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Stadthausbesetzung am 31.01.19 in Köln Deutz

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Wir halten solidarisch zusammen gegen ihre Repression und bieten einen Austausch unter Betroffenen und Kontakt zu spezialisierten Anwält*innen an und stemmen gemeinsam die Repressionskosten. Deswegen melde dich, solltest du Post bekommen, direkt per Mail bei kwark@riseup.net

Wichtige Hinweise:
– Du bist häufig NICHT verpflichtet einer polizeilichen Vorladung nachzukommen. Es ist dringend davon abzuraten bei der Polizei eine Aussage zu machen. Bitte nehme zeitnah mit uns oder einer Rechtsberatung Kontakt auf, um zu klären, wozu du (nicht) verpflichtet bist.
– Bitte keine Details per Mail. Ein (Spitz)Name, ein Kontakt zu dir und die Angabe, von wem ihr Post erhalten habt, reichen vollkommen aus.

Stadthauswiewas?!?!
Am 31.01. besetzten Unterstützer*innen der Kölner Wagenplätze und des Autonomen Zentrums Köln das Stadthaus in Köln Deutz, besuchten die Gebäudewirtschaft und das Liegenschaftsamt der städtischen Verwaltung und wandten sich somit direkt an die städtischen Verantwortlichen für Verdrängung alternativer Kultur- und Freiräume.

Lest hier die Mitteilungen der Aktionsgruppe:
https://az-koeln.org/presse-news/pm-stadthaus-deutz-besetzt/
https://az-koeln.org/presse-news/zur-diskreditierung-des-legitimen-und-notwendigen-protests-durch-teile-der-stadtverwaltung/

Presseberichte zur Aktion:
Report-K, Proteste im Stadthaus: Vorwürfe gegen Stadtdirektor Keller und das Presseamt, 03.02.2019
https://www.report-k.de/Koeln-Nachrichten/Koeln-Nachrichten/Proteste-im-Stadthaus-Vorwuerfe-gegen-Stadtdirektor-Keller-und-das-Presseamt-110571
Report-K, Stadthaus-Besetzung: Stadt Köln erstattet Strafanzeigen, 02.02.2019
https://www.report-k.de/Koeln-Nachrichten/Koeln-Nachrichten/Stadthaus-Besetzung-Stadt-Koeln-erstattet-Strafanzeigen-110549
Die Welt: Linksautonome stürmen Kölner Stadthaus, 01.02.2019
https://www.welt.de/politik/deutschland/article188070243/Akten-aus-Fenster-geworfen-Linksautonome-stuermen-Koelner-Stadthaus.html
Kölnische Rundschau, Nach Stadthaus-Besetzung in Köln-Deutz: Laptop von Baudezernent wieder aufgetaucht, 01.02.2019
https://www.rundschau-online.de/region/koeln/nach-stadthaus-besetzung-in-koeln-deutz-laptop-von-baudezernent-wieder-aufgetaucht-31974630
ksta.de, Diebstahl und Sachbeschädigung – Kölner Polizei ermittelt gegen Stadthaus-Aktivisten, 01.02.2019
https://www.ksta.de/koeln/innenstadt/diebstahl-und-sachbeschaedigung-koelner-polizei-ermittelt-gegen-stadthaus-aktivisten-31972838
Hinweis: Die Bezichtung des Diebstahls erwies sich im Nachhinein als Falschmeldung. Ein städtischer Mitarbeiter hat den vermissten Labtop mitgenommen.
Kölner Wochenspiegel: Illegal das Stadthaus Deutz besetzt. Aktion von Wagenplätzen und Autonomes Zentrum, 31.01.2019
https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/region/koeln/illegal-das-stadthaus-besetzt-protestaktion-fuer-wagenplaetze-und-autonomes-zentrum-31967346
Kölnische Rundschau, Aktivisten besetzen Stadthaus – Laptop des Baudezernenten in Köln-Deutz verschwunden, 31.01.2019
https://www.rundschau-online.de/region/koeln/aktivisten-besetzen-stadthaus-laptop-des-baudezernenten-in-koeln-deutz-verschwunden-31966750
Express, Unangemeldete Demo – Kölner Stadthaus umstellt: Polizei holt Aktivisten aus Gebäude, 31.01.2019
https://www.express.de/koeln/unangemeldete-demo-koelner-stadthaus-umstellt–polizei-holt-aktivisten-aus-gebaeude-31967148
BILD, Anarchie im Stadthaus. Autonome besetzen Stadthaus-Büros, 31.01.2019
https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-regional-politik-und-wirtschaft/koeln-anarchie-im-stadthaus-autonome-besetzen-bueros-in-deutz-59879634.bild.html
WDR Online, Aktivisten besetzen das Stadthaus, 31.01.2019
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/autonomes-zentrum-102.html
WDR Lokalzeit aus Köln, Besetzung des Stadthauses in Köln-Deutz (Lokalzeit Kompakt), 31.01.2019
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-koeln/video-lokalzeit-aus-koeln-2188.html
Report-K, Proteste im Stadthaus Köln für Erhalt des „AZ“, 31.01.2019
https://www.report-k.de/Koeln-Nachrichten/Koeln-Nachrichten/Proteste-im-Stadthaus-Koeln-fuer-Erhalt-des-AZ-110459

