Sa. 26.01 // 10:30h // Aufruf von „Porz ohne Pro Köln“

Samstag, 26.01.2013
10:30 Uhr
Hotel Dürscheidt (Kaiserstraße / Am Schwanenbitzer Hof)

Flyertext von der Nachbarschaftsversammlung „Porz ohne Pro Köln“:

„An diesem Samstag, dem 26.01.2013, will „Pro Köln“ hier in Porz-Urbach gegen Flüchtlinge und Migranten demonstrieren. Sie sammeln sich vor dem Hotel Dürscheidt (Kaiserstraße/Schwanebitzer Hof), das Flüchtlinge eine Unterkunft gewährt, die in ihrer Heimat verfolgt und teilweise mit dem Tod bedroht werden.

Der Hoteleigentümer selbst hat bereits angekündigt, dass er diese rechtsextreme Demonstration scharf verurteilt. Wir, eine lokale Versammlung aus Porzerinnen und Porzern verschiedener Herkunft und verschiedenen Alters, wollen das auf keinen Fall dulden. Pro Köln ist bekannt für einen offenen Rassismus und eine Hetze gegen alle,
die nicht in ihr beschränktes und rechtsextremes Weltbild passen.

Dass es „Pro Köln“ überhaupt noch gibt, wo doch im vergangenen Jahr ihre Nähe zu militanten Neonazis bekannt wurde, ist ein Skandal! Wir rufen alle auf, sich mit uns um 10:30 zum Hotel Dürscheidt aufzumachen, um die Hetze von „Pro Köln“ zu stören und zu zeigen, was wir von diesem Rassistenpack halten – NÄMLICH GAR NIX!“

solidaritätserklärung an villa amalias, skaramanga, radio 98fm, sjz, liz, zad und assentamento milton santos

(english version below, french version on the site of la zad)

solidaritätserklärung an villa amalias, skaramanga, radio 98fm, sjz, liz, zad und assentamento milton santos

liebe geliebten aller squats und selbstorganisierter räume,

wir sind absolut beeindruckt davon, dass am vergangenen samstag aus solidarität mit allen selbstverwalteten und besetzten räumen, mit den 92 gefangenen der Villa Amalias räumung und deren wiederbesetzung[1], dem gräumten Skaramanga squat[2] und dem geräumten piraten radio 98fm, mehr als 10000 menschen in athen und anderen städten auf die strasse gegangen sind[3].

massive!

wir sind froh zu sehen, dass ihr die räumung von besetzten häusern nicht unbeantwortet lasst, das ihr neu und widerbesetzt, das ihr die angreift, die mitverantwortlich sind bei dem versuch selbstbestimmtes leben und besetzte räume zu zerstören und zu kriminalisieren, die

versuchen uns ihr blasses und freudloses bild von leben und freiheit aufzuzwingen:

…parteien, polizei, militär, nazis, macker, medien und alle die, die macht über andere ausüben, egal wo und in welcher form, alle die, die willenlos gehorchen…

fuck off!

unsere nachricht an euch ist einfach: hände weg von allen besetzungen und selbstverwalteten räumen. die [wieder]aneignung, selbstbestimmte und kooperative gestaltung unserer unterschiedlichen lebensräume könnt ihr nicht unterdrückt, nicht in der stadt, nicht auf dem land, nicht in den zwischenräumen. ideen könnt ihr nicht räumen.

liebe geliebten in athen, volos, thessaloniki, patros, naxos, liebe alle: wir wünschen euch unendliche liebe, wut und kraft, für jetzt und die kommenden tage und nächte.

wir befinden uns in köln seit einigen monaten auch wieder in einer bedrohten lage[4]: die politik der stadt, allen voran die regierende SPD im einklang mit den nazis von Pro-Köln und der CDU, hat bereits letztes jahr die schliessung des AZ im stadtrat abgesegnet[5].

was ist da los im kölschen klüngel?

der städtische haushalt steht vor dem kollaps[6], der dom vibriert durch die neue u-bahn linie, die politik der stadt kürzt im von ihr geförderten sozialen und kulturellen bereich, ist unfähig und unwillens eine antwort auf ewig steigende mieten und fehlenden wohnraum zu geben (außer es handelt sich um bauland für den x-ten bald wieder leerstehenden büroklotz oder um exklusive eigentumswohnungen im rheinauhafen oder im sog. gerling quartier), und glaubt beschließen zu können, dass für ein gänzlich unabhängiges, autonom organisiertes zentrum kein platz in der ganzen stadt sei? diese stadt ist ein schlechter witz, auf den es nur eine antwort gibt:

hände weg vom AZ! das AZ bleibt. punkt

das AZ wird seit fast drei jahren in kalk von zahllosen menschen organisiert und gestaltet. mehrere räumungsversuche wurden abgewendet[7], der letzte endete anfang april 2011 mit einem unbefristeten nutzungsvertrag, nach vier tagen barrikaden, aktionen und verhandlungen[8]. seit seiner besetzung im april 2010 lebt das AZ jede woche aufs neue von ideen und veranstaltungen aller die es nutzen, ist der raum in dem wir versuchen lösungen unserer konflikte und unser miteinander auszuhandeln, manchmal erfolgreich und manchmal nicht, ist der ort in dem wir selbtbestimmung und selbstorganisation experimentieren, indem wir eine schöne anstrengende zeit haben.

