Aller guten Dinge sind drei: Kalles Zwangsräumung gemeinsam verhindern!

Mittwoch, 16. April, 7:00 Uhr | Sitzblockade und Straßenfest |
Fontanestr.5 | Köln-Agnesviertel

Nachdem Ende Februar die Zwangsräumung bei Karl Heinz „Kalle“ Gerigk,
der seit 32 Jahren eine Dachgeschosswohnung im Kölner Agnesviertel
bewohnt, erfolgreich blockiert wurde und auch der zweite Räumungstermin
abgesagt wurde, ist es am 16. April wieder so weit. Wir stehen früh
auf, um den Gerichtsvollzieher endgültig daran zu hindern, die
Interessen des Vermieters und Immobilienmaklers Marco Hauschild
durchzusetzen. Dem Eigentümer war gerichtlich „Eigenbedarf“ zugebilligt
worden, obwohl er die Wohnung im Internet zum Weiterverkauf angeboten
hatte.

Dieser Skandal steht in der Öffentlichkeit für eine weit verbreitete
Praxis, bei der sich Immobilienfirmen, Banken und gutbetuchte
Hausbesitzer die Taschen voll machen und Mieter*innen aus begehrten
Wohnlagen verdrängen. Die Kampagne „Alle für Kalle“ steht für den lauter
werdenden Protest von Vielen, die den alltäglichen Skandal auf dem
Wohnungsmarkt, wonach die Bedingungen für Wohnen und Leben in der Stadt
ausschließlich profitorientierte Immobilienunternehmen diktieren, nicht
länger hinnehmen wollen.

„Alle für Kalle“ sorgt dafür, dass Wohnungsnot auch in Köln endlich zu
einem heißen Eisen geworden ist. Die Politik steht öffentlich mächtig
unter Druck, auch wenn es bisher nur bei unverbindlichen
Absichtserklärungen geblieben ist. Unser Protest muss also noch viel
lauter, vielfältiger und wahrnehmbarer werden.

Egal ob ihr euch frühmorgens an der Sitzblockade beteiligen, heiße
Getränke zum Straßenfest mitbringen, für Öffentlichkeit im Viertel und
im Freundeskreis sorgen oder Kalle anderweitig unterstützen wollt, euer
Beitrag ist erwünscht und dringend notwendig. Ihr seid dabei in guter
Gesellschaft. Kölner Künstler wie z.B. Rolly Brings werden mit dabei
sein und vor Kalles Wohnung in der Fontanestraße für Stimmung sorgen. Es
hat sich inzwischen in Köln herumgesprochen:

Wohnungsnot geht alle an und drängt zum gemeinsamen Handeln. Alle für
Kalle und gegen jede Zwangsräumung! Alle für Kalle und Kalle für
Alle!Kommt vorbei und helft uns, die Zwangsräumung zu verhindern!

Wenn ihr über Neuigkeiten informiert werden wollt, schickt uns eine
Telefonnummer (SMS) oder eine Email-Adresse über unser
(verschlüsseltes) Kontaktformular für den Alarm-Verteiler
(http://zwangsraeumung-verhindern.de/kontaktformular/).

Mit der angedrohten zweiten Zwangsräumung sind nun ebenfalls höhere
Kosten verbunden, die Kalle nicht allein tragen soll. Daher überlegt, ob
ihr euch auch finanziell beteiligen könnt.