Direkter Protest beendet Nazispuk

Am heutigen Tag hatten die Bündnisse „Rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus“ und „Köln gegen Rechts“ zu angemeldeten Protesten gegen gleich vier angekündigten Nazikundgebungen in Köln aufgerufen.
Das Autonome Zentrum Köln mobilisierte in die Kölner Innenstadt, um den Nazis von AfD bis zu rechtsextremen Schlägerbanden zu zeigen, dass sie hier und überall sonst nichts zu suchen haben. Zahlreiche Gruppen aus Köln und Umgebung trugen direkten Gegenprotest in die Kölner Straßen und verwiesen rechtsextreme Propaganda des öffentlichen Raumes.

Bereits am Vormittag wurde deutlich, dass Nazis an diesem Tag lieber zuhause geblieben wären. So entschieden sich bereits vor Beginn der ersten Nazikundgebung Rechtsextreme Social-Media Aktivit*innen zur vorzeitigen Abreise. Die übrigen Nazis hatten den Tag über große Probleme ihre Kundgebungsorte zu erreichen und sie flüchteten sich mehrfach in angrenzende Einkaufshäuser und Gastronomiebetriebe. Die Kundgebung der rechtsextremen und der Identitären Bewegung nahestehenden Gruppe „Widerstand steigt auf“ wurde von der Anmelderin kurzerhand abgesagt, weil der antifaschistische Protest organsiert und entschlossen am angemeldeten Kundgebungsort auftrat. Auch nach Beendigung der Nazi-Veranstaltungen und bei der Abreise der Nazis blieb der antifaschistische Protest stabil, beließ es nicht bei „Nazis raus!„-Rufen, sondern setzte diese Parole in die Praxis um.

Erschreckend war am heutigen Tag der Schulterschluss zwischen sich bürgerlich gebenden AfDler*innen, rechtsextremen Aktivist*innen und ihren Schläger*innen. Im Bereich Trankgasse / Höhe Excelsior Hotel griff eine Person aus dem Umfeld der AfD bürgerliche Antifaschist*innen mit Pfefferspray an und wurde dabei von Nazischlägern mit Faustschlägen unterstützt. Ein weiterer Nazi versuchte ein Messer gegen Umherstehende einzusetzen. Danke an alle anwesenden Antifaschist*innen, die in dieser Situation bedacht und entschlossen Schlimmeres verhindert haben!

Sabrina Purple, Pressesprecherin des Autonomen Zentrums Köln erklärt zum heutigen Tag: „Faschisten – ob sie sich nun Alternative nennen oder unverfroren zum Rechtsextremismus bekennen – ist heute klar gemacht worden, dass Keine*r Bock auf ihre rassistische Kackscheiße hat! Von bunt bis militant stellen wir uns dem gesellschaftlichen Rechtsruck entgegen und überlassen den Rechten keinen Millimeter.

Danke an alle Antifaschist*innen, die heute am Start waren, dabei die ein oder andere Extrameile durch die Innenstadt zurück gelegt haben, vor der Polizei nicht zurück gewichen sind und (non)verbal den Nazis die Straßen und Plätze nahmen.

Keine Nazis in unseren Straßen!