so wird es auch die nächsten jahren bleiben.

wir brauchen weder städtische politik und verwaltung, noch all die, die uns erzählen wollen, was wir zu tun haben. euer reden und handeln ist nur eins: perspektivlos.

im gegenteil dazu möchten wir zwei projekten ganz in unserer nähe sagen, dass wir an euch denken und solidarisch mit euch sind.

in bonn fand am vorletzten Wochenende die erste hausbesetzung seit vielen jahren statt, mit dem ziel ein libertäres zentrum zu gründen[9]. die kampagne LIZ – her mit den libertären zentren [10] – entstand im letzten jahr und will neue selbstverwaltete räume in bonn schaffen, die ansonsten, wie in köln, dünn gesäht sind. wir freuen uns total, dass ihr das leerstehende gebäude auf dem uni-gelände in der Meckenheimer Allee 160 besetzt habt. obwohl die besetzung nur knapp einen tag andauerte und die unileitung strafanzeige wegen hausfriendensbruch stellte, macht dieser tag ganz viel mut und zeigt, dass es auch in bonn möglich ist fehlende räume zu erkämpfen, das besetzung und nutzung von leerstand ein weg dorthin ist. wir sehen uns hoffentlich bald wieder.

in siegburg ist das seit 20 jahren selbstverwaltete jugendzentrum SJZ [11] der willkür der verwaltung der stadt ausgesetzt. trotz städtischer bausmaßnahmen zum schallschutz im neuen SJZ gebäude, und trotz ausreichender schallmessungen des ordnungsamtes, kam es ende letzten jahres zu einem verbot aller veranstaltungen seitens des selben ordnungsamts, und der androhung einer sofortigen polizeilichen räumung, sollte es weitere lautstärkebeschwerden aus der nachbarschaft geben. diese drohung führte zu einem temporären stopp aller konzerte und parties. nach einer demo am 21. dezember steht das SJZ nun in verhandlung mit der stadt um einen weiteren ausbau des schallschutzes[12]. liebes SJZ, wir freuen uns, dass ihr die stadt dazu gebracht habt, innerhalb des nächsten monats alle notwendigen baumaßnahmen durchzuführen. wir finden toll dass es das SJZ gibt und wünschen euch alles liebe.

wir schicken unsere liebeserklärung auch an die ZAD[13], ein stück land bei nantes, das weiterhin besetzt ist und sich seit der widerbesetzung im november letzten jahres durch 30000+ menschen [14] gegen bewaffnete riotcops wehrt, die den nutzlosen flughafenbau, der seit den 70ern in diesem gebiet verhindert wird[15], mit tausenden tränengaskartuschen, blendgranaten und gummigeschossen durchsetzen wollen[16].

wir schicken unsere liebeserklärung auch an das Assentamento Milton Santos[17] in americana, bei campinas, in der metropolenregion são paulos, einer seit sieben jahren bestehenden landbesetzung auf der 68 familien leben und arbeiten und sich organisieren[18], die sich am 20. dezember letzten jahres mit brennenden strassenblokaden und der besetztung des büros der regierungspartei (pt/partido dos trabalhadores) in são paulo gegen eine bevorstehende räumung gewehrt haben[19] und die nun innerhalb der nächsten zwei wochen erneut geräumt werden sollen[20].

squat the hearts of the soil and the cities

einige menschen aus dem az köln

[1]  https://linksunten.indymedia.org/de/node/75556
[2]  http://de.contrainfo.espiv.net/2013/01/12/athen-bzgl-des-skaragmaga-squats-geraumt-durch-die-polizei-am-9-januar/
[3]  http://de.contrainfo.espiv.net/2013/01/12/athen-update-zu-den-92-festgenommenen-der-villa-amalias-wiederbesetzung/
[4]  http://az-koeln.org/presse-news/autonomes-zentrum-koln-vertrag-wird-gekundigt/
[5]  http://az-koeln.org/presse-news/stellungnahme-des-autonomen-zentrums-koln-zur-suche-nach-einem-moglichen-ersatzobjekt-durch-die-stadt-koln/
[6]  http://www.report-k.de/Politik/Lokales/Koelner-Rat-Aktuelle-Stunde-zum-Sparkonzept-des-Stadtvorstandes-13721
[7]  http://de.indymedia.org/2010/06/285103.shtml
[8]  http://de.indymedia.org/2011/03/303734.shtml
[9]  https://linksunten.indymedia.org/de/node/75268
[10] http://lizbonn.blogsport.de/
[11] http://www.sjz.de/
[12] http://www.sjz.de/?p=186
[13] https://zad.nadir.org/?lang=en
[14] https://secure.flickr.com/photos/valkphotos/sets/72157632092769815/
[15] https://zad.nadir.org/spip.php?article183
[16] https://zad.nadir.org/spip.php?article960
[17] http://www.assentamentomiltonsantos.com.br
[18] http://passapalavra.info/?p=70627
[19] http://passapalavra.info/?p=69669
[20] http://midiaindependente.org/pt/blue/2013/01/515477.shtml

