Kundgebung gegen Polizeigewalt

Soli Transpi vom Wagenplatz Wem gehört die Welt
[Dokumentation des Aufrufs unserer Friendz* vom SSK Ehrenfeld]

Wann?: Freitag, 02. Juli 2021 ab 18 Uhr

Wo?: Venloer Straße 354 vor der Polizeiwache Köln-Ehrenfeld

Triggerwarnung: Die folgenden Schilderungen beschreiben Gewaltakte durch die Polizei, die bei Opfern von Gewalt Traumata wieder aufleben lassen können.

In der Nacht von Samstag, den 5. Juni auf Sonntag überfiel die Kölner
Polizei den SSK-Ehrenfeld, zerrte einen Bewohner und Kollegen, der auch
Vereinsmitglied ist, vom Grundstück des SSK und brachte ihn gewaltsam
zu Boden. Bevor sie ihn fesselten, misshandelten sie ihn, traten und
schlugen ihn und brachen ihm dabei den einen Arm auf Höhe des Ellbogens
und verletzten die Hand des anderen Arms. Daraufhin verfrachteten sie
ihn in ein Polizeifahrzeug, fuhren davon, um kurze Zeit später wieder
anzuhalten. In einer völlig unbelebten Gasse in Ehrenfeld wartete ein
weiteres Polizeifahrzeug auf sie, und es folgten weitere Misshandlungen
im Polizeiwagen. Polizisten rammten mehrfach dem auf dem Rücksitz
sitzenden, entführten SSK-Mitglied die Rückenlehne des Beifahrersitzes
auf seinen Oberkörper und quetschten ihn so mit seinem gebrochenen Arm
immer wieder ein.

Daraufhin fuhren die Gewalttäter in Polizeiuniform das Opfer ins
Zentralgewahrsam im Präsidium Köln-Kalk, wo er zwangsweise nackt
ausgezogen wurde. In eine Zelle gesperrt wurde er stundenlangem
Psychoterror ausgesetzt. Um 6.20 Uhr am Morgen wurde er schließlich auf
die Straße gesetzt mit geschwollenen, gebrochenen Armen, Hämatomen und
Prellungen am ganzen Körper - misshandelt, verprügelt, verletzt,
beleidigt und gedemütigt.

Im Gewahrsam hatte ein Arzt der Polizei dem Gewaltopfer lediglich Blut
abgenommen, sich jedoch nicht um seine Verletzungen gekümmert und diese
nicht angemessen versorgt bzw. versorgen lassen. Im Gegenteil wurde ihm
der gebrochene Arm gewaltsam fixiert und die Nadel in diesen verletzten
Körperteil gestochen.

Der Verletzte musste nach Entlassung aus dem Gewahrsam selbst ärztliche
Hilfe suchen. Er begab sich in ein Krankenhaus, wo seine Fraktur
versorgt und sein Arm in Gips gelegt wurde. Inzwischen zeigt sich, dass
auch Sehnen des Arms verletzt sind.

Anlass für den Polizeieinsatz war die Alarmierung durch einen Nachbarn,
der widerrechtlich auf das SSK-Gelände eingedrungen, gewalttätig und
mehrfach des Geländes verwiesen worden war. Dadurch empfand er sich
wohl ungerecht behandelt und rief die Polizei. Diese reagierte vor Ort
völlig über, hinterfragte zu keinem Zeitpunkt die Umstände und
stürzte sich ohne zu zögern auf das zuerst angetroffene SSK-Mitglied
an der Tür, rang es zu Boden, misshandelte, fesselte und entführte es.


Die Gewalt gegen unseren Genossen ist ein nicht hinzunehmender Akt der
Barbarei. Es handelt sich um eine Form staatlichen Terrors, der oft im
Geheimen, der möglichst ohne Zeug*innen und der möglichst ohne Beweise
abläuft. Dieser Staatsterror findet immer wieder statt, bevorzugt gegen
Minderheiten und Menschen ohne Lobby, oft aus rassistischen oder anderen
diskriminierenden Gründen. Er wird so durchgeführt, dass es nichts
Gerichtsverwertbares gibt.

Und er wird gedeckt
- von Kolleg*innen mit ihrem Korpsgeist,
- von Staatsanwaltschaften, die eher die Opfer durch alle Instanzen
zerren als die Täter*innen und
- von Politiker*innen, die der Exekutive freie Hand geben.

Zu diesem Zweck
- wurde die Kennzeichnung von Polizist*innen lange Zeit verweigert und
nach kurzer Einführung direkt wieder abgeschafft;
- ermitteln Polizist*innen gegen Polizist*innen und keine unabhängigen
Institutionen;
- sind Staatsanwaltschaften zuständig, die von der Polizei abhängig
sind, weil diese ihre Ermittlungsarbeit leistet;
- verweigern Innenminister auf allen Ebenen unabhängige Untersuchungen
zu Polizeigewalt und rechten Strukturen im Polizeidienst und
- gibt es in der Regel keine manipulationssicheren Videoaufnahmen oder
unabhängige Aufsichtspersonen in den Gewahrsamsstellen.