Aktionskarte


EA Nummer 0152-13136002
EA Nummer?!? Was das?“ Lest dazu: https://www.nadir.org/nadir/initiativ/ermittlungsausschuss/

Übersicht über die angekündigten Naziveranstaltungen
11 Uhr Infostand der Afd am Wallrafplatz
12 Uhr „Befreiungsparty vom Zahlungszwang“ auf der Domplatte | Anmelder Timo Ritzerfeld
14 Uhr „Oma Umweltsau? Es reicht GEZ!“ Appellhofplatz | „Myriam – Stimme für Kandel„, Theo Gottschalk (AfD)
15 Uhr Infostand/Kundgebung „Widerstand steigt auf“ Hans-Hartmann Platz/Breite Straße | 150m südwestlich von der RABA Kundgebung

Übersicht über die angemeldeten Gegenveranstaltungen
11:30 Uhr Kundgebung Grüne Köln Domforum
11:30 Uhr Kundgebung Kein Einknicken vor Hass und Hetze – Klare Kante gegen Rechts! Domplatte | Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis
Anschließend Demonstration | Strecke: Domplatte / Trankgasse / Komödienstraße / Burgmauer / Neven-Du Mont-Straße / Kupfergasse / Appellhofplatz (siehe Aktionskarte)
13:30 Uhr Kundgebung Pressefreiheit schützen – Gegen Rechts! Neven-Du Mont-Straße/Kupfergasse | Rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus

How to Twitter
Checkt Twitter für Updates
Folgt @unsersuat @raba_cgn @kgegenrechts u.A.
#k0401 Aktionshashtag | mit Zeit- & Ortsangabe
#nonazicgn allgemeiner Hashtag
Ein Smartphone pro Bezugsgruppe reicht | Aktiviert Sim-Pin, Bildschirmsperre, deaktiviert die Anzeige von Push-Up Meldungen, verwendet verschlüsselte Messagnger und verschwindende Nachrichten

How to Foto
Bitte verzichtet darauf, Foto- oder Videoaufnahmen zu machen.
Ansonsten gilt VERPIXELN:

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alte Version

Update 20:40 Uhr:
Weitere Naziveranstaltungen für morgen angekündigt:
11 Uhr Infostand der Afd am Wallrafplatz
15 Uhr Infostand/Kundgebung Nazitruppe „Widerstand steigt auf“ (Erkennungszeichen schwarze Heliumballons) Hans-Hartmann Platz/Breite Straße 150m südwestlich von der RABA Kundgebung

Update 20:20 Uhr:
Aktionskarte aktualisiert


„EA Nummer?!? Was das?“ Lest dazu: https://www.nadir.org/nadir/initiativ/ermittlungsausschuss/
Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis kündigt zusätzlich eine Gegenkundgebung für Sonntag (05.01.) an:
Kundgebung am Sonntag
Da einzelne rechte Gruppen auch für den Sonntag Aktionen auf der Domplatte angekündigt haben, wird es am 05.01 um 11.30h eine weitere Kundgebung von Köln gegen Rechts auf der Domplatte geben.

Update 17:00 Uhr:
EA Nummer für morgen 0152-13136002
Aktionskarte für morgen veröffentlicht:


Außerdem: Dominik Roeseler, Anmelder von HoGeSa in Köln und Agiator im rechtextremen Hool Milieu, wirbt für die Teilnahme an der Naziwichteldemo auf der Domplatte ab 12 Uhr.Es ist möglich, dass dadurch mehr Nazis bereits zur 12 Uhr Kundgebung anreisen werden.

Update 15:40 Uhr:
Gemeinsame Anreise
Essen fährt nach Köln – Gemeinsame Anreise von Essen stellt sich quer und Aufstehen gegen Rassismus Essen

Weitere Kundgebung:
Grüne Köln haben ebenfalls eine Kundgebung angemeldet. 11:30 Uhr | Domforum | Die Kundgebung findet nicht in Hör- und Sichtweite der Naziveranstaltungen statt.
Siehe: https://www.facebook.com/gruenekoeln/photos/a.162830107067144/3294013167282140/?type=3&theater

Update 14:30 Uhr:
Köln gegen Rechts hat einen kurzen Text mit Hintergrundinformationen zu den morgigen Naziumtrieben veröffentlicht:
https://www.koelngegenrechts.org/2020/01/kein-einknicken-vor-hass-und-hetze/
Einen Hintergrundtext vom Rheinischen antifaschistischen Bündnis gegen Antisemitismus findet ihr in der Facebook Veranstaltung zur Kundgebung:
https://www.facebook.com/events/2633943206642269/

Übersicht über geplanten Protest morgen in der Kölner Innenstadt gegen den Nazimob:

Unter dem Motto Pressefreiheit schützen – Gegen Rechts! hat Rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus ab 13:30 Uhr eine Kundgebung an der Kupfergasse/Neven-Du-Mont-Straße (Aufgang KVB Station Appellhofplatz) angemeldet.