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solidarity with villa amalias, skaramanga, radio 98fm, sjz, liz, zad and the assentamento milton santos

dear beloved friends of all squats and self-organised spaces,

we are absolutely impressed by the 10000+ people that have been on the streets last saturday in athens and other cities[1], showing their solidarity with all squats and self-organised spaces, with the 92 prisoners of the evicted and re-squatted Villa Amalias[2], the evicted Skaramanga squat[3] and the evicted pirate radio 98FM..

massive!

we are pleased to see that you do not leave the eviction of squats unanswered, that you continue to squat and re-squat, that you attack those that are jointly responsible for the attempt to attack and criminalize our self-determined life and autonomous spaces, those that try to impose their pale and joyless concept of life and liberty upon us:

…police, political parties, military, fascists, media, macker and all those that wield power over others, no matter where, no matter how, all those submissive to authority…

fuck off

our message to you is simple: hands off all squats and self-organised spaces. you can‘t oppress the reclaiming our life’s, the self-determined and cooperative organisation of our diverse lived spaces, neither in the city, nor in the rural, nor in the intermediate spaces. you can‘t evict ideas.

dear beloved friends in athens, volos, thessaloniki, patros, naxos, dear all:we sent you infinite love, rage and power for now and the days and nights to come.

here in cologne we are stuck since several month in a similar threatening situation[4]. the cities politics, first and foremost the ruling SPD (social democrats) in line with the fascists of ProKöln and the CDU (christian democrats) already signed off the closing of the AZ (autonomous centre) in the city‘s council at the begin of last year [5].

what‘s up with cologne‘s croneyism?

the city‘s budget is collapsing soon[6], the dom (a cathedral) is shacking by the new metro line underneath , the city cuts the budget of their social and cultural engagement, is incapable and reluctant to provide answers to ever growing rents and housing shortage (except, of course, when providing building ground for the next office monolith or the exclusive condos at rheinauhafen or the gerling quarter) and the same politicians seem to believe yet that they can just decide that there is no space for an entirely independent, autonomously organised centre in the whole city? this is just a ridiculous joke and we just wanna tell you one thing:

hands off the AZ! AZ stays. period.

since almost three years the AZ is organised and shaped by innoumerous people. several evictions attempts have been prevented[7], the last attempt ended with an indefinite usage agreement[8] at the begin of april 2011, after four days of barricades, actions and negotiations. since its squatting in april 2010 the AZ lives every week anew from the multitude of ideas and impulses of its users, it is the space where we aim to negotiate our mutual cooperation and the solution of our conflicts, sometimes successful, sometime not. it is the place where we experiment and develop self-determination and self-organisation, where we spent a beautiful and exertive time.

and so will we stay in the many years to come..

we neither need public politics nor administration, nor those that try to tell us what we have to do. your talking and acting is just without prospects.

in contrast we would love to greet two projects around the corner. we would like to say hello and sent our solidarity to bonn and siegburg.

almost two weeks ago, the first squatting action since several years has been conducted in bonn[9].its aim: the establishment of a libertarian centre. the campaign called – LIZ – her mit den libertären zentren – has been formed last year in order to establish self-organised spaces in bonn[10]. as in cologne, self-organised spaces are scarce in the city. therefore we are totally happy that you have been squatting the empty building on university ground at the Meckenheimer Allee 160. even though the occupation lasted just one day and even though the university administration filed criminal charges for breach of domestic peace: this day is pushing us much more and shows that it is possible to struggle for new spaces in bonn and that the occupation and utilization of empty buildings is a proper way towards them. we hope to see you soon again.

the self-organised youth centre SJZ[11], existing in siegburg since 20 years, is having heavy times with the despotism of the the city‘s administration. even though the city installed noise protection in the new SJZ building and even though the city‘s regulatory agency conducted sufficient noise measurements, the same agency threatened the SJZ at the end of last year with immediate police eviction if there should be just a single more complaint from the neighbourhood about too noisy events. this threat led to an temporary stop of all planned parties and concerts. after a demonstration on the 21th of december last year, the SJZ is now in negotiation with the city administration and already brought them to agree to conduct the necessary building measures within one month[12]. SJZ stays! and we wish you all our love.

we also sent our declaration of love to the ZAD[13], a piece of land nearby nantes, that is still occupied and that is fighting since its re-occupation by 30000+ people in november last year[14] against armed riotcops that are trying to enforce a useless airport construction with thousands of tear gas cartridges, rubber bullets and flashbangs [15], an airport construction that is prevented from being realized in this area since the 70ies [16].

we also sent our declaration of love to the Assentamento Milton Santos[17] in americana, nearby campinas in the metropolitan area of são paulo. Milton Santos is a land occupation existing since 7 years, hosting 68 families that live and work there and organize themselves [18] and that resisted on the 20th of december last year against a planned eviction with burning road blockades and the temporary occupation of the office of the governmental party (pt/partido dos trabalhadores) in são paulo [19]. a new eviction is scheduled within the next two weeks [20].

