Bericht: Politikbeobachtung im Stadtentwicklungsausschuss

Eine Delegation aus Unterstützer_innen des AZ hat sich am Donnerstag nachmittag auf den Weg gemacht, um die Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss zu beobachten.

Während dem AZ gegenüber Gesprächsbereitschaft signalisiert wird, soll dort ein Bebauungsplan in Auftrag gegeben werden, der den Abriss des Gebäudes vorsieht.

Gegenüber den Vertreter_innen der Kölner SPD sowie den Grünen wurde im Vorfeld deutlich gemacht, dass ein solcher Beschluss, den Willen in Gesprächen eine Lösung zu finden nicht gerade unterstreicht. Es wurde angeregt den Tagesordnungspunkt zu vertagen und keine weiteren Schritte Richtung Räumung und Abriss des Gebäudes zu unternehmen bis weitere Gespräche stattgefunden haben.

Um zu beobachten, ob dies passiert und in wie fern die signalisierte Gesprächsbereitschaft ernst gemeint ist, haben sich Unterstützer_innen des AZ auf den Weg ins Kölner Rathaus gemacht. Mit dabei haben sie einen eigenen Vorschlag einer geänderten Tagesordnung samt Anlage.

Kurzbericht:
Bereits vor Beginn der Sitzung tauchten insgesamt sechs Polizeiwannen vor dem Rathaus auf, da – wie auch immer – zumindest bei der Kölner Polizei angekommen ist, dass Beschlüsse Richtung Abriss des AZ nicht mehr ohne Protest gefasst werden können.

Dennoch konnten ca. 20-30 Sympathisant_innen des AZ als Besucher_innen in die öffentliche Sitzung gelangen und dort die oben erwähnte Tischvorlage austeilen. Da nicht alle in den Sitzungssaal passten, wurde die Flügeltür geöffnet und es bildete sich zusätzliche eine kleine Menschentraube im Eingangsbereich.

Leider wurde einer kleinen Unterstützer_innengruppe aus der Kölner Musikhochschule, die mit einem Streichquartett im Eingangsbereich des Rathauses ihre Solidarität mit dem AZ ausdrücken wollten, der Zutritt (mit ihren Instrumenten) verwehrt. (Wahrscheinlich wirkten die mitgeführten Geigenkoffer zu militant.) Dennoch bedanken wir uns herzlich für den Versuch – sicherlich wird es nochmal eine geeignete Gelegenheit geben,

Von Seiten der SPD erreichte uns noch am Vorabend eine Absichtserklärung, den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Tatsächlich wurde dann in der Sitzung von Seiten der Linkspartei ein Geschäftsordnungsantrag zur Vertagung des Bebauungsplanentschlusses gestellt und dieser mit den Stimmen der Linkspartei und der FDP (?!) angenommen. Das Stimmverhalten von SPD und Grünen war mehreren Beobachter_innen nicht eindeutig ersichtlich, aber im Ergebnis wurde der Antrag angenommen und der Entschluss vertagt, wie auch der Ausschussvorsitzende bestätigte. Daraufhin verabschiedeten sich die Unterstützer_innen und verliessen ohne weitere Vorkommnisse das Rathaus.

Ob die Politiker_innen im Stadtentwicklungsausschuss ihre Hausaufgaben gemacht haben, wird sich wohl erst in den nächsten Tagen und Wochen zeigen.

 

PS:
Um auch den Kölner Bürgermeister Roters regelmäßig ans AZ zu erinnern, haben wir eine Online-Petition eingerichtet.

Mehrstündige Reclaim the Streets-Party auf den Kölner Ringen

Circa 500 Unterstützer_innen des Autonomen Zentrum Köln veranstalteten am Samstag, den 8. Juni 2013, eine Reclaim The Streets Party auf den Kölner Ringen zwischen Rudolf- und Friesenplatz und legten damit den Verkehr auf der vierspurigen Straße für über drei Stunden komplett lahm.

Im Rahmen der Kampagne KEIN TAG OHNE! für den Erhalt des Autonomen Zentrums (AZ) in Köln-Kalk fand am Samstag eine Reclaim The Streets-Aktion statt, unter dem Motto „Nehmt ihr uns das AZ, nehmen wir uns die Stadt“. Die Unterstützer_innen zeigten, dass – solange das AZ bedroht ist – sie sich jederzeit ungefragt öffentlichen Raum nehmen werden. Nach dieser Aktion sollte den Verantwortlichen in Stadt und Politik nochmals deutlich geworden sein, dass es keinen Normalbetrieb in der Stadt geben wird, solange der Betrieb des Autonomen Zentrums nicht sichergestellt ist.

