Café Agora & ConnAct: zwei neue Kneipen/Café Kollektive im AZ

Zusätzlich zur Nantoka Bar, die jeden Dienstag im AZ stattfindet, gibt es jetzt zwei neue Kneipen/Kaffee-Kolektive.
Wir hoffen, dass diese beiden Termine zu kollektiven Gegenorten werden, wo wir zusammenkommen, uns austauschen und politisch aktiv werden, um für eine Welt abseits von Kapitalismus, Patriachat und Rassimus zu kämpfen.

Jeden Donnerstag: Café Agora

Jeden Donnerstag öffnet das Café im Autonomen Zentrum von 14 bis 19 Uhr seine Türen für euch. Hier gibt es frisch gebrühten Kaffee, Kaltgetränke, leckeren Kuchen und Snacks, sowie regelmäßig weitere Specials (vegan und vegetarisch), abwechslungsreiche Musik und einen gemütlichen Raum, zum entspannt zusammen sitzen.
Der Name des Cafes leitet sich vom griechischen Wort Agora (Ἀγορά) ab. Die Agora war in den Poleis (Stadtstaaten) des antiken Griechenlands ein öffentlicher Platz und das Zentrum des politisch- gesellschaftlichen Lebens. Als einen offenen Versammlungsort zum Unterhalten verstehen wir das Cafe auch!
Kommt vorbei, schaut euch das neue AZ an, trinkt einen Kaffee mit uns und genießt den Freiraum!
Im Anschluß an das Café wird es regelmäßig Veranstaltungen und Filmabende geben zu gesellschaftlich und politisch aktuellen Themen. Das Café soll ein Raum sein, in dem es die Möglichkeit gibt sich weiterhin darüber auszutauschen und zu diskutieren. Gerne könnt ihr euch mit euren Ideen einbringen!
Wir wollen, dass sich im Café und im AZ alle wohl fühlen. Deswegen haben wir kein Bock auf jegliches diskriminierendes Verhalten!

Jeden 1. Donnerstag im Monat: ConnAct – offene Antifa Kneipe

Wir, die AKKU (Antifa‘ Koordination Köln und Umland) laden jeden ersten Donnerstag im Monat ins Autonome Zentrum Köln zur offenen Antifa-Kneipe ConnAct! ein.

Eine Möglichkeit für alle aktiven Antifaschist*innen und die, die es werden wollen in gemütlicher Runde zusammenzukommen, sich kennenzulernen und gemeinsam in Aktion zu treten.

Mit allem, was dazugehört: Kühle Getränke und warmes veganes Essen, Vorträge und Kurz-Inputs, Lesestoff und Infomaterial und jede Menge Mitmach-Aktionen. Die Themen: Antifaschismus, Antirassismus, Wohnraumkämpfe, Feminismus, Internationalismus und Antikapitalismus, alles was uns bewegt, uns wichtig ist und wofür wir kämpfen.

Wir wollen mit der Kneipe einen Ort schaffen, diese Kämpfe um eine Gesellschaft
abseits von Kapitalismus und Ausgrenzung zu bündeln und zu stärken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kritische Intervention beim Bürgerbeteiligungsverfahren „Parkstadt Süd“

Am Dienstag, den 26.05. besuchten Nutzer_innen und Sympathisant_innen des Autonomes Zentrums Köln (AZ) den Bürgerbeteiligungs-Diskussionsabend zum Thema Parkstadt Süd (Thema des Abends: Neue Werte schaffen), um ihrer Forderung nach Erhalt des AZs an der Luxemburger Straße Nachdruck zu verleihen. Vor dem Eingang wurden Flyer verteilt, ein Transparent wurde entrollt und in der anschließenden Diskussion wurden die Forderungen des AZs öffentlich gemacht und immer wieder die neoliberale Stadtplanung kritisiert.  

Was ist die „Parkstadt Süd“?

Die Parkstadt Süd ist Teil des städtebaulichen „Masterplan Köln“ der die Erweiterung des Kölner Grüngürtels im linksrheinischen Süden bis zum Rhein vorsieht[1]. Auf einem Teilbereich des 100 Hektar großen Areals befindet sich unter anderem das Autonome Zentrum Köln.

Wer sind die Player?