Spenden: Prekarius e.V.
Kto: 1900504034
BLZ: 37050198 Sparkasse KölnBonn
Stichwort: Alle für Kalle

Info-Abend von „Recht auf Stadt-Köln“
Am 10.04.2014 wird zudem ein Info-Abend stattfinden, auf welchem über
die aktuelle Problematik auf dem Wohnungsmarkt, die Initiative „Recht
auf Stadt“ und gemeinsame Proteste und Widerstände berichtet werden wird.
Kommt am Donnerstag, 10. April, 19 Uhr zum Info-Abend | Alte
Feuerwache | Großes Forum |Melchiorstr. 3

u.A. mit „Recht auf Stadt Köln“, Kalle Gerigk, Kölner Obdachlosen,
„Wohnraum für Alle“, Mieter*innen-Initiative Köln-Lindenthal, „Wir
bleiben alle R12“

Verantwortlich: „Recht auf Stadt“ und „Wohnraum für Alle!“
www.zwangsraeumung-verhindern.de

Finger weg von unseren Häusern – R12 bleibt! | Kundgebung Mo. 17.3. 17 Uhr Robertstraße Köln-Kalk

Die Bewohner*innen der Robertstr. 12 (R12) haben in den letzten Jahren die Verwaltung ihres Hauses selbst in die Hand genommen, um es vor dem Verfall zu schützen. Nun ist ihre gewachsenen Hausgemeinschaft aufgrund einer (für den 26. März angesetzten) Zwangsversteigerung akut bedroht.

Für den kommenden Montag Abend haben sich verschiedene Investoren angekündigt, um das Haus zu besichtigen.

Mit unserer Kundgebung direkt vor dem Haus wollen wir die Investoren begrüssen und zeigen, dass sie in Kalk und auch sonst in Köln nicht willkommen sind – und dass die Robertstraße 12 – für alle außer den jetzigen Bewohner_innen – Risikokapital ist!

Die Bewohner_innen versuchen derzeit mit den jetzigen Eigentümer_innen zu verhandeln und das Haus über einen Verein selber zu kaufen – bzw. nötigenfalls zu ersteigern – und es so den Spekulationen auf dem kapitalistischen Wohnungsmarkt dauerhaft zu entziehen. Unterstützen wir sie dabei!

Kundgebung: Montag 17.3.2014 | 17 Uhr | Robertstr. 12 | Köln-Kalk | Haltestelle Kalk-Post / Trimbornstr.
Bringt Zeugs mit, dass Druck auf die Öhrchen macht!

Mehr Infos zur R12 und dem Kampf um das Haus findet ihr hier.

Solidarische Grüße aus dem Autonomen Zentrum Köln

 

 

 

 

 

 

Alarm: Alle für Kalle (20. Feb um 8 Uhr)

Zwangsräumung? IS NICHT!

 

Heute hat Kalle Post bekommen:
Zwangsräumung am 20. Feb 2014 um 8 Uhr morgens

Wir laden ALLE Nachbar_innen, Aktivist_innen und Interessierte ein zu einem gemeinsamen

Vorbereitungstreffen am 27. Jan 2014 um 19 Uhr
Alte Feuerwache Köln | „Versammlungsraum Branddirektion“

Wir halten weiterhin an einer Sitzblockade fest, um den_die Gerichtsvollzieher_in daran zu hindern, gewaltsam in Kalles Wohnung einzudringen. Egal ob Ihr mitblockiert, oder Kaffe vorbeibringt, oder für Öffentlichkeit im Viertel sorgt, oder sonstwie unterstützt – Euer Beitrag ist erwünscht und dringend notwendig. Denn die Wohnungsnot in Köln und die Dreistigkeit von „Entmietern“ wie Marco Hauschild und der Objekt Design GmbH drängen zum Handeln. Alle für Kalle und gegen jede Zwangsräumung !

Wenn Ihr über weitere Neuigkeiten informiert werden wollt, schickt uns eine Telefonnummer (SMS) oder eine email-Adresse über unser (verschlüsseltes) Kontaktformular für den Alarm-Verteiler. Oder besucht regelmäßig unsere Webseite: http://zwangsraeumung-verhindern.de/

Mit dem Versuch einer Zwangsräumung sind nun ebenfalls höhere Kosten verbunden, die Kalle nicht allein tragen soll. Daher überlegt, ob Ihr Euch auch finanziell einbringen könnt.

