In remembrance of Oury Jalloh burnt alive in a police cell in Dessau/Germany

Am 07.01.2005 verbrannte der Sierra Leoner Oury Jalloh in einer Zelle des Polizeigewahrsams in Dessau, Deutschland, bei lebendigem Leib, an Händen und Füßen auf einer schwer entflammbaren Sicherheitsmatratze fixiert. Obwohl der Mord an Oury Jalloh offensichtlich ist, wurden die weißen Polizisten , die als einzige als Täter in Frage kommen, nie wegen Mordes oder Totschlags angeklagt. Stattdessen wurde jahrelang behauptet, Oury Jalloh habe sich mit einem Feuerzeug selbst angezündet. Dieses Feuerzeug wurde jedoch bei der Durchsuchung der Zelle nicht gefunden und tauchte
erst später auf. Es zeigte keinerlei Spuren von Kontakt zu Oury Jallohs Körper, seiner Kleidung oder der Matratze auf der er gelegen hatte. Seit Jahren organisiert die Initiative Oury Jalloh eine Gedenkdemo an seinem Todestag in Dessau. Dessau ist weit weg, wir wollen an diesem Tag daher unsere Wut in Köln auf die Straße tragen und uns solidarisch mit den Freund_innen und der Familie von Oury Jalloh zeigen.

Demonstration im Gedenken an Oury Jalloh
Wann? 07.01.2014, 18:00
Wo? Köln- Deutz (Treffpunkt U-Bahn-Haltestelle Deutzer Freiheit)

Infoveranstaltung mit Vertreter_innen der Initiative Oury Jalloh aus Dessau
Wann? 05.01.14, 18:00
Wo? Allerweltshaus Köln, Körnerstraße 77-79, 50823 Köln

Damit die Demo nicht von weißen vereinnahmt wird, bitten wir von Rassismus betroffene Menschen voran zu gehen.

Da die Demo eine Gedenkveranstaltung für Oury Jalloh ist, fordern wir dazu auf, Partei- und Nationalfahnen zu Hause zu lassen.

Flyer zum Download

On 1/7/2005 the Sierra Leonean Oury Jalloh was burnt alive in a police cell in Dessau,
Germany, locked on by hands and feet on a hardly inflammable security mattress. Although the murder of Oury Jalloh is evident, the white policemen who are the only possible culprits were never accused of murder or manslaughter. For years, instead, it was maintained, that Oury Jalloh had set himself on fire with a lighter. Nevertheless, this lighter was not found during the search of the cell but appeared later. It showed no tracks of contact with Oury Jallohs body, his clothes or the mattress on which he had lain.
For many years the Initiative Oury Jalloh organises a demonstration in remembrance of
his death in Dessau. Dessau is a long way off, so let us show our outrage and our solidarity for Oury Jallohs family and friends in the streets of cologne.

Demonstration in remembrance of Oury Jalloh
When? 07.01.2014, 18:00
Where? Köln- Deutz (Subwaystation Deutzer Freiheit)

Information event with representatives of the Initiative Oury Jalloh from Dessau
When? 05.01.14, 18:00
Where? Allerweltshaus Köln, Körnerstraße 77-79, 50823 Köln

To make sure that the demo is not engrossed by white people, we ask people that are affected by racism to lead the demonstration.

Since the demo is a commemorative event for Oury Jalloh we demand to leave party- and national flags at home.

Flyer zum Download

Aktivist*innen aus Hamburg in Köln

Hamburg/Reperbahn:
100 Mieter der Esso-Häuser sollen neuen Eigentumswohnungen weichen und gehen auf die Straße,
300 organisierte Flüchtlinge aus Lampedusa fordern ihr Bleiberecht ein,
linke Autonome unterstützen den Protest & kämpfen für den Erhalt der Roten Flora

Demoaufruf für 21.12.2013 in Hamburg!

Aktivist*innen aus Hamburg berichten über die aktuelle Situation und mobilisieren für die Demo.

