PM: Autonomes Zentrum Köln verlangt Richtigstellung von Kölner Boulevardblatt

  • Autonomes Zentrum Köln verlangt Richtigstellung vom Kölner Express: Ein Angriff auf den Kölner Dom war nie geplant.
  • Die Redaktion hat dem Autonomen Zentrum Köln keine Stellungnahme ermöglicht.
  • AZ Köln fordert Ende der bundesweiten Kampagne gegen linke Projekte und den Schutz aller Menschen, die von rechter Hetze, Nazi-Terror und Polizeigewalt bedroht sind.
  • AZ kritisiert auch Grünen-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke.

Mitten in den Bestrebungen des Autonomen Zentrums Köln (AZ), für die geplante Grüngürtelerweiterung berücksichtigt zu werden, veröffentlichte das Kölner Boulevardblatt Express am 12. August 2017 eine Titelgeschichte, die den guten Ruf der Autonomen in Köln stark beschädigt. Das Autonome Zentrum fordert deswegen vom Kölner Express eine Richtigstellung. Damit wehrt sich das AZ gegen die vielen Behauptungen, u.a. es stünden Aktionen gegen den Kölner Dom bevor. Das AZ hat bisher keine Gelegenheit erhalten, Stellung zu diesen Vorwürfen des Express zu nehmen.

Uli Rothfuß hierzu: „Die komplette Titelsotry ist eine Konstruktion aus Falschdarstellungen, ungeprüften Behauptungen, Fiktion und fiesester Stimmungsmache. Das ist eine neue Quaität der Desinformation. Der Express möchte offensichtlich mitsingen im Chor derjenigen, welche ihre Mitmenschen am liebsten entsorgt sehen wollen und Autonome Zentren bundesweit verdrängen möchten. Wir fordern ein Ende der bundesweiten Kampagne gegen soziale und kulturelle Projekte. Ehrenamtlich engagierte Menschen in der Stadt müssen vor rechter Hetze geschützt werden und verdienen Respekt hierfür.“

Deshalb halten wir es für den richtigen Weg, die Verleumdung des Express zurückzuweisen und stellen die nachfolgenden Hintergrundinformationen zur Verfügung:

Das AZ plant keine Aktionen gegen den Dom.
Das AZ steht für Basisdemokratie und eine gewaltfreie Gesellschaft.
Das AZ wurde vom Express nicht befragt.
Das AZ hat sich bisher an alle Verträge und Zusagen gehalten.

  1. Plant das AZ Aktionen gegen den Dom?
    Nein! Auf der Titelseite der Boulevardzeitung Express wird zwar behauptet, Autonome des AZ würde mit Angriffen auf den Dom drohen, doch diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage. Das AZ hat den Dom auch nicht im Visier, wie es im Innenteil auf Seite 30 weiter heißt. Als „Beweis“ hierfür soll ausgerechnet ein satirisches Transparent an der Frontseite des Gebäudes herhalten. Darauf ist zu lesen: „Nehmt ihr uns das AZ nehmen wir uns …“ Das Banner ist hinterlegt mit dem Dom als Kölner Wahrzeichen.
  2. Steht das AZ dem Historischen Archiv im Weg?
    Nein, das ist grundfalsch. Unser Gebäude steht 120 Meter neben dem bereits im Bau befindlichen neuen Standort. Das hätte den vier Redakteuren auffallen müssen, wären sie tatsächlich bei uns und vor Ort gewesen. Tatsächlich möchte die Stadt Köln eine Wiese anlegen. Das AZ bemüht sich um ein Konzept, um in den erweiterten Grüngürtel integriert werden zu können.
    Der Lageplan kann hier eingesehen werden: https://az-koeln.org/presse-news/fakt-or-fake-die-argumentationshilfe-fuer-unser-az-im-park/
  3. Steht das AZ für Gewalt oder bauten Autonome des AZ Kalk in der Vergangenheit Sprengfallen?
    Nein. Diese Vorwürfe nehmen wir sehr ernst und verweisen hier auf unserer Stellungnahme zu diesem Thema aus Januar 2017 ( https://az-koeln.org/presse-news/fakt-or-fake-die-argumentationshilfe-fuer-unser-az-im-park/ ).
    Die Express-Redakteure behaupten wider besseren Wissens, dass vor der Räumung in Kalk „linke Chaoten (…) Fallen installiert hätten, an denen sich die Einsatzkräfte hätten verletzen können“ Das stimmt nachweislich nicht und ist auch von offiziellen Stellen bereits widerlegt worden. Der Kölner Stadtanzeiger, mit dem sich der Express den Newsdesk teilt, hatte darüber auch ausführlich berichtet.
    Übrigens hatte selbst die Polizei Köln dem AZ erst kürzlich ein gutes Zeugnis ausgestellt und dies dem Rat der Stadt Köln auch so berichtet, auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im April 2017. In dem Ratsbericht heißt es, es gibt keine Hinweise auf Straftaten durch oder im Umfeld des AZ Köln. Bereits 2013 kritisierte die Kölner Polizei beispielsweise die Stadt Köln für ihren Umgang mit dem AZ in Kalk. ( http://www.ksta.de/az-kalk-polizei-kritisiert-raeumungsabsicht-12464146 ).
  4. Hat das AZ die Express-Aussagen für den Artikel kommentiert?
    Nein! Dem AZ wurde vom Express keine Gelegenheit eingeräumt, die Vorwürfe und Verdächtigungen zu entkräften oder richtig zu stellen. Es gab nicht einmal eine Presseanfrage an das AZ und folglich hat kein AZ-Sprechender ein Statement abgeben können. Die Redakteure Baumanns, Jocham und Pusch schreiben auf Seite 30, ein Autonomer habe orakelhaft „Belege“ für den unterstellten Angriff auf den Dom geliefert.  Es würde uns nicht wundern, wenn sich dies als eine freie Erfindung herausstellt. In keinen Fall ist dies eine AZ-Stellungnahme des hierfür zuständigen Pressebüros gewesen.
  5. Was ist dran an den Hintergrundinformationen des Bezirksbürgermeisters Hupke?
    Nichts! Die Express-Redakteure haben in ihrer „Beweisführung“ den grünen Bezirksbürgermeister Andreas Hupke aus einem anderen Stadtbezirk (Innenstadt) interviewt. Er lässt durch seine Aussagen das AZ als unseriös und unzuverlässig dastehen und bezichtigt uns des Vertragsbruchs.
    Das Autonome Zentrum Köln hat den Vertrag mit der Stadt Köln und alle Zusagen bisher eingehalten. Die guten Erfahrungen mit uns sind außerhalb der Express-Räume und des Büros des sich vergallopierenden Herrn Hupke stadtweit bekannt. Der Kölner Stadtanzeiger berichtete zum Beispiel mit der Überschrift „Stadt hält Autonome für zuverlässig“ über unsere basisdemokratische Arbeit ( http://www.ksta.de/koeln/kalk/-kalk-autonomes-zentrum-stadt-haelt-autonome-fuer-zuverlaessig-909958 ). Erst im Februar überzeugte sich Helmut Frangenberg aus der Stadtanzeiger-Redaktion. Seine Erfahrungen mit dem AZ Köln hätte der Express hier nachlesen können: https://az-koeln.org/presse-news/medienecho-zur-kampagne-azbleibt.

Autonomes Zentrum Köln
Pressemitteilung
Köln, 01. September 2017