Ohne vorherige Veröffentlichung konnten circa 400 Unterstützer_innen mobilisiert werden, die mit mobilen Soundsystems, Sofa, Teilen des Inventars des AZ-Umsonstladens, Sambatrommeln, Straßenkreide, Federball und Frisbees bewaffnet pünktlich um 16 Uhr die Straße in Beschlag nahmen. Die Zufahrten zum Hohenzollernring nördlich ab der Kreuzung Friesenplatz und von Süden auf Höhe Palmstraße/Limburgerstraße wurden mit Absperrband und Transparenten abgesperrt. Auf den Transparenten war unter anderem zu lesen „Autonomes Zentrum bleibt“ „Reclaim the streets“ „Kein Tag ohne Autonomes Zentrum“. Zudem gab es ein Solitransparent für die Besetzer_innen des Geziparks und des Taximplatz in Istanbul und ihrer Forderung des Abtritts der türkischen Regierung.

Polizei wurde erfolgreich überrascht
Nur wenige Minuten zuvor war eine Demonstration ebenfalls in Solidarität mit #occupygezi von linken deutsch-türkischen Gruppen vom Rudolfplatz Richtung Heumarkt aufgebrochen. Die dort anwesende Polizei begleitete den Demonstrationszug und verließ sehr zur Freude der AZ-Aktivist_innen den Rudolfplatz vollständig. Die Polizeibeamt_innen waren sichtlich überrascht als sie kurze Zeit später zum Ort des Geschehens zurückkehrten. Ihnen blieb angesichts der Zahl der Menschen und weiterer hinzukommender Unterstützer_innen nichts anderes übrig als sich zunächst auf die Regelung des Verkehrs zu beschränken, das bunte Treiben zu beobachten und – illegalerweise – die Versammlung auf der Straße abzufilmen.

Nach drei Stunden Picknick, Musik, Tanz und Spiel auf der Straße überraschten die Aktivist_innen die Polizei erneut mit einem „geordneten“ Abzug. In einem bunten Demonstrationszug, begleitet von Sambatrommeln und „Kein Tag ohne Autonomes Zentrum“-Sprechchören, zog die mittlerweile auf über 500 Personen angewachsene Menschentraube durch das Belgische Viertel in Richtung Grüngürtel. Während Passant_innen der Demo zujubelten und applaudierten und gerne Infomaterialen entgegennahmen, verfolgte die Bereitschaftspolizei die Demo mit ratlosen Blicken bis in den Park. Dort ließen sich die Demonstrierenden zwischen den sonstigen Parkbesucher_innen in der Sonne nieder und beobachteten belustigt die verwirrte Polizei, die sich nach kurzer Zeit komplett aus dem Park zurückzog. Die Elektromusik wurde wieder aufgedreht und gemeinsam mit anderen Menschen im Park die gelungene Aktion gefeiert.

Als Bilanz des Tages lässt sich festhalten, dass mehrere hundert Menschen in bester Laune gezeigt haben, dass sie für das AZ auf die Straße gehen werden und jederzeit zu kreativen und spontanen Aktionen bereit sind. Während der gesamten Aktion kam es zu keiner einzigen Festnahme oder Personalienfeststellung.

Den Vertreter_innen der Stadt – allen voran der SPD und Bürgermeister Roters, die derzeit die Pläne zu Räumung und Abriss des AZ vorantreiben – sollte allerdings bewusst sein, dass im Falle einer Räumung des AZ, die Unterstützer_innen noch weitere Überraschungen parat haben.

 

Zum Hintergrund

Im April 2010 wurde ein seit Jahren leerstehendes Gebäude in Köln-Kalk von Aktivist*innen besetzt und das Autonome Zentrum Köln gegründet. In den letzten drei Jahren ist dort ein selbstorganisierter Raum für emanzipatorische Politik, Kunst und Kultur entstanden. Seit 2011 gibt es einen Nutzungsvertrag für das AZ, der nun gekündigt wurde.

Das AZ Köln ist ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen unkommerziellen Raum für Infoveranstaltungen, Gruppentreffen, Konzerte, Parties, Kneipen, Essen, Werkstätten, Umsonstladen, Kino, Ausstellungen und vieles mehr. Im AZ finden seit dem ersten Tag jeden Monat über 50 selbstorganisierte Veranstaltungen statt. Das macht über 2000 Veranstaltungen in den letzten drei Jahren – alles umsonst oder gegen kleine Spende.