Spenden: Prekarius e.V.
Kto: 1900504034
BLZ: 37050198 Sparkasse KölnBonn
Stichwort: Alle für Kalle

Am Samstag, 18. Jan um 11 Uhr wollen wir auch die Nachbarschaft von Kalles „Entmieter“ über dessen miese Machenschaften informieren. Wir treffen uns um 11 Uhr an der S-Bahn Haltestelle Holweide (S11 Richtung Bergisch Gladbach). Kommt zahlreich !

Wir werden im Rahmen des heute beginnenden Aktionswochenendes http://wohnraumfueralle.noblogs.org
weitere Aktivitäten diskutieren.

 

Wohnraum für alle 17.01.- 19.01.2014 – Action days in Köln

Aktionswochenende 17. bis 19. Januar 2014 in Köln

Hier in Köln eine preiswerte Wohnung zu finden, ist fast so aussichtslos wie ein Lottogewinn. Die Mieten explodieren und haben die 10 Euro-Marke inzwischen weit hinter sich gelassen. Häuser werden entmietet, um sie nach der Sanierung zu horrenden Preisen neu zu vermieten. Es gibt Leute, die kaufen Wohnungen und werfen die alten Mieter-innen bei Bedarf eiskalt raus, denn “Eigentum hat Vorfahrt”. Immer mehr Menschen müssen an den Stadtrand zu ziehen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Wohnungslosen, die auf der Straße oder unter menschenunwürdigen Bedingungen in Heimen, sogenannten Hotels oder Abbruchhäusern leben. Besonders Migrant-innen haben auf dem Wohnungsmarkt ohnehin kaum Chancen und sind der Willkür von Miethaien ausgesetzt.

Politiker schüren bei jeder sich bietenden Gelegenheit Angst vor den Armen. Sie meinen damit nicht nur, aber vor allem Menschen aus Südosteuropa. Dabei ist die steigende Armut in Europa gewollt: Sie ist eine unmittelbare Folge der europäischen Krisenpolitik, einer systematischen Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von Unten nach Oben. Ein Meilenstein hierzulande war die Privatisierung öffentlicher Wohnungsbaugesellschaften. Ihre Bestände wurden verkauft und der soziale Wohnungsbau auf Null zurückgefahren. Gleichzeitig entstanden immer mehr Luxuswohnungen und Bürogebäude, von denen viele leer stehen.

Was tun?
Organisierte Selbsthilfe tut Not. In vielen Städten Europas kämpfen die Menschen bereits für das Recht auf Stadt. In Rom hält seit April 2012 eine Gruppe Wohnungssuchender zwanzig Häuser besetzt und verschaffte damit vielen Menschen ein Dach über dem Kopf. In Barcelona besetzte ein bunt gemischter Zusammenschluss von Zwangsgeräumten Anfang April 2013 unter dem Motto “Recht auf Wohnraum” vierzig Wohnungen, die der Bank Caixa Penedès gehörten und seit ihrer Fertigstellung leer standen. In Berlin verschaffte sich die Mietergemeinschaft Kotti & Co mit einer Platzbesetzung bundesweit Gehör. Überall auf der Welt setzen sich Menschen gegen ihre Verdrängung zur Wehr.

So jetzt auch in Köln. In Köln-Stammheim wurde kürzlich eine Siedlungs-Baracke besetzt, deren Abriss mit Unterstützung der Nachbarschaft verhindert werden konnte. Gemeinsam mit Nachbar-innen unterstützen wir Kalle, der im Agnesviertel von Zwangsräumung bedroht ist: “Alle für Kalle” heißt die Parole der geplanten Blockade, mit der wir dem Gerichtsvollzieher entgegentreten werden. Und das sind nur einzelne Beispiele für das, was möglich ist, wenn wir uns zusammentun.

Kollektive Gegenwehr tut Not! Beteiligt euch am Aktionswochenende vom 17. bis 19. Januar 2014. Achtet auf Ankündigungen und werdet selbst aktiv.

