“I See Your Pain, Despite Mine” – Radical Empathy and Rehumanisation
Paneltalk mit Palestinians and Jews for Peace
18.01.2026 – 16h – AZ Köln
In Zeiten tiefgreifender Konflikte, zunehmender Polarisierung und schmerzhafter Spaltung laden wir zu einem Raum des mutigen Zuhörens und der radikalen Empathie ein.
Palestinians and Jews for Peace ist eine Gruppe palästinensischer, israelischer, jüdischer und anderer emanzipatorischer Freund*innen in Solidarität, die sich für einen differenzierten Dialog sowie für einen mitfühlenden und respektvollen Umgang miteinander einsetzen, um bestehende Narrative zu Israel/Palästina zu verändern.
Menschen in dieser Gruppe sind auf sehr unterschiedliche Arten diskriminiert bzw. privilegiert, z.B. durch Antisemitismus, Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit. Diese sich kreuzenden, überlagernden und teilweise vermeintlich gegensätzlichen Formen von Betroffenheit und Nicht-Betroffenheit möchten wir zum Ausganspunkt einer breiteren Diskussion über Zugehörigkeit, Konflikt und Mitmenschlichkeit machen. Anstatt festgefahrene Positionen oder moralische Gewissheiten zu bestärken, wagt diese Veranstaltung die Auseinandersetzung mit Widersprüchen und Komplexität.
Wir reflektieren darüber, wie Identitätspolitik – so wichtig sie für das Sichtbarmachen von Unterdrückungsstrukturen ist – manchmal auch Grenzen verhärten und den Blick auf gemeinsame, intersektionale Kämpfe verstellen kann.
Wie prägen vererbte Traumata, Trauer und Angst – oft unausgesprochen – unsere Fähigkeit, Empathie füreinander zu empfinden? Und wie beeinflussen sie, was wir zu hören oder auszusprechen bereit sind?
Denn auch und besonders hier in Deutschland werden marginalisierte Positionen gegeneinander ausgespielt, geradezu beispielhaft im Diskurs über Israel/Palästina, der vielfach mit erschreckend entmenschlichender Sprache geführt wird. Rassistische und antisemitische Ressentiments werden dadurch weiter salonfähig gemacht, sowohl in unterschiedlichen Teilen der linken Szene als auch in der Gesellschaft insgesamt. Von dieser Polarisierung und Spaltung profitieren letztlich rechte Kräfte, weswegen ein radikal-empathischer Ansatz aktuell vielleicht wichtiger ist als je zuvor.
Dies ist ein Aufruf, Solidarität zu schützen – gerade in schwierigen Zeiten.