squat the hearts of the soil and the cities

some people from az köln

[1]  http://en.contrainfo.espiv.net/2013/01/12/athens-updates-on-the-92-arrestees-of-the-re-occupation-of-villa-amalias-squat
[2]  https://linksunten.indymedia.org/de/node/75556
[3]  http://en.contrainfo.espiv.net/2013/01/10/athens-about-skaramaga-squat-evicted-by-police-on-january-9th
[4]  http://az-koeln.org/presse-news/autonomes-zentrum-koln-vertrag-wird-gekundigt
[5]  http://az-koeln.org/presse-news/stellungnahme-des-autonomen-zentrums-koln-zur-suche-nach-einem-moglichen-ersatzobjekt-durch-die-stadt-koln
[6]  http://www.report-k.de/Politik/Lokales/Koelner-Rat-Aktuelle-Stunde-zum-Sparkonzept-des-Stadtvorstandes-13721
[7]  http://de.indymedia.org/2010/06/285103.shtml
[8]  http://de.indymedia.org/2011/03/303734.shtml
[9]  https://linksunten.indymedia.org/de/node/75268
[10] http://lizbonn.blogsport.de
[11] http://www.sjz.de
[12] http://www.sjz.de/?p=186
[13] https://zad.nadir.org/?lang=en
[14] https://secure.flickr.com/photos/valkphotos/sets/72157632092769815
[15] https://zad.nadir.org/spip.php?article960
[16] https://zad.nadir.org/spip.php?article183
[17] http://www.assentamentomiltonsantos.com.br
[18] http://passapalavra.info/?p=70627
[19] http://passapalavra.info/?p=69669
[20] http://midiaindependente.org/pt/blue/2013/01/515477.shtml

Hausbesetzung in Bonn – Kampagne für ein libertäres Zentrum

Fahrt nach Bonn und unterstützt die Genoss_innen vor Ort!

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Wir haben heute im Rahmen der Kampagne für ein libertäres Zentrum das Haus Nr. 160 in. der Meckenheimer Allee in Bonn besetzt. Mit dieser Besetzung wollen wir einen Freiraum schaffen, in dem wir uns gemeinsam entfalten und unsere Ideen verwirklichen können. Denn in der Stadt ist zunehmend weniger Platz für freies Leben. Sie ist durchzogen von Grenzen, die uns voneinander trennen, die uns aber auch innerlich zerlegen. Wenn wir in der Innenstadt sind, dann nur als Konsumenten, die nach den neuesten Accessoires für ihre Persönlichkeit shoppen. Unseren Drang, gemeinsam etwas zu erschaffen, heben wir uns für unseren Arbeitsplatz auf. Wenn wir uns selbst als Teil einer Gemeinschaft erleben wollen, bleibt für viele von uns nur noch das Nachtleben am Wochenende. Für jedes unserer Bedürfnisse und für jeden Teil unserer Persönlichkeit gibt es einen besonderen Ort, und es wird fein säuberlich darauf geachtet, dass diese sich nicht vermischen.

Es gibt sie zwar noch, die kleinen Orte und Nischen in denen mensch sich frei entfalten kann, aber sie werden immer weniger. Denn unsere Stadt wird zunehmend nach marktwirtschaftlichen Kriterien strukturiert, um sie als Standort attraktiv zu machen. Es wird in teure Wohnanlagen investiert, während günstige Wohnungen kaum zu finden sind. Die Mieten steigen und Menschen müssen die Stadtteile verlassen, in denen sie seit Jahrzehnten leben, weil sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können. Die Armen werden an die Ränder der Stadt verdrängt, während in den Vierteln der Reichen Chaos, Zufall und Freiheit ordnungsamtlich verboten sind. Alles wird mit Werbung volltapeziert, während Menschen, die ihre eigene Stadt durch Graffiti gestalten wollen, von der Polizei gejagt werden. Überall stehen private Sicherheitsdienste herum und achten darauf, dass bloß niemand ohne Genehmigung anfängt Musik zu machen. In einer wirtschaftlich attraktiven Stadt zu leben heißt, sich nirgendwo hinsetzen zu können, ohne etwas konsumieren zu müssen.

Diese Zustände begreifen wir als Angriff auf unsere Freiheit und auf die Freiheit jedes anderen Menschen in dieser Stadt. Wir werden nicht mehr hinnehmen, dass die Orte, an denen noch frei gelebt werden kann immer weniger werden, im Gegenteil, wir werden dafür kämpfen, dass es wieder mehr von diesen Orten gibt. Deshalb haben wir dieses Haus besetzt. Weil wir nicht akzeptieren, dass Häuser leer und nutzlos herumstehen, während gleichzeitig Raum gebraucht wird um ein freies Leben zu gestalten. Weil wir nicht akzeptieren, dass Luxushotels und Konferenzzentren gebaut werden, während im Winter Leute auf der Straße erfrieren. Weil wir nicht akzeptieren, dass unser Lebensraum von einigen Wenigen bestimmt wird, und nicht von allen Menschen, die in dieser Stadt leben. Deshalb laden wir alle ein, in unserem neuen Haus vorbeizukommen und mit uns gemeinsam zu überlegen, wie wir uns unsere Leben zurückholen können.