Kommt zu der Kundgebung gegen Polizeigewalt.

Veranstalter*innen: Alle Bewohner*innen, Kolleg*innen und
Vereinsmitglieder der*des SSK

Kundgebung: DIE STADT GEHÖRT UNS ALLEN VOL. 3

Samstag, 05.06.2021 – 15 Uhr – Wiener Platz, Köln Mülheim

Zum bereits dritten Mal veranstaltet das AZ Köln die Vernetzungskundgebung unter dem Motto ‚Die Stadt gehört uns allen‘.

Es wird sich dafür stark gemacht, das gute Leben für alle und partizipative Gestaltungsmöglichkeiten in der Stadt von unten zu etablieren.
In und um Köln gibt es bereits zahlreiche Initiativen, Gruppen und Räume, die einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für eine selbstorganisiertere, diskriminierungsärmere und emanzipatorischere Stadtgesellschaft leisten. Projekte, die bereits erfolgreich gegen die Diskriminierung und Kriminalisierung insbesondere von marginalisierten Personengruppen wie FLINTA*s (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binär, Trans, A-Sexuell), People of Color, geflüchtete, wohnungslose oder behinderte Menschen ankämpfen. Projekte, die für eine gesellschaftliche Transformation von unten arbeiten, weil von staatlichen Behörden, städtischer Verwaltung oder kommunaler Politik nichts außer einer profit- und gewinnorientierten Stadtentwicklung zu erwarten ist. Projekte, die wegen des Ausverkaufs der Stadt aus ihren Standorten geräumt und in die Peripherie verdrängt werden.
Deshalb lädt das Autonome Zentrum Köln verschiedene Initiativen ein, die sich in Köln und Umgebung für eine ‚Stadt von unten‘ einsetzen.

Beträge von:
Alte VHS Bonn
AZ Köln
Deutsche Wohnen enteignen
NRW Versammlungsgesetz stoppen
Trans Pride Cologne
u.A.

Mukke von:
Belitzki
VBZ

Updates folgen!

Infektionsschutz:
– kommt alleine oder nur mit Personen aus eurem Haushalt zur Kundgebung.
– haltet während der Kundgebung Abstand zueinander.
– trag dauerhaft einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz.

Geburtstagssause: 11 Jahre Autonomes Zentrum Köln

KEIN TAG OHNE!

Es ist wieder soweit, das Autonome Zentrum Köln hat Geburtstag!

Dieses Jahr am 16.04. wird das AZ 11 Jahre alt. Dies soll vom 16.04. – 18.04. mit einer Geburtstagsparty gefeiert werden.

Leider wird der Geburtstag auch dieses Jahr wegen Corona nicht so stattfinden, wie wir uns das vorstellen würden – bei uns im Haus oder im sonnigen Hof, mit allen AZ-solidarischen Menschen und Gruppen, Arm in Arm….
Nun, wenn auch nicht Arm in Arm, so haben wir uns dennoch was Feines überlegt, wie wir auch unter diesen Umständen gemeinsam feiern können. Davon lassen wir uns nicht unterkriegen, denn unter Umständen wird dies der letzte Geburtstag an diesem Standort sein.

Die Pläne der Stadt Köln sehen vor, das Gebäude Anfang 2022 abzureißen und durch Rollrasen zu ersetzen. Passende Alternativen gibt es nach wie vor nicht.
Ein Abriss würde bedeuten, dass viele politisch organisierte Gruppen keinen Ort mehr zum Treffen hätten, Bands nicht mehr proben, Fahrräder nicht mehr repariert werden könnten, zahlreiche Soli-Partys oder Soli-Konzerte, die ja vor allem finanzielle Unterstützung für Initiativen und Projekte bedeuten, wegfallen würden und uns ein Ort zum Zusammenkommen und Vernetzen genommen würde. Das können und werden wir nicht hinnehmen.

Ein sozialer, emanzipatorischer Freiraum wie das AZ, ist für Köln von hoher Bedeutung. Denn es gibt in Köln kaum Räume, die sich in allen Strukturen selbstverwalten, ohne kommerzielle Profitorientierung organisiert werden und in denen versucht wird, möglichst hierarchiearm miteinander umzugehen, Hier haben Menschen die Gelegenheit, die Utopie einer freieren und gleichberechtigteren Gesellschaft im Kleinen aufzubauen und zu (er)leben.

Wir lassen uns diesen Raum nicht nehmen! Für ein AZ in Köln! Für noch 100 weitere Geburtstage! Wir bleiben!

