Statement: Wir haben Besetzungsbedarf!

Das Autonome Zentrum Köln dokumentiert das Statement der Aktionsgruppe

https://www.youtube.com/watch?v=LbDS3PeVVUs&feature=youtu.be

Die Bedrohung selbstverwalteter Freiräume in Köln nimmt zu. Die Liste von Projekten, denen Stadtverwaltung und Privatwirtschaft an den Kragen wollen, ist lang und wir können sie hier nur unvollständig aufzählen:

Agisra e.V., einer Beratungsstelle, die sich für geflüchtete und von Gewalt bedrohten Frauen* einsetzt, wurden ersatzlos die Räumlichkeiten gekündigt.

Das Autonome Zentrum Köln steht aus angeblichen Platzgründen der Erweiterung des Grüngürtels im Wege und gleichzeitig soll auf der Wiese neben dem AZ ein neues Justizzentrum gebaut werden.

Assata im Hof ist in den vergangenen vier Jahren zu einem elementaren Raum feministischer Organisation und Vernetzung geworden und steht bald ohne Dach über den Köpfen da.

Die Frauen der 1006 setzen sich durch direkte Wohnraumschaffung für obdachlose Frauen* ein, den die Stadtverwaltung durch den Einsatz der Bullen konsequent wieder kaputt macht.

Das Gelände des Wagenplatzes „Osterinsel“ ist zum Investmentobjekt der Rewe Group und Pandion AG geworden. Der Lebensraum Osterinsel soll platt gemacht und Dividende durch teuren Neubau gewonnen werden.

Das Grundstück vom Wagenplatz „Wem gehört die Welt“ möchte die Stadt Köln verkaufen.

So unterschiedlich die Projekte auf den ersten Blick sein mögen, so gleich ist ihre Bedrohung im Fortbestand und so gleich sind ihre Bedeutungen für eine lebendige Stadtgesellschaft. Wir erklären uns mit den genannten und ungenannten Projekten solidarisch. Von der Stadtpolitik und Verwaltung erwarten wir nichts mehr! Wir haben die Schnauze voll, sind vernetzt und handlungsbereit. Seifenblasenstatements von Politiker*innen und Verwaltungsdezernent*innen à la „Für xy finden wir schon eine Lösung.“ besänftigen uns nicht mehr. Wir haben lange genug darauf gewartet, verhandelt und diskutiert, wie Lösungen aussehen könnten.

Heute haben wir den Bestand und die Erweiterung emanzipatorischer, feministischer und selbstverwalteter Freiräume in Köln selbst in die Hand genommen. Wir haben ein seit Jahren ungenutztes Gebäude der Deutschen Bahn an der Vogelsanger Straße 230 besetzt und das Freiraumprojekt Elster geöffnet. Für das Wochenende haben wir ein Programm aus Workshops, Vorträgen, Konzerten und Partys organisiert.

Wir rufen alle Besetzer*innen, Interessierten, Macher*innen, Nachbar*innen, Neugierigen, Schaffer*innen usw. dazu auf vorbei zu kommen. Bringt euch ein! Macht mit!

Für mehr feministische Freiräume!
Für mehr bezahlbaren Wohnraum!
Für mehr selbstverwaltete, emanzipatorische Orte!

One struggle, one fight! Kein Tag Ohne!

Kritischer Stadtteilspaziergang Köln Ehrenfeld

Ort: Gergard-Wilczek-Platz | Bahnhof Köln-Ehrenfeld Ostausgang
Zeit: Freitag, 19.07.19 um 20 Uhr | Der Spaziergang startet pünktlich!

Ehrenfeld ist im Wandel. Das einst von Pluratität, Kreativität, Kultur Arbeiter*innenschaft und migrantischem Miteinander geprägte Veedel befindet sich im Wandel. Köln Ehrenfeld ist dabei nur ein Beispiel für viele Veedel in Köln. Die Entwicklung steigender Mieten, die Verdrängung von Kultur und Freien Räumen ist auch in anderen Veedeln zu beobachten, ob links- oder rechtsrheinisch.

