RabAZ statt Weihnachten

Erneut breicherten Aktivist*innen des Autonomen Zentrums und des Wagenplatzes „Wem gehört die Welt“ unter dem Motto „RabAZ statt Weihnachten“ das reguläre Weihnachtsmarktprogramm um etwas Sinnvolles und machten deutlich, dass sie sich ihre Räume nicht nehmen lassen.

Dienstag Abend besetzten sie die Brücke über der Eislauffläche am Heumarkt.

Es wurden Transparente aufgehangen und lautstark über die Situation der beiden Standorte aufmerksam gemacht.

Ziel der Aktion war es, gerade an einem Ort des kommerziellen Konsums, wie dem Weihnachtsmarkt, auf die Bedrohung der immer weniger werdenden antikommerziellen Freiräume hinzuweisen. Die Stadt Köln stellt in der Weihnachtszeit an unzähligen Orten Raum für sogennante Kultur bei der es in Wirklichkeit nur um Gewinn geht, während Freiräume wie das AZ und der Wagenplatz, Orte an denen kulturelle Angebote ohne kommerziellen Druck aufblühen können, verdrängt werden.

Das Kulturangebot des Wagenplatzes „Wem gehört die Welt“ bietet nicht nur Raum für Konzerte jeder Musikrichtung, sondern auch Theatheraufführungen, Lesungen, Ausstellungen und viele andere Veranstaltungen, die im sonstigen kapitalistischen Klima keinen Platz finden.

Ebenso bietet das Autonome Zentrum Köln Raum für selbstorganisierte, unkommerzielle Kultur, linke Politik und vielfältige soziale Projekte.

Genau diese Angebote und Bereicherungen sind nun durch die Schließung des AZs und einen möglichen Verkauf des Wagenplatzgeländes bedroht. Dies ist inakzeptabel und macht Aktionen wie die Brückenbesetzung nicht nur notwendig, sondern selbstverständlich.

Hintergründe:

Mit dieser weiteren sogenannten „Reclaim “-Aktion [1] richten sich die Aktivist*innen gegen die geplante Schließung von selbstverwalteten Projekten. Das Gelände des ältesten Bauwagenplatzes Kölns „Wem gehört die Welt?“ an der Krefelder Straße steht vor dem Verkauf. Dabei handelt die Stadt hinter verschlossenen Türen, ohne die Bewohner*innen über Pläne zu informieren oder einzubeziehen. Auch der Nutzungsvertrag zwischen AZ und der Stadt Köln läuft am 31.12.2018 aus. Danach soll das AZ, das an der Luxemburger Straße an den Grüngürtel grenzt, im Rahmen des geplanten Prestigeprojekts Parkstadt Süd durch eine Rasenfläche ersetzt werden. Trotz verschiedener Angebote zur Integration des AZs in den Grüngürtel verliefen die Verhandlungen bisher erfolglos. Auch ein adäquates Alternativangebot von Seiten der Stadt Köln gibt es nicht.

Die Aktion auf dem Weihnachtsmarkt schließt an vorherige „Reclaim-“Aktionen an , die z.B. im Rahmen der Rabaz-Ationstage stattgefunden haben. Die Aktion sollen zeigen, dass die Stadt selbstverwaltete Projekte wie das AZ und den Bauwagenplatz nicht so einfach verdrängen kann, sondern mit kraftvollem Widerstand rechnen muss. „Wir werden immer lauter und entschlossener für den Erhalt unserer Freiräume kämpfen, bis die Stadt uns erst nimmt und auf die Forderungen eingeht. Die Proteste stehen erst an ihrem Anfang“, betonte Purple.

Kein Tag ohne Bauwagenplätze, kein Tag ohne Autonomes Zentrum!

Autonomes Zentrum

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.