Zum 30. Juni 2013 wurde der Nutzungsvertrag durch die Stadt Köln ersatzlos gekündigt. Politisch verantwortlich ist vor allem die Kölner SPD. Sie will die polizeiliche Räumung und den Abriss des Gebäudes. Stattdessen soll dort der Ausläufer eines Grünstreifens entlang gezogen werden. Ab dem 1. Juli ist das AZ also akut räumungsbedroht.

Damit das AZ nicht einfach dem Erdboden gleichgemacht wird, gibt es die Kampagne KEIN TAG OHNE! Ziel der Kampagne ist es auf den politischen Angriff auf das AZ aufmerksam zu machen, mit vielfältigen Aktionen für den Erhalt des AZ zu kämpfen und nicht zuletzt den Widerstand gegen die Räumung zu organisieren.

Derzeit mobilisiert die Kampagne mittels einer Info&Mobitour zur Verteidigung des Autonomen Zentrums. Im Rahmen der Aktionswoche GATHER&RESIST vom 28.6. bis 7.7. werden Aktivist_innen aus diversen Städten Deutschlands und des näheren europäischen Auslands erwartet.

Weitere Informationen:
Website der Kampagne: keintagohne.az-koeln.org
Und unter: gatherandresist.tk

Sommerblut 2013 im AZ: Alles Geht – Nichts Muss

 

 

Ein Wochenende, 49 Stunden Zeit für ungezähmte Kunst und Kultur. Neue Impulse, Kreativität und Spontanität – Kunst in Echtzeit, Kunst im Hier und Jetzt, Kunst zum Selbermachen. Zum zweiten Mal ist das Sommerblut in diesem Jahr zu Gast im AZ.

Von Freitag bis Sonntag (24.05.-26.05.) entstehen Kunst und Kunstwerke aller Art, von Schreibwerkstatt, Lesung, unrhythmischer Noise Gymnastik, Jam-Session über vegane Backwerke für Groß und Klein, Contact Impro, Ausstellungen bis hin zu Kinderprogramm, Fotographie- und Elektrowerkstatt-Workshops und der Verschönerung des Gebäudes.

Alles geht, nichts muss. Außer AZ!

Am Freitag, den 24.05.2013, werden wir um 19 Uhr den Abend mit einer Ausstellung des Kölner Flüchtlingsrats eröffnen und anschließend wird es einen Vortrag mit einem Rück- und Ausblick zu den Flüchtlingsprotesten geben, der von Aktivist_innen und Unterstützer_innen des Flüchtlingsprotests gehalten wird.

Am Samstagabend, den 25.05., laden wir nach der Vokü zur Open Jamsession ein. Klaus der Geiger + Buxbäume und Strauchdiebe werden den Abend musikalisch beginnen und danach wird die Bühne für alle offen sein. Bringt eure Instrumente mit!

Am Sonntag gibt es die Möglichkeit Fotographie mal aus einer ganz anderen Herangehensweise zu entdecken. Zeitgleich ist aber auch Raum für Samba-Trommeln oder Jamsessions.

Sowohl Samstag als auch Sonntag wird es tagsüber ein Kinderprogramm geben und die Ateliers sind ganztägig zum hereinschauen und mitgestalten geöffnet.

Das gesamte Programm findet ihr auf der Sommerblut-Sonderseite

Die Veranstaltungen finden im Rahmen des Sommerblut-Festivals statt.

Konsumtempel zu Grünstreifen

Um dem offensichtlichen Mangel an Grünflächen in unserer Stadt den Kampf anzusagen, zogen die rotzfrechen MusikerInnen vom RAK am Freitag zu den Köln Arcaden.

Unser geliebtes Kalk soll lebenswerter werden und so sollen nach der aktuellen Planung die Arcaden abgerissen und durch einen Grünstreifen ersetzt werden.

Die Argumentation ist simpel und einleuchtend: Konsumtempel gibt es viele in Köln, aber nur ein AZ. Es ist also viel logischer, ein Einkaufszentrum abzureißen als das AZ:

AZ Bleibt (!) Kulturraum – Konsumtempel zu Grünstreifen

Leider konnten die Beamten, die mit einem symbolischen Grünstreifen auf ihrem Auto Farbe bekannten, das Management der Köln Acarden nicht zu einer sofortigen Räumung der Shoppingmall bewegen. Der Abriss wurde aber nur kurzzeitig aufgeschoben. Ihr hört von uns, wegen dem neuen Abrisstermin.