Der kritische Stadtteilspaziergang führt vorbei an unterschiedlichen Orten der Veränderung bis Verdrängung. Am Beispiel Ehrenfeld soll die negative Entwicklung weg von einer Stadt für Alle aufgezeigt werden und dialogisch über Alternativen zu einer solchen Entwicklung nachgedacht werden.

Der kritische Stadtteilspaziergang ist Teil des Freiraum- & Vernetzungswochenende Köln, welches von unterschiedlichen Gruppen, Personen und Projekten organisert und unterstützt wird.

Freiraum & Vernetzungswochenende Köln

Veranstaltung von Unterstützer*innen emanzipatorischer Projekte in Köln:

Vom 19. – 21. Juli 2019 findet in Köln ein Freiraum- & Vernetzungswochenende statt. Neben dem Autonomes Zentrum Köln, Bauwagenplatz „Wem gehört die Welt“ & Bwp osterinsel sind inzwischen zahlreiche weitere selbstverwaltete Projekte in & um Köln bedroht oder stehen ohne Bleibe da. Zudem herrscht generell ein akuter Mangel linker und selbstbestimmter Freiräume in der Rheinmetropole.

Dieses Wochenende soll nun allen bedrohten Projekten eine Bühne bieten und in enger Kooperation eine Vernetzungsplattform aller Supporter*innen, Interessierten und Projekte in Selbstverwaltung, ob bedroht oder nicht, ermöglichen!

WIR! BLEIBEN!! ALLE!!!

Der genaue Veranstaltungsort wird kurzfristig bekannt gegeben. Eintritt frei – Spenden willkommen! Gäste aus anderen Städten sind herzlichst eingeladen – es wird Übernachtungsmöglichkeiten geben. Stay tuned!

Programm:

Fr, 19.07.
20 Uhr – Kritischer Stadtspaziergang @ Bf Ehrenfeld
21 Uhr – Konzert: Disgusting News & Die Heftigen Joes
23 Uhr – Party: Aesthetik & Zerstoerung

Sa, 20.07.
11 Uhr – Brunch (Vegan)
Ab 12 Uhr – Vorträge/Workshops
16 Uhr – KüfA (Vegan)
18 Uhr – Film: Freie Räume – Eine Geschichte der Jugendzentrumsbewegung + Diskussion mit Regisseur
21 Uhr – Konzert: Ibex + TBA
23 Uhr – Party: TBA

So, 21.07.
11 Uhr – Brunch (Vegan)
Ab 12 Uhr – Vorträge/Workshops
15 Uhr – Singer/Songwriter + Kaffe & Kuchen (Vegan)
16 Uhr – KüfA (Vegan)

Programmupdates folgen!

Demo: gegen Naziterror und Rechtsruck!

Gestern waren wir zur Demo: Gegen Naziterror und Rechtsruck! mit 600 Antifaschist*innen auf der Straße.

„Spätestens nach der Selbstenttarnung des NSU vor acht Jahren sollte klar sein: Im Kampf gegen Nazis können wir uns nicht auf den Staat verlassen – Verfassungsschutzbehörden finanzieren, decken und bauen Nazistrukturen auf, während Betroffene Rechten Terrors kriminalisiert werden.
An dieser Behördenpraxis hat sich seit 2011 absolut nichts geändert. Wie sonst kann es möglich sein, dass Ermittlungsbehörden behaupten, der Rechtsterrorist Stephan Ernst sei seit über zehn Jahren in der rechtsextremen Szene nicht mehr aktiv gewesen, während das antifaschistische Recherchekollektiv Exif in Zusammenarbeit mit dem ARD-Magazin Monitor nachweisen konnte, dass Ernst im März diesen Jahres an einem Treffen der rechtsterroritischen Vereinigung Combat 18 teilnahm?“
fragt Sabrina Purple, Pressesprecher*in des AZ Köln.

