Die Kneipen denen, die drin saufen!!!

Gestern Morgen wurde die Berliner Kiezkneipe Syndikat geräumt. Nach 35 Jahren gelebter Kiezkultur wurde unter einen Rot-Rot-Grünen Senat ein wichtiger Ort der politischen und nachbarschaftlichen Selbstorganisation platt gemacht. Im Auftrag der britischen Milliardärsfamilie Pears belagerten über zwei Tage 700-1000 kapitalgehorsame Schweine den Schillerkiez, sperrten Straßenzüge ab, drangen in Hauseingänge und Hinterhöfe ein, besetzten Häuserdächer und verschafften Gerichtsvollzieher Frank Bossin Zugang zum Syndikat.

Leftvision zur Zwangsräumung des Syndikats

Eine mitarbeitende Person der Kneipe erklärte nach der Räumung:
Die mögen uns diesen Raum genommen haben. Das Syndikat haben sie nicht. Schaffen wir alle gemiensam zwei, drei, vier, ganz viele Syndikate. Nicht nur in Berlin – überall. Schaffen wir mehr selbstverwaltete Räume. Schaffen wir mehr antikapitalistische Räume und zeigen wir diesem Scheiß System, was wir von ihm halten: Nichts!
Und noch ein Wort an Rot-Rot-Grün: Ihr habt verkackt! Ihr Schweine! Euch gehört die Stadt, habt ihr gesagt. Nur mit „euch“ waren nicht Wir gemeint. Nicht wir Bürger, nicht wir Anwohner, nicht wir Leute, die in den Kiezen wohnen. „Euch“ das waren die Scheiß Konzerne, die Scheiß Dax Unternehmen und der ganze räudige Dreck. Milliardärsfamilien aus London oder sonstigen Scheiß.
Und zu guter Letzt: Die Kneipen denen, die drin saufen
!“

Sabrina Purple, die sich für den Erhalt des AZ Köln und der Kölner Wagenplätze einsetzt und vor wenigen Tagen selbst bei den Genoss*innen in Berlin war, erklärt dazu:
Die Räumung des Syndikats war erst der Anfang eines Rot-Rot-Grünen Angriffs auf selbstverwaltete, unkommerzielle und Linke Räume in Berlin. Weitere Räumungen sollen in Berlin folgen. Auf die etablierte Politik ist, ob in Berlin oder Köln, kein Verlass. Kämpfen wir daher autonom für eine Stadt von unten. Für mehr Syndikate, für mehr Autonome Zentren. Wir bleiben Alle! Raus aus der Defensive!“

Das Ausmaß des Angriffs durch den Staat auf unangepasste Orte verdeutlicht eine Rede, gehalten zu Beginn der wütenden Raus aus der Defensive Demonstration am 01.08 in Berlin:
Wir wollen kurz ein paar Namen nennen, die Teil des Häuserkampfes bzw. der Auseinandersetzung gegen die Stadt der Reichen sind: Die selbstverwalteten Jugendzentren Potse und Drugstore, das anarcha-queerfeministische Hausprojekt Liebig34, die solidarischen Kiezkneipen Syndikat und Meuterei, das kämpferische Hausprojekt Rigaer94 und die dazugekörige Kaderschmiede und Keimzelle, der Stadtteilgarten Brachtomate, die Köpi und der dazugehörige Wagenplatz, der Wagenplatz DieselA, das Hausprojekt B53-55 aka Brauni, die Hausgemeinschaft Lausitzer Straße 10, 11 – kurz Lause. […] Wir stehen hier aber auch in Solidarität mit den Besetzungen und widerständigen Projekten in anderen Städten: Grüße gehen raus an das AZ Köln, die Leute vom kollektiven Zentrum und der Roten Flora in Hamburg und viele Weitere. Jedes unserer Häuser bleibt! One struggle, one fight!

Demonstration Raus aus der Defensive
Podcast Radio Aktiv Berlin

Bereits am Samstag, den 15.08. geht es in Köln unter dem Motto OMZ bleibt! Wir bleiben alle! ab 15 Uhr vom Heumarkt zur entschlossenen Demo auf die Straße.

Aufruf zur OMZ bleibt! Wir bleiben alle! Demo gibt es hier
https://az-koeln.org/demo-omz-bleibt-wir-bleiben-alle/

Den Blog des Syndikats findet ihr unter
https://syndikatbleibt.noblogs.org/

Infos zur Interkiezionale, Zusammenschluss verschiedenen, von Räumung bedrohter Projekte in Berlin, sind abrufbar unter
https://interkiezionale.noblogs.org/

Podcast zur Raus aus der Defensive Demonstration unter
https://radioaktivberlin.nostate.net/2020/08/02/raus-aus-der-defensive-radiobericht-ueber-demo-gegen-berliner-zwangsraeumungen/

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