Nazis von Afd bis zu alten HoGeSa Kadern mobilisieren ab 14:00 Uhr zum Appellhofplatz vor den WDR.
Es ist mit Rechten Schlägern zu rechnen, die bspw. über den Kölner Hbf oder Neumarkt anreisen und von dort zu Fuß zum Appellhofplatz gehen. Bedenkt dies bei eurer An- und Abreise. Organisert euch in Gruppen, reist gemeinsam an und meldet Nazi-Aktivitäten am Samstag unter #k0401.

Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis mobilisiert bereits für 11:30 Uhr unter dem Motto Kein Einknicken vor Hass und Hetze – Klare Kante gegen Rechts!. Los geht es mit einem Warm-Up auf der Domplatte. Ab 12 Uhr wollen sich dort ein paar versprengte Wichtelnazis treffen um gegen Rundfunkgebühren zu stänkern.
Von dort zieht Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis ab ca. 13:30 Uhr ebenfalls zum Appellhofplatz. Die genaue Demoroute und Ort der KgR Kundgebung werden aktuell noch abgesprochen.

Aktuell ist davon auszugehen, dass die Nazis morgen ihren Schwerpunkt auf die Kundgebung am Appellhofplatz legen.
Aktionskarte und weitere Infos folgen!
Achtet auf Ankündigungen und kommt morgen in die Kölner Innenstadt!

—–

Rheinisches antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus, Köln gegen Rechts – Antifaschistisches Aktionsbündnis, Fridays for Future Köln, Antifa AK Köln, Antifaschistische Gruppe CGN, Interventionistische Linke Köln, K2 – interventionistische Linke u.A.

PM: Haus in Köln Ehrenfeld besetzt!

Köln, den 19.07.2019
Das Autonome Zentrum Köln dokumentiert die Pressemitteilung der Aktionsgruppe

Aktivist*innen öffnen Kultur- und Sozialraum in leerstehendem Gebäude.

Heute Abend haben Unterstützer*innen von Kölner Wagenplätzen, Assata im Hof, des Autonomen Zentrums Köln (AZ), der Frauen der 1006, der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) und anderer emanzipatorischer Projekte für Wohn- und Freiräume ein seit Jahren ungenutztes Haus in Köln-Ehrenfeld in der Vogelsanger Straße 230 besetzt. Noch am Abend finden Konzerte und eine Party statt. Auch für die kommende Tage ist dort ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Workshops und anderem geplant.

„Wir haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die verfehlte Stadtentwicklung aufzubegehren. Die neoliberale Verwertungspolitik der Stadt Köln entspricht nicht den Bedürfnissen ihrer Bewohner*innen, sondern priorisiert wirtschaftliche Interessen. Bezahlbarer Wohnraum wird zugunsten von Luxussanierungen oder Büroflächen aufgegeben und selbstorganisierte (Freiraum-) Projekte sollen an den Stadtrand verdrängt oder geschlossen werden, um Investitionsmöglichkeiten zu schaffen. Wir wehren uns gemeinsam gegen diesen Ausverkauf der Stadt.“, so die Aktivistin Petra Silie.

Immer mehr Menschen können sich die stark ansteigenden Mieten in Köln nicht mehr leisten und werden an den Stadtrand verdrängt. Die Zahl wohnungsloser Menschen, vor allem Frauen, steigt. Währenddessen stehen unzählige Büroflächen leer und tausende Wohnungen werden als Ferienunterkünfte zweckentfremdet. Profitorientierte Immobilienkonzerne treiben die Mieten weiter in die Höhe. Der städtische Raum wird zum Mittel für Gewinnmaximierung. Dies trifft nicht nur den städtischen Wohnraum, sondern auch unkommerzielle und soziale Projekte, die eine Stadt lebenswert machen.

„Angesichts dessen, wie die Stadt Köln mit diesen Problemfeldern umgeht und so selbst dazu beiträgt, die Gentrifizierung voranzutreiben, erwarten wir von ihr nichts mehr. Wir nehmen die Dinge wieder einmal selbst in die Hand.“, so Petra Silie weiter. „Wir kämpfen für bezahlbaren Wohnraum und öffentliche Freiräume für unkommerzielle Kultur und Selbstorganisierung! Von beidem brauchen wir mehr, nicht weniger!“

Viele selbstorganisierte, emanzipatorische Projekte in Köln, wie z.B. die Bauwagenplätze, das AZ oder Assata im Hof, sind akut von Verdrängung bedroht.