Für uns steht fest:
Antifaschismus heißt Busfahren – z.B. nach Chemnitz.
Antifaschismus heißt Recherchearbeit – siehe Exif Recherche.
Antifaschismus heißt Handarbeit – nette Worte bringen Nazis nicht davon ab Nazisachen zu machen.
Alerta Alerta Antifascista!

Foto @infozentrale

Rede von Christoph Klausig (CDU) zum AZ Köln im Rat der Stadt am 14.02.2019

Die Stadt Köln hat das Protokoll der Ratssitzung vom 14. Februar 2019 veröffentlicht, bei dem die AfD kläglich scheiterte, ihren Schmutz auf andere zu werfen und Das Autonome Zentrum in Köln zu verunglimpfen.

Wir veröffentlichen die Rede von Christoph Klausing von der CDU-Fraktion zu Dokumentationszwecken. Die Rede von Jörg Frank (Bündnis 90 / Die Grünen) ist auf der Seite der Stadt Köln nachlesbar.

Es gibt auch eine Hörversion des Schlussteils unter https://www.youtube.com/watch?v=EDVW92eQQlQ

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Heuchler ist schon das passende Stichwort. Schauen wir uns doch einmal genau an, wer hier denn der Heuchler ist, wer es wagt, sich hier hinzustellen und so zu hetzen wie die AfD.

Es ist eine absolute Frechheit, was hier passiert ist.

Beifall

Ich hatte beim kurzen Querlesen der Tagesordnung bzw. bei der Überschrift Hoffnung, dass in der AfD so ein kleines Stückchen Selbstironie mit dabei ist, wenn davon die Rede ist, dass Köln nicht länger Verfassungsfeinde beherbergen dürfe. Da dachte ich: Juchhu, als Antrag wird uns mitgeteilt, dass die AfD in Köln sich selbst auflöst. Das wäre doch einmal etwas gewesen, dem ich hätte zustimmen können.

Beifall

Dann aber mit solchen taktischen Raffinessen zu kommen – Herr Tritschler, doof sind Sie nicht -, abschnittsweise abstimmen zu lassen, zum Beispiel über einen Antrag: „Der Rat der Stadt Köln bekennt sich zu seinem Beschluss vom 18. Dezember 2018 auf Grundlage des Antrages AN/1865/2018.“ Es ist raffiniert, uns damit aufs Glatteis führen zu wollen. Ich werde den Antrag mit Freude gleich ablehnen, und zwar Punkt für Punkt für Punkt für Punkt.

Die Frechheit von Ihnen ist, dass Sie wollen, dass wir gegen uns selbststimmen, und selbst haben Sie im Dezember auch dagegen gestimmt. Da schauen wir uns doch jetzt einmal an, wo die Heuchelei ist, die Sie hier betreiben.

Beifall

Wir haben im Dezember mit den demokratischen Fraktionen, den Gruppen und der LINKEN beschlossen – O-Ton -:„Daher lehnen wir die Überlassung von Räumen, die zur Durchführung von Veranstaltungen genutzt werden sollen, in denen rassistisches, antisemitisches, salafistisches, antidemokratisches, sexistisches, gewaltverherrlichendes oder anderes menschenfeindliches Gedankengut dargestellt oder verbreitet werden soll, ab.“

Das ist doch eine ganz klare Kante.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass sehr liberale, sehr libertär denkende Menschen einen solchen Antrag ablehnen wollen würden, weil sie der Meinung wären, der Staat soll auch sehr viel Extremismus aushalten. Solche politischen Meinungen gibt es. Da könnte man überlegen: Hm, gibt es in der AfD vielleicht auch solche Leute? – Aber ganz offensichtlich – da fängt die Heuchelei nämlich an – bei Ihnen nicht.

Hätten Sie aus diesen Gründen im Dezember diesen Antrag abgelehnt, weil Sie Libertäre sind, dann hätten Sie heute Ihren eigenen Antrag zum Autonomen Zentrum so niemals stellen dürfen. Damit haben Sie sich selbst entlarvt.