 

PROGRAMM

“Wohnraum für alle”
Freitag, 17. Januar 2014, 19 Uhr
Naturfreundehaus Kalk, Kapellenstr. 9b, Köln
Auftakt-Veranstaltung mit Wort, Musik und Theater u.a. mit Klaus dem Geiger

“Nehmen wir uns die Stadt”
Samstag, 18. Januar 2014, 11 Uhr
Treffpunkt: Domplatte
Unsichtbares Theater

Recht auf Stadt
Samstag, 18. Januar 2014, 15 Uhr
Naturfreundehaus Kalk, Kapellenstr. 9b, Köln
Film- und Diskussionsveranstaltung mit Aktivist-innen von Recht auf Stadt, Alle für Kalle u.a.”Mietenstopp”, Dokumentarfilm über die Mietkämpfe in Berlin.

Leben Kämpfen Party feiern
Samstag, 18. Januar 2014, 21 Uhr
Naturfreundehaus Kalk, Kapellenstr. 9b, Köln
Party mit Live-Musik u.a. mit BrigadistakSounds

Cafe Europa
Sonntag, 19. Januar 2014, 15 Uhr
Naturfreundehaus Kalk, Kapellenstr. 9b, Köln
Workshop: Soziale Kämpfe gegen die EU-Troika in Südosteuropa mit Detlef Hartmann und John Malamatinas

http://wohnraumfueralle.noblogs.org/

In remembrance of Oury Jalloh burnt alive in a police cell in Dessau/Germany

Am 07.01.2005 verbrannte der Sierra Leoner Oury Jalloh in einer Zelle des Polizeigewahrsams in Dessau, Deutschland, bei lebendigem Leib, an Händen und Füßen auf einer schwer entflammbaren Sicherheitsmatratze fixiert. Obwohl der Mord an Oury Jalloh offensichtlich ist, wurden die weißen Polizisten , die als einzige als Täter in Frage kommen, nie wegen Mordes oder Totschlags angeklagt. Stattdessen wurde jahrelang behauptet, Oury Jalloh habe sich mit einem Feuerzeug selbst angezündet. Dieses Feuerzeug wurde jedoch bei der Durchsuchung der Zelle nicht gefunden und tauchte
erst später auf. Es zeigte keinerlei Spuren von Kontakt zu Oury Jallohs Körper, seiner Kleidung oder der Matratze auf der er gelegen hatte. Seit Jahren organisiert die Initiative Oury Jalloh eine Gedenkdemo an seinem Todestag in Dessau. Dessau ist weit weg, wir wollen an diesem Tag daher unsere Wut in Köln auf die Straße tragen und uns solidarisch mit den Freund_innen und der Familie von Oury Jalloh zeigen.

Demonstration im Gedenken an Oury Jalloh
Wann? 07.01.2014, 18:00
Wo? Köln- Deutz (Treffpunkt U-Bahn-Haltestelle Deutzer Freiheit)

Infoveranstaltung mit Vertreter_innen der Initiative Oury Jalloh aus Dessau
Wann? 05.01.14, 18:00
Wo? Allerweltshaus Köln, Körnerstraße 77-79, 50823 Köln

Damit die Demo nicht von weißen vereinnahmt wird, bitten wir von Rassismus betroffene Menschen voran zu gehen.

Da die Demo eine Gedenkveranstaltung für Oury Jalloh ist, fordern wir dazu auf, Partei- und Nationalfahnen zu Hause zu lassen.

Flyer zum Download

On 1/7/2005 the Sierra Leonean Oury Jalloh was burnt alive in a police cell in Dessau,
Germany, locked on by hands and feet on a hardly inflammable security mattress. Although the murder of Oury Jalloh is evident, the white policemen who are the only possible culprits were never accused of murder or manslaughter. For years, instead, it was maintained, that Oury Jalloh had set himself on fire with a lighter. Nevertheless, this lighter was not found during the search of the cell but appeared later. It showed no tracks of contact with Oury Jallohs body, his clothes or the mattress on which he had lain.
For many years the Initiative Oury Jalloh organises a demonstration in remembrance of
his death in Dessau. Dessau is a long way off, so let us show our outrage and our solidarity for Oury Jallohs family and friends in the streets of cologne.