Die Stadt plant das Gelände von Kölns ältestem Bauwagenplatz „Wem gehört die Welt“, der seit 30 Jahren Wohn- und Kulturfläche für derzeit ca. 35 Bewohner*innen und zahlreiche Besucher*innen bietet, zu verkaufen. Doch die Bewohner*innen hegen keinerlei Umzugspläne!

Der seit 16 Jahren bestehende Bauwagenplatz Osterinsel ist durch Bauvorhaben der Stadt Köln und Großinvestor Pandion in seiner Existenz bedroht. Kaum 1m entfernt von bewohnten Bauwägen soll eine alte Aspesthalle abgerissen und Luxuswohnungen hochgezogen werden. Es ist ungeklärt, ob eine Baustellenzufahrt über das Gelände der Osterinsel führen soll und damit Bewohner*innen verdrängen würde. Darüber hinaus plant die Stadt einen öffentlichen Radweg auf der Osterinsel.

Das AZ soll im Rahmen des Prestige-Projekts Parkstadt-Süd der Grüngürtel-Erweiterung weichen. Die Stadt Köln weigert sich trotz zahlreicher Vorschläge, eine Integration des AZ in den Grüngürtel in Erwägung zu ziehen. Dass es sich bei Parkstadt Süd in erster Linie nicht um ein Naherholungsgebiet für Anwohner*innen, sondern um den Bau eines riesigen Betonkomplexes mit 4500 Büros und 3500 teuren Wohnungen geht, von denen nur ein Bruchteil dem sozialen Wohnungsbau zuzurechnen ist,  wird hierbei verschwiegen. Einen adäquaten Alternativstandort für das AZ gibt es bisher nicht.

Dem Selbsthilfeprojekt Kat18 e.V., in dem seit über 30 Jahren Menschen wohnen und arbeiten, wurde von der LEG Immobilien AG der Vertrag gekündigt. Dies betrifft unter anderem den feministischen Raum „Assata im Hof“, der seit 2015 von Frauen, Lesben, Non-binary, Trans*- und Interpersonen (FLINT) für vielfältige politische Aktivitäten genutzt wird. Auch hier gibt es bisher keine Lösung.

„Gerade in Zeiten der krisenhaften Entwicklungen in Bezug auf Wohnungsnot, Klimawandel oder den gesellschaftlichen Rechtsruck brauchen wir Freiräume der politischen Partizipation, an denen gesellschaftliche Alternativen entwickelt und erprobt werden können. Aus diesem Grund haben wir den Raum hier in der Vogelsanger Straße 230 einer allgemeinen Nutzung zurückgeführt. Wir laden euch alle ein, vorbeizukommen und euch einzubringen!“

Die Stadt sind wir alle – wir wehren uns gemeinsam!

Pressemitteilung, 19,07,19

Statement: Wir haben Besetzungsbedarf!

Das Autonome Zentrum Köln dokumentiert das Statement der Aktionsgruppe

https://www.youtube.com/watch?v=LbDS3PeVVUs&feature=youtu.be

Die Bedrohung selbstverwalteter Freiräume in Köln nimmt zu. Die Liste von Projekten, denen Stadtverwaltung und Privatwirtschaft an den Kragen wollen, ist lang und wir können sie hier nur unvollständig aufzählen:

Agisra e.V., einer Beratungsstelle, die sich für geflüchtete und von Gewalt bedrohten Frauen* einsetzt, wurden ersatzlos die Räumlichkeiten gekündigt.

Das Autonome Zentrum Köln steht aus angeblichen Platzgründen der Erweiterung des Grüngürtels im Wege und gleichzeitig soll auf der Wiese neben dem AZ ein neues Justizzentrum gebaut werden.

Assata im Hof ist in den vergangenen vier Jahren zu einem elementaren Raum feministischer Organisation und Vernetzung geworden und steht bald ohne Dach über den Köpfen da.

Die Frauen der 1006 setzen sich durch direkte Wohnraumschaffung für obdachlose Frauen* ein, den die Stadtverwaltung durch den Einsatz der Bullen konsequent wieder kaputt macht.

Das Gelände des Wagenplatzes „Osterinsel“ ist zum Investmentobjekt der Rewe Group und Pandion AG geworden. Der Lebensraum Osterinsel soll platt gemacht und Dividende durch teuren Neubau gewonnen werden.