Warum konnten Sie im Dezember dem Antrag nicht zu-stimmen? Haben Sie ein Problem mit Sexismus? Haben Sie ein Problem mit Demokratie, mit Salafismus, mit Antisemitismus, Rassismus oder Menschenfeindlichkeit? – Ich glaube, dass Sie mit ziemlich vielen von diesen Punkten ein Problem haben, und das ist Ihr Problem!

Deswegen sind Sie der Heuchler hier, Herr Tritschler.

Beifall

Dass im Autonomen Zentrum Linksextremisten und Verfassungsfeinde unterwegs sind, ist doch vollkommen unbestritten. Es sind dort vier Gruppen, wie die Landesregierung sagt, die Verfassungsfeinde sind. Das ist doch vollkommen unbestritten. Aber was beantragen Sie denn? – Sie beantragen hier, dass die Interessengemeinschaft Autonomes Zentrum hier nicht weiter beherbergt werden soll. Das ist doch etwas völlig anderes. Im Autonomen Zentrum finden Sportangebote statt. Dort finden Partys statt. Dort finden Do-it-yourself-Angebote statt. Es gibt dort einen Umsonst-Laden. Es gibt dort sehr viele Angebote wie ein Frauen-Lesben-Stockkampftraining. Das ist jetzt vielleicht nicht das Angebot, das auf mich zutrifft.

Heiterkeit

Ich behaupte, dass das Autonome Zentrum wahrscheinlich eher links und weniger bürgerlich ist. Ich gestehe auch gern ein, dass im AZ die CDU-Quote wahrscheinlich relativ gering ist. Ich will Ihnen aber ganz ehrlich sagen: Auch wenn der Lifestyle dort nicht mein Habitus ist, sehe ich es freudestrahlend, wie diese Leute in Köln sind. Ich sehe es mit Freuden, wie das AZ in Köln ist.

Beifall

Denn ich sage: Auch ein AZ hat in Köln einen Raum. Wir müssen uns mehr über Freiräume unterhalten. Wir müssen mehr aushalten. Deswegen sage ich:

AZ bleibt in Köln!

Aber nicht an diesem Platz. Genau das ist der Unterschied zwischen uns und Ihnen, Herr Tritschler. Das ist der Unterschied zwischen der CDU und der AfD. Sie spalten, Sie sind Reaktionäre. Wir sind für die Gemeinschaft in der Gesellschaft. Wir wollen die Vielfalt in der Gesellschaft. Sie sind mehr Sozialist, als Sie zugeben wollen, weil Sie sich für klüger halten. Sie wollen eine Gesellschaftsordnung, in die Sie Menschen hineinpressen. Sie wollen einen Verbotsstaat. Sie achten nicht auf den Menschen, sondern nur auf den Staat. Sie wollen Menschenknechten. Wir wollen, dass jeder Mensch sich in unserer Gesellschaft frei entfalten kann. Deswegen werden wir Punkt für Punkt Ihren Antrag ablehnen.

Beifall

Mit Rauch & Glitzer gegen die AfD

Nach dem für die AfD missglückten Auftakt zum Europawahlkampf im Bürgerhaus Kalk am vergangenen Sonntag, will die AfD ihren zweiten Bürger*innen Dialog im Forum der Volkshochschule (VHS) im Rautenstrauch-Jost-Museum veranstalten. Sowohl die VHS als auch das Rautenstrauch-Joest-Museum wollen die ungebetenen Gäste nicht empfangen. Nur aufgrund von massivem Druck seitens der Stadt Köln auf die VHS muss sie ihre Räumlichkeiten der AfD zur Verfügung stellen. Zusätzlich zum „Dialog“ hat die AfD eine Kundgebung hinter der VHS angemeldet.

