögens konkrete Hilfe bekommen und Solidarität erfahren können. Und sie haben ebenfalls kein Interesse daran, dass junge und alte Menschen, fernab von Verwertungsinteressen, ihr Leben selbstbestimmen können und gemeinsam an einem Projekt arbeiten können, das, in Zeiten von sich verschärfenden sozialen Einschnitten in das Leben vieler Menschen, eine Alternative bieten kann.

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Kritische Film- und Diskussionreihe: The Green Wave

 

Mit dem Film „The Green Wave“ lädt die Veranstaltungs-AG am kommenden Donnerstag um 20h zum zum zweiten Mal zur neuen Filmreihe mit gesellschaftspolitischen Themen ein. Die Reihe soll die Möglichkeit geben, sich über konkrete Inhalte und Erfahrungswerte auszutauschen und sich kritisch auf das Gesehene zu beziehen. Im Fokus stehen politische und kontroverse (Spiel-)Filme, die von einem kurzen Input und einer abschließenden Diskussion begleitet werden sollen. Die Filmreihe wird im Kinosaal bei gemütlicher Atmosphäre mit Getränken stattfinden. Bitte pünktlich da sein, wir wollen um 20h anfangen! (Eingang über das Gartentor an der Wiersbergstraße)

Hier findet ihr das Filmplakat zur Veranstaltung!

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Triggerwarnung: Der Film enthält Szenen, die Menschen mit (sexualisierten) Gewalt- und Repressionserfahrungen triggern können.

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„The Green Wave“, von Ali Samadi Ahadi, 2010, 80 Minuten

„Wir sind kurz davor! Kurz vor der Revolution! Freundinnen und Freunde, gebt nicht auf!“ – der legendäre Tweet eines inzwischen inhaftierten Internetaktvisten aus Teheran steht für die Hoffnung, die eine ganze Generation und Millionen Menschen auf der Welt in Euphorie verfallen ließ. 2009 wurde der umstrittene und ultra-autoritäre iranische Präsident Ahmadinedschad mittels einer unverschämten Wahlfarce im Amt gehalten.

Die sagenumwobene „grüne Bewegung“ entwickelte sich von einer Wahlkampagne für das reformistische Lager vor der Wahl zu einer teilweise revolutionären Plattform danach. Knapp 2 Jahre lang sorgten Massendemonstrationen und direkte Aktionen für den Ausnahmezustand innerhalb der Islamischen Republik, deren Entstehung als auch ihre revolutionäre Überwindung sicherlich einen Leuchtturmeffekt für die ganze Region und damit auch für grundlegende geopolitische Fragen auslöste bzw. auslösen würde.

Mit der Revolution wurde es allerdings nichts, und schnell war das Thema von der Bildfläche verschwunden, nachdem der immense Repressionsapparat die Bewegung in ihrem Kern zerschlug. Dennoch: 2009 erhielt die Islamische Republik einige Risse in ihrem Fundament, die sie so schnell nicht los wird.

Wir möchten diesen Rissen auf den Grund gehen und kurz vor den nun erneut anstehenden Wahlen – den ersten nach der Eskalation 2009 – gesellschaftliche Widersprüche im Iran erkunden und der Frage nach gehen, wie lange dieses Scheiss-System im Iran denn noch sein Unwesen treiben kann. Vorher schauen wir uns Ahadis Doku-Ficiton „The Green Wave“ an; Ahadi führt Interviews mit verschiedenen Expert*innen und einigen wenigen Menschen, die 2009 gegen Ahmadinedschad und der Islamischen Republik auf die Straße gegangen sind. Dabei entwirft er einen authentisch animierten, an den Erzählungen von Augenzeug*innen orientierten Handlungsstrang, der die emotionale Bandbreite von Wut, Hoffnung und Resignation elegant transportiert.

24.04. Veranstaltung zur Polizeigewalt in Köln

Am 10. März 2013 überfielen Kölner Polizisten Flüchtlinge und Unterstützer-innen der„Refugee Revolution Bus-Tour“ in der Ehrenfelder Geisselstraße. Die Aktivist-innen hatten ihren Besuch des Flüchtlingsheimes in der Nr. 19 angekündigt, verteilten dort Flugblätter und luden die Bewohner-innen zu ihrer für den selben Tag geplanten Kundgebung in Köln ein. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, verprügelten einzelne Aktivist-innen und sparten dabei nicht mit rassistischen Beleidigungen. Im Polizeigewahrsam gingen dieÜbergriffe auf Festgenommene weiter, wobei auch hier wieder mehrere Personen verletzt wurden.

Offensichtlich hat die Kölner Polizei aus den Erfahrungen der vergangenen Jahren nichts gelernt. Nachdem am 19. Januar 2001 in einem deutsch-iranischen Geschäft in der Kölner Probsteigasse eine Bombe explodiert war und eine junge Frau schwer verletzt wurde, hatten die Behörden von vornherein einen rassistischen Hintergrund ausgeschlossen. Auch nach dem Bombenanschlag vom 9. Juni 2004 in der Keupstraße, bei dem 22 Menschen teils schwer verletzt wurden, ermittelte die Kölner Kripo nicht in der Naziszene, im Gegenteil. Die Opfer und deren Angehörige gerieten unter Generalverdacht. Sie wurden jahrelang schikaniert, mussten nächtliche Hausdurchsuchungen, demütigende Verhöre und massive Anschuldigungenüber sich ergehen lassen. Dass es sich tatsächlich um rassistische Mordanschläge der Nazi-Terror-Bande„Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ handelte, kam erst durch deren menschenverachtendes Propaganda-Video ans Licht.

Diese Vorfälle verbindet eines: Bei Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln bestimmen ganz offensichtlich rassistische Einstellungen und Vorurteile die Ermittlungen. Gewalttätiges Handeln von Beamten wird verharmlost, gedeckt,Übergriffe werden nicht geahndet. Es wird Zeit, dass die Opfer von polizeilicher Gewalt in Kölnöffentlich Gehör finden. Bei der Veranstaltung kommen Betroffene und ihr Anwalt zu Wort.

Gäste: Aktivist-innen der„Refugees Revolution Bus-Tour“, Bewohner-innen aus der Keupstraße und Rechtsanwalt Christian Kemperdick.

Veranstalter: Kölner Netzwerk Kein Mensch ist illegal und Freund-innen

Ort: Lutherkirche (Martin-Luther-Platz, Köln, Südstadt)

Veranstaltung zur Polizeigewalt in Köln

Facebook event: https://www.facebook.com/events/255176994627317/