Das Grundstück vom Wagenplatz „Wem gehört die Welt“ möchte die Stadt Köln verkaufen.

So unterschiedlich die Projekte auf den ersten Blick sein mögen, so gleich ist ihre Bedrohung im Fortbestand und so gleich sind ihre Bedeutungen für eine lebendige Stadtgesellschaft. Wir erklären uns mit den genannten und ungenannten Projekten solidarisch. Von der Stadtpolitik und Verwaltung erwarten wir nichts mehr! Wir haben die Schnauze voll, sind vernetzt und handlungsbereit. Seifenblasenstatements von Politiker*innen und Verwaltungsdezernent*innen à la „Für xy finden wir schon eine Lösung.“ besänftigen uns nicht mehr. Wir haben lange genug darauf gewartet, verhandelt und diskutiert, wie Lösungen aussehen könnten.

Heute haben wir den Bestand und die Erweiterung emanzipatorischer, feministischer und selbstverwalteter Freiräume in Köln selbst in die Hand genommen. Wir haben ein seit Jahren ungenutztes Gebäude der Deutschen Bahn an der Vogelsanger Straße 230 besetzt und das Freiraumprojekt Elster geöffnet. Für das Wochenende haben wir ein Programm aus Workshops, Vorträgen, Konzerten und Partys organisiert.

Wir rufen alle Besetzer*innen, Interessierten, Macher*innen, Nachbar*innen, Neugierigen, Schaffer*innen usw. dazu auf vorbei zu kommen. Bringt euch ein! Macht mit!

Für mehr feministische Freiräume!
Für mehr bezahlbaren Wohnraum!
Für mehr selbstverwaltete, emanzipatorische Orte!

One struggle, one fight! Kein Tag Ohne!

Kritischer Stadtteilspaziergang Köln Ehrenfeld

Ort: Gergard-Wilczek-Platz | Bahnhof Köln-Ehrenfeld Ostausgang
Zeit: Freitag, 19.07.19 um 20 Uhr | Der Spaziergang startet pünktlich!

Ehrenfeld ist im Wandel. Das einst von Pluratität, Kreativität, Kultur Arbeiter*innenschaft und migrantischem Miteinander geprägte Veedel befindet sich im Wandel. Köln Ehrenfeld ist dabei nur ein Beispiel für viele Veedel in Köln. Die Entwicklung steigender Mieten, die Verdrängung von Kultur und Freien Räumen ist auch in anderen Veedeln zu beobachten, ob links- oder rechtsrheinisch.

Der kritische Stadtteilspaziergang führt vorbei an unterschiedlichen Orten der Veränderung bis Verdrängung. Am Beispiel Ehrenfeld soll die negative Entwicklung weg von einer Stadt für Alle aufgezeigt werden und dialogisch über Alternativen zu einer solchen Entwicklung nachgedacht werden.

Der kritische Stadtteilspaziergang ist Teil des Freiraum- & Vernetzungswochenende Köln, welches von unterschiedlichen Gruppen, Personen und Projekten organisert und unterstützt wird.

Freiraum & Vernetzungswochenende Köln

Veranstaltung von Unterstützer*innen emanzipatorischer Projekte in Köln:

Vom 19. – 21. Juli 2019 findet in Köln ein Freiraum- & Vernetzungswochenende statt. Neben dem Autonomes Zentrum Köln, Bauwagenplatz „Wem gehört die Welt“ & Bwp osterinsel sind inzwischen zahlreiche weitere selbstverwaltete Projekte in & um Köln bedroht oder stehen ohne Bleibe da. Zudem herrscht generell ein akuter Mangel linker und selbstbestimmter Freiräume in der Rheinmetropole.

Dieses Wochenende soll nun allen bedrohten Projekten eine Bühne bieten und in enger Kooperation eine Vernetzungsplattform aller Supporter*innen, Interessierten und Projekte in Selbstverwaltung, ob bedroht oder nicht, ermöglichen!

WIR! BLEIBEN!! ALLE!!!

Der genaue Veranstaltungsort wird kurzfristig bekannt gegeben. Eintritt frei – Spenden willkommen! Gäste aus anderen Städten sind herzlichst eingeladen – es wird Übernachtungsmöglichkeiten geben. Stay tuned!

