Flyeraktion: Solidarität in Aller Munde – Aber mit wem?


Wie ist es möglich politisch aktiv zu bleiben und das auch noch nicht nur digital?
Beispielsweise mit dem guten, alten Flyer.

Dies dachten sich auch ein paar Einzelpersonen aus dem AZ-Umfeld und haben sich direkt an die Arbeit gemacht. Flyertext siehe unten. PDF Dokument klicke hier.

Anleitung: PDF Dokument öffnen -> 100 mal + ausdrucken -> aushängen, einwerfen, verteilen, verschicken.


SOLIDARITÄT IN ALLER MUNDE – ABER MIT WEM?

Während in Deutschland (NRW) Ansammlungen von mehr als zwei Personen untersagt sind, müssen weiterhin tau-sende Menschen an den europäischen Außengrenzen in Camps auf engstem Raum ausharren. Medizinische Grund-versorgung ist nicht zugänglich, nicht einmal fließend Wasser. Die Situation wie z.B. im Camp Moria auf der griechi-schen Insel Lesbos war schon vor Corona menschenunwürdig. Doch Europa schafft es, die Lage immer weiter zu verschlechtern.
Auch in Geflüchtetenunterbringungen in Deutschland sind die Zustände alarmierend: keine Desinfektionsmittel, keine medizinische Versorgung, keine Säuberung der Zimmer und Wäsche, zu wenig Essen.

Überall wird propagiert: Hände waschen, desinfizieren, soziale Kontakte einschränken, keine Reisen. In den Unter-künften für Geflüchtete ist dies unmöglich. Im Gegenteil, Erkrankte werden mit Nicht-Erkrankten auf engstem Raum eingesperrt und es finden Abschiebungen statt von Menschen, die in Kontakt mit Corona-Infektionen gekommen sind.

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Was heißt es also, dieses heraufbeschworene solidarische Zusammenhalten in Zeiten der Pandemie zum Schutze aller? Wer soll geschützt werden?

Wenn Menschen in Geflüchtetenunterbringungen eingesperrt werden, dann ist das nicht solidarisch. Wenn weiter-hin Abschiebungen durchgeführt werden, dann ist das nicht solidarisch. Wenn die Seenotrettung eingestellt und Grenzen geschlossen werden, angeblich um Leben zu retten, dann ist das nicht solidarisch. Menschen auf der Flucht werden ausgesperrt und sich selbst überlassen. Der Tod vor den Grenzen Europas wird billigend in Kauf genommen. Hier wird klar unterschieden, welche Leben gerettet werden sollen und welche egal sind. Das ist nicht solidarisch, das ist rassistisch.

Dieser staatliche Rassismus geht Hand in Hand mit rechter Gewalt. Während Europa die Grenzen geschlossen hält, patrouillieren Nazis aus ganz Europa als „Grenzschützer*innen“ und greifen Geflüchtete an.

Wir dürfen die Abschottung Europas und die Zunahme rassistischer Gewalt, ob an den europäischen Außengrenzen oder in Deutschland selbst, nicht hinnehmen. Dieser global verteilte Virus sollte einmal mehr aufzeigen:
Nationalstaatliches Denken ist nicht die Lösung – sondern Teil des Problems.

Wir fordern:
Die sofortige Evakuierung aller Geflüchtetencamps.
Die Verlängerung aller Aufenthaltstitel.
Den Stopp aller Abschiebungen.
Die Öffnung aller Grenzen.

Wir fordern eine echte solidarische Bekämpfung von Corona – grenzenlos.
Keine Festung Europa. Kein Nationalismus. Kein Rassismus.

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