Aufruf zur Blockade und des Pro Köln Aufmarsches am 28.01.2012 in Köln Kalk
Am 28.01.2012 will Pro Köln erneut in Köln Kalk marschieren, um sich mit ihrer Forderung „Autonomes Zentrum schließen“ zu profilieren. Mit dieser Forderung steht Pro Köln mittlerweile nicht mehr alleine da. Bei der letzten Sitzung des Hauptausschusses des Stadtrats beantragte die CDU die baldige Kündigung des AZ-Vertrages. Allem Anschein nach schlossen sich nun auch SPD und Grüne dieser ProKöln-CDU-Forderung an. Entsprechend jubeln die Rassist_Innen bereits auf ihrer Website über „ihren“ Erfolg.
Beim letzten Versuch von Pro Köln eine Demonstration durch Köln Kalk zu veranstalten, scheiterten die Rechten wie selten zuvor. Gerade einmal 40 Pro Köln Anhänger_innen legten insgesamt eine Route von 50 m zurück, dann wurden sie von entschlossenen Antifaschist_innen in die Schranken verwiesen, frei nach dem Aufruf „Don’t cross this line“ (das Motto zur Blockade des Pro Köln Aufmarsches am 19.11.2011).
Auch am 28.01.2012 ist es für uns selbstverständlich der rechten Propaganda von Pro Köln entschieden entgegenzutreten. Wenn Pro Köln sich zur Verbreitung ihrer Forderung nach der Schließung des Autonomen Zentrums an Kalk Post sammeln will, werden wir auch da sein, gemeinsam mit Anwohner_innen und anderen Unterstützer_innen werden wir den Rassist_innen keinen Fuß breit der Straße überlassen.
Die Drohung, dass Pro Köln ab jetzt jeden Monat gegen das Autonome Zentrum mobil machen will, solange bis sie einmal ihre Pappschilder bis in die Wiersbergstraße getragen haben, hat wohl auch Polizeipräsident Albers mitbekommen und empfahl deshalb den Anwohner_innen: „Die Anwohner könnten die Fenster schließen, die Rollläden runterlassen und ihrem Protest durch andere passive Formen Ausdruck verleihen.“ (ksta). Albers kalkuliert damit genau wie Pro Köln auf das Mitleid der Anwohner_innen, den Häuflein notorischer rechter Spinner doch einfach ihren Willen zu lassen, um danach Ruhe zu haben.
Doch genau dieser Mentalität ist vehement zu widersprechen. Viel zu lange wurde Rassismus, rechte Gesinnung und Gewaltakte von rechts ignoriert oder verharmlost. Dabei zeigt sich heute deutlicher denn je, dass die Gegenwehr nicht den staatlichen Behörden überlassen werden darf, welche die Betroffenen rechter Hetze und rassistischer Gewalt viel zu lange alleine gelassen haben oder Engagement gegen Rechtsradikalismus kriminalisieren wie momentan in Sachsen.
Pro Köln argumentiert großspurig mit Meinungsfreiheit, dabei betreiben sie mehr als bloße Provokation. So wie sie zuvor ihre Demos gegen den Moscheebau in Ehrenfeld verbunden haben mit der Gleichsetzung des gesamten Islam mit Terrorismus, versuchen sie nun das Autonome Zentrum in Form von reißerischen Postkarten und Videos in Verbindung zu bringen mit brennenden Autos und Straßenschlachten. Es geht ihnen nicht um Meinungsäußerungen, sondern um Hetze gegen alles was nicht in ihr beschränktes, rassistisches und menschenverachtendes Weltbild passt.
Hinter der Fassade einer Bürgerbewegung agieren hier Neo-Faschist_Innen, die lediglich einen anderen, populistischeren Weg einschlagen. Dass sie dabei auch die gleichen Mittel wie ihre Neonazi-Freunde wählen, zeigt das Beispiel des Falls Jörg Uckermann, der -neben seiner aktuellen Geldstrafe wegen Beleidigung- schon mehrere Vorstrafen hat, unter anderem wegen Körperverletzung eines politischen Gegners.
Pro Köln und ihren Sympathisant_innen die Straße zu überlassen war und ist keine Option. Wenn wir eine Lehre aus der (jüngsten) Vergangenheit Deutschlands gezogen haben, dann dass wir nicht wegsehen werden, wenn Rassist_innen ihre menschenverachtende Ideologie auf den Straßen verbreiten. Gemeinsam, kreativ, wütend und entschlossen werden wir uns auch diesmal Pro Köln entgegenstellen und dafür sorgen dass ihr Aufmarsch abermals zum Desaster wird.
Angesichts der aktuellen Situation, werden wir es unter keinen Umständen dulden, sollte die Polizei den Zugang zum Autonomen Zentrum in der Wiersbergstraße versperren. Das AZ bleibt und notfalls werden wir dafür kämpfen.
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