Der Vorläufer des Masterplans, genannt „Entwicklungskonzept Südliche Innenstadt Erweiterung“, wurde schon 2002 vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik entwickelt und veröffentlicht. Erst durch die Initiation des Vereins „Unternehmer für die Region Köln e.V.“wurden die Pläne weiterentwickelt und auf breitere Beine gestellt. Dieser Verein finanziert den Masterplan und arbeitet dabei eng mit dem Baudezernat der Stadt Köln zusammen. In diesem Verein treiben die üblichen Konzerne des Kölner Klüngels (Unternehmensgruppe DuMont Schauberg, AXA Konzern, Hochtief, GerlingLebensversicherung AG, Jamestown US-Immobilien GmbH, Kaufhof Warenhaus AG und Salomon Oppenheim jr. Kommanditgesellschaft) die neoliberale Stadtentwicklung voran[2]. Im Zuge des kapitalistischen Wettbewerbs zwischen den “Regionen Europas muss sich auch die Stadt Köln erstklassigen städtebaulichen Ansprüchen für Ihre Zukunft stellen.”[3] Flankiert von dieser Konzernoffensive wurde eine Kampagne des Stadtentwicklungsaussschußes und der Bezirksregierung Rodenkirchen ins Leben gerufen, um die Planungen zu legitimieren und einen angeblichen Bürgerwillen zu simulieren. Diese Kampagne hat dabei nicht den Sinn eine wirkliche Bürgerbeteiligung zu erreichen. Wichtige Planungen sind schon vorab beschlossen worden und auch die Diskussionen haben keinen direkten Einfluss auf die grundlegenden Umsetzung des Masterplans. Es geht vor allem darum, die Kölner_innen für die kapitalistische Agenda der exklusiven Stadt zu mobilisieren und durch minimale Zugeständnisse zur Komplizenschaft zu bewegen.

Was ist an dem Abend passiert?

Nach einer kurzen Einführung durch Franz-Josef Höing (Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr), gab es zwei kurze Inputs. Zum einen sprach Oliver Brügge von der Montagsstiftung “Urbane Räume” über das Potenzial von nachbarschaftlichen Engagenent. Dabei soll darauf gesetzt werden, noch unattraktive Gebiete, wie es die umliegenden Areale des zukünfigen Grünstreifens sind, durch Kreative zu besetzen und die Bewohner_innen des Stadtteils unter dem Deckmantel der Heterogenität für die Aufwertung ihres eigenen Lebensumfeldes zu gewinnen. Diese sollten, unterstützt durch die Stadt, Vorfeldarbeit leisten, um die Gebiete mittelfristig in hochwertiges Kapital zu verwandeln und die einsetzende Gentrifizierung zu beschleunigen.

Anschließend wurden fünf Kleingruppen gebildet, die ganz im Sinne eines “demokratischen Dialogs” verschiedene Schwerpunkte behandelten. In der Gruppe “Wertebalance – zwischen Bestandsschutz und Neuentwicklung”, in der sich die Nutzer_innen des AZs befanden, wurde schnell klar, dass die Stichwortgeber_innen der Diskussion Vertreter_innen die herrschenden Parteien in Köln sind (vornehmlich CDU und SPD). Trotzdem war es möglich, aus verschiedenen Ecken Kritik an dem Masterplan zu formulieren. Vor allem die Themen Grossmarkthalle, Gentrifizierung, Verkauf von Genossenschaftwohnungen und Naturschutz spielten eine große Rolle. Auch wurde mehrmals die Bürgerbeteiligungs-PR Kampagne der Stadt kritisiert und auf die Funktionen von Bürgerbeteiligungen im modernen Kapitalismus hingewießen. Wie diese Bürgerbeteiligungen aussehen, haben die Nutzer_innen des AZs schon damals in Kalk erlebt und ihre Erfahrungen in die Diskussion eingebracht[4].

Was bleibt?

Trotz der kurzen Mobilisierung konnten das Thema AZ gut in die öffentliche Debatte eingebracht werden. Viele der Stadtoberen und Vertreter_innen der Parteien waren sichtlich genervt von unserer Anwesenheit und es konnte eine wahrnehmbare Intervention erreicht werden.

Weiterhin wurde recht schnell klar, dass die meisten der Anwesenden berechtigte Kritik am Masterplan und dessen Umsetzung haben. Die Stichworte Neoliberalismus, Gentrifizierung, Kapitalistische Stadtplanung, Privatisierung und “Bürgerverarschung” fielen häufig und zeigen uns, dass viele der Bewohner_innen Kölns die kapitalistischen Glücksversprechens nicht mehr uneingeschrängt glauben und nach Alternativen suchen!