Am 23.11. ab 18 Uhr im AZ KÖLN, Eifelwall 7

Mehr Infos vorab:
http://florableibt.blogsport.de/2013/11/06/info-und-mobilisierungsveranstaltungen/

Pro Deutschland vorm AZ

Ein chaotischer Umzug liegt hinter uns, ein chaotisches Haus vor uns. Und frisch zum Einzug besucht uns heute (30.8.) Pro Deutschland am neuen Haus im Eifelwall 7. Ab spätestens 17:00 ist das Haus offen und es werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Transpis malen, PA aufbauen. Um 19:30 kriegen wir dann Besuch. Zum freundlichen Wilkommenheißen kommt vorbei…

Ansonsten sind wir gerade fleissig am Einziehen, daher gibt es zurzeit nicht so viele Veranstaltungen, Nachrichten und Texte von uns…es ist eine ziemlich stressige und chaotische Zeit für uns, daher habt noch ein wenig Geduld. Oder kommt vorbei & packt mit an – im Kalender stehen ab & zu Termine, über den Azzenpool gibt’s noch mehr, oder schaut auf gut Glück im Haus vorbei. Bis bald!

Kein Tag Ohne AZ

Nach 3 Jahren des Autonomen Zentrums in Kalk steht nun ein Umzug in die Südstadt an.

Heute Mittag wurde ein befristeter Nutzungsvertrag für den Eifelwall 7 unterschrieben und eine anschließende Nutzung des Gebäudes an der Luxemburgerstraße 93 bis 2018 zugesichert. Voraussetzung dafür ist der Auszug aus der Wiersbergstraße 44. Das fällt uns alles andere als leicht, denn das rechtsrheinische Kalk wurde immer als wichtiger und geeigneter Stadtteil für ein Zentrum dieser Art gesehen. Wir sehen die ‚Aufwertung‘ als verdrängende Stadtpolitik von oben weiterhin sehr kritisch. Dass das Autonome Zentrum ausgerechnet Schulcontainern weichen soll, für die es genügend andere Möglichkeiten gegeben hätte, sehen wir als klaren Willen der Kalker SPD, uns weg zu planen. Gerne hätten wir zusammen mit Schule und Stadt eine andere Lösung gefunden. Darum wird die Auseinandersetzung für selbstverwaltete, linke Räume auch in Kalk mit dem Umzug nicht vorbei sein.

Seit Beginn der Kampagne Pyranha im Jahr 2009 wurde versucht Gespräche mit den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zu führen, mit dem Ziel, einen Ort für unkommerzielle, linke Kultur, Kunst und Politik dauerhaft zu etablieren. Als sich nach einem Jahr abzeichnete, dass die Stadt kein Interesse hatte auf uns einzugehen, wurde im April 2010 die seit Jahren leerstehende Kantine in der Wiersbergstraße 44 besetzt. Nach einer versuchten Räumung im Frühling 2011 wurde in letzter Minute ein unbefristeter Nutzungsvertrag mit der Inhaberin des Gebäudes, der Sparkasse Köln, ausgehandelt, welcher nun im Frühling diesen Jahres gekündigt wurde. Die Begründung für die Räumung und den Abriss des AZs, das Gelände würde für die temporäre Unterbringung von Schulcontainern benötigt, halten wir angesichts der Tatsache, dass es genügend Ausweichflächen in direkter Nachbarschaft gibt, für fadenscheinig. Dass die Stadt laut eigener Aussage den Auftrag hatte, uns „weg zu planen“, macht deutlich, dass die angebliche Unvereinbarkeit des Gebäudes mit einem an dieser Stelle geplanten Grünstreifen ein vorgeschobenes Argument ist.

Bemühungen seitens der Stadt eine Alternative zu finden, gar mit uns zusammen eine Lösung zu suchen, blieben aus. Doch der Druck, der in letzter Zeit aufgebaut werden konnte und der enorme Zuspruch der Unterstützer_innen, in Form eines Offenen Briefs von Prominenten aus Kultur, Wissenschaft und Politik, Aktionen im öffentlichen Raum, Solidaritätserklärungen und Präsenz von angereisten Aktivist_innen vor Ort, haben Wirkung gezeigt. Offensichtlich wurden der SPD die Konsequenzen einer Räumung bewusst und sie gab ihre Verweigerungshaltung auf.

Nach jahrelangem, ja sogar jahrzehntelangem Kampf für einen selbstorganisierten, unkommerziellen Raum in Köln, etlichen Gesprächsangeboten und genug Zeit um Lösungen zu finden, wurde dem Autonomen Zentrum erst in letzter Sekunde ein Haus angeboten.

Wichtig ist nicht in erster Linie das Gebäude, sondern die Menschen die es gestalten und mit Inhalten füllen. Und so wird es nun auch in Zukunft in Köln ein linkes Zentrum geben, in dem emanzipatorische Politik stattfindet. Wo es Platz für Werkstätten und Ateliers, einen Umsonstladen, Proberäume und mehr gibt. In dem Veranstaltungen stattfinden können und Diskussionen und Ausstellungen ihren Platz haben.