Hier das vorläufige Geburtstags-Programm:
[Programm im Detail siehe unten]

Freitag 16.04:
18.00 Uhr Online-Vortrag: Der Markt regelt einen Scheiß – Vergesellschaftung, wat is dat?
Stream: https://bbb.kalk.space/b/sas-rxr-bk6
19.00 Uhr Open-Stage zum AZ Geburtstag
Stream: https://www.twitch.tv/azkoeln
21.00 Uhr K2 meets La Pinata: DJ*-Stream für dein AZ
Stream: https://www.twitch.tv/lottacolonia

Samstag 17.04:
12 – 18 Uhr Meet&Greet im AZ Hof (Beachtet die Voranmeldung!)
t.b.a. Uhr Livestream von Ae&Z
Stream: https://www.twitch.tv/azkoeln

Sonntag, 18.04.:
13 – 18 Uhr AZ Geburtstags-ralley, juhu!
18 Uhr Pressekonferenz Kein Tag Ohne!
Stream: https://www.twitch.tv/azkoeln


Das Programm im Detail

Freitag, 18 Uhr Online-Vortrag: Der Markt regelt einen Scheiß – Vergesellschaftung, wat is dat? mit K2
Stream: https://bbb.kalk.space/b/sas-rxr-bk6
Die Coronakrise hat uns allen erneut schonungslos vor Augen geführt, dass eine kapitalistisch organisierte Welt nicht das Gelbe vom Ei ist.
Nichtsdestotrotz sitzt der Kapitalismus fest im Sattel und scheint weiterhin von Politik und Mehrheitsgesellschaft als alternativlos betrachtet zu werden. Noch immer gelingt es progressiven Kräften und Bewegungen kaum, eine über den Kapitalismus hinausweisende und zugleich greifbare, im Hier und Jetzt verankerbare Perspektive entgegenzusetzen.
Wir brauchen mehr als Floskeln einer solidarischen, am Interesse der Menschen ausgerichteten Gesellschaft. Dafür nutzen wir einen Begriff, der in verschiedenen Kämpfen und Auseinandersetzungen eingesetzt werden kann, auf ihre gemeinsame Ursache verweist und sie somit zusammenführt: die Vergesellschaftung!
Vergesellschaftung zielt auf mittelfristige Veränderung ab und ist gleichzeitig eine Utopie, die hinter den Kämpfen steht, sie nicht nur greifbar macht, sondern ihre Bewältigung ermöglicht.
Wir wollen im Rahmen dieses Vortrags den Begriff der Vergesellschaftung als richtungsweisenden Schlüsselbegriff vorstellen, mit Leben füllen und diskutieren. Ob kommunale Handhabe, Genossenschaften, Kollektivbetriebe oder selbstverwaltete Freiräume – es gibt unterschiedlichste Formen, Bereiche der Wirtschaft des Marktes und der Verwertungslogik zu entziehen.
Wir wollen diskutieren, ob dem Kapitalismus die Verfügungsgewalt über den gesellschaftlichen Reichtum in vielen kleinen Brüchen und konkreten Kämpfen aus der Hand genommen werden kann. Wir wollen uns damit beschäftigen, was Entscheidungs- und Organisierungsprozesse sind, die sowohl Nutzer*innen und Beschäftigten als auch der gesamte Gesellschaft Teilhabe ermöglichen und wo ihre Grenzen liegen. Wir wollen darüber ins Gespräch kommen, wie wir uns eine befürdnisorientierte Versorgung vorstellen, die sozial, ökologisch und demokratisch ist ohne uns dabei in reinen Utopien zu verlieren. Wir wollen die Brücke ins Hier und Jetzt schlagen.
Gesundheitssystem – Wohnungsmarkt – Energieversorgung – Impfpatente – Mobilität: VERGESELLSCHAFTUNG JETZT!

Freitag, 19 Uhr: Open-Stage zum AZ Geburtstag mit Tanzranzen Konzerte
Stream: https://www.twitch.tv/azkoeln
Zum 11. Geburtstag des Autonomen Zentrum Köln möchten wir gerne eine Open Stage veranstalten und dafür brauchen wir euch!
Da es in diesen Zeiten nicht möglich sein wird die Open Stage im Konzertraum, mit verschwitzten Friends und abgestandenen Biergeruch zu feiern, möchten wir eure Beiträge im Vorhinein sammeln und am Abend des 16. April zusammen mit allen anderen von der eigenen Couch genießen.
Und wie ihr sicher mitbekommt, machen Verdrängung und Räumung von emanzipatorischen Freiräumen auch während der Pandemie nicht halt. Das wollen wir uns nicht gefallen lassen und euch ermutigen das Motto unseres Abends in euren Einsendungen aufzugreifen:
„Der Freiraum in den Köpfen schafft den Freiraum auf der Straße“ @LenaStoehrfaktor
Diese Show soll weg gehen von einem professionellen Anspruch und euch ermutigen euch auszuprobieren und Spaß zu haben! Gewünscht ist alles von einem sehr kurzen Video bis zu einem fünf Minuten langen, auf Englisch, Deutsch oder einer anderen Sprache eurer Wahl, mit oder ohne Musik, mit Konzept oder improvisiert, alleine oder mit euren Engsten. Es können eigene Songs oder Texte sein oder die Kunst von anderen inspirierenden Menschen performt werden (mit Verweis).
Der Stream mit allen Beiträgen wird am 16. April, zum Geburtstag des AZ Köln, veröffentlicht!
Wenn ihr bei der Show dabei sein möchtet, sendet uns euer Video vor dem ersten April an tanzranzenkonzerte@riseup.net. Falls deine Datei sehr groß ist, bietet es sich an einen Upload-Service wie „WeTransfer“ oder „Wikisend“ zu benutzen.
Ihr könnt uns auch per Mail erreichen, wenn ihr noch Fragen habt.Wir freuen uns auf eure Einsendungen!