Für uns als Nutzer_innen des AZs heißt das, sich nicht nur für einen Verbleib an der Luxemburgerstr. auszusprechen, sondern auch die kapitalistische Stadtentwicklung zu bekämpfen und für eine Vergesselschaftung von städtischem Wohnraum zu streiten.

Es bleibt also viel zu tun! Packen wir es an!
Kein Umzug! Keine Räumung! Kein Abriss!

The Future is unwritten!


[1] http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/koeln-heute-fuer-morgen/parkstadt-sued-ein-neues-stadtquartier-zwischen-rhein-und-universitaet

[2] http://www.dampfboot-verlag.de/shop/artikel/colonia-corrupta

[3] http://www.masterplan-koeln.de/Masterplan-Koeln-Startseite.start_masterplan_koeln.0.html

[4] http://az-koeln.org/presse-news/bebauungsplan-kalk-sud-%E2%80%9Ewiersbergstrase/

 30.5.2016

PM: Bauamt genehmigt Autonomes Zentrum – Neueröffnung in Luxemburger Strasse

Bauamt genehmigt Autonomes Zentrum 

Neueröffnung in Luxemburger Strasse

KÖLN Die Stadt Köln hat die Bauabnahme am neuen Autonomen Zentrum (AZ) in der Luxemburger Strasse 93 vorgenommen. Nach kurzer Winterpause für Umzug und Umbauarbeiten setzten die Aktiven ihr Engagement für unkommerzielle Kultur und linke Politik im neuen AZ fort.

Der Neueröffnung waren lange Vertragsverhandlungen mit der Stadt Köln vorausgegangen. Nach jahrelangen Protesten für ein selbstverwaltetes Zentrum wurde schliesslich die Nutzung des ehemaligen Kanalbauamtes in der Luxemburger Strasse für die nächsten 4 Jahre zugesichert. Für die Bauabnahme am 29.4.2015 mussten die AZ-Aktiven im Gegenzug zahlreiche Auflagen erfüllen. Ein Jahr lang haben die Ehrenamtlichen das Gebäude saniert und u.a. eine Rollstuhlrampe, Notausgänge und Brandschutztüren installiert.

„Wir freuen uns, heute unser Autonomes Zentrum im neuen Haus wieder zu eröffnen. Das Autonome Zentrum bleibt ein Ort alternativer Kultur und linker Politik in Köln“ so Freiraumaktivistin Mischa Thalberg. Die Aktiven hätten dort Ateliers, Holz-, Rad- und KFZ-Werkstätten, sowie Räume für selbstorganisierte Initiativen und Veranstaltungen geschaffen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter folgender Emailadresse zur Verfügung:

Aktuelle Informationen und Hintergrundberichte finden Sie auf:

www.az-koeln.org

 

Das vielversprechende Ré­su­mé einer Bauwoche

Seit einigen Tagen ist der Vertrag für die Luxenburger Strasze in trockenen Tüchern und bald kann Leben in die staubig-kühlen Wände des neuen AZ einziehen.
Vielen Dank für all die helfenden Hände die gemeinsam eingerissen, angemauert, geschraubt, gebohrt, gelacht, angemalt, gehämmert, geputzt, verputzt, gemessen, eingebaut und -gesetzt, geräumt, betoniert, gekocht und geguckt haben. Wir sind ein ganzes Stück weiter. Einige Räume sehen schon ganz einladend aus. Die Nantokabar betört beispielsweise schon jetzt mit Wildlife-Tapete und krachigen Farben; der Politladen/Veranstaltungsraum hat auch schon Form angenommen und der Konzertraum besitzt Bühne und Bar -verheiszungsvoll!

Im November werden wir noch einmal kräftig durchstarten müssen. Geplant ist das Einsetzen der Brandschutztüren im ersten Obergeschoss und das Einrichten und Wohnlichmachen der verschiedenen Gruppenräume. Anbei ein paar Impressionen aus der Lux!

Ein neues Bauwochenende steht auch bereits fest. Wenn ihr Lust habt mit ein paar Leute mal für einen Tag, für ein Projekt, für einen Ruck vorbei zu kommen, dann meldet euch gern bei der bau-AG unter lux93[at]riseup.net für Absprachen!