Demonstration in remembrance of Oury Jalloh
When? 07.01.2014, 18:00
Where? Köln- Deutz (Subwaystation Deutzer Freiheit)

Information event with representatives of the Initiative Oury Jalloh from Dessau
When? 05.01.14, 18:00
Where? Allerweltshaus Köln, Körnerstraße 77-79, 50823 Köln

To make sure that the demo is not engrossed by white people, we ask people that are affected by racism to lead the demonstration.

Since the demo is a commemorative event for Oury Jalloh we demand to leave party- and national flags at home.

Flyer zum Download

Aktivist*innen aus Hamburg in Köln

Hamburg/Reperbahn:
100 Mieter der Esso-Häuser sollen neuen Eigentumswohnungen weichen und gehen auf die Straße,
300 organisierte Flüchtlinge aus Lampedusa fordern ihr Bleiberecht ein,
linke Autonome unterstützen den Protest & kämpfen für den Erhalt der Roten Flora

Demoaufruf für 21.12.2013 in Hamburg!

Aktivist*innen aus Hamburg berichten über die aktuelle Situation und mobilisieren für die Demo.

Am 23.11. ab 18 Uhr im AZ KÖLN, Eifelwall 7

Mehr Infos vorab:
http://florableibt.blogsport.de/2013/11/06/info-und-mobilisierungsveranstaltungen/

Pro Deutschland vorm AZ

Ein chaotischer Umzug liegt hinter uns, ein chaotisches Haus vor uns. Und frisch zum Einzug besucht uns heute (30.8.) Pro Deutschland am neuen Haus im Eifelwall 7. Ab spätestens 17:00 ist das Haus offen und es werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Transpis malen, PA aufbauen. Um 19:30 kriegen wir dann Besuch. Zum freundlichen Wilkommenheißen kommt vorbei…

Ansonsten sind wir gerade fleissig am Einziehen, daher gibt es zurzeit nicht so viele Veranstaltungen, Nachrichten und Texte von uns…es ist eine ziemlich stressige und chaotische Zeit für uns, daher habt noch ein wenig Geduld. Oder kommt vorbei & packt mit an – im Kalender stehen ab & zu Termine, über den Azzenpool gibt’s noch mehr, oder schaut auf gut Glück im Haus vorbei. Bis bald!

Kein Tag Ohne AZ

Nach 3 Jahren des Autonomen Zentrums in Kalk steht nun ein Umzug in die Südstadt an.

Heute Mittag wurde ein befristeter Nutzungsvertrag für den Eifelwall 7 unterschrieben und eine anschließende Nutzung des Gebäudes an der Luxemburgerstraße 93 bis 2018 zugesichert. Voraussetzung dafür ist der Auszug aus der Wiersbergstraße 44. Das fällt uns alles andere als leicht, denn das rechtsrheinische Kalk wurde immer als wichtiger und geeigneter Stadtteil für ein Zentrum dieser Art gesehen. Wir sehen die ‚Aufwertung‘ als verdrängende Stadtpolitik von oben weiterhin sehr kritisch. Dass das Autonome Zentrum ausgerechnet Schulcontainern weichen soll, für die es genügend andere Möglichkeiten gegeben hätte, sehen wir als klaren Willen der Kalker SPD, uns weg zu planen. Gerne hätten wir zusammen mit Schule und Stadt eine andere Lösung gefunden. Darum wird die Auseinandersetzung für selbstverwaltete, linke Räume auch in Kalk mit dem Umzug nicht vorbei sein.