Wir leben hier! Wir sind bunt und Laut. Ohne und mit Grünstreifen – ihr werdet uns nicht los!

Bericht zur „warm up for resistance“-Demo

Am Dienstagabend, den 30.4., zwei Monate vor Ende der Kündigungsfrist des Nutzungsvertrags, startete die Kampagne „Kein Tag ohne!“ zur Verteidigung des Autonomen Zentrum Köln ihren Auftakt. Um 20 Uhr sammelten sich ca. 150 Leute vor der Unimensa. Mit etwas Verspätung zog die Demo dann gegen 21:00 Uhr los. Innerhalb kürzester Zeit wuchs diese auf ca. 350 bis 400 Menschen an, die lautstark mit Parolen wie „Kein Tag ohne – Autonomes Zentrum“ oder „Reisst ihr unsere Häuser nieder, sehen wir uns in euren wieder“ an den mittlerweile gut gefüllten Kneipen und Bars der Zülpicher Strasse vorbeizogen.

Schnellen Schrittes und guter Stimmung ging es – mit einer kurzen Sprinteinlage – sehr laut und entschlossen die Ringe entlang. Am Rande der Demo wurden zahlreiche Flyer und AZ-Programme verteilt, die über die aktuelle Situation des AZ, die Vertragskündigung, die Abrisspläne der Kölner Politiker_innen und den geplanten Widerstand informierten. Die Demo endete am zentralen Büro der Kölner SPD in der Magnusstraße (nähe Friesenplatz).

Die SPD ist als gemeinsam mit den Grünen regierende Partei im Stadtrat und in Person des Kölner Oberbürgermeisters hauptsächlich für die derzeitigen Pläne verantwortlich, die just an der Stelle wo das AZ steht, einen Grünstreifen vorsehen. Jeglichen Gesprächen und Lösungsversuchen verweigert sie sich konsequent.

Da auch der Polizei bekannt ist, dass dieses Verhalten geeignet ist, Wut und Ärger zu schüren, positionierte sie sich mit einem sichtlich nervösen Aufgebot vor den Türen und Fenstern der SPD-Zentrale. Doch an diesem Abend wurde sie von den Demoteilnehmer_innen weitestgehend ignoriert. Stattdessen gab es an dieser Stelle einen abschließenden Redebeitrag. Mit emotionalen, wie auch selbstkritischen Worten wurden die letzten drei Jahre reflektiert und die Beweggründe für den kommenden Widerstand gegen eine mögliche Räumung des AZ formuliert. Anschließend löste sich die Demonstration ohne Verhaftungen auf.

Wir werten die Demonstration als einen erfolgreichen Auftakt für die Kampagne „Kein Tag ohne!“, da es geschafft wurde innerhalb kurzer Mobilisierungszeit 350-400 Menschen auf die Straße zu bringen. Die durchgängigen Parolen und die Entschlossenheit der Demoteilnehmer_innen zeigen, dass viele Menschen ein Köln ohne AZ nicht hinnehmen werden. Vielen Dank an alle, die mit uns auf die Straße gegangen sind.

Die nächsten Termine der Kampagne stehen bereits fest: Am Samstag, den 4. Mai um 14 Uhr, findet eine offene Vollversammlung im AZ statt. Dort wird es die neusten Infos geben, sowie die Möglichkeit sich der Choreographie des Widerstandes anzuschließen.

Der Mai wird ganz im Zeichen der Vielfalt stehen. Das (fast schon) legendäre Barrikadenfest am 11. Mai lädt zum Organisieren, Bauen und Revue passieren lassen ein. Dort wird es ein buntes Programm von Barrikadenbau über Bezugsgruppen-Inputs, Molotow-Cocktailbar und Häuserkampf Filmen geben. Die Rote Hilfe Köln gibt im Rahmen der Veranstaltung „Was tun wenn’s brennt?“ bereits zwei Tage zuvor, am 9. Mai, einige wichtige rechtliche Tipps zum Verhalten auf Demos, bei Hausbesetzungen und Räumungen.

Am 17. Mai findet die große RAK-Antiräumungsgala statt. Und am Wochenende 24.-26. Mai wollen wir im Rahmen des Sommerblutfestivals, das in diesem Jahr unter dem Titel „Flucht“ steht, zeigen wie an einem Ort wie dem AZ innerhalb kurzer Zeit eine geballte Ladung Kunst, Kultur und Politik entstehen kann.