Für Autonome Zentren in der City, in Kalk und überall!

die KEAs: Solidarität mit dem Autonomen Zentrum in Köln

Pressemitteilung / Die KEAs e.V. vom 12.08.2013

Bezüglich des Autonomen Zentrums in Köln gehören Die KEAs zu den Unterstützern der ersten Stunde. Daran hat sich nichts geändert! Warum das so ist, liegt auf der Hand. Aber wir wiederholen uns da gerne.

Offener Brief an OB Roters und alle Stadtratsfraktionen

Vorweg aber zunächst eine Klarstellung. Die alte KHD-Kantine in der Wiersbergstraße wurde damals nicht besetzt, um den Erweiterungsbau einer Schule zu verhindern. Sie wurde auch nicht besetzt, um die Schaffung einer Grünfläche zu blockieren. Beide Vorhaben sind freilich als Totschlagargumente geeignet, Anliegen und Interessen der AZ-Nutzer verächtlich zu machen. Die Wiersbergstraße 44 wurde gewissermaßen angeeignet, ganz einfach, weil sie bis dahin über Jahre ungenutzt und dem Verfall preisgegeben herum stand. Die Stadt Köln hatte damals weder eine Idee zur möglichen Nutzung, geschweige denn ein alternatives Objekt für das Autonome Zentrum parat.

„Warum auch?“, mag sich so mancher Bürger dieser Stadt fragen. „Ja, warum denn nicht?“, erscheint uns eine berechtigte Gegenfrage.

Sich die Stadt und sich das Leben zurück nehmen.

Grundstücke und Häuser reduzieren sich in dieser Welt zum reinen Handelsgut. Wer kann – und nur der – kann sich ja da hinein kaufen. Und was ist mit denen, die finanziell wenig bis gar nichts mehr können? Die sind von Gesellschaft ausgeschlossen? Die sind ohne Kultur und dementsprechend auch kulturlos zu halten?
Es ist eine klare Ansage der sogenannten „Autonomen“, sich das zu nehmen, was offenbar gerade niemand anderes braucht. Genau genommen darf man auch von einem „Zurücknehmen“ sprechen.

Die Politiker dieser Stadt täten gut daran, diese Ansage ernst zu nehmen! Polizeiliche Räumkommandos von der Leine zu lassen ist weder ein Kunststück, noch eine Lösung. Es wird die Eskalation der sozialen Auseinandersetzungen nur voran treiben. Dagegen haben die Nutzer des AZ immer wieder ihre Gesprächsbereitschaft betont, auch gegenüber alternativer Angebote, die von der regierenden SPD in Köln standhaft ignoriert wurde und wird.

(Die KEAs – Erklärung vom 19.03. 2009) Den KEAs, die sich im Rahmen der Selbsthilfe mit den Belangen und vor allem Problemen des Lebens erwerbsloser Menschen auseinandersetzen, geht es grundsätzlich darum, soziale Auseinandersetzungen – auch was ‚Studiengebühren‘, ‚Mindestlohn‘, ‚Rentenkürzung‘ etc. betrifft – aus der Separation ihrer jeweiligen Betroffenengruppe heraus zu holen. Betroffen sind letztlich ALLE, weil es sowohl um administrative Eingriffe in die Gesellschaft, als auch um gesellschaftliches Engagement geht und wir alle die „Gesellschaft“ sind! Gerade im Kontext der inhaltlichen Ansprüche der Kampagne um selbstverwaltete FREIräume, sehen wir große Chancen, das Leben in Köln einfach etwas schöner zu gestalten und zu bereichern.

Die KEAs, Köln 12.08.2013

Oranjehof – Besichtigungsaktion beendet

Soliaktion der SSM (sozialistischen Selbsthilfe Köln-Mülheim)

Wir waren heute wie angekündigt an dem Gelände Neusser Landstraße, um Besuchern und Gästen zu zeigen, daß dieses leerstehende städtische Gelände als Alternative für das „Autonome Zentrum“ taugt.

Als wir schon vor dem Gelände waren, erhielten wir einen vertraulichen Anruf, indem uns mitgeteilt wurde, daß die Stadt Köln dieses Gelände vor einigen Tagen, nämlich am 08. Juli an einen Waldkindergarten für 250.000€ verkauft hat.

