Wir scheißen auf Verbot und Strafen: Autonom, widerständig und unversöhnlich von Köln nach Leipzig

Erstveröffentlichung auf Indymedia unter https://de.indymedia.org/node/155954

„Jetzt erst recht! Die bundesweite Demonstration zur Verteidigung Linker Politik „Alle Zusammen“ am 23.10. in Leipzig wurde Anfang der Woche von der Versammlungsbehörde der Stadt Leipzig ersatzlos verboten. Das von den Bullen und der Naziinstitution Verfassungsschutz Sachsen vorangetriebene Verbot unserer Demonstration reiht sich ein in eine immer länger werdende Liste staatlicher Angriffe auf Linke Politik. Das Verbot schreckt uns nicht ab, sondern bestärkt uns nur darin, am Samstag nach Leipzig zu fahren und zusammen die herrschenden Verhältnisse zum Tanzen zu bringen.
Gründe hierfür gibt es mehr als genug.

Der Ausverkauf der Stadt findet auch in Köln statt. Die Immobilieninvestmentfirma Pandion AG schielt nach dem Gelände des Bauwagenplatzes Osterinsel. Die Stadt Köln hat ihre Pläne, die Liegenschaft des Wagenplatzes Wem gehört die Welt zu veräußern weiterhin nicht endgültig vom Tisch genommen. Das selbstverwaltete Wohnprojekt Obdachlose mit Zukunft wurde aus seiner Besetzung getrieben und in eine Immobilie gedrängt, die es den Bewohner*innen unmöglich macht, selbstverwaltete Strukturen aufzubauen. Der Nutzungsvertrag zwischen Stadt und dem Autonomen Zentrum Köln läuft Ende diesen Jahres aus, damit die verantwortlichen Städteplaner das Gebäude abreißen und anschließend dort Rollrasen verlegen können, nur um ihrem Traum von Gentrifizierungsprojekt Parkstadt Süd näher zu kommen.

Linke Strukturen und antifaschistische Praxis werden auch in Köln kriminalisiert. Der Verfassungsschutz des Landes NRW dämonisiert in seinem Bericht antifaschistische Gruppen, das Autonome Zentrum Köln und Klimagerechtigkeitsgruppen. Mehrere Anquatschversuche durch den Verfassungsschutz verdeutlichen den Wunsch der Schweine in unsere autonomen Strukturen einzudringen. Autonome und antifaschistische Praxis werden von der Polizeidirektion Köln wahlweise als besonders schwere Störung einer öffentlichen Versammlung oder besonders schwerer Landfriedensbruch kriminalisiert und es wird versucht unsere Freund*innen mit konstruierten Tatvorwürfen einzuschüchtern.

Die Bullen sind nie und nirgendwo weder Freund noch Helfer. Der Bullenangriff auf das Projekt Sozialistische Selbsthilfe Köln, bei dem ein Besucher von der Kölner Hundertschaft verschleppt und in einem Hundertschaftswagen in einer dunklen Seitenstraße misshandelt und schwer verletzt wurde, ist nur eines von vielen Beispielen. Die psychische Folter von jugendlichen FridaysForFuture Aktivist*innen im zurückliegenden Frühjahr in der für (sexualisierte) Gewalt bekannte Bullenwache Köln Kalk ein weiteres.

Deswegen sehen wir uns am Samstag in Leipzig. Wir nehmen unser Recht zu demonstrieren selbst in die Hand, anstatt auf die Gnaden irgendwelcher Gerichte zu hoffen. Wir treiben die Schweine, die uns das Verwehren wollen, in die Defensive und wir nehmen uns die Straßen und Plätze!

Ob Köln, Leipzig oder sonst wo: Ein Demoverbot heißt für uns nicht out of action, sondern out of control unseres Widerstandes für die Bullen. Bereiten wir uns also vor und geben den verantwortlichen Schweinen von Staat und Kapital die Bilder, die sie brauchen, um Angriffe auf unsere Strukturen und unsere Leben zukünftig zu unterlassen.

Wir sehen uns auf der Straße!
Wir sehen uns in Leipzig!
Kein Tag ohne!

Liebe Grüße Autonome“

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