Den vorläufigen Höhepunkt der Kampagne bilden die Aktionswochen Ende Juni/Anfang Juli, zu denen wir euch alle, sowie befreundete Gruppen und Projekte europaweit einladen. Es geht zum einen darum eine Räumung, die mit Ende der Kündigungsfrist am 30. Juni möglich ist, abzuwenden, zum anderen zusammen zukommen, sich auszutauschen und gemeinsam auf die Straße zu gehen. Für den 6. Juli ist eine große Demonstration in Köln geplant.

Weitere Ankündigungen dazu folgen in nächster Zeit, auf der Website der Kampagne: http://keintagohne.az-koeln.org

Auf einen widerständigen Sommer!
Eine Räumung wird es nicht geben!
Kein Tag ohne AZ!

Rotzfreche Asphaltkulturen AZ-Soli Gala-Abend & Presseerklärung

Freitag, den 17.05.2013 20 Uhr große RAK Antiräumungsgala

Mit Wut und Kopfschütteln haben wir – die in der Rotzfrechen Asphalt Kultur zusammengeschlossenen Straßenkünstler_innen und Musiker_innen – die Kündigung des Autonomen Zentrums Köln durch die Sparkasse Köln-Bonn bzw. im Auftrag der Stadt Köln zur Kenntnis genommen. Wir werden nicht tatenlos zusehen wie dieser lebendige Treffpunkt aufgrund von politischer Verbohrtheit und konservativer Ideologie dem Erdboden gleichgemacht wird. Daher solidarisieren wir uns mit dem AZ Köln und spielen dort am Freitag, den 17.05. eine große Antiräumungsgala.

Es erwartet euch ein langes Bühnenprogramm in Unterschiedlichen Besetzungen und Konstellationen. Bisher haben folgende RAK Acts zugesagt. Viele weitere werden in den nächsten Wochen folgen:

Tickets sind nur an der Abendkasse erhältlich.

Natürlich im: Autonomen Zentrum Köln, Wiersbergstrasse 44, 51103 Köln

Hier die: Presseerklärung der RAK zur bevorstehenden Räumung des AZ Köln

You wanna kick us out? We kick you out now!

(deutsche version)

First reactions on the termination of the use contract of Autonomous Centre Cologne (AZ Kalk).

The savings bank Sparkasse KölnBonn has cancelled the use contract with the AZ at the 13th of March 2013, as demanded by the politrix of the city of Cologne. Reactions of concerned and solidary structures were quick to come. Activists made a visit to the town hall and the head office of Sparkasse at Rudolfplatz on the following day. Later in the evening around 200 people made a spontaneous demonstration through the city centre.

„This step has been foreseen. However, we are filled with rage and one thing must be clear: There is no way to force us onto the defensive, instead we are starting now into an eclectic and colourful spring of action – have fun dear city and Sparkasse!“ did comment Beate Setzerin on the termination of the contract.

The day started at 16h when about 20 disguised activists made a visit to the historic town hall and the main office of Sparkasse at Rudolfplatz. In staged performances „official“ notices of termination has been handed over to staff of those two institutions. Therein the political discourse of Sparkasse and city politrix has been dismissed, as well as their claimed authority over the affairs of the AZ. The regained autonomy has been celebrated then with sparkling wine and paper streamers.

In the evening around 200 supporters of the AZ followed a call for a sponti [1] and gathered at the Dom [2].

Enlightened by pyrotechnics the sponti headed through the city centre and loudly postulated “Kein Tag ohne Autonomes Zentrum”, “Kein Gott, kein Staat, kein Mietvertrag” or “Miete verweigern, Kündigung ins Klo, Häuser besetzen sowieso” [3] which underlined the announcement that the building that hosts the AZ at Wiersbergstrasse 44 won’t be evacuated voluntarily. The front transpi did already made clear that an eviction is no option: „Die Luft wird brennen, wenn ihr uns nicht atmen lasst“ [4]. The sponti smoothly headed towards Rudolfplatz were it eventually dissolved without arrests before a large number of police units could gather.

Late at night another „announcement“ had been brought to the district town hall in Kalk [5] that dismissed the district politrix „authority about the concerns of the AZ“ as well. It states: „Referring to all peoples right to the city we announce to you that we won’t let this right to be withdrawn from us. We will continue to reclaim the city and the space that we need. We demand from you that you leave your broom house-trained [6] and to abdicate without the use of violence, in order to free up space for the self-determination of the people of this city. Courts are not to be implemented but to be eaten [7].“

[1] a spontaneous demonstration

[2] the city’s main cathedral at central station

[3] in the sense of: „Not a single day without Autonomous Centre!“, „No god! No country! No lease!“, „Refuse to pay rent! Dismissal down