Die BesetzerInnen der ehemaligen KHD-Kantine in Köln-Kalk zeigen sich zufrieden mit der heutigen Begehung des Autonomen Zentrums durch das Bauaufsichtsamt der Stadt Köln.
Unter Anwesenheit des Leiters des Amtes, Herr Fritz, hatten Fachleute von Stadt, Rheinenergie und Feuerwehr am Donnerstag Morgen das Gebäude auf statische und brandschutzrechtliche Mängel geprüft. Bei der Begehung des gesamten Hauses wurden dabei nur kleinere Mängel festgestellt, die allerdings einfach zu beheben sind. Das Gebäude ist demnach im Erdgeschoss für öffentliche Veranstaltungen und im ersten Stock für Büro- und Gruppenräume problemlos nutzbar. Statiker und Brandschutzexperten erklärten übereinstimmend, eine Gefahr für Leib und Leben, wie von der Besitzerin des Hauses, der Stadtsparkasse Köln, stets behauptet, bestehe nicht. „Wir haben bereits in den letzten Wochen etliche kleinere und größere bauliche Mängel beseitigt. Diese Anstrengungen werden wir nun mit noch größerem Einsatz fortsetzen“, sagte Tom, einer der Aktivist_innen des Autonomen Zentrums.
Die Besetzer_innen hatten im Vorfeld entschieden, einer Begehung durch die Bauaufsichtsbehörden zuzustimmen, den VertreterInnen der Stadtsparkasse und ihrer Tochterfirmen allerdings den Zutritt weiterhin zu verwehren. „Solange die Sparkasse die Strafanzeigen gegen uns nicht zurückzieht und mit uns in Verhandlungen tritt, sehen wir keine Grundlage für irgendeine Zusammenarbeit“, so Marie, ebenfalls eine der Besetzer_innen.
Bereits zu Beginn der Besetzung hatten die Aktivist_innen gemeinsam mit Statikern und Brandschutzsachverständigen das Gebäude besichtigt. Auch nach Einschätzung dieser Fachleute steht einer Nutzung des Gebäudes als Autonomes Zentrum grundsätzlich nichts entgegen. Von den Ergebnissen der heutigen Begehung zeigten sich die BesetzerInnen daher auch wenig überrascht. „Wir hatten nichts zu verbergen“, sagte Marie.
Oberbürgermeister Roters und die Kölner SPD haben sich bislang geweigert, eine politische Stellungnahme zum Erhalt des Autonomen Zentrums abzugeben. „Der Verweis auf die baulichen Mängel war von Anfang an vorgeschoben – jetzt gibt es keine Ausreden mehr“, sagte Tom, „wir fordern nun eine Stellungnahme von Herrn Roters.“ Die Bezirksvertretung Kalk hatte bereits mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linkspartei beschlossen, sich für Verhandlungen über eine Zwischennutzung des Gebäudes einzusetzen.