Wir erinnern uns. Heute vor 11 Jahren kam es fast zur Räumung des Autonomen Zentrums durch die Bullen. Damals war das AZ noch in Köln-Kalk, und nach einem Jahr erfolgreicher Besetzung rückten Hundertschaften aus ganz NRW an, um uns gewaltsam zu räumen. Es kam fast zur Eskalation, der Wasserwerfer tropfte schon. Doch der damalige Polizeipräsident ließ die Räumung platzen, weil er befürchtete, es käme sonst zu wilden Straßenschlachten und zu neuen Besetzungen.
Aus der kurzen Geschichte des AZs in Köln lässt sich bereits viel lernen: Besetzen lohnt sich. Denn von der Stadtpolitik kriegen wir unsere selbstverwalteten Räume nicht geschenkt. Und damals wie heute gilt: Wir werden für unser AZ kämpfen. Wir lassen uns nicht ohne Widerstand wegplanen, verdrängen und auch nicht räumen. Wir bleiben!
Ein paar Umzüge, einige ausgelaufene und verlängerte Verträge später und das Autonome Zentrum ist immer noch in Köln. Seit 12 Jahren besteht das AZ Köln nun schon und war von Anfang an ein wichtiger Freiraum für Kunst, Kultur und linke Vernetzung – und daran hat sich bis heute nichts geändert! Leider sind wir immer noch von Verdrängung bedroht: Unser aktueller Vertrag läuft Ende des Jahres aus und außerdem hat die Corona-Pandemie unsere finanzielle Lage stark verschlechtert.Die 12 Jahre wollen wir trotzdem umso lauter feiern und laden herzlich zum Geburstagswochenende ein.
Vom 22.4. – 24.4.2022 öffnet das AZ an der Luxemburger Str. 93 die Türen.
Das Geburtstagswochenende wird gefüllt durch ein abwechslungsreiches Programm aus Konzerten, Workshops, Vorträgen, Infoständen und vielem mehr. Damit keine Mägen leer bleiben müssen, stehen Kuchen und Kaffee, Getränke und Küfa (Küche für alle) bereit. Und damit auch die Kids nicht zu kurz kommen, gibts ne Kinderbetreuung. Das genaue Programm wird derzeit noch ausgearbeitet, wird hier aber nach und nach ergänzt.
Auch wenn wir für den Moment 12 Jahre AZ Köln feiern wollen, wir kämpfen weiter für den Erhalt des Autonomen Zentrums. Wir werden auch im nächsten und in allen darauffolgenden Jahren AZ Geburtstag feiern!
Kein Tag ohne! AZ bleibt!
Damit das Wochenende coronamäßig für alle möglichst sicher ist, werden wir die 2G++ Regelung einhalten.
Vorläufiges Programm:
Freitag, 22.4.
ab 17:30 Uhr open doors, Infotische, Essen & Trinken
18:00 Uhr Vortrag: „12 Jahre Autonomes Zentrum in Köln. Geschichte – Aktuelles – Perspektiven“
20:00 Uhr Konzerte: Angerboys (Punk aus Recklinghausen), Moral Bombing (Powerviolence aus Dortmund), tba., DJ*anes
Samstag, 23.4.
ab 13 Uhr: Tag der offenen Tür – Kaffee & Kuchen – Kino – Infostände – Workshops – Ausstellung – Kidsbetreuung – Abendessen evm.
14:00 Uhr „Awareness in der Praxis“ (von Tanzranzen)
14:00 Uhr Reading & Discussion: POETRY RIOT
15:00 Uhr Vortrag: „Profite schaden ihrer Gesundheit“ (von K2)
16:00 Uhr Queeres Speeddating (von Quak)
16:00 Uhr Die Neuzugänge in der Bibliothek (vom Infoladen)
16:00 Uhr Selbstverteidigung – FLINTA only (von den FLINTA Fighters)
16:30 Uhr Lesung von Marie Püffel von den Ros*innen
17:15 Uhr Vortrag: „Solidarische Anti-Knastarbeit und Trans* im Knast“ (von Solidarity1803)
Die Corona-Pandemie hat auch im AZ die öffentlichen Angebote lange nahezu unmöglich gemacht. Zwar werden jetzt wieder kleinere Konzertabende, Infoveranstaltungen und Angebote wie die Lebensmittelrettung organisiert, doch finden diese unter Corona-Bedingungen nur eingeschränkt und in einem viel kleineren Rahmen statt. So wird es für uns immer schieriger, laufende Kosten zu decken.