Programm:

Fr, 19.07.
20 Uhr – Kritischer Stadtspaziergang @ Bf Ehrenfeld
21 Uhr – Konzert: Disgusting News & Die Heftigen Joes
23 Uhr – Party: Aesthetik & Zerstoerung

Sa, 20.07.
11 Uhr – Brunch (Vegan)
Ab 12 Uhr – Vorträge/Workshops
16 Uhr – KüfA (Vegan)
18 Uhr – Film: Freie Räume – Eine Geschichte der Jugendzentrumsbewegung + Diskussion mit Regisseur
21 Uhr – Konzert: Ibex + TBA
23 Uhr – Party: TBA

So, 21.07.
11 Uhr – Brunch (Vegan)
Ab 12 Uhr – Vorträge/Workshops
15 Uhr – Singer/Songwriter + Kaffe & Kuchen (Vegan)
16 Uhr – KüfA (Vegan)

Programmupdates folgen!

Demo: gegen Naziterror und Rechtsruck!

Gestern waren wir zur Demo: Gegen Naziterror und Rechtsruck! mit 600 Antifaschist*innen auf der Straße.

„Spätestens nach der Selbstenttarnung des NSU vor acht Jahren sollte klar sein: Im Kampf gegen Nazis können wir uns nicht auf den Staat verlassen – Verfassungsschutzbehörden finanzieren, decken und bauen Nazistrukturen auf, während Betroffene Rechten Terrors kriminalisiert werden.
An dieser Behördenpraxis hat sich seit 2011 absolut nichts geändert. Wie sonst kann es möglich sein, dass Ermittlungsbehörden behaupten, der Rechtsterrorist Stephan Ernst sei seit über zehn Jahren in der rechtsextremen Szene nicht mehr aktiv gewesen, während das antifaschistische Recherchekollektiv Exif in Zusammenarbeit mit dem ARD-Magazin Monitor nachweisen konnte, dass Ernst im März diesen Jahres an einem Treffen der rechtsterroritischen Vereinigung Combat 18 teilnahm?“
fragt Sabrina Purple, Pressesprecher*in des AZ Köln.

Für uns steht fest:
Antifaschismus heißt Busfahren – z.B. nach Chemnitz.
Antifaschismus heißt Recherchearbeit – siehe Exif Recherche.
Antifaschismus heißt Handarbeit – nette Worte bringen Nazis nicht davon ab Nazisachen zu machen.
Alerta Alerta Antifascista!

Foto @infozentrale

Rede von Christoph Klausig (CDU) zum AZ Köln im Rat der Stadt am 14.02.2019

Die Stadt Köln hat das Protokoll der Ratssitzung vom 14. Februar 2019 veröffentlicht, bei dem die AfD kläglich scheiterte, ihren Schmutz auf andere zu werfen und Das Autonome Zentrum in Köln zu verunglimpfen.

Wir veröffentlichen die Rede von Christoph Klausing von der CDU-Fraktion zu Dokumentationszwecken. Die Rede von Jörg Frank (Bündnis 90 / Die Grünen) ist auf der Seite der Stadt Köln nachlesbar.

Es gibt auch eine Hörversion des Schlussteils unter https://www.youtube.com/watch?v=EDVW92eQQlQ

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Heuchler ist schon das passende Stichwort. Schauen wir uns doch einmal genau an, wer hier denn der Heuchler ist, wer es wagt, sich hier hinzustellen und so zu hetzen wie die AfD.

Es ist eine absolute Frechheit, was hier passiert ist.

Beifall

Ich hatte beim kurzen Querlesen der Tagesordnung bzw. bei der Überschrift Hoffnung, dass in der AfD so ein kleines Stückchen Selbstironie mit dabei ist, wenn davon die Rede ist, dass Köln nicht länger Verfassungsfeinde beherbergen dürfe. Da dachte ich: Juchhu, als Antrag wird uns mitgeteilt, dass die AfD in Köln sich selbst auflöst. Das wäre doch einmal etwas gewesen, dem ich hätte zustimmen können.

Beifall

Dann aber mit solchen taktischen Raffinessen zu kommen – Herr Tritschler, doof sind Sie nicht -, abschnittsweise abstimmen zu lassen, zum Beispiel über einen Antrag: „Der Rat der Stadt Köln bekennt sich zu seinem Beschluss vom 18. Dezember 2018 auf Grundlage des Antrages AN/1865/2018.“ Es ist raffiniert, uns damit aufs Glatteis führen zu wollen. Ich werde den Antrag mit Freude gleich ablehnen, und zwar Punkt für Punkt für Punkt für Punkt.