Als die Wohnungsversorgungsbetriebe (WVB) der Stadt Köln vor drei Jahren in der Neusser Landstraße obdachlose Punker unterbringen wollten, erklärte die CDU, daß dies nicht in Frage käme. Die Grünen in einer Koalition mit den Christdemokraten gehorchten und lehnten die Unterbringung einer „weiteren“ Problemgruppe in Chorweiler ab.

Damals wurde als Alternative ein Kindergarten ins Spiel gebracht. Nachdem die WVB auf die Unterbringung der Punker in Chorweiler verzichtet hatten, hörte man von dem Kindergarten nichts mehr.

Jetzt, wo auch andere die Neusser Landstraße als Ausweichquatier für das AZ ins Gespräch gebracht haben, hat der Bezirk Chorweiler endlich ernst gemacht, und den jahrzehntelangen Leerstand beendet.

Wir freuen uns für den Waldkindergarten und hoffen, daß er ganz normalen Kindern aus Chorweiler offenstehen wird und nicht nur den neuen Mittelschichten.

Eine Lehre haben wir deshalb aus unserer Aktion heute gezogen: Wir kennen noch weitere städtische Gelände, die leerstehen. Wenn wir auch auf diese aufmerksam machen, dann wird das Schreckgespenst AZ die Stadt wohl dazu bewegen, auch für diese Gelände endlich eine sinnvolle Nutzung zu finden.

Erschreckend aber ist für uns der Wille zur Konfrontation und Eskalation innerhalb der Stadt, der jede einvernehmliche Lösung mit dem AZ verhindert. Wir fragen: Wissen diese Politikerinnen und Politiker eigentlich, was sie tun?

Wir fordern weiter eine Verhandlungslösung und den Verzicht auf eine gewaltsame Räumung.


Ansprechpartner und v.i.s.d.P.: Rainer Kippe, SSM, mobil 0160-97949220,
www.ssm-koeln.org, Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln, den 26.07.2013

======================================================================
Zur Vervollständigung ist hier unsere erste Infomation nachzulesen.

SSM-Information vom Freitag, den 16.07.2018 um 13:30 Uhr

Kultur statt Leerstand

Seit über einem Jahr schwelt in unserer Stadt ein Konflikt, der droht, zu explodieren und für die Menschen und das Gemeinwesen einen Schaden anzurichten, der schwer abzuschätzen ist. Wir meinen den Konflikt um die Ersatzlösung für das sogenannte “Autonome Zentrum“ in Kalk, das AZ. Dieser Konflikt droht sich gewaltsam zu entladen und ein wichtiges Gut zu beschädigen: Das friedliche Zusammenleben der Menschen in Köln. Viele Bürger, von den Parteien bis zu den Kirchen, versuchen diesen Konflikt friedlich beizulegen. Sie wollen erreichen, dass die Stadt den jungen Leuten ein Ausweichgrundstück anbietet, auf dem sie ihre Kulturarbeit fortsetzten können.

Andere, und das sind vor allem die Verantwortungsträ-ger, sehen sich seit über einem Jahr angeblich außerstande, ein solches Grundstück zu finden.

Wir fürchten, dass hier – unter dem Deckmantel der angeblichen Ratlosigkeit – Kräfte am Werk sind, die gar keine Lösung wollen, sondern auf Eskalation setzen. Um sich als Ordnungshüter aufspielen zu können oder auf andere Weise ihr politisches Süppchen zu kochen. Auf dem Rücken auch der Polizei, die auch ohne die Räumung von Hausbesetzungen in Köln genug zu tun hat und kaum Wert darauf legt, wiedermal als Büttel für eine verfehlte Politik herhalten zu müssen. Denn jeder, der mit offenen Augen durch die Stadt geht oder mit anderen Menschen spricht, weiß, dass es in Köln immer noch genügend geeignete Gelände und Gebäude gibt, die leerstehen.

Eines davon ist das Hausgrundstück Neusser Landstraße 42. Es gehört der Stadt Köln und steht seit Jahren leer. Es hat keine unmittelbare Nachbarschaft und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Es liegt landschaftlich reizvoll in der Nähe des Fühlinger Sees und ist mit seinen Anbauten groß genug, um ein Kulturzentrum betreiben zu können. Die in der Nähe gelegene „Kantine“ beweist, dass man auch in dieser Ecke Kölns erfolgreich Kultur machen kann.