Wir freuen uns über Menschen mit Ideen, Tatkraft und dem Wunsch etwas einmaliges zu schaffen. Wir wissen, dass wir dieses Haus vielleicht nicht halten können. Dass wir mit unseren Ideen vielleicht nicht gegen ihre Gewalt ankommen. Aber das müssen wir auch gar nicht. Denn das hier ist nicht das einzige leere Haus in Bonn und auch nicht die letzte Besetzung. Lasst uns Netzwerke knüpfen, Pläne schmieden und Fähigkeiten austauschen, damit dass hier der Einstieg in ein spannendes Jahr 2013 wird. weitere

Informationen gibt es unter: Liz-bonn.tk

Demo gegen Haushaltskürzungen 18.12.2012

Demo gegen Haushaltskürzungen
am Dienstag, 18.12.2012, 12.30-14.00 Uhr,
auf dem Rathausvorplatz Köln

Am 18.12.2012 wird der Haushaltsplanentwurf 2013/2014 in den Rat eingebracht.
Darin sind massive Kürzungen im Jugend- und Sozialbereich enthalten – z. B. in der Seniorenarbeit, bei Bürgerzentren, in der Schulkinderbetreuung, in der Jugendarbeit und im Bereich Integration.

Wir beteiligen uns an der Demo gegen die Haushaltskürzungen, um den bedrohten Initiativen und Projekten unsere Solidarität zu zeigen – und natürlich, um auf die Situation des Autonomen Zentrums aufmerksam zu machen. Das Autonome Zentrum ist zwar von den Kürzungen nicht betroffen, weil es sowieso keine städtische Förderung erhält. Wir stellen uns aber gegen eine Sparpolitik, die auf dem Rücken der vermeintlich Schwachen und nicht Verwertbaren ausgetragen wird. Wir wollen nicht weniger soziale und kulturelle Projekte in der Stadt, sondern mehr!

Deswegen: kommt am Dienstag, 18.12.2012, um 12.30 Uhr vor das Kölner Rathaus! Unter dem Titel „1000 gute Gründe“ werden Stimmen gesammelt, warum das eigene oder andere Projekte wichtig sind. Die Vorlage findet ihr hier (PDF-Vorlage „1000 gute Gründe“), bitte druckt euch den Zettel aus, füllt ihn aus und bringt ihn mit!

Demonstration: Solidarität mit den Flüchtlingsprotesten – Kein Mensch ist illegal!

Demonstration am Sonntag, 16.Dezember 2012
14 Uhr, Friesenplatz Köln

Kaum steigt in diesem Herbst die Zahl von Asylbewerber_innen aus Notstandsgebieten in Deutschland auch nur leicht an, greifen die altbekannten öffentlichen Reflexe von Diskriminierung, Hetze, Krisen-Szenarios, Abwehr und beschleunigter Abschiebung. Das können wir nicht hinnehmen.
Seit 7 Monaten protestieren Geflüchtete selbst organisiert gegen ihre Isolation und Entrechtung in Deutschland und Europa. Sie begannen mit einem Hungerstreik im März 2012 nach dem Suizid eines Iraners in Würzburg und begaben sich im September auf einen 600 km langen Marsch nach Berlin, um endlich Gehör zu finden und Zusagen der verantwortlichen Politiker zu bekommen, die ihnen ihre Rechte und ein Leben in Würde ermöglichen. Aber der Kampf ist hart: Trotz großer Solidarität in anderen deutschen und europäischen Städten, trotz breiter Berichterstattung selbst in den konventionellen Medien und trotz einzelner Gesprächsangebote ist ihre persönliche Lage erschwert durch das Leben in Zelten im winterlichen Berlin, durch Schikanen und die Gefahr der Strafverfolgung wegen Verstoßes gegen die Residenzpflicht und durch ablehnende politische Reaktionen.
Wir solidarisieren uns mit diesen Protesten!

http://www5.kmii-koeln.de/

 

Hambacher Forst wiederbesetzt! Material und Unterstützung willkommen!

Der Hambacher Forst wurde gestern (Montag, 19.11) wiederbesetzt. Das freut uns sehr! Jetzt benötigen die Menschen im neu entstehenden Camp unterstützung. Hier der aktuelle Aufruf:

Um möglichst schnell eine gute Infrastruktur im neuen Camp aufzubauen, wird dringend Baumaterial benötigt. Im Prinzip wird alles gebraucht, womit Mensch bauen kann,
zum Beispiel: Bretter, Werkzeuge, Nägel, Paletten. Ganz toll wäre auch Isoliermaterial um die neuen Gebäude gleich Winterfest machen zu können.
Außerdem fehlt es gerade an Zeug für die Verpflegung wie zum Bsp: Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Teller, Besteck, Tassen/ Becher, Schnibbelmesser und Brettchen. Auch über Grundnahrungsmittel wie Nudeln und Reis freuen sich die Besetzer_innen.

Solidarität mit den Besetzer_innen des Hambacher Forst! Keinen Quadratmeter RWE überlassen.

Solidarität mit der ZAD, Can Piella und dem Hambacher Forst

„Wir brauchen eine gesunde Landbasis. Das ist das Wichtigste auf der Welt. Zwar ist eine gesunde Landbasis nicht alles, aber ohne eine gesunde Landbasis ist alles nichts.“ (Derrick Jensen, Endgame)

In Notre-Dame des Landes (NDDL) wurde die Besetzung des Geländes für den Neubau eines Flughafens vor ein paar Wochen geräumt. Diesen Samstag (17.11.) wird das Gelände erneut besetzt!