Deshalb nun der etwas unangenehme, aber nötige Aufruf:
Her mit deiner Kohle, wenn du das AZ erhalten, unterstützen und fördern möchtest und kannst! Egal ob kleine oder große Beträge, jeder Euro zählt, um das AZ weiterhin als linken Freiraum in Köln erhalten zu können. Am liebsten gleich per Dauerauftrag – das verschafft uns etwas Planungssicherheit und viele kleine Daueraufträge können in der Summe Einiges bewirken. Aber auch eine einmalige Spende würde uns in der aktuellen Situation sehr helfen!
Die KEAs e.V. (Kölner Erwerbslose in Aktion) übernehmen netterweise die Spendenabwicklung für uns. Hier die Daten:
Supporter*innen des Autonomen Zentrums Köln haben heute ein 40 Quadratmeter großes Banner mit der Aufschrift „AZ Köln bleibt“ vom Parkhaus eines städischen Verwaltungsgebäudes in Köln Deutz entrollt. Das Autonome Zentrum Köln kämpft seit der Entstehung vor 12 Jahren um seine Existenz und musste bereits mehrfach umziehen. Aktuell will die Stadt Köln, dass das AZ an der Luxemburger Straße dem Gentrifizierungsprojekt Parkstadt Süd weicht und Platz für Rollrasen macht. Seit Jahren verhandelt das Autonome Zentrum mit der Stadtverwaltung um einen dauerhaften Standort des AZs, seit Neuestem im Stadthaus Deutz – bisher ohne nennenswertes Ergebnis. Auch wenn die Verhandlungen schleppend verlaufen, eins ist klar:
AZ Köln bleibt! Wir lassen uns nicht vertreiben! Nehmt ihr uns das AZ, nehmen wir uns die Stadt!
wir freuen uns, euch heute am 8. März bekanntzugeben, dass wir eine autonome queerfeministische Struktur auf unserem Wagenplatz aufbauen. Grund dafür sind die herrschenden patriarchalen Strukturen hier auf dem Platz. Wir sind verzweifelt, wir sind wütend, kurz gesagt: Uns Mitbewohner*innen auf „Wem gehört die Welt?“ geht es seit geraumer Zeit richtig scheiße. Wir fühlen uns eingeschüchtert, allein gelassen, wir trauen uns nicht mehr, uns auf dem Wagenplatz frei zu bewegen und unsere Meinung zu sagen. Diese Gefühle beruhen auf Erfahrungen mit einigen Mitbewohner*innen des Platzes, die patriarchal-unterdrückendes Verhalten an den Tag legen. Wir wurden bedroht, diskreditiert, uns wurde der „Mitbewohner*innenstatus“ abgesprochen und wir wurden immer wieder durch aggressives Auftreten von Mackern eingeschüchtert. Wir erleben dieses Verhalten als psychische Gewalt, die wir uns nicht mehr gefallen lassen. Dadurch, dass alle Konflikte zwischen den Mackern und anderen Mitbewohner*innen zur „Privatsache“ erklärt werden, wird ein strukturelles patriarchales Unterdrückungssystem erhalten. Wer widerspricht, hat Repressionen durch soziale Ausgrenzung zu befürchten. Unbequeme FLINTA* und Allies wurden weniger ernst genommen oder durch Gerüchte, Mobbing und Drohungen mundtot gemacht. Solidarität mit den Betroffenen findet nur im privaten, geschützten Rahmen statt. In Gemeinschaftssituationen und auf dem Plenum wird zu den Angriffen geschwiegen und diese sogar verteidigt. Klärungsversuche verschiedener Art sind bisher gescheitert: Gespräche wurden verweigert oder dazu genutzt, um verbale Gewalt auf die Betroffenen auszuüben. All das führt dazu, dass wir uns als Betroffene zurückgezogen haben und immer seltener an Gemeinschaftsaktionen und am Plenum teilnehmen konnten. Denn wir sind daran ausgebrannt; trotzdem immer wieder den Mund aufzumachen, trotzdem das, was uns wichtig ist zu benennen, trotzdem füreinander einzustehen… . Wir haben keinen Bock mehr, unsere Energie zu verbrauchen, den Repressionen, die folgen, standzuhalten! Deswegen organisieren wir uns ab jetzt autonom, um unser Zusammenleben aktiv profeministisch zu gestalten. Wir lassen uns nicht weiter in unseren Kämpfen individualisieren und einschüchtern, sondern holen uns unsere Handlungsfähigkeit zurück. Indem wir unseren Struggle sichtbar machen, finden wir Solidarität im feministischen Außen. Wir solidarisieren uns mit allen kämpfenden FLINTA* auf Wagenplätzen, in Hausprojekten, auf den Straßen und überall. Wir freuen uns, dass wir ab heute eine autonome Struktur haben.„
Ihr wollt antifaschistisch aktiv werden und sucht dafür Verbündete? Ihr möchtet euch mit anderem Antifaschist*innen austauschen, connecten und aktiv werden? Dann kommt am Donnerstag, den 10.03.22 ab 18 Uhr zur Antifa ConnAct ins Autonomen Zentrum Köln. Wir wünschen uns einen Ort, an dem ihr euch untereinander vernetzen, Verbündete suchen und finden könnt.