Wir – das Autonomes Zentrum (AZ), das Bündnis Köln gegen Rechts (KgR) die SSK Salierring und der Wagenplatz „Wem gehört die Welt“ rufen zu Protesten auf. Köln gegen Rechts hat bereits eine Kundgebung ab 18 Uhr am Rautensrauch Jost Museum angemeldet, welche aufgrund polizeilicher Auflage nur hinter dem Museum stattfinden kann. Daher wird es auch eine Demonstration vom AZ zur VHS geben, um lautstark zu zeigen, dass wir die rassistische Propaganda der AfD nicht zulassen.

Die AfD steht für Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Homophobie. Sie vertritt eine neoliberale, marktradikale Wirtschftspolitik und tritt ein für eine Ausgrenzung von Allen, die nicht in ihr patriarchiales und nationalistisches Weltbild passen. Sie treiben den Diskurs um die Abschottung Europs weiter voran. Erst vergangenes Wochenende lobte AfD Parteivorsitzender Meuthen den italienischen Innenminister Salvini (Lega Nord) für seine Flüchtlingspolitik. Salvini verwehrt dem Rettungsschiff ‚Alan Kurdi‘ der zivilien Organisation Sea-Eye, das Anlegen in italienischen Häfen. Die 64 geretteten Menschen müssen nun weiter auf unbestimmte Zeit auf See verbringen während auf dem Schiff das Trinkwasser knapp wird. Dies wollen wir weder tolerieren noch ohne Widerstand hinnehmen. Daher rufen wir gemeinsam zur Demo ‚Mit Rauch und Glitzer gegen die AfD‘ auf.

Am 13.4. feiert das AZ den 9. Geburtstag. Das hält uns nicht davon ab, auf die Strasse zu gehen. Kommt um 16:30 zum AZ. Von dort gehen wir Richtung VHS und werden uns dem gesellschaftlichen Rechtsruck in den Weg stellen! Keine Bühne der AfD – kein Raum für menschenfeindliches Gedankengut!

Repression nach Stadthausbesetzung?

Wenn ihr von Repression betroffen seid, denkt daran, ihr seid damit nicht allein! Ihr könnt auf die Unterstützung der beteiligten Gruppen und Projekte zählen. Habt ihr also Post von Polizei oder Staatsanwaltschaft erhalten, schreibt eine Mail an rabAZ@riseup.net. Denkt dabei daran weder euch noch andere zu belasten. Auch wenn ihr euch selber Unterstützung suchen wollt, informiert uns gerne.

Zur Aktion im Stadthaus gab es von den Beteiligten unterschiedliches Feedback. Uns ist es wichtig dieses aufzugreifen, den Raum für weiteres Feedback zu geben und mit euch im Gespräch zu sein. Daher findet ein gemeinsames Reflektionstreffen statt:
Donnerstag, 07.03.19 um 19 Uhr im Autonomen Zentrum Köln
Wir würden uns freuen, wenn ihr kommt. Für Getränke und Snacks während einem gemütlichen Zusammensein ist gesorgt.

Konstruktive Kritik ist wichtig, damit auch bei zukünftigen Aktionen Menschen sich wohl und sicher fühlen und ein möglichst breiter Kreis von Unterstützer*innen sich empowert fühlt daran teilzunehmen.

Vortrag bei „Linke Basics“ 21.12.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Linke Basics“ wird die Frage gestellt: „Wie geht’s weiter mit dem Autonomen Zentrum?“

Die Veranstaltung findet am 21. Dezember im Nobiko, Köln-Kalk (Link) statt. Da die Loge und die erste Reihe-Plätze bereits ausverkauft ist, entscheidet nun eure.  Pünktlichkeit.

#AZbleibt – KEIN TAG OHNE! AUTONOMES ZENTRUM!

Warum musste Amad Ahmad sterben? Wir fordern Aufklärung, jetzt!

„Am Samstag, dem 15. Dezember, wollen wir ab 13.30 Uhr in Geldern, mehr als zwei Monate nach Amads Tod in der JVA Kleve, für die sofortige Aufklärung der Umstände seines Todes demonstrieren.