Wir laden für heute Freitag, den 26.Juli, und für den morgigen Samstag zur Besichtigung des Geländes ein, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, dass es in Köln zur gewaltsamen Räumung des AZ durchaus friedliche Alternativen gibt – man muss sie nur wollen.

Wir sind überzeugt, dass nach der Besichtigung andere sich genauso fragen werden wie wir, warum die Stadt Köln dem AZ dieses Gelände nicht anbietet.

Denn Gewalt ist keine Lösung.

—————————–
Ansprechpartner und v.i.s.d.P.: Rainer Kippe, SSM, mobil 0160-97949220,
www.ssm-koeln.org, Düsseldorfer Str. 74, 51063 Köln, den 26.07.2013

Solidarität mit dem AZ Köln

Liebesgrüße aus dem Bergischen… Das Wuppertaler AZ grüßt das AZ Köln!

Autonome Zentren sind etwas wunderbares, spannendes, wildes, anstrengendes, manchmal zur Verzweiflung treibendes, nettes, freundliches, kreatives, chaotisches, lebendiges, fröhliches, solidarisches und vor allen Dingen notwendiges!

Wo sonst sollen wir versuchen unseren Träumen, von einer anderen Welt, von einem anderen Leben im hier und jetzt, ein Stück näher zu kommen? Wo sonst kann sich soviel frei entwickeln, ohne das es um direkte Verwertbarkeit geht? Wo sonst können wir versuchen zu lernen im Alltag besser und solidarischer miteinander umzugehen? Bei allem Kampf und Krampf im Politalltag, den wir aus unseren Zentren kennen, stecken in der Idee autonomer Zentren wahnsinnige Möglichkeiten und wenn wir die Möglichkeiten eines Tages nutzen, können wir die Welt mit aus den Angeln heben.

Das führt natürlich dazu, dass die etablierte Politik versucht unser Leben in und um unsere Zentren zu stören oder am liebsten durch Räumungen zu unterbinden.

Auch, dass die Kölner SPD kein AZ in einem Stadtteil haben möchte, der für sie als „Problemstadtteil“ gilt, ist folglich logisch. Die Veränderungen, die euer großes, breit aufgestelltes, vor Leben, Kunst und Chaos sprühendes Zentrum in Köln, in einem Stadtteil wie Kalk bringen kann, sind eben nicht Aufwertung und damit Verteuerung von Mietraum und die ganze Scheisse, sondern können im Gegenteil die Widerständigkeit vor Ort vergrößern und ihr einen Ort geben.

Dass eure SPD-Politkader jetzt jammern, weil einige direkte Aktionen gegen sie laufen, freut uns auch in Wuppertal sehr. Aber den Aufriss und die Vergleiche, die sie dabei bringen, finden wir erschreckend und zynisch. Wir fragen uns: Haben die soviel Angst vor dem schönen Leben?

Und wir fragen sie: Wer hat die Kriege gegen Jugoslawien und Afghanistan geführt? Wer ist verantwortlich für Hartz IV und die unmenschliche und mörderische Behandlung von Flüchtlingen? Wer zeichnet sich in vielen Städten durch eine Wohnungspolitik aus, die dafür sorgt das Menschen aus ihren Vierteln gedrängt werden und das – nicht nur beim AZ – der_die Gerichtsvollzieher_in vorbei schaut? Und, und, und… die Liste würde sehr lang werden.

Diese Politik, dieser Kapitalismus, diese ganze Scheisse kotzt uns nur noch an, und wir halten unsere Träume dagegen. Und wir haben noch lange nicht ausgeträumt.

Ihr könnt euch drauf verlassen: Gemeinsam werden wir am Tag X viele sein. Wir werden viele sein, die hinter euch stehen – und nicht nur hinter euch, sondern auch neben und vor euch, wenn es nötig ist.

Kein Tag ohne!

Lets make some trouble:
Freiräume erkämpfen und verteidigen – überall!

Geschichtsunterricht für Ott!

Liebe, Kraft, Kreativität, Wut und Solidarität aus Wuppertal nach Köln…

Das AZ ist Grüner als ein Grünerstreifen

Der Grünstreifen ist da. Wir haben gestern das geschafft, was laut momentaner Umbauplanung für das anliegenden Gymnasium noch 6 Jahre warten müßte. Statt der Agenda „Grünstreifen 2020“ nach Beendigung des Schulumbaus, haben wir die Agenda „AZ im Grünstreifen 2013“ ausgerufen und direkt umgesetzt. 400 m² Grünfläche an der AZ Fassade sind nun bereits angelegt.