Freitag, 21.00 Uhr K2 meets La Pinata: DJ*-Stream für dein AZ
Stream: https://www.twitch.tv/lottacolonia
Liebe Freund*innen des AZ Köln,
ganz wehmütig haben wir die ein oder andere Party im AZ vor Augen und wünschen uns nichts sehnlicher als eine heftige Sause zum AZ Geburtstag mit Euch allen. Auch dieses Jahr bleibt uns nur der digitale Raum für das AZ Geburstagsfeeling zu Hause.Also:
• schmeisst die heimische Discokugel an,
• besorgt euch ein paar (AZ-style mittelwarme) Getränke
• werft euch in den linksextremen Partyfummel der Saison
• und stellt eure Lautsprecher auf PARTY ModusK2 und La Piñata liefern Euch ein einmaliges Hitfeuerwerk im LOTTA Stream! Eure Spießernachbarschaft wird Euch dafür hassen. Garantiert!
Und wer Kohle übrig hat kann für das AZ spenden.

Samstag, 12 Uhr: Meet&Greet
Buche jetzt die ULTIMATIVE 30-MINUTEN-AZ-INTENSIVEXPERIENCE
für zwei Personen!!
Im Paket enthalten:
√ exklusive personalisierte Begrüßung durch verifizierte Azz:innen !
√ vegane Pizza, serviert von den Stars von Suppversiv !
√ Teilnahme an einer spannenden Tombola mit GEWINNGARANTIE !
√ spritzige Drinks, trendy Merch, aufwiegelndes Mobimaterial u.v.m. !
!! Nur Samstag, 17.04., von 12–18 Uhr und nur solange der Vorrat reicht !!Um teilzunehmen, trage dich zu zweit in diese Liste ein:
https://schichtplan.immerda.ch/plans/show/fbd35f7b2dca786233444b2a973e068cc4a0d769
brought to you by AZ Köln
Wartet auf weitere Infos!

Samstag, 22:00 Uhr: Auflegerei zum AZ Geburtstag von Aesthetik&Zerstoerung
Stream: https://www.twitch.tv/azkoeln
21:30 Uhr Virtual Doors Open
22:00 Uhr Mukke
Elektronische Klänge schallen durch das AZ, bunte Visuals leuchten an der Wand, dazwischen Nebel und nebulöse Gestalten.
Ausgelassene Nächte mit euch auf der Tanzfläche oder seichtes Abhängen bei unserer Matinée im sonnigen AZ-Hof…
Wie sehr wir diese gemeinsamen Momente mit euch vermissen!! Und gleichzeitig geben all die glitzernden Erinnerungen auch Kraft uns durch diese anstrengende Zeit zu bringen!Wir hoffen schon bald wieder, mit euch, die Nächte um die Ohren schlagen zu können! Um uns auch die Zeit bis dahin euphorisch und hedonistisch zu gestalten, wollen wir euch zu unserer digitalen Geburtstagssause einladen.
Die Rakete startet am Samstag, 17.4., 21:30 virtuelle doors open & 22:00 Mukke. Ästhetik und Zerstörung liefert in gewohnter Manier ein elektronisches Samstagnachtprogramm.
Drei unserer Lieblings-DJs legen live für euch auf:
Be là (https://soundcloud.com/bellabela),
Ratanski (https://soundcloud.com/ratanski)
& Monita (https://soundcloud.com/monitamusic).
Seid mit dabei und schnappt euch eure Infektionsgemeinschaft, schmeisst die Home-Disko an und, ganz wichtig, stellt genügend Sekt kalt!Falls ihr euch fragt, warum das Ganze?
Unser liebstes AZ feiert seinen 11. Geburtstag – Und vielleicht wird das der letzte Geburtstag an diesem Standort sein. Denn die Stadt Köln will lieber Rollrasen an diesem Ort als einen emanzipatorischen und unkommerziellen Freiraum für Kunst, Kultur und Politik! Anfang 2022 soll das AZ weg und bis jetzt gibt es keinen Alternativstandort. Aber wir lassen uns das AZ nicht nehmen!! Kein Tag ohne Autonomes Zentrum! AZ Bleibt! Falls ihr das alles überflogen habt und noch die Wegweiser sucht:
Samstag Abend 22:00 Uhr wird es unter www.twitch.tv/azkoeln los gehen.