Seit Beginn der Kampagne Pyranha im Jahr 2009 wurde versucht Gespräche mit den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zu führen, mit dem Ziel, einen Ort für unkommerzielle, linke Kultur, Kunst und Politik dauerhaft zu etablieren. Als sich nach einem Jahr abzeichnete, dass die Stadt kein Interesse hatte auf uns einzugehen, wurde im April 2010 die seit Jahren leerstehende Kantine in der Wiersbergstraße 44 besetzt. Nach einer versuchten Räumung im Frühling 2011 wurde in letzter Minute ein unbefristeter Nutzungsvertrag mit der Inhaberin des Gebäudes, der Sparkasse Köln, ausgehandelt, welcher nun im Frühling diesen Jahres gekündigt wurde. Die Begründung für die Räumung und den Abriss des AZs, das Gelände würde für die temporäre Unterbringung von Schulcontainern benötigt, halten wir angesichts der Tatsache, dass es genügend Ausweichflächen in direkter Nachbarschaft gibt, für fadenscheinig. Dass die Stadt laut eigener Aussage den Auftrag hatte, uns „weg zu planen“, macht deutlich, dass die angebliche Unvereinbarkeit des Gebäudes mit einem an dieser Stelle geplanten Grünstreifen ein vorgeschobenes Argument ist.

Bemühungen seitens der Stadt eine Alternative zu finden, gar mit uns zusammen eine Lösung zu suchen, blieben aus. Doch der Druck, der in letzter Zeit aufgebaut werden konnte und der enorme Zuspruch der Unterstützer_innen, in Form eines Offenen Briefs von Prominenten aus Kultur, Wissenschaft und Politik, Aktionen im öffentlichen Raum, Solidaritätserklärungen und Präsenz von angereisten Aktivist_innen vor Ort, haben Wirkung gezeigt. Offensichtlich wurden der SPD die Konsequenzen einer Räumung bewusst und sie gab ihre Verweigerungshaltung auf.

Nach jahrelangem, ja sogar jahrzehntelangem Kampf für einen selbstorganisierten, unkommerziellen Raum in Köln, etlichen Gesprächsangeboten und genug Zeit um Lösungen zu finden, wurde dem Autonomen Zentrum erst in letzter Sekunde ein Haus angeboten.

Wichtig ist nicht in erster Linie das Gebäude, sondern die Menschen die es gestalten und mit Inhalten füllen. Und so wird es nun auch in Zukunft in Köln ein linkes Zentrum geben, in dem emanzipatorische Politik stattfindet. Wo es Platz für Werkstätten und Ateliers, einen Umsonstladen, Proberäume und mehr gibt. In dem Veranstaltungen stattfinden können und Diskussionen und Ausstellungen ihren Platz haben.

Für Autonome Zentren in der City, in Kalk und überall!

die KEAs: Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Köln

Pressemitteilung / Die KEAs e.V. vom 12.08.2013

Bezüglich des Autonomen Zentrums in Köln gehören Die KEAs zu den Unterstützern der ersten Stunde. Daran hat sich nichts geändert! Warum das so ist, liegt auf der Hand. Aber wir wiederholen uns da gerne.

Offener Brief an OB Roters und alle Stadtratsfraktionen

Vorweg aber zunächst eine Klarstellung. Die alte KHD-Kantine in der Wiersbergstraße wurde damals nicht besetzt, um den Erweiterungsbau einer Schule zu verhindern. Sie wurde auch nicht besetzt, um die Schaffung einer Grünfläche zu blockieren. Beide Vorhaben sind freilich als Totschlagargumente geeignet, Anliegen und Interessen der AZ-Nutzer verächtlich zu machen. Die Wiersbergstraße 44 wurde gewissermaßen angeeignet, ganz einfach, weil sie bis dahin über Jahre ungenutzt und dem Verfall preisgegeben herum stand. Die Stadt Köln hatte damals weder eine Idee zur möglichen Nutzung, geschweige denn ein alternatives Objekt für das Autonome Zentrum parat.

„Warum auch?“, mag sich so mancher Bürger dieser Stadt fragen. „Ja, warum denn nicht?“, erscheint uns eine berechtigte Gegenfrage.