Kein Tag ohne AZ im Grünstreifen.

PS: die Bemalung der AZ Fassade ist noch nicht vollendet. Bald weitere Info dazu …

 

Lehrende und Studierende der HfMT fordern sofortigen Verzicht auf bevorstehende Räumung

Pressemitteilung

Erst kürzlich hatten sich Lehrende und Studierende der HfMT Köln in einem
offenen Brief an den Rat der Stadt Köln gewandt und den Erhalt des Autonomen
Zentrums als kulturell wertvollen Freiraum gefordert.
(http://az-koeln.org/offener-brief-von-lehrenden-und-studierenden-der-hfmt-koln-an-den-ob-und-den-rat/)

Die Empörung unter den jungen Kulturschaffenden darüber, daß die
Politik ihre Appelle ungehört läßt, ist groß. Neben der
renommierten Hochschule für Musik und Tanz hatten sich eine Vielzahl weiterer
kultureller und sozialer Institutionen mit dem Autonomen Zentrum solidarisiert.

Die Erklärung der Lehrenden und Studierenden der HfMT im Wortlaut:

Autonomes Zentrum: Lehrende und Studierende der HfMT Köln fordern sofortigen
Verzicht auf bevorstehende Räumung

Öffentliche Erklärung von Lehrenden und Studierenden der Hochschule
für Musik und Tanz, Köln, den 20. Juli 2013

Am 11. Juli 2013 haben sich Lehrende und Studierende der Hochschule für Musik
und Tanz Köln in einem offenen Brief an den Rat der Stadt Köln und an den
Oberbürgermeister gewandt und den Erhalt des Autonomen Zentrums in Köln
Kalk gefordert.

(http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19240)

Mit Erstaunen stellen wir fest, daß die Verantwortlichen im Stadtrat,
insbesondere die SPD-Fraktion, trotz massiver Proteste verschiedenster kultureller
und sozialer Institutionen an ihrem Vorhaben, einen für das kulturelle Leben
wertvollen Ort durch einen Grünstreifen (!) zu ersetzen, unbeirrt festhält
und eine demokratische, öffentliche Auseinandersetzung mit den Sachargumenten
verweigert. Wir halten dieses Vorgehen in einer Demokratie für inakzeptabel.
Wir sind über die Vorgehensweise der Verantwortlichen im Stadtrat empört.

1. Wir fordern eine demokratische, transparente und öffentliche
Auseinandersetzung mit den Argumenten für und wider das Autonome Zentrum in
Köln Kalk. Die Appelle einer Vielzahl kultureller und sozialer Institutionen
müssen gehört werden! Diese schlicht zu ignorieren und mit immer neuen
Beschlüssen zu beantworten entspricht nicht unserem Verständnis von
Demokratie.

2. Wir fordern die SPD auf, die sachlichen Argumente für die Notwendigkeit der
Kündigung des ehemaligen Nutzungsvertrages darzulegen. Die bislang genannten
Gründe (Grünstreifen, Schulerweiterung) sind, wie durch mehrere
Alternativplanungen nachgewiesen werden konnte, mit einem Fortbestehen des AZ
problemlos vereinbar.

Es ist für uns daher nicht nachvollziehbar, weshalb die SPD diese
Kompromissplanungen nicht in Erwägung ziehen möchte. Uns verwundert,
daß stattdessen eine massive gesellschaftliche und soziale Konfrontation in
Kauf genommen wird.

Auch hat die SPD bislang den gesellschaftlichen Nutzen einer Wiese in Kalk nicht so
plausibel erklärt, daß uns im Gegenzug die Zerstörung eines Ortes,
an dem Jugendliche kritisch denken, sich kreativ entfalten und wertvolle soziale
Strukturen schaffen, verhältnismäßig scheint.

3. Wir fordern die SPD auf sachliche, ergebnisoffene Gespräche mit den
Verantwortlichen im AZ aufzunehmen. Wir bitten die SPD hierbei zu erkennen,
daß es sich beim AZ um ein soziales und kulturelles Projekt handelt, das von
vielen Menschen in und um Köln genutzt und geschätzt wird und es hierbei
um die Interessen von weit mehr Menschen geht, als der wenigen, die das AZ
betreiben. Wir als Vertreter_innen der Kultur sind hierbei nur eine Gruppe von
vielen, die ihre Solidarität erklärt haben.
(http://az-koeln.org/keintagohne/solidaritat/) Ihre Belange muß die SPD
endlich zur Kenntnis nehmen und bei den Verhandlungen berücksichtigen!