Diesen Monat möchten wir uns mit der groß angelegten Militäroffensive der Russischen Föderation gegen die Ukraine beschäftigen. Mit der Offensive erreichte der seit 2014 dauernde Konflikt eine neue Dimension, sowohl militärisch, als auch ideologisch. Geopolitische Überlegungen scheinen nicht mehr für den Verlauf des Konfliktes entscheidend zu sein, stattdessen präsentiert Wladimir Putin eine neue Ideologie, die sich aus einer völkischen und mystischen Verklärung der Geschichte bildet. Vermeintliche oder reale Bemühungen, den kommenden Krieg diplomatisch zu verhindern sind gescheitert, zudem scheinen sie, aufgrund der neuen ideologischen Dimension des Krieges, in naher Zukunft unwahrscheinlich. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die militärische Mobilisierung im Westen, verbunden mit Sanktionen und Aufrüstung fortsetzen wird. Der Krieg in der Ukraine hat somit das Potenzial ganz Europa langfristig zu beeinflussen. Als Radikale Linke werden wir von den Ereignissen überrollt. Dabei herrschte in Europa und an der europäischen Peripherie immer wieder Krieg. Nicht zuletzt wurde der Aufstieg des IS und der türkische Angriffskrieg in Rojava zum zentralen Ereignis der Radikalen Linken. Damals gab es für uns eine klare Seite, unsere Solidarität galt ungebrochen den Genoss*innen in Kurdistan. Der gegenwärtige Krieg ist ein zwischenstaatlicher Krieg; darin gibt es für uns keine staatliche Seite zu wählen. Wir stehen aber klar auf der Seite der Zivilbevölkerung und mit allen wehrhaften emanzipatorischen Genoss*innen vor Ort! Es ist klar, dass emanzipatorische Ideen durch Nationalismus, Chauvinismus und Kapitalinteressen bedroht sind. Als Radikale Linke in Europa stehen wir vor einer wegweisenden Herausforderung für die kommenden Jahre. Wir wollen uns in der kommenden ConnAct mit linken Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine beschäftigen. Im Zentrum stehen dabei die Stimmen linksradikaler Organisationen in Osteuropa, die nun gezwungen sind sich zwischen imperialer Aggression und bürgerlicher Vereinnahmung zu positionieren. Aber auch wir als Radikale Linke in Deutschland müssen unsere Position neu bestimmen. Der Antiimperialismus und die Friedensbewegung haben ihre Analysen aus der Zeit des Kalten Krieges übernommen, diese erachten wir als nicht mehr ausreichend. Deshalb möchten wir in der kommenden ConnAct dringende Fragen diskutieren: Was bedeutet die neue völkische Ideologie Putins? Was bedeutet der Krieg für die Radikale Linke in Osteuropa? Wo positionieren wir uns im Krieg kapitalistischer Machtblöcke? Wie kann Solidarität mit unseren Genoss*innen in Osteuropa organisiert werden?
Im Praxisteil beschäftigen wir uns diesem Monat mit der Herstellung von Transpis. Ihr habt Ideen für ein Transi oder wollt einen Demospruch auf Stoff bringen? Schickt uns gerne vorab eure Ideen und Entwürfe.
Die autonome KüfA (Küche für Alle) versorgt uns diesen Monat mit veganer Fussilini Bolognese und knackigem Lactuca sativa.
Ihr habt Fragen, Ideen, einen theoretischen oder praktischen Themenvorschlag für die nächste ConnAct oder möchtet ein bisschen mit anpacken? Dann schreibt gerne vorab eine Mail an cologne-ag@riseup.net oder sprecht uns vor Ort an.
Uns ist ein rücksichtsvoller Umgang in der Corona Pandemie wichtig! Deshalb findet die Veranstaltung im Innenhof mit wärmenden Feuertonnen statt. Zieht euch daher warme Wollsocken u.ä. an. Einlass nur mit 2G (geimpft u/o genesen) + Schnelltest (Ihr könnt im AZ einen Schnelltest machen. Das AZ hat ausreichend Schnelltests vorrätig). Wir bitten euch darum, in den Innenräumen die ganze Zeit eine medizinische Maske zu tragen.