Sich die Stadt und sich das Leben zurück nehmen.

Grundstücke und Häuser reduzieren sich in dieser Welt zum reinen Handelsgut. Wer kann – und nur der – kann sich ja da hinein kaufen. Und was ist mit denen, die finanziell wenig bis gar nichts mehr können? Die sind von Gesellschaft ausgeschlossen? Die sind ohne Kultur und dementsprechend auch kulturlos zu halten?
Es ist eine klare Ansage der sogenannten „Autonomen“, sich das zu nehmen, was offenbar gerade niemand anderes braucht. Genau genommen darf man auch von einem „Zurücknehmen“ sprechen.

Die Politiker dieser Stadt täten gut daran, diese Ansage ernst zu nehmen! Polizeiliche Räumkommandos von der Leine zu lassen ist weder ein Kunststück, noch eine Lösung. Es wird die Eskalation der sozialen Auseinandersetzungen nur voran treiben. Dagegen haben die Nutzer des AZ immer wieder ihre Gesprächsbereitschaft betont, auch gegenüber alternativer Angebote, die von der regierenden SPD in Köln standhaft ignoriert wurde und wird.

(Die KEAs – Erklärung vom 19.03. 2009) Den KEAs, die sich im Rahmen der Selbsthilfe mit den Belangen und vor allem Problemen des Lebens erwerbsloser Menschen auseinandersetzen, geht es grundsätzlich darum, soziale Auseinandersetzungen – auch was ‚Studiengebühren‘, ‚Mindestlohn‘, ‚Rentenkürzung‘ etc. betrifft – aus der Separation ihrer jeweiligen Betroffenengruppe heraus zu holen. Betroffen sind letztlich ALLE, weil es sowohl um administrative Eingriffe in die Gesellschaft, als auch um gesellschaftliches Engagement geht und wir alle die „Gesellschaft“ sind! Gerade im Kontext der inhaltlichen Ansprüche der Kampagne um selbstverwaltete FREIräume, sehen wir große Chancen, das Leben in Köln einfach etwas schöner zu gestalten und zu bereichern.

Die KEAs, Köln 12.08.2013

Oranjehof – Besichtigungsaktion beendet

Soliaktion der SSM (sozialistischen Selbsthilfe Köln-Mülheim)

Wir waren heute wie angekündigt an dem Gelände Neusser Landstraße, um Besuchern und Gästen zu zeigen, daß dieses leerstehende städtische Gelände als Alternative für das „Autonome Zentrum“ taugt.

Als wir schon vor dem Gelände waren, erhielten wir einen vertraulichen Anruf, indem uns mitgeteilt wurde, daß die Stadt Köln dieses Gelände vor einigen Tagen, nämlich am 08. Juli an einen Waldkindergarten für 250.000€ verkauft hat.

Als die Wohnungsversorgungsbetriebe (WVB) der Stadt Köln vor drei Jahren in der Neusser Landstraße obdachlose Punker unterbringen wollten, erklärte die CDU, daß dies nicht in Frage käme. Die Grünen in einer Koalition mit den Christdemokraten gehorchten und lehnten die Unterbringung einer „weiteren“ Problemgruppe in Chorweiler ab.

Damals wurde als Alternative ein Kindergarten ins Spiel gebracht. Nachdem die WVB auf die Unterbringung der Punker in Chorweiler verzichtet hatten, hörte man von dem Kindergarten nichts mehr.

Jetzt, wo auch andere die Neusser Landstraße als Ausweichquatier für das AZ ins Gespräch gebracht haben, hat der Bezirk Chorweiler endlich ernst gemacht, und den jahrzehntelangen Leerstand beendet.

Wir freuen uns für den Waldkindergarten und hoffen, daß er ganz normalen Kindern aus Chorweiler offenstehen wird und nicht nur den neuen Mittelschichten.