Wir haben viele Fragen: An das Justizministerium, an die Polizei und an die Beamt*innen, die seinen Tod zu verantworten haben, weil sie Amad unrechtmäßig in den Knast gesteckt haben.
Dass Amad „verwechselt“ wurde, können wir uns kaum vorstellen. Wir haben in den vergangenen Jahren den Rassismus der Polizei in Geldern selber erlebt. Wie die Polizei in Geldern mit Flüchtlingen, mit Migrant*innen, aber auch mit uns – Menschen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, die hier seit vielen Jahrzehnte leben – umgeht, ist nicht akzeptabel. Auch Amad wurde bei seiner angeblichen “Verwechslung” Opfer dieses Rassismus, weil die Polizei sich für einen Flüchtling offenbar nicht die Mühe machen wollte, Personalien, Fotos, Fingerabdrücke, Wohnorte und Herkunft zu überprüfen. Sie hielten ihn sowieso schon für einen Kriminellen.

Wir sind auch wütend, weil Amad zu den Vorwürfen, die unter anderem der NRW-Innenminister Herbert Reul gegen ihn erhoben hat, nichts mehr sagen kann. Amad ist tot aber der Innenminister hatte kurz nach seinem Tod nichts besseres zu tun als ihm etliche Verdachtsfälle anzukreiden. Wir fragen uns: Funktioniert so der Rechtsstaat? Ist ein Verdacht schon ein Gerichtsurteil?

Seit Amad tot ist, haben wir viele Fragen, die bis heute unbeantwortet sind. Wir werden das nicht hinnehmen und wollen mit der Demonstration durch Geldern ein erstes Signal setzen, dass wir unverzüglich die volle Aufklärung fordern.

Das sind einige unserer Fragen:
Wieso hat man Amad nicht geglaubt, als er gesagt hat, dass er nicht der Gesuchte ist?
Wieso sollte Amad nur einmal gesagt haben, dass er nicht der Gesuchte ist? Wir kannten ihn anders, so war er nicht.
Wieso haben weder die Polizei noch die Justiz Amad einen Dolmetscher zur Verfügung gestellt, obwohl er kaum deutsch sprach?
Wer hat in der JVA Kleve die Gegensprechanlage ausgeschaltet, als es in Amads Zelle schon 15 Minuten lang gebrannt hat?
Warum hat uns niemand darüber informiert, dass er in Haft sitzt?
Warum wird behauptet, dass Amad nicht wollte, dass seine Eltern wissen, dass er in Haft sitzt?
Warum hat uns niemand gesagt, dass er im Krankenhaus liegt?
Wieso wird behauptet, dass er Selbstmord begangen haben soll? War er überhaupt suizidal?
Was wäre mit Amads Leichnam passiert, wenn sein Vater nicht aus den Medien vernommen hätte, dass er gestorben sei?
Wieso wurde erst nach mehr als zwei Wochen nach dem Brand und kurz nach seinem Tod ein externer Brandsachverständiger hinzugezogen?
Warum wurde Amads Zelle so oft nach dem Brand geöffnet?
Hat Amads Tod einen ähnlichen rassistischen Hintergrund wie der Fall Oury Jalloh im Jahr 2005 in Dessau?
Wir fragen uns außerdem, wie es sein kann, dass die Beamt*innen, die für seine unrechtmäßige Inhaftierung verantwortlich sind, weiterhin als Polizist*innen in Geldern arbeiten dürfen.
Wer schützt uns, wer schützt die Menschen vor diesen Polizist*innen?

Wir wollen alle Interessierten und alle Demo-Teilnehmenden dazu aufrufen, in bunter Kleidung zu erscheinen und jegliche Parteifahnen, seien es kurdische oder deutsche, zu Hause zu lassen. Es geht um unseren Freund Amad, das Gedenken an ihn und um die Aufklärung der Umstände seines Todes.
Wir werden selbst Materialien und Parolen bereit stellen, um der Demonstration einen würdigen Rahmen zu geben. Transparente, die auf Rassismus und zum Beispiel den Fall Oury Jalloh hinweisen, sind ausdrücklich erwünscht. Wir sehen hier viele Parallelen.