4. Wir fordern, daß die Gespräche ergebnisoffen und ohne Vorbedingungen
geführt werden. Die Maximalforderung der SPD das Gelände zu räumen,
bevor Gespräche aufgenommen werden, ist absurd, da hier das gewünschte
Ergebnis der Verhandlungen zur Vorbedingung gemacht wird.

5. Wir sehen den Einsatz von Gewalt nicht als legitimes Mittel der
Auseinandersetzung an. Wir fordern daher einen Verzicht auf den Einsatz von Gewalt
von allen Seiten.

Eine gewaltsame polizeiliche Räumung aufgrund von Beschlüssen, die ohne
demokratische, öffentliche Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Argumenten
erfolgt, ist nicht hinnehmbar. Eine Regierungskoalition, die ihre Beschlüsse
nicht mehr politisch, sondern gewaltsam durchsetzt, stellt sich selbst in Frage!

Die Privatsphäre und Integrität von Politiker_innen muß geachtet
werden.

6. Wir fordern die SPD auf die öffentliche, demokratische Auseinandersetzung
mit den Argumenten nicht durch eine Gewaltdebatte zu ersetzen.

Die meisten Nutzer_innnen des AZ sind Jugendliche aus Köln, keine Kriminellen.
Diese Jugendlichen verdienen die Unterstützung und das Gehör der
Verantwortlichen im Stadtrat, da sie ein beachtliches soziales und kulturelles
Angebot selbst ins Leben gerufen haben, wo sonstige Angebote entweder nicht
hinreichend gegeben sind oder von Jugendlichen als nicht ansprechend empfunden
werden.

7. Wir fordern eine klare Positionierung der SPD gegen die Fraktion „Pro
Köln“.

Das AZ ist ein Ort, an dem auch viele gesellschaftliche Minderheiten einen
Schutzraum finden. Es ist von seinem Selbstverständnis her ein Ort, an dem
Rassismus, Sexismus und Homophobie nicht geduldet werden. Vielmehr werden die
Besucher_innen aufgefordert, verletzendes und diskriminierendes Verhalten zu
reflektieren, anzusprechen und die Betroffenen in Schutz zu nehmen. Das AZ
beheimatet zudem mehrere Veranstaltungsreihen, die sich um die Belange von Frauen,
Lesben, Schwulen, Transgender und Intersexuellen drehen, etwa das Café
Queeria oder die FLTI*-Tage.

Wir halten es daher für unbedingt geboten, daß gerade die SPD hier klare
Stellung gegen „Pro Köln“ bezieht. Sie darf sich nicht von jenen
Kräften vor sich hertreiben lassen, welche die erklärte Absicht haben, die
Freiräume für diese Menschen zu beseitigen und zu zerstören.

Unter den lauten und grellen Rufen der Fraktion „Pro Köln“ nach einer
sofortigen Räumung empfinden wir die Positionierung der SPD in diesem Streit
als verstörend.

8. Schließlich fordern wir erneut den sofortigen Verzicht auf eine
Räumung und den Erhalt des Autonomen Zentrums durch eine unbefristete
Verlängerung des Nutzungsvertrages.

In Zeiten des Massenkonsums und der Dauerunterhaltung sind politisch interessierte
und engagierte Jugendliche, die sich Gedanken über die Formen unseres
Zusammenlebens machen, eine Seltenheit geworden. Die Verantwortlichen in der Politik
müssen sich fragen, welchen Dienst sie der Demokratie leisten, wenn sie gerade
gegen diese Jugendlichen mit den Mitteln der Kriminalisierung und der Polizei
vorgehen.