Sonntag, 13 – 18 Uhr: AZ Geburtstags-ralley, juhu!
Wir, die Trendsetter*innen vom AZ wissen was angesagt ist!
Konzerte? Sowas von 2019!
Online Konzerte? Sowas von 2020!
Nein der neue heiße Scheiß sind Schnitzeljagd/Schatzsuchen, Ralleys halt! Um trotz der Corona-pandemie mal wieder vor die Tür zu kommen und unseren AZ-Geburtstag nicht nur mit Online-Veranstaltungen zu feiern, haben wir eine tolle Ralley vorbereitet.
Am Sonntag den 18.April ab 13 Uhr könnt ihr alleine oder in kleinen Gruppen im AZ vorbeikommen und euch eurer Material für eine wilde, Räsel/Schatzsuche/Ralley-dings abholen.
Rund um das Thema „Freiräume in Köln – Die Stadt gehört uns!“ wird es verschiedene Rätsel-Stationen, Infos und Spiele geben. Achtung Spoiler (!) auch die tollen Leute vom [Ku:] und vom Assata im Hof haben was vorbereitet. Und am Ende wartet eine tolle Überraschung !Ihr könnte zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen. Zu Fuß wird es ca. 2 Stunden dauern, mit dem Fahrrad eher eine Stunde
Die Ralley findet zwischen 13.00 und 18.00 Uhr statt. Ihr könnte also frühestens um 13.00 und spätestens um 16.00 am AZ starten. Wir freuen uns auf euch!
Bei Fragen gerne melden.

Sonntag, 18 Uhr Pressekonferenz Kein Tag Ohne!
Stream: https://www.twitch.tv/azkoeln

Release: KEIN TAG OHNE Soli-Mixtape

AZ KÖLN ODER ES KNALLT!

Danke an alle Bands und Künstler*innen, die das Autonome Zentrum Köln in den vergangenen 11 Jahren bespielt, bereichert und belebt haben! Durch euch wurde dieser Raum zu einem bunten und diversen Ort für Kunst und Kultur.
Dieser Sampler kann nur ansatzweise darstellen, was das AZ für einen wichtigen und unersetzlichen Einfluss auf die DIY-, Sub- und Gegenkulturszene in Köln hat. Dass die Stadtpolitik diesen Raum abreißen und durch etwas Wiese ersetzen will, ist deshalb völlig unverständlich. Wenn ihr uns das AZ nehmt, dann proben wir halt im Rathaus.
Die Corona-Pandemie hat auch im AZ das kulturelle Angebot unmöglich gemacht. Sämtliche Einnahmen für diesen Sampler werden dem AZ gespendet, um somit den zukünftigen Betrieb und Bestand auch finanziell zu unterstützen.
Fettes Danke an alle, die ein paar Euros da lassen und viel Spaß beim Hören.

KEIN TAG OHNE AZ KÖLN!

Soliplakate Rigaer94 verteidigen & AZ bleibt!

via Aktionsgruppe rabAZ

Wir haben den Drucker angeschmissen. Holt euch diesen Samstag 18-21 Uhr im #AZ #Köln Plakate ab, verschönert die Stadt oder fahrt nochmal nach #Berlin.

Wann? Samstag (06.03.) 18 – 21 Uhr
Wo? #AZ #Köln @unsersquat an der #Lux93
Wie genau? Benutzt die Klingel rechts neben dem Tor. Wir kommen dann zu euch ans Tor. Kosten? Für umme oder gegen Spende.
Wo kann ich eine Vorbestellung machen? Gerne per Mail an rabaz[ääät]riseup.net

In #Berlin greift der rot-rot-grüne #Senat radikal linke Projekte an. @kiezladen_f54, @liebig34bleibt, @KeineBeute #Meuterei u.a. wurden geräumt. Aktuell ist unklar ob nächste Woche unter dem Vorwand des Brandschutzes #ACAT und co in die #rigaer94 eindringen werden. Folgt @rigaer94 auf Twitter und checkt https://rigaer94.squat.net.
BTW: Brandschutz? Da war doch was … Ja, mit der Lüge ‚Brandschutz’ ließ @hreu l#Innenminister #NRW den @HambiBleibt #hambi räumen.

Das #AZKöln soll Ende 2021 platt gemacht werden um ein bisschen Rollrasen vor überteuertem Neubau von Privatinvestor*innen auszurollen. Wir kämpfen! #keintagohne #onestruggleonefight #wirbleibenalle #enteignen #besetzen #azbleibt


Kundgebung: DIE STADT GEHÖRT UNS ALLEN VOL. II

Kundgebung | Samstag, 13.03.21 | 15 – 17 Uhr | Köln Rudolfplatz | Details siehe unten

Mukke von …
CandyPop-Rap von Liser https://www.facebook.com/Ichbinsliser/
… der im AZ probenden Punk-Band Kollektiv Abschaum https://kollektivabschaum.bandcamp.com/

zusammen mit …
… unseren autonomen Friendz* vom Autonomes Zentrum Aachen https://az-aachen.de/
… dem Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot & Stadtzerstörung https://www.facebook.com/aktionsbuendnisgegenwohnungsnot/
… den antifaschistischen Genoss*innen von Köln Alarm – Aktiv gegen Rechts https://www.facebook.com/koelnalarm/
… Obdachlose mit Zukunft OMZ
… der Initiative Tatort Porz https://tatort-porz.org/
… unseren rabazigen Friendz* vom Wagenplatz Wem gehört die Welt http://wemgehoertdiewelt.blogsport.de/
und dem Wohnprojekt W12.

Städte könnten das gute Leben für alle ermöglichen. Sie könnten partizipativ und inklusiv sein. In Köln wie fast überall ist dies nicht der Fall.