Eine Lehre haben wir deshalb aus unserer Aktion heute gezogen: Wir kennen noch weitere städtische Gelände, die leerstehen. Wenn wir auch auf diese aufmerksam machen, dann wird das Schreckgespenst AZ die Stadt wohl dazu bewegen, auch für diese Gelände endlich eine sinnvolle Nutzung zu finden.

Erschreckend aber ist für uns der Wille zur Konfrontation und Eskalation innerhalb der Stadt, der jede einvernehmliche Lösung mit dem AZ verhindert. Wir fragen: Wissen diese Politikerinnen und Politiker eigentlich, was sie tun?

Wir fordern weiter eine Verhandlungslösung und den Verzicht auf eine gewaltsame Räumung.


Ansprechpartner und v.i.s.d.P.: Rainer Kippe, SSM, mobil 0160-97949220,
www.ssm-koeln.org, Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln, den 26.07.2013

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Zur Vervollständigung ist hier unsere erste Infomation nachzulesen.

SSM-Information vom Freitag, den 16.07.2018 um 13:30 Uhr

Kultur statt Leerstand

Seit über einem Jahr schwelt in unserer Stadt ein Konflikt, der droht, zu explodieren und für die Menschen und das Gemeinwesen einen Schaden anzurichten, der schwer abzuschätzen ist. Wir meinen den Konflikt um die Ersatzlösung für das sogenannte “Autonome Zentrum“ in Kalk, das AZ. Dieser Konflikt droht sich gewaltsam zu entladen und ein wichtiges Gut zu beschädigen: Das friedliche Zusammenleben der Menschen in Köln. Viele Bürger, von den Parteien bis zu den Kirchen, versuchen diesen Konflikt friedlich beizulegen. Sie wollen erreichen, dass die Stadt den jungen Leuten ein Ausweichgrundstück anbietet, auf dem sie ihre Kulturarbeit fortsetzten können.

Andere, und das sind vor allem die Verantwortungsträ-ger, sehen sich seit über einem Jahr angeblich außerstande, ein solches Grundstück zu finden.

Wir fürchten, dass hier – unter dem Deckmantel der angeblichen Ratlosigkeit – Kräfte am Werk sind, die gar keine Lösung wollen, sondern auf Eskalation setzen. Um sich als Ordnungshüter aufspielen zu können oder auf andere Weise ihr politisches Süppchen zu kochen. Auf dem Rücken auch der Polizei, die auch ohne die Räumung von Hausbesetzungen in Köln genug zu tun hat und kaum Wert darauf legt, wiedermal als Büttel für eine verfehlte Politik herhalten zu müssen. Denn jeder, der mit offenen Augen durch die Stadt geht oder mit anderen Menschen spricht, weiß, dass es in Köln immer noch genügend geeignete Gelände und Gebäude gibt, die leerstehen.

Eines davon ist das Hausgrundstück Neusser Landstraße 42. Es gehört der Stadt Köln und steht seit Jahren leer. Es hat keine unmittelbare Nachbarschaft und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Es liegt landschaftlich reizvoll in der Nähe des Fühlinger Sees und ist mit seinen Anbauten groß genug, um ein Kulturzentrum betreiben zu können. Die in der Nähe gelegene „Kantine“ beweist, dass man auch in dieser Ecke Kölns erfolgreich Kultur machen kann.

Wir laden für heute Freitag, den 26.Juli, und für den morgigen Samstag zur Besichtigung des Geländes ein, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, dass es in Köln zur gewaltsamen Räumung des AZ durchaus friedliche Alternativen gibt – man muss sie nur wollen.

Wir sind überzeugt, dass nach der Besichtigung andere sich genauso fragen werden wie wir, warum die Stadt Köln dem AZ dieses Gelände nicht anbietet.

Denn Gewalt ist keine Lösung.

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Ansprechpartner und v.i.s.d.P.: Rainer Kippe, SSM, mobil 0160-97949220,
www.ssm-koeln.org, Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln, den 26.07.2013