Mike Hackbarth

Konstantin Pfalz

David Quaas

Sascha Frick

Nicolas Berge

Paul Diemer

Florian Kersten

Stephanie Sonnenschein

Katrin Klingbeil

Yannick Richter

Christoph Stöber

Max Mille

Lisa Schumann

Erik Sohn

David Schwalbach

Charlotte Mohrs

Julia Schmidt

Annika Kruse

Michael Rappe

Jennifer Denzler

Leonie Maier

Wolfgang Ruland

Lilli Berger

Anne Günster

David Schlünkes

Alexandra Kockelmann

Isabel Walter

Simon Schuller

Veronika Skala

Alexander Lüken

Eliane Solbach

Eva Bächli

Johannes Schöllhorn

Kevin Con

Giotto Roussies

Friedemann Dittmar

Ferdinand Graetz

Sarah Breusch

Markus Hechtle

Lisa Richter

Anna Rizzi

Lorenz Rosenthal

Stephan Schönlau

Max Babin

Melanie Pförtner

Tim Düwel

Johannes Meyerhöfer

Michael Göllner

Martin Kirchhübel

Dirk Bechtel

Matthias Lange

Hildegard Windfelder

Julia Zech

Philipp Mitschke

Frank Reinshagen

Rusul Alhyalie

Ole Hübner

Dorothea Baier

Elisabeth Fügemann

Gaby Sonnenberg

Konrad Junghaenel

Robert Reichinek

Lisa-Gwendolin Eichberger

Nora Krahl

Marion Wegscheider

Johannes Klingebiel

Kenn Hartwig

Angela Metzler

Fabian Mohn

Carina Otte

Felix Cornelius

Stefan Schönegg

Roland Höppner

Michael Dölle

Lin Yang

Judith Paletta

Josefine Huff

Anthony Spiri

Ricarda Grewe

Laura Ströder

Simon Fendler

Michelle Schäfer

Florian Felten

Bolle Selke

Benedikt Haastert

Paul-Moritz Baerens

Christine Stöger

Jonas Ort

Daniela Wogawa-Treise

Mariya Shykyrinska

Philipp Lack

Marion Schmitz

Maximilian Bach

Joon Laukamp

Antonia Steiner

Miriam Zeh

Sascha Lukas

Dorothee Neumann

Maximilian Stössel

Henrike Kümmerer
Thomas Rieder (Musikpädagogik, Universität zu Köln)
Sebastian Seidel (Wuppertaler Bühnen)

Moritz Beichl, Österreich
Ditz Christiane, Niederlande

Offener Brief der Professor_innen des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt

Sehr geehrter Oberbürgermeister Roters, sehr geehrte Damen und Herren im Rat der Stadt Köln,

wir, die Unterzeichnenden, unterstützen den Erhalt des Autonomen Zentrums in der ehemaligen KHD-Kantine in Köln-Kalk. In einer Großstadt wie Köln muss Platz sein für
unkommerzielle und selbstorganisierte Kunst, Kultur und Politik.

Seit über drei Jahren ist das Autonome Zentrum ein wichtiger Ort der Partizipation, Vielfalt
und Emanzipation. Ateliers, Fahrrad- und Holzwerkstatt, Umsonstladen, Volxküche,
Proberäume, Fotolabor, Kino und viele weiter Räume werden gemeinsam und
selbstverwaltet genutzt. Politische und kulturelle Veranstaltungen schaffen einen Anlaufpunkt für Menschen aus ganz Köln und weit darüber hinaus.

Auch in der Vergangenheit begannen innovative Projekte sich auf ungewohnten
Wegen durchzusetzen, z. B. die heute etablierte Jugendzentrums- Bewegung.
Projekte, wie das AZ Köln als Teil einer europäischen Bewegung verdienen deutlich
mehr gesellschaftliches und wissenschaftliches Interesse. Wir durften an im
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit der Hochschule
Darmstadt bereits einige junge Leute des AZ Köln als Referenten im Rahmen unserer Studienprojektwoche begrüßen.

Uns erschüttert, dass ein so wichtiger Ort, der die Stadt keinen Cent kostet, ohne Not
mutwillig zerstört werden soll. Wir fordern Sie daher auf, den ursprünglichen Nutzungsvertrag mit dem Autonomen Zentrum unbefristet zu verlängern. Polizeiliche Gewaltanwendung in Form einer Räumung des Gebäudes kann und darf kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein.

Köln, im Juli 2013

Mit freundlichen Grüßen

Professor_innen des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit der
Hochschule Darmstadt

Prof. Dr. Achim Schröder (Jugend- und Kulturarbeit)
Prof. Dr. Susanne Spindler (Jugendarbeit, Migration und Sozialraum)
Prof. Dr. Walter Hanesch (Sozialpolitik)
Prof. Dr. Lisa Niederreiter (Kunst und Kunsttherapie)
Prof. Dr. Yvonne Haffner (Soziologie)
Prof. Dr. Rolf Keim (Soziologie, Gemeinwesenarbeit, stadtteilorientierte Soz.Arb.)
Prof. Dr. Amara R. Eckert (Soziale Arbeit und Psychomotorik)