Menschen werden aus den Zentren verdrängt oder vereinsamen in überteuerten Mietwohnungen. Orte und Initiativen, die sich selbstorganisieren und zur Mitgestaltung einladen, sind permanent Verdrängungsvorgängen ausgesetzt. Gerade wenn sich marginalisierte Personengruppen wie FLINT*s (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binär, Trans), People of Color, geflüchtete oder wohnungslose Menschen zusammentun und organisieren, reagiert die Stadt Köln mit Kriminalisierung, Überplanung oder Räumung. Die Verdrängung des OMZs oder die gewalttätigen Polizeimaßnahmen gegen People of Color auf der Hanau-Gedenkkundgebung sind nur zwei von vielen Beispielen. Auch in Bonn lässt sich beobachten, dass ein wichtiges Projekt wie die Alte VHS nur Scheinangebote für einen Alternativstandort von der Stadt bekommt – ein Problem, welches wir als AZ Köln nur zu gut kennen.

Die aktuellen Beispiele zeigen, wir müssen gemeinsam um unsere Stadt kämpfen. Wir wollen euch eine Bühne bieten, von euren Struggles hören, uns vernetzen und in Zukunft unsere Kämpfe gemeinsam führen.

Deshalb läd das Autonome Zentrum Köln unterschiedliche Projekte und Initiativen ein, die sich in Köln und Umgebung für eine ‚Stadt von unten‘ einsetzen. Begleitet wird die Kundgebung wieder mit feinster Live-Musik.

Infektionsschutz:
– kommt alleine oder nur mit Personen aus eurem Haushalt zur Kundgebung.
– haltet wähend der Kundgebung Abstand zueinander.
– trag dauerhaft einen MNS.
– verzichtet auf herzliche Begrüßungen, Umarmungen usw.

Infoladen-Bibliothek: Bestellte Bücher ausleihen

Ab März 2021 ist bei der Bibliothek des AZ-Infoladens wieder die Ausleihe von Büchern und Broschüren für drei Monate kostenlos und unbürokratisch möglich: Schickt einfach eine Bestellung per Mail oder als Brief mit euren Kontaktinfos (Name/Pseudonym, Mail oder Telefonnummer) und den Buchtiteln der gewünschten Autor*innen. Wir vereinbaren dann einen Termin zur kontaktlosen Abholung am Tor.
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Rassistische Polizeigewalt nach Hanau-Gedenkkundgebung in Köln Mülheim am 19.02.21

Im Anschluss an die Hanau-Gedenkkundgebung am vergangenen Freitag in Köln Mülheim formierte sich eine Spontandemostration, welche vom Wiener Platz zur Keupstraße laufen wollte.In der Folge kam es mehrfach zu rassistischer Polizeigewalt. Uns wurden diverse Videoaufnahmen zugespielt, welche wir zur Dokumentation veröffentlichen:   

Zu Beginn des Videos ist zu erkennen, wie der Demonstationszug ohne vorherige Ansprache unvermittelt durch die Cops angegriffen wurde und wie anschließend Bullen auf friedliche Demonstrant*innen einprügeln.In den folgenden Szenen malträtieren mehrere Cops eine PoC, welche sich zuvor auf dem Weg nach Hause befand. Die Cops versuchten dabei mehrfach die Dokumentation rassistischer Polizeigewalt zu unterbinden und zogen eine halbe Armee zusammen, um die Misshandlungen abzuschirmen und ihren Kolleg*innen Rückendeckung zu geben.Die letzte Sequenz zeigt dieselbe Polizeieinheit in der U-Bahn Haltestelle Wiener Platz. Hier griff die Einheit ehemalige Kundgebungsteilnemher*innen an und nahm eine friedliche FLINT* und eine friedliche PoC Person unbegründet und gewaltsam fest.


„Das Verhalten der Cops im Anschluss an die Hanau-Gedenkkundgebung ist nicht auszuhalten! Bei der Kundgebung haben von Rassismus Betroffene den Opfern von Hanau gedacht und dabei auf den Zusammenhang von gesellschaftlich verwurzeltem Rassismus und Rechtem Terror hingewiesen. Und was machen die Bullen? Sie greifen von Rassismus betroffene Personen und Menschen, die sich gegen Rassimus stellen, an. Hier zeigt sich mal wieder was die Cops sind: Keine Verteidiger*innen einer demokratischen, freiheitlichen Gesellschaft, sondern eine feindselige und angriffslustige Schlägerbande zur Aufrechterhaltung eines rassistischen Normalzustandes.“
Sabrina Purple, Autonomes Zentrum Köln


Information an die Presse:
Bevor ihr bei den Cops anruft, diese daraufhin eine Pressefalschmeldung veröffentlicht und die dann ungeprüft abgeschrieben und gedruckt wird, seid doch bitte so nett und sprecht mit den Betroffenen rassistischer Polizeigewalt. Menschen des AZ Köln stellen gerne den Kontakt her und beantworten eventuelle Fragen.