Treffen ab 13:30 Uhr am Bahnhof Geldern

Initiative Amad A“

RabAZ statt Weihnachten

Erneut breicherten Aktivist*innen des Autonomen Zentrums und des Wagenplatzes „Wem gehört die Welt“ unter dem Motto „RabAZ statt Weihnachten“ das reguläre Weihnachtsmarktprogramm um etwas Sinnvolles und machten deutlich, dass sie sich ihre Räume nicht nehmen lassen.

Dienstag Abend besetzten sie die Brücke über der Eislauffläche am Heumarkt.

Es wurden Transparente aufgehangen und lautstark über die Situation der beiden Standorte aufmerksam gemacht.

Ziel der Aktion war es, gerade an einem Ort des kommerziellen Konsums, wie dem Weihnachtsmarkt, auf die Bedrohung der immer weniger werdenden antikommerziellen Freiräume hinzuweisen. Die Stadt Köln stellt in der Weihnachtszeit an unzähligen Orten Raum für sogennante Kultur bei der es in Wirklichkeit nur um Gewinn geht, während Freiräume wie das AZ und der Wagenplatz, Orte an denen kulturelle Angebote ohne kommerziellen Druck aufblühen können, verdrängt werden.

Das Kulturangebot des Wagenplatzes „Wem gehört die Welt“ bietet nicht nur Raum für Konzerte jeder Musikrichtung, sondern auch Theatheraufführungen, Lesungen, Ausstellungen und viele andere Veranstaltungen, die im sonstigen kapitalistischen Klima keinen Platz finden.

Ebenso bietet das Autonome Zentrum Köln Raum für selbstorganisierte, unkommerzielle Kultur, linke Politik und vielfältige soziale Projekte.

Genau diese Angebote und Bereicherungen sind nun durch die Schließung des AZs und einen möglichen Verkauf des Wagenplatzgeländes bedroht. Dies ist inakzeptabel und macht Aktionen wie die Brückenbesetzung nicht nur notwendig, sondern selbstverständlich.

Hintergründe:

Mit dieser weiteren sogenannten „Reclaim “-Aktion [1] richten sich die Aktivist*innen gegen die geplante Schließung von selbstverwalteten Projekten. Das Gelände des ältesten Bauwagenplatzes Kölns „Wem gehört die Welt?“ an der Krefelder Straße steht vor dem Verkauf. Dabei handelt die Stadt hinter verschlossenen Türen, ohne die Bewohner*innen über Pläne zu informieren oder einzubeziehen. Auch der Nutzungsvertrag zwischen AZ und der Stadt Köln läuft am 31.12.2018 aus. Danach soll das AZ, das an der Luxemburger Straße an den Grüngürtel grenzt, im Rahmen des geplanten Prestigeprojekts Parkstadt Süd durch eine Rasenfläche ersetzt werden. Trotz verschiedener Angebote zur Integration des AZs in den Grüngürtel verliefen die Verhandlungen bisher erfolglos. Auch ein adäquates Alternativangebot von Seiten der Stadt Köln gibt es nicht.

Die Aktion auf dem Weihnachtsmarkt schließt an vorherige „Reclaim-“Aktionen an , die z.B. im Rahmen der Rabaz-Ationstage stattgefunden haben. Die Aktion sollen zeigen, dass die Stadt selbstverwaltete Projekte wie das AZ und den Bauwagenplatz nicht so einfach verdrängen kann, sondern mit kraftvollem Widerstand rechnen muss. „Wir werden immer lauter und entschlossener für den Erhalt unserer Freiräume kämpfen, bis die Stadt uns erst nimmt und auf die Forderungen eingeht. Die Proteste stehen erst an ihrem Anfang“, betonte Purple.

Kein Tag ohne Bauwagenplätze, kein Tag ohne Autonomes Zentrum!

Autonomes Zentrum