Auf Ableismus, Antisemitismus, Rassismus, Rumgemackere, Sexismus, Transfeindlichkeit und anderem Scheisz haben wir keine Lust.
gegen 19 Uhr starten Vortrag & anschließend der Workshop
Kommt vorbei und bildet Banden! Gegen die imperialistische Aggression! Gegen jeden Krieg! Für eine emanzipatorische Perspektive!
Der Vortrag von „Auf der Suche – anarchistische Gruppe Nürnberg“ muss leider verschoben werden!
In Folge der sozialen Kämpfe rund um Verdrängung und steigenden Mieten in Nürnberg-Gostenhof wurden zwei Aktivisten in einem Schauprozess abgeurteilt. Einer von ihnen, Jan, wurde sogar zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt, die er gerade in der JVA Bayreuth absitzt. Ihm wird vorgeworfen Cops angeschrien zu haben und dadurch eine polizeiliche Handlung am Jamnitzer Platz in Gostenhof unterbunden zu haben. Das reicht in Bayern für eine Knaststrafe. Das perfide daran: Jan war an dem Tag nachweislich gar nicht anwesend – er sitzt also unschuldig im Knast.
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Auseinandersetzungen rund um den Jamnitzer Platz, den repressiven Vorgehen des Polizeiapparates, der Justiz sowie der Rolle der Medien. Die Referent*innen beleuchten, wie mit Hilfe von Gesetzesverschärfungen gezielt linke Strukturen kriminalisiert werden und warum Gefängnisse für die herrschende Ordnung so wichtig sind.
Infektionsschutz: Einlass nur mit 2G + Schnelltest. Gerne könnt ihr vor Ort im AZ einen Schnelltest am Eingang machen. Im AZ haben wir Schnelltests vorrätig.
Doors 18 Uhr Vortrag gegen 18:30 Uhr
Organisiert von Auf der Suche – anarchistische Gruppe Nürnberg, Anarchistisches Forum Köln, Antifaschistische Gruppe [CGN] & Friendz*
„Antifa ConnAct: jeden zweiten Donnerstag im Monat.
Ihr wollt antifaschistisch aktiv werden und sucht dafür Verbündete? Ihr möchtet euch mit anderem Antifaschist*innen austauschen, connecten und aktiv werden? Dann kommt am Donnerstag, den 10.02.22 ab 18 Uhr zur Antifa ConnAct ins Autonomen Zentrum Köln. Wir wünschen uns einen Ort, an dem ihr euch untereinander vernetzen, Verbündete suchen und finden könnt.
Diesen Monat beschäftigen wir uns theoretisch mit Verschwörungsideologien und deren Rolle in der aktuellen Covid-19-Pandemie. Außerdem versuchen wir Antworten darauf zu finden, welche Funktionen und Ursachen dem Glauben an Verschwörungserzählungen zugrunde liegen und welche Bedeutung Antisemitismus in diesem Kontext hat.
Im Praxisteil erhalten wir diesen Monat Unterstützung von unseren Friendz* aus Düren. Gemeinsam möchten wir Stencils herstellen, mit denen sich politische Inhalte leicht auf die Straßen tragen lassen.
Ihr habt Fragen, Ideen, einen theoretischen oder praktischen Themenvorschlag für die nächste ConnAct oder möchtet ein bisschen mit anpacken? Dann schreibt gerne vorab eine Mail an cologne-ag@riseup.net oder sprecht uns vor Ort an.
Uns ist ein rücksichtsvoller Umgang miteinander bezüglich Corona wichtig! Deshalb findet die Veranstaltung im Innenhof mit wärmender Feuertonne statt. Zieht euch trotzdem warme Wollsocken u.ä. an. Einlass nur mit 2G (geimpft u/o genesen) + Schnelltest (falls ihr es vorab nicht schafft, euch testen zu lassen, könnt ihr im AZ einen Schnelltest gegen Spende machen). Wir bitten euch auch drum, die ganze Zeit in Innenräumen eine medizinische Maske zu tragen. Wegen der aktuellen Coronalage muss die KüfA (Küche für Alle) diesen Monat leider wieder ausfallen.
Auf Ableismus, Antisemitismus, Rassismus, Rumgemackere, Sexismus, Transfeindlichkeit und anderem Scheisz haben wir keine Lust.
gegen 19 Uhr starten Vortrag & Workshop
Kommt vorbei und bildet Banden! Antifaschistische Gruppe [CGN] & Friendz* aus Düren“