Update: Umbenennung in Albert-Richter-Radstadion

Update: Die Bezirksvertretung Köln Lindenthal hat am vergangenen Montag einstimmig folgenden Beschluss gefasst:
„Die Bezirksvertretung Lindenthal beschließt, den neuen Vorplatz am Radsportzentrum NRW/Radstadion Köln Müngersdorf nach Ernst Berliner zu benennen wenn es eine positive Prüfung der Verwaltung gibt und eine Zustimmung von eventuellen Eigentümern. Die genaue Abgrenzung des Platzes im Müngersdorfer Sportpark wird in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Sportstätten GmbH erarbeitet.“ [1]
Sabrina Purple vom AZ erklärt zum dazu:
Der Beschluss der Bezirksvertretung geht in die richtige Richtung, weist aber Tücken auf:
1. Es besteht weiterhin die Gefahr, dass die Verwaltung der Stadt Köln und die städische Sportstätten GmbH auf die Idee kommen, den Namen des Radstaions an einen privaten Sponsor zu verkaufen.Als AZ sind wir dagegen das eine weitere Sportstätte in Köln nach einem Energiekonzern, einer Biermarke oder sonstigem Quatsch zu benennen.
2. Das Stadion befindet sich im Besitz der Stadt Köln. Die „Zustimmung von eventuellen Eigentümern“ ist daher erst notwendig, sollte die Stadt Köln das Stadion vorher verkaufen. Wir sind gegen die Privatisierung von Sportstätten. Öffentliche Einrichtungen gehören in die öffentliche Hand und mussen demokratisch und nicht privatwirtschaftlich verwaltet werden.
Aus diesem Grund bleiben wir an dem Thema dran und setzen uns für eine aktive Erinnerungskultur und einen antifaschistischen Grundkonsens ein.
[1] https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=803244&type=do&

Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/koelner-radstadion-in-albert-richter-radstadion-und-den-platz-davor-in-ernst-berliner-platz-benennen

Artikel in der Jungle World: https://jungle.world/artikel/2021/02/stadion-fuer-einen-unangepassten

Als Autonomes Zentrum Köln unterstützen wir die Forderung nach Umbenennung des Radstadion Köln in Albert-Richter-Radstadion. Albert-Richter war professioneller Radsportler. Weil er sich im Nationalsozialismus gegenüber seinen jüdischen Mitsportler*innen solidarisch verhielt, wurde er von den Deuschen verhaftet und ermordet.

Darüber hinaus unterstützen wir die Forderung den Platz vor der Stadion in Ernst-Berliner-Platz zu benennen. Ernst Berliner war Jude und Manager von Albert Richter. Berliner floh im Nationalsozialismus vor der Deutschen und rettete somit sein Leben. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kehrte er nach Deutschland zurück, um die Ermordung seines Radsportlers aufzuklären.

Als Autonomes Zentrum Köln halten wir in Zeiten, in denen Nazis wieder in demokratisch gewählten Parlamenten sitzen und faschistische Ideologie verbreiten, eine kämpferische Erinnerungskultur für bitter nötig.

Erinnern heißt handeln!
Erinnern heißt kämpfen!
Für einen antifaschistischen Grundkonsens!
Kein Tag ohne!

Kundgebung: ERINNERN, ANKLAGEN, HANDELN. – Kundgebung zum 20. Jahrestag des NSU – Anschlags in der Probsteigasse

