PM: UnterstützerInnen des Autonomen Zentrums Köln erinnern bei den Stadtgesprächen Oberbürgermeisterin Reker an ihre Zusagen

Mittwoch, 04. Juni 2018, Köln 

OB Reker wurde erneut aufgefordert Wort zu halten, indem Sie das Autonome Zentrum besucht und ernstzunehmende Gespräche mit den Nutzer_innen führt

Ungefähr 25 Nutzer_innen des Autonomen Zentrums folgten am gestrigen Dienstagabend, 03. Juli 2018, gemeinsam mit rund 60 Bürger_innen der Einladung der Oberbürgermeisterin Henriette Reker an den sog. „Stadtgesprächen“ in Köln Ehrenfeld teilzunehmen.

Die Stadtgespräche verstehen sich als eine Informations- und Mitmachveranstaltung, bei der den Anliegen und Ansichten der Kölner_innen Raum für Dialog mit der städtischen Verwaltung gegeben werden soll. Aktivist_innen des AZs nutzten dieses Angebot zum wiederholten Mal und bekräftigten dabei auf unterschiedliche Weise ihre Forderung:

„KEIN Tag ohne Autonomes Zentrum! Kein Abriss! Kein Umzug!“

Unterstützung erhielten die anwesenden Aktivist_innen dabei von Ehrenfelder Bürger_innen – so hatten bspw. Unbekannte vorab ein Transparent mit der Aufschrift „Wir reißen Kultur ab. Stadt Köln.“ in Sichtweite des Eingangs angebracht. Mit Luftballons, Transparenten, Schildern, Gebasteltem, Briefen, Redebeiträgen und Sprechchören erinnerten die Nutzer_innen des AZs die Oberbürgermeisterin an ihre Zusagen. Am 13. Juni hatte Reker bei den letzten Stadtgesprächen in Mülheim gesagt: 

„Ich werde in diesem Jahr noch zum Autonomen Zentrum – ich nehme an in der Sommerpause – gehen […] und werde mir das selber auch nochmal angucken.“ [2]

Sabrina Purple, Unterstützer_in des Autonomen Zentrums, kommentierte am gestrigen Abend das ausstehende Treffen mit der Oberbürgermeisterin mit den folgenden Worten:

Frau Reker spielt auf Zeit und glaubt uns Woche um Woche warten lassen zu können. Allmählich sollte Sie liefern. Solange es zu keiner Einigung kommt, sehen ca. 40 sozial engagierte Gruppen im Autonomen Zentrum einem Ende ihrer Tätigkeiten mit Ablauf des Kalenderjahres entgegen. Das geht nicht. Verwehrt die Stadt uns weiterhin den Verbleib an Ort und Stelle, werden wir uns die notwendigen Freiräume halt nehmen müssen.“ 

Für Verwunderung sorgten am Abend Rekers Worte:

Das Autonome Zentrum und die Menschen, die im Autonomen Zentrum arbeiten, mit vielen Anderen und da sind viele Initiativen, die brauchen einen Platz in Köln – das ist so – wir sind hier eine Metropole und wir sind auch im ernsthaften Gespräch darüber einen Platz zu finden, der angemessen ist.“ [2],

da das Dezernat der Oberbürgermeisterin erst vor wenigen Tagen schrieb:

Im Vertrag […] wurde vereinbart, dass die Stadt und das Autonome Zentrum […] Gespräche aufnehmen, um zu klären, wo das Autonome Zentrum nach dem 31.12.2018 untergebracht werden könnte. Eine Verpflichtung, dem Autonomen Zentrum von städtischer Seite einen Alternativstandort anzubieten oder bereitzustellen, resultiert daraus ausdrücklich nicht.“ [3]

Den AZ Aktiven ist die Doppelstrategie – im Gespräch nett sein und verwaltungsintern das AZ wegzuplanen – jedenfalls bewusst. Sie bereiten sich vorsorglich darauf vor, das Autonome Zentrum, als einen der letzten unkommerziellen und selbstverwalteten Freiräume für Kunst, Kultur und parteiunabhängige Politik in Köln, zu verteidigen.
Einen „Platz, der angemessen ist“ [Zitat Reker] hat das AZ bereits jetzt: Luxemburger Straße 93!

Das nächste Stadtgespräch findet am Dienstag, 5. September 2018, ab 18:30 Uhr im Bezirksrathaus Chorweiler statt [4].

Wir sehen uns auf der Straße, wir sehen und bei den Stadtgesprächen, wir sehen uns im AZ! KEIN Tag ohne Autonomes Zentrum!

[1] https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/veranstaltungskalender/koelner-perspektiven-2030-6
[2] dem Autonomen Zentrum liegen Bild- und Tonaufnahmen der Zusage von OB Reker vor
[3] Vorlagen Nummer 1906/2018
[4] https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/veranstaltungskalender/koelner-perspektiven-2030-7