AZ renovieren! Deutschland abreißen!  🙂
WIR BAUEN ALLE

 

Baustelle-Lux-Gruppenraum

PM: AktivistInnen des Autonomen Zentrums unterschreiben Nutzungsvertrag mit der Stadt

Aktive der Initiative für ein Autonomes Zentrum (AZ) haben heute einen Vierjahresvertrag mit der Stadt Köln über die Nutzung des leerstehenden Gebäudes in der Luxemburger Straße 93 abgeschlossen. Die ehemaligen BesetzerInnen der KHD-Kantine in Kalk schaffen damit erneut einen Ort für nicht-kommerzielle Kunst, Kultur und Politik. Ende des Jahres soll der Umzug beginnen.

 

„Auch das neue AZ wird ein Ort lebendiger politischer Bewegungen sein. Wir haben uns diesen Raum erkämpft, um eine langfristige Alternative zur kommerziellen Kultur in der Stadt zu schaffen.“, so Mischa Thalberg, die sich seit Jahren im AZ engagiert. Neben politischen und kulturellen Veranstaltungen soll es wieder Räume für Musik, Kunst und Sport, Holz- und Fahrradwerkstätten sowie Arbeitsräume für selbstorganisierte Initiativen geben.

Trotz der vertraglichen Einigung üben die AktivistInnen weiterhin scharfe Kritik an der Kölner Stadtpolitik: „MieterInnen werden aus ihren Wohnungen verdrängt, Studierende schlafen in Notunterkünften und Jugendzentren werden kaputt gespart. Zusätzlich wurden unserem selbstverwalteten Projekt in der Vergangenheit massiv Steine in den Weg gelegt, obwohl sich das AZ seit Jahren selbst trägt und der Stadt keinerlei Kosten entstehen“, so Thalberg. Für die AktivistInnen ist klar: Sie werden das AZ erst wieder verlassen, wenn ihnen die Stadt Köln ein geeignetes Gebäude ohne Nutzungsfrist anbietet.

Dem Vertragsabschluss geht eine lange Auseinandersetzung um ein selbstverwaltetes Zentrum in Köln voraus. Das Auslaufen des Nutzungsvertrags der ehemals besetzten KHD-Kantine in Köln-Kalk und die fehlenden Alternativangebote der Stadt hatten letztes Jahr spektakuläre Proteste ausgelöst. Nach langen Verhandlungen stellte die Stadt den AktivistInnen schließlich das Gebäude an der Luxemburger Straße  zur Verfügung und bot bis zum Einzug vorübergehend Räume am Eifelwall an. Bis zum Umzug müssen die AktivistInnen nun zahlreiche Sanierungsarbeiten durchführen sowie Brandschutzauflagen erfüllen.

 

AZ-Bauwoche 11.-17. Oktober 2014

Bauwoche 11.-17. Oktober 2014
AZ Luxemburgerstr. 93
täglich ab 11Uhr

Eine ganze Woche – noch im Laufe der Herbstschulferien in NRW – wollen wir mit den Bauarbeiten im zukünftigen AZ in der Luxemburgerstraße 93 einiges voranbringen. Und dann hoffenlich schon bald mit dem Umzug beginnen.

Aber vorher stehen noch einige größere Bauarbeiten, sowie viele kleinere und größere Renovierungen und Verschönerungen auf dem Plan. In der Bauwoche wird auf jeden für alle etwas dabei sein.

Dabei versuchen wir natürlich auch alle mithelfen mit leckerem veganen Essen und feinster musikalischer Beschallung bei bester Laune zu halten 😉

Für Leute, die von außerhalb Köln anreisen organisieren wir natürlich gerne Schlafplätze / Platz für Wägen ist reichlich vorhanden.

Infos zum bisherigen Stand der Bauarbeiten in der Lux93 und benötigten Materialen und Werkzeug findet ihr hier: http://az-koeln.org/lux93

Aufruf gegen die Pro Köln Wahlkampfveranstaltung vor dem AZ Köln

 

Aufruf gegen die Pro Köln Wahlkampfveranstaltung vor dem Autonomen Zentrum

Am 12.05. um 11:30 Uhr will die rechtspopulistische Partei Pro Köln eine Wahlkampfkundgebung vor dem AZ Köln abhalten, um ihre rassistische Hetze zu verbreiten. Auch linke Hausprojekte werden immer wieder zu Zielscheibe der rechten Kleinstpartei, um gegen alternative Kultur und Lebensformen mobil zu machen. Da es sich um eine kommunale Wahlkampfveranstaltung handelt ist davon auszugehen, dass Pro Köln versuchen wird unser Projekt bei Anwohner_Innen und Bürger_Innen zu diffamieren. Dem werden wir uns entschieden entgegenstellen!