Dienstag, 19.01.21 | 17 Uhr | Probsteigasse, Köln

Facebook Veranstaltung siehe
https://www.facebook.com/events/711613209760344

ERINNERN, ANKLAGEN, HANDELN.Am 19. Januar 2021 jährt sich der Anschlag der Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in der Kölner Probsteigasse zum 20. Mal. Zu diesem Anlass werden wir um 17 Uhr eine Gedenkkundgebung in der Probsteigasse durchführen. Der Anschlag, sowie weitere rechte Anschläge in Köln, sollen nicht vergessen werden; die Forderung nach Aufklärung nicht verhallen. Anschlag des NSU in der ProbsteigasseBeim Sprengstoffanschlag des NSU in einem Lebensmittelgeschäft in der Kölner Probsteigasse wurde Masha M., die Tochter des Geschäftsbesitzers mit iranischer Migrationsgeschichte, schwer verletzt und überlebte nur durch Glück. Der zweite Anschlag des NSU in Köln traf 2004 die Keupstraße. Über zwanzig Menschen wurden schwer verletzt, auch hier gab es nur durch Glück keine Toten.Nach der Selbstenttarnung des NSU 2011 und einem fünf Jahre andauernden Prozess vor dem Oberlandesgericht München wurde im Sommer 2018 das Urteil gesprochen. Es war für viele Betroffene erneut ein Schlag ins Gesicht. Der Gerichtsprozess um die NSU hat bei Weitem nicht die versprochene lückenlose Aufklärung gebracht.Nicht aufgeklärtDie Polizei ermittelte nach der Tat im Jahr 2001 nicht bzw. unzureichend in die Richtung eines rassistischen Tatmotivs. Im Gegenteil: Zuerst wurde die betroffene Familie verdächtigt. Im Fall der Probsteigasse, wie auch bei anderen Anschlägen des NSU, wurden die Opfer zu Täter:innen gemacht. Die Behörden folgten hier rassistischen Mustern und ordneten People Of Colour einem „kriminellen Milieu“ zu. Im Fall Probsteigasse bleiben weitere Fragen: Wer waren die (Mit-)Täter:innen? Welche Rolle spielte der Verfassungsschutz bei den Taten des NSU? Auch wenn wir keine zufriedenstellenden Antworten von den Behörden erwarten, werden wir weiterhin auf Aufklärung drängen!Rechter Terror in KölnNach der deutschen Wiedervereinigung 1989 kam es bundesweit in den folgenden Jahren zu einem dramatischen Anstieg rechter Gewalt, begleitet von einer medialen Kampagne gegen Geflüchtete. Während in der Politik und der Bevölkerung darüber diskutiert wurde, wie die „Asylantenflut“ einzudämmen sei, waren rassistisch motivierte Ausschreitungen wie in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen oder Anschläge in Hünxe, Mölln und Solingen an der Tagesordnung. Drei weitere Ereignisse reihen sich in diese Aufzählung ein, sind jedoch weit weniger bekannt: Ende 1992 legten unbekannte Täter:innen eine Paketbombe vor die Tür einer türkischstämmigen Familie in Köln-Ehrenfeld. Nur durch Zufall zündete nicht der Sprengsatz, sondern lediglich der Zünder der Bombe, der zwei Menschen schwer verletzte. Sonst hätte es Tote gegeben. Im Frühjahr 1993 versteckten Unbekannte kleine Sprengsätze in Haushaltsgeräten und deponierten sie in Straßen in Köln-Bilderstöcken und Weidenpesch, die überwiegend von Menschen mit Migrationsgeschichte bewohnt waren. Zwei Menschen wurden schwer verletzt, als sie die Geräte aufhoben. Und schließlich verübten am 26. Januar 1994 Unbekannte einen Brandanschlag auf eine Notunterkunft in Köln-Gremberg, in der unter anderem geflüchtete Roma untergebracht waren. Zwei Menschen starben, sechs weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Vertreter:innen von Behörden oder der Stadt kümmerten sich nicht um die Familie. Stattdessen wurde sie mit Abschiebung bedroht.Unaufgeklärte Anschläge in KölnIn keinem dieser Fälle konnten die Täter:innen ermittelt werden. Ein rassistischer Hintergrund der Taten wurde kaum in Betracht gezogen. Die Perspektiven der Opfer und ihrer Familien spielten keine große Rolle. Die Medien übernahmen größtenteils die polizeiliche Erzählung eines „verrückten Einzeltäters“.Dabei gleichen zwei der vom NSU verübten Anschläge in der Vorgehensweise stark den unaufgeklärten Anschlägen in Köln aus den 1990er Jahren. Neben der Probsteigasse ein Anschlag auf eine türkeistämmige Reinigungskraft in einem Lokal in Nürnberg. Dieser Sprengstoffanschlag gelangte jedoch erst vierzehn Jahre später überhaupt in den Fokus der Ermittlungen, als rechte oder rassistische Gewalt nach der Selbstenttarnung des NSU zu einem nicht mehr zu ignorierenden Thema wurde. Auch und gerade weil die Opfer und Angehörigen diese Auseinandersetzung vehement einforderten.Nährboden für rechte GewaltRechtsterrorismus ist Teil einer viel umfangreicheren Gewalt von rechtsaußen und für die Betroffenen eine alltägliche Realität in Deutschland. Sie vollzieht sich nicht im luftleeren Raum, sondern wird ausgeübt vor dem Hintergrund politischer Debatten und gesellschaftlicher Verhältnisse. Täter:innen fühlen sich bestätigt von einem politischen Klima, in dem sich die Grenzen des Sagbaren online wie offline immer weiter verschieben und die Feindbildbestimmung zur Normalität der politischen Auseinandersetzung geworden ist. Kassel, Halle und Hanau sind der traurige Beweis dafür. Diese von Hetze und Menschenverachtung geprägten Diskussionen werden nicht zuletzt von der AfD vorangetrieben. Die Partei und ihr Umfeld sind geprägt von autoritären Gesellschaftsbildern und propagieren ein als ethnisch homogen gedachtes Volk. Diejenigen, die nicht diesen Vorstellungen entsprechen, sollen ausgeschlossen werden. Viele der selbst ernannten Querdenker:innen verbreiten ähnliche nationalistische Ideen, Antisemitismus sowie Verschwörungserzählungen. Und so bereiten sie zusammen mit AfD & Co den Nährboden für rechte Gewalt .Die Solidarität mit Betroffenen rechter Gewalt muss auch immer ein konsequentes Eintreten gegen den (Alltags-)Rassismus, Antisemitismus und völkischen Nationalismus beinhalten – egal wer ihn vertritt. ​​​​​​​Vor diesem Hintergrund wollen wir am 19.01.2021, dem zwanzigsten Jahrestag des Probsteigassenanschlags, allen Betroffenen und Todesopfern rechter Gewalt gedenken!