Die Frechheit von Ihnen ist, dass Sie wollen, dass wir gegen uns selbststimmen, und selbst haben Sie im Dezember auch dagegen gestimmt. Da schauen wir uns doch jetzt einmal an, wo die Heuchelei ist, die Sie hier betreiben.

Beifall

Wir haben im Dezember mit den demokratischen Fraktionen, den Gruppen und der LINKEN beschlossen – O-Ton -:„Daher lehnen wir die Überlassung von Räumen, die zur Durchführung von Veranstaltungen genutzt werden sollen, in denen rassistisches, antisemitisches, salafistisches, antidemokratisches, sexistisches, gewaltverherrlichendes oder anderes menschenfeindliches Gedankengut dargestellt oder verbreitet werden soll, ab.“

Das ist doch eine ganz klare Kante.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass sehr liberale, sehr libertär denkende Menschen einen solchen Antrag ablehnen wollen würden, weil sie der Meinung wären, der Staat soll auch sehr viel Extremismus aushalten. Solche politischen Meinungen gibt es. Da könnte man überlegen: Hm, gibt es in der AfD vielleicht auch solche Leute? – Aber ganz offensichtlich – da fängt die Heuchelei nämlich an – bei Ihnen nicht.

Hätten Sie aus diesen Gründen im Dezember diesen Antrag abgelehnt, weil Sie Libertäre sind, dann hätten Sie heute Ihren eigenen Antrag zum Autonomen Zentrum so niemals stellen dürfen. Damit haben Sie sich selbst entlarvt.

Warum konnten Sie im Dezember dem Antrag nicht zu-stimmen? Haben Sie ein Problem mit Sexismus? Haben Sie ein Problem mit Demokratie, mit Salafismus, mit Antisemitismus, Rassismus oder Menschenfeindlichkeit? – Ich glaube, dass Sie mit ziemlich vielen von diesen Punkten ein Problem haben, und das ist Ihr Problem!

Deswegen sind Sie der Heuchler hier, Herr Tritschler.

Beifall

Dass im Autonomen Zentrum Linksextremisten und Verfassungsfeinde unterwegs sind, ist doch vollkommen unbestritten. Es sind dort vier Gruppen, wie die Landesregierung sagt, die Verfassungsfeinde sind. Das ist doch vollkommen unbestritten. Aber was beantragen Sie denn? – Sie beantragen hier, dass die Interessengemeinschaft Autonomes Zentrum hier nicht weiter beherbergt werden soll. Das ist doch etwas völlig anderes. Im Autonomen Zentrum finden Sportangebote statt. Dort finden Partys statt. Dort finden Do-it-yourself-Angebote statt. Es gibt dort einen Umsonst-Laden. Es gibt dort sehr viele Angebote wie ein Frauen-Lesben-Stockkampftraining. Das ist jetzt vielleicht nicht das Angebot, das auf mich zutrifft.

Heiterkeit

Ich behaupte, dass das Autonome Zentrum wahrscheinlich eher links und weniger bürgerlich ist. Ich gestehe auch gern ein, dass im AZ die CDU-Quote wahrscheinlich relativ gering ist. Ich will Ihnen aber ganz ehrlich sagen: Auch wenn der Lifestyle dort nicht mein Habitus ist, sehe ich es freudestrahlend, wie diese Leute in Köln sind. Ich sehe es mit Freuden, wie das AZ in Köln ist.

Beifall

Denn ich sage: Auch ein AZ hat in Köln einen Raum. Wir müssen uns mehr über Freiräume unterhalten. Wir müssen mehr aushalten. Deswegen sage ich:

AZ bleibt in Köln!

Aber nicht an diesem Platz. Genau das ist der Unterschied zwischen uns und Ihnen, Herr Tritschler. Das ist der Unterschied zwischen der CDU und der AfD. Sie spalten, Sie sind Reaktionäre. Wir sind für die Gemeinschaft in der Gesellschaft. Wir wollen die Vielfalt in der Gesellschaft. Sie sind mehr Sozialist, als Sie zugeben wollen, weil Sie sich für klüger halten. Sie wollen eine Gesellschaftsordnung, in die Sie Menschen hineinpressen. Sie wollen einen Verbotsstaat. Sie achten nicht auf den Menschen, sondern nur auf den Staat. Sie wollen Menschenknechten. Wir wollen, dass jeder Mensch sich in unserer Gesellschaft frei entfalten kann. Deswegen werden wir Punkt für Punkt Ihren Antrag ablehnen.

Beifall