Soli-Erklärung der Kölner und Kalker Naturfreund*innen

Seit mehr als 3 Jahren lebt das Naturfreundehaus (NFH) Kalk in bester Nachbarschaft mit dem Autonomen Zentrum (AZ). Wir haben die Besetzung begrüßt und blicken auf Jahre voller erfreulicher Kooperationen mit dem AZ zurück. Ausgesprochen gefreut über die neue Nutzung der ehemaligen Kantine haben sich insbesondere die ehemaligen KHD-Arbeiter bei den Naturfreunden. Wir erklären uns daher solidarisch und fordern eine Lösung, die den Bestand des AZ ermöglicht. Diese ist auf unserer Sicht ohne Weiteres machbar. Eindeutig widersprechen möchten wir Stimmen, die behaupten, das Autonome Zentrum passe nicht nach Kalk und könne hier nicht bestehen bleiben. Im Gegenteil: jede Argumentation erweist sich als vorgeschoben, andere Lösungen sowohl für die Schule als auch für den angeblich so dringend benötigten Grünstreifen wurden mehrfach vorgelegt und sind leicht realisierbar. Das AZ hat in Kalk einen Raum geschaffen, der an den Bedürfnissen vor Allem der jüngeren und finanzschwachen KalkerInnen ausgerichtet ist. Hier finden Jugendliche einen Raum, in dem sie ungestört und geschützt ihren Interessen nachgehen können – etwas, das wir NaturfreundInnen gerne ermöglicht hätten. Leider hat die Sünner Brauerei den Ausbau des Daches am Naturfreundehaus Kalk für Jugendräume mit einer Klage vergangenes Jahr verhindert. Das AZ kostet die Stadt nichts und stellt den NutzerInnen die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Aus unserer Praxis im NFH wissen wir, wie schwierig es für Menschen mit geringen Einkommen ist, Örtlichkeiten zu finden, wo sie ihre Feste feiern oder ihren Hobbies nachgehen können. Das Naturfreundehaus ist zu klein, um all diese Anliegen auffangen zu können. Das AZ jedoch bietet dies – von Werkstätten über Ateliers bis zu Party- und Veranstaltungsräumen. Die Stadt stellt sich selbst ein geistiges Armutszeugnis aus, wenn sie trotz knapper finanzieller Mittel, einem erwarteten Bevölkerungsanstieg von bis zu 50 000 Zuzügen meist jüngerer Leute in den nächsten Jahren und ständiger Kürzungen im kulturellen und sozialen Bereich das Engagement der Menschen in einem Viertel wie Kalk missachtet, behindert und verunmöglicht. Über die dadurch entstehende Wut brauchen sich die Verantwortlichen nicht zu wundern, haben sie es doch in mehr als drei Jahren versäumt, auf die Gesprächsangebote der AZlerInnen einzugehen. Wir fordern die in der Stadt Verantwortlichen auf, dem AZ endlich ernsthaft eine Zukunft zu bieten. Wir würden uns über viele weitere Jahre guter Nachbarschaft freuen. Gezeichnet: Das Naturfreundehaus KölnKalk e.V. Die Bezirksgruppe Kalk der Naturfreunde e.V. Die Ortsgruppe Köln der Naturfreunde e.V. Vertreten durch ihre Vorstände: (Angela Filz, Hildegard Siegler, Norbert Schneevoigt, Theresa Bullmann, Andreas Bodden, Jürgen Schramm, Sabine Nagl)

https://haeppi.wordpress.com/2013/07/14/das-autonome-zentrum-passt-nach-kalk/