(https://zad.nadir.org/spip.php?article444)

In Can Piella konnte die Räumung gerade noch vereitelt werden. Aber die Lage des besetzten Hofes in Catalunya ist alles andere als sicher.

(http://www.canpiella.cat/)

Hier um die Ecke wird gerade ein besetztes Wäldchen von RWE geräumt um mit der Zerstörung des Landes weitermachen zu können.

(http://hambacherforst.blogsport.de/)

Die Träume zu erschaffen, die Utopien zu leben, darauf zu scheißen, dass das Richtige im Falschen unmöglich sei, sich immer wieder mit sich und der Realität zu konfrontieren. Wir wissen, wie schwierig das ist, welche Widerstände in sich selbst entdeckt werden und wieviel Freude es macht, darüber-hinaus zu sehen. Wir wissen aber auch, wie weh Schläge tun, wie schmerzend Pfefferspray und wie erstickend Tränengas ist. Und das Gefühl der Ohnmacht und der Einsamkeit, wenn man abgeführt wird, kennen wir auch. Und wir hier in den Städten, den Herzen der Metropole sehen mit Traurigkeit, dass diese das Land plündern und zerstören. Aber gerade das bringt uns auch näher zusammen. Die Zivilisation entsteht durch Eroberung in der Ferne und durch Unterdrückung zu Hause. Stellen wir uns ihr entgegen!

Wir sind bei euch Schwestern, Brüder und queeren Verwandten, die die Gewalt des Staates zu spüren bekommen, und senden euch Kraft, Liebe und Verbundenheit.

Love and rage // Liebe und Wut
Become wild! // Werdet wild!
Reclaim the Fields! // Holt euch das Land zurück!
Squat the world! // Besetzt die Welt!

AZ Köln-Kalk

RÄUMUNG der Waldbesetzung im Hambacher Forst!

Gerade wird der Wald geräumt. Die ersten Bullen sind im Wald. Kommt in den Wald oder macht Aktionen in eurer Stadt. Einige sind auch schon für heute am Tag x angekündigt. Mehrere Menschen haben sich auf der Waldbesetzung fest gekettet. Sowohl auf den Bäumen als auch am Boden. Die Bullen werden auf jeden Fall mehrere Stunden und hoffentlich auch Tage brauchen, um die Waldbesetzung zu räumen. Weitere Infos bekommt ihr im Laufe des Tages hier oder auf:

http://hambacherforst.blogsport.de/

https://stopptrwe.crowdmap.com/

http://www.ausgeco2hlt.de/

Es gibt auch ein Infotelefon: 015775440595

Der Treffpunkt für Menschen, die in den Wald wollen ist der Bahnhof Buir. Dort wird es bald auch eine Vokü geben und ein Infopunkt eingerichtet werden.

Hambacher Forst bleibt!

Soliaktionen heute:

Berlin:

14 Uhr Kundgebung vor dem Internationalen Handelszentrum Berlin (direkt

S+U Friedrichstraße)

19 Uhr Spontan-Demo, Treffpunkt vor der Kirche am Lausitzer Platz (U

Görlitzer Bahnhof)

Hamburg*:*

Am Tag X, dem Tag der Räumung wird es eine Spontandemo geben um 17.00

Uhr vor dem Café Knallhart auf dem Uni Campus (Van Melle Park 9)

Köln:

14:00 Uhr: Zentrale der RWE Power AG in Köln, Stüttgenweg 2, 50935 Köln

Essen:

18:00 Uhr Vorderausgang Hauptbahnhof Essen

Osnabrück:

14:00 vor der RWE-Zentrale (Goethering 23-29)

+++ Update 10:01 +++

Pressephotograph wird weggeschickt. Brücke über die A4 ist jetzt abgesperrt, der Zugang zum Wald ist also schwierig. Treffpunkt für Menschen die vor Ort solidarisch sein wollen ist der Bahnhof Buir.

+++ Update 9:34 +++

Die Infowand wurde von den Bullen zerstört. Küchenvorbereich wurde abgerissen und weg geräumt. Walkways wurden von uns gekappt. den Leuten gehts gut, entspannte lage, gute stimmung

+++ Update 9:26 +++

Bisher ist es scheinbar noch Möglich zur Mahnwache auf den Parkplatz im Wald zu kommen. Die abgeführten Besetzer_innen werden zur Bullenwache gebracht und sind vermutlich in Gewahrsam. Ein Bullen-Hubwagen und Bagger sind vor Ort.

+++ Update 8:55 +++

Die Waldbesetzer_innen auf dem Boden wurden von der Polizei abgeführt. Es ist unklar ob Menschen in gewahrsam genommen wurden. Ein Kletterteam der Polizei ist jetzt im Wald. Im Wald wird irgendwo geflext. Vermutlich ist die Polzei dabei die Barrikaden zu räumen.

+++ Update 8:35 +++

Die Polizei des Rhein-Erft Kreis hat eine Pressemitteilung veröffentlicht. Laut dieser sind mehrere Hundertschaften im Einsatz. Außerdem darf die Presse zur Besetzung gehen.

Nachttanzdemo in Aachen

Unter dem Motto „Recht auf Stadt für alle“ findet am Samstag, den 27. Oktober ab 19 Uhr in Aachen eine Nachttanzdemo statt, bei der es (unter anderem und vor allem) um den Erhalt des Autonomen Zentrum Aachen geht, das durch einen Verkauf des Gebäudes durch die Stadt in seiner Existenz gefährdet ist.

Lasst uns die Genoss_innen aus Aachen lautstark und zahlreich unterstützen und auch für die kommenden Auseinandersetzungen um die AZs in Aachen und Köln warmtanzen. Freiräume verteidigen! Kein Tag ohne!

Zugtreffpunkt zur gemeinsamen Anreise: 17:45 Uhr Köln Hauptbahnhof/Bahnhofsvorplatz.

 

Aufruf zur Nachttanzdemo

Ende diesen Jahres will die Stadt Aachen das Gebäude des ehemaligen Gesundheitsamtes und das dazugehörige Gelände an einen Investor (IPEM) verkaufen. Der Investor wiederum will das Gebäude grundsanieren und an die Hostelkette A&O vermieten. Mit diesem Verkauf wird gleichzeitig der darunter liegende Luftschutzbunker, in dem sich das Autonome Zentrum Aachen befindet, veräußert. Damit wird wieder einmal das Weiterbestehen des AZs gefährdet. Das stinkt uns gewaltig und wir sagen: „Es reicht!“

Auch nach mehreren Verhandlungen mit der Stadt, in welchen die Vertreter_innen des Stadtrates immer wieder ihre Wertschätzung dem AZ gegenüber betonten, hält die Stadt an dem Verkauf des Bunkers fest. Anstatt eine Lösung dahingehend zu suchen, dass das Gebäude abgetrennt vom Bunker verkauft wird und die Stadt somit den Erhalt des AZ tatsächlich gewährleistet, werden fadenscheinige Lösungen in einem Mietvertrag mit dem Investor versprochen, die angeblich den Erhalt des AZ-Betriebes sichern sollen. Wir haben da große Zweifel, denn ein Mietvertrag mit einem privaten Investor beinhaltet immer die Option einer Kündigung; und welche Gründe letzten Endes angeführt werden, um eine Kündigung durchzusetzen, liegt nach einem Verkauf nicht mehr in städtischer Hand, sondern einzig und allein im Ermessen eines Privatinvestors, der nach kommerziellen Interessen handelt. Sollte das AZ in Zukunft, aus welchen Gründen auch immer, den Interessen des Investors und der Hostelkette zuwiderlaufen (z.B. aufgrund von Lärmbelästigung), würden sich, trotz eines langfristig angelegten Mietvertrags mit dem Investor, bald genügend Gründe finden lassen, um das Mietverhältnis aufzukündigen und somit dem Bestand des AZs ein Ende zu setzen. Darum ist für uns klar, dass eine Privatisierung der AZ-Räume keine Option darstellt und wir nach wie vor von der Stadt fordern, ihrer sozialpolitischen Verantwortung gegenüber unabhängigen und unkommerziellen Kulturbetrieben nachzukommen und den Verkauf des AZ wie auch immer zu verhindern!

Doch nicht allein der Fortbestand des Autonomen Zentrums liegt uns am Herzen. Wir sehen in Aachen und vielen anderen Städten eine unsoziale und profitorientierte Stadtpolitik voranschreiten, die wir so nicht hinnehmen wollen! Hierbei handelt die Stadt als eine Art wirtschaftliches Unternehmen, deren Infrastruktur wie veräußerbare ‚Waren‘ behandelt wird. Es wird sozusagen Monopoly mit der Stadt gespielt. Ein gutes Beispiel dafür in Aachen ist das Projekt Kaiserplatzgalerie: Um eine überdimensional große Shoppingmall in die Innenstadt zu pflanzen, wurden 5000qm bezahlbarer Wohnraum zerstört – und das in einer Stadt, die unter chronischem Wohnraummangel leidet, welcher laut Studien in den nächsten Jahren noch zunehmen wird! Die Entscheidung für dieses Projekt wurde im Stadtrat über die Köpfe der Bewohner_innen Aachens hinweg entschieden. Die Frage, ob dieses Projekt für die Bewohner_innen der Stadt Aachen überhaupt Sinn macht, wurde nichtgestellt. Ob dadurch noch mehr kleine, individuelle Läden, die den Charme einer Stadt ausmachen, im Gegensatz zu großen Ladenketten, die mensch überallfinden kann, Konkurs gehen oder der so nötige bezahlbare Wohnraum vernichtet wird, scheint bei dieser Art Stadtpolitik uninteressant zu sein. Eine ähnliche Gleichgültigkeit wird bei dem Verkauf des AZ an den Tag gelegt. Teilen des Stadtrates scheint es nicht klar zu sein, dass das AZ ein einzigartiger Ort in Aachen ist, an dem ehrenamtlich Kultur, Kunst und politische Bildung betrieben wird und dieser deshalb zu schützen ist. Seien es nun Konzerte und Partys aller möglichen Musikrichtungen, das queer-feministische L*dyfest, das Antifacafé, die Siebdruckwerkstatt, die Fahrradwerkstatt, Kunstworkshops, Proberäume oder einfach nur ein emanzipatorischer Ort um sich zu begegnen – das AZ gib dem allen einen Raum und das auf eine autonome, selbstorganisierte, unkommerzielle Weise, so dass alle Menschen, die daran teilhaben wollen, das auch unabhängig von der Größe ihrer Geldbörse können. Wir wollen und brauchen keine leeren Versprechen und Lippenbekenntnisse der Stadt, deren primäre Interessen offensichtlich kommerzieller Natur sind. Wir fordern die Stadt Aachen auf, sich endgültig ihrer politischen Verantwortung zu stellen und den Erhalt des Autonomen Zentrums in seiner vollen Größe und an seinem jetzigen Platz zu garantieren und den Verkauf des AZ zu verhindern!

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, gehen wir am 27.10.2012 mit einem Teil unseres kulturellen Angebots auf die Straße. In Form einer Nachttanzdemo wollen wir den Aachener_innen zeigen wie viele wir sind und, dass wir, wie alle Anderen, ein Recht auf die Stadt haben!

Also kommt vorbei und tanzt mit! Für den autonomen Fortbestand des AZ und eine Stadtpolitik, bei der alle, die es wollen, mitbestimmen können!

Mehr Infos findet ihr unter: az-aachen.de

 

Kundgebung gegen die Eröffnung der VS-Austellung “Braune Falle”

Friedrich, Maaßen, Albers – Märchenstunde zum Thema „Engagement gegen Rechts“

Das Bündnis „Verfassungsschutz auflösen!“ ruft für den 29.10.12 unter dem Motto „Verfassungsschutz auflösen – Rassismus bekämpfen!“ zu einer Kundgebung in Köln-Kalk vor dem Polizeipräsidium Köln auf.

Am 29.10. soll im Polizeipräsidium Köln die Ausstellung „Die Braune Falle… eine rechtsextreme Karriere“ gezeigt werden. Eröffnet wird die neu überarbeitete Ausstellung von Bundesinnenminister Friedrich, Polizeipräsident Albers und dem neuen Präsidenten des Bundesverfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen.

Der Zeitpunkt der Ausstellungseröffnung ist nicht zufällig gewählt, denn nahezu täglich sorgen neue Details über die Verstrickung des VS und anderer Sicherheitsorgane in die Morde des rechtsterroristischen NSU für Schlagzeilen. Verfassungsschutz, Polizei und politisch Verantwortliche wollen mit dieser Ausstellung den Eindruck erwecken, dass sie alles tun, um „den braunen Sumpf“ trockenzulegen. Das Gegenteil ist der Fall: Verschiedene Ebenen in den Verfassungsschutzämtern unterstützten das Umfeld des NSU mit bezahlten V-Männern und -Frauen, die z.B. Sprengstoff oder auch Waffen an den NSU lieferten.

Auch der Kölner Polizeiführung kann in Sachen Bekämpfung der extremen Rechten nur Totalversagen attestiert werden. Nach dem Bombenanschlag in der Keupstrasse leugneten sie jahrelang die rassistischen Hintergründe der Morde und machten die Opfer darüber hinaus zu Tätern, indem sie ausschließlich in Richtung organisierter “Ausländer-Kriminalität” ermittelte. Beispielsweise mussten Angehörige eines Opfers neunmal als Verdächtige bei der Polizei erscheinen und verletzte Anschlagsopfer wurden gezwungen DNA-Proben abzugeben. Diese Maßnahmen fanden im jenem Polizeipräsidium in Köln Kalk statt, in dem jetzt die Ausstellung stattfinden soll. Auch in jüngster Zeit zeigte die Kölner Polizeiführung unter Polizeipräsident Albers, was sie unter „Engagement gegen Rechts“ versteht: Die Aufmarschwege von Rassisten und Nazis unter allen Umständen zu gewährleisten, damit sie ungestört ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten können. Jenseits jeder Verhältnismäßigkeit werden ganze Stadtviertel abgesperrt und damit Einwohner_innen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Jeglicher antifaschistischer Protest in Sichtweite wird dadurch unmöglich gemacht. Allein innerhalb des letzten Jahres wurde Köln-Kalk drei Mal hermetisch abgeriegelt, damit ein kleines Häuflein Rechter durch die Straßen ziehen konnte. Konsequenzen hatte bisher weder das Handeln der Geheimdienste, noch die rassistische Ermittlungspraxis der Polizei. Stattdessen versuchen sie sich jetzt mit einer solchen Ausstellung ihr Negativimage reinzuwaschen.

Das wollen wir nicht unwidersprochen hinnehmen und rufen dazu auf, gegen diese zynische Propagandaveranstaltung zu protestieren. Die einzig richtige Konsequenz, die man aus den Machenschaften von VS und anderen Sicherheitsbehörden ziehen muss, ist die Auflösung des VS und aller Geheimdienste.

Wir rufen ebenfalls dazu auf, sich an der Demo „VS Auflösen – Rassismus bekämpfen “ am 10.11. in Köln Chorweiler (14 Uhr Pariser Platz) zu beteiligen.

http://vsaufloesen.noblogs.org/