Schon in der Vergangenheit zogen die Rassist_Innen immer wieder vor Flüchtlingsheimen auf und versuchten mit verbalen & teils körperlichen Angriffen, Flüchtlinge oder Antifaschist_Innen einzuschüchtern. Auch die aktuellen Wahlplakate der selbsternannten Bürgerbewegung triefen vor rassistischem Hass und zeigen deutlich die Argumentationslinie der geistigen Brandstifter_Innen. Wir finden das ekelerregend! Deshalb rufen wir alle dazu auf sich an den Protesten zu beteiligen.

Kommt zahlreich, seid laut und kreativ. Dem rassistischen Mob den Saft abdrehen!

12 Mai // 11:30 Uhr // AZ Köln // Eifelwall 7. Haltestelle der Linie 18: Eifelwall

Wir sehen uns!

 

 

weitere Termine und Aktionen finden sich im Aktionskalender der Kampagne: „Kein Veedel für Rassismus“. Achtet auf weitere Ankündigungen.

Das AZ braucht deine Unterstützung – auch finanziell!

Seit April 2010 existiert das Autonome Zentrum Köln als „unkommerzieller, selbstverwalteter Ort für Kunst, Kultur und Politik“. Nach drei turbulenten und erfolgreichen Jahren in Kalk hat es nun einen Vertrag mit der Stadt Köln und ist im August 2013 in ein Übergangsgebäude am Eifelwall umgezogen. Dort gibt es nun wieder Werkstätten, Ateliers, Proberäume, einen Umsonstladen und -bücherei, Sporträume und viel Platz für politische Diskussionen, Gruppentreffen, Konzerte, Kneipen, Kino, Volxküchen uvm. Das alles wird freiwillig und umsonst oder auf Spendenbasis von vielen Menschen organisiert. Im AZ verdient niemand Geld – es ist ein Gegenentwurf zur Welt des Kommerzes.

Doch „unkommerziell“ heißt leider nicht, dass das AZ kein Geld braucht – im Gegenteil. Die laufenden Kosten lassen den finanziellen Spielraum gerade immer enger werden.  Zudem steht demnächst der Umzug in die Luxemburger Straße 93 an: die Gebäude dort wurden dem AZ bereits in Aussicht gestellt, die Vertragsverhandlungen laufen, Bauanträge werden formuliert. Fest steht bereits, dass vor einer „öffentlichen Nutzung“ noch Etliches um-, eingebaut und renoviert werden muss. Brandschutztüren, Sanitäranlagen usw. werden viel Geld kosten.

Deshalb nun der etwas unangenehme, aber nötige Aufruf: her mit eurer Kohle, wenn ihr das AZ erhalten, unterstützen und fördern möchtet! Egal ob kleine oder große Beträge, jeder Euro zählt und wird ausschließlich dem AZ zu Gute kommen. Am liebsten gleich per Dauerauftrag – das verschafft uns etwas Planungssicherheit, und viele kleine Daueraufträge können in der Summe Einiges bewirken.

Die KEAs e.V. (Kölner Erwerbslose in Aktion) übernehmen netterweise die Spendenabwicklung für uns. Hier die Daten:

Die KEAs e.V. – IBAN: DE66 4306 0967 4031 8056 00 – BIC: GENODEM1GLS

GLS Gemeinschaftsbank – Verwendungszweck „Spende AZ Köln“ (wichtig!!!)

Vielen Dank für Eure Unterstützung! Kein Köln mehr ohne AZ!

Kommunique #6

Mehr als 3 Jahre AZ in der Wiersbergstraße in Köln-Kalk gehen zu Ende, jetzt stehen die Umzugswagen vor der Tür. Das AZ steht nach den aufreibenden letzten Monaten vor dem Beginn einer Reise, weg aus Kalk, rüber auf die andere Rheinseite, mit einem neuen Nutzungsvertrag.

Vor dem Haus riesige Container, drinnen Menschen, die alles, was noch brauchbar ist, abbauen und einpacken. Andere gehen ihrem Bedürfnis nach Zerstörung nach, wieder andere wollen das Gebäude nicht mehr betreten und und sahen die Notwendiglkeit sich aus dem AZ rauszuziehen. Viele melancholische Gesichter sind zu sehen. Egal wie viele Umzugskartons in die Container geladen werden – jeder Raum bleibt bis unter die Decke gefüllt mit Erinnerungen.

Hier haben tausende unterschiedliche Menschen zusammengefunden – haben gemeinsam gelacht, geweint, diskutiert, gefeiert, sich vernetzt, sind im Streit auseinandergegangen, sind ausgebrannt oder haben Feuer gefangen und haben sich auf das Experiment AZ eingelassen. Viele emanzipatorische Schritte sind gemacht worden, auch wenn es immer wieder Rückschläge gab.

Zwischenzeitlich waren mehrere hundert Menschen in mehr als 50 Gruppen an der Gestaltung des AZ aktiv beteiligt. Ständig kamen neue Menschen hinzu, andere hingegen schlugen neue Wege außerhalb des AZ ein. Für diese Vielzahl von Menschen, die das AZ nutzten und auf ihre Weise gestalteten, war neben der Verteidigung des Hauses eine der größten Herausforderungen die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Meinungen, Ansichten und Bedürfnissen auf einer riesigen Spielwiese, die manchmal problemlos nebeneinander Platz fanden, sich manchmal aber auch krass entgegen standen. Das AZ war seit Beginn ein Ort der verdichteten Unterschiedlichkeiten, die uns immer wieder herausforderten und kontinuierlicher Veränderung bedurften.

Das Haus ist nun leer – 3 1/2 Jahre AZ in der Wiersbergstraße sind zu Ende gegangen.

Die beiden Ersatzgebäude am Eifelwall 7 und an der Luxemburgerstraße 168 (ein Gebäude, das 1999 schon einmal zu diesem Zweck besetzt worden war), in die das AZ nun nacheinander einziehen wird, wurden der Stadt in den letzten Wochen abgerungen. Der Druck, der gegen die Gesprächsverweigerung der SPD aufgebaut wurde, hat seine Wirkung gezeigt:
Ob die Gather + Resist Woche, militante Aktionen für das AZ in Köln und anderen Städten, der Offene Brief, der eine überwältigend positive Debatte zum Erhalt des AZ in der Wiersbergstraße ausgelöst hat, sowie die mediale Debatte, die selbstbestimmte Zentren als Notwendigkeit und Gegenpol in der durchkommerzialisierten Stadt in den Fokus rückte: die SPD musste ihre Verweigerungshaltung aufgeben und auf das AZ zugehen, um mit uns die eigentlichen Gespräche über das Fortbestehen des AZ zu beginnen.

Eine polizeiliche Räumnung wäre auch für Stadt und SPD mit einem hohen politischen und materiellen Preis bezahlt worden. Dazu ist es nun nicht gekommen. Das Plenum des AZ hat sich für das einzige Angebot der Stadtverwaltung entschieden, was zugleich Erfolg und Niederlage bedeutet. Letzten Endes wurde sich für einen „sicheren“ Ort und gegen den Kampf um das Haus in der Wiersbergstraße , eine Alternative in Kalk oder eine neue Besetzung entschieden. Leider wurde es dabei nicht immer geschafft, eigene Ziele einzuhalten: ein angemessenes Räumungsmoratorium durchsetzen, grundlegende Gespräche mit der Stadt öffentlich führen, oder unsere Sicht auf die Gewalt-Debatte nach Aussen tragen.

Diese Entscheidung ist getroffen worden – zu Ende diskutiert ist sie jedoch noch lange nicht – eine kollektive Stimme aller im AZ Aktiven, die diese Entscheidung trägt, gibt es nicht.

Wir befinden uns in einem turbulenten und kraftraubenden Zustand und sind uns der Unmöglichkeit bewusst, in diesem Text alle Eindrücke und Meinungen zum Umzug und dem Weg bis hierhin wiedergeben zu können. Wir können in diesem Kommunique nur einige Strömungen dokumentieren, in dem Bewusstsein andere Stimmen vernachlässigt zu haben und so eine verkürzte Bewertung abzugeben. Deshalb bedarf es noch anderer Formen, in denen alle Eindrücke und Analysen ihren Raum finden. Dies ist unsere kollektive Aufgabe, die abseits von Kommuniqué und AZ Neubeginn stattfinden soll.

Am Ende noch einen riesigen Dank an alle Menschen, die uns in den letzten Jahren unterstützt haben, die mitdiskutiert, zugehört, kritisiert, mit angepackt haben und solidarisch waren. Eine neue Ära des AZs beginnt und wir hoffen, ihr seid in Zukunft auch weiter am Start!

Mit dem Abriss kann – wie an der Fassade stand – „das Haus vernichtet werden, aber nicht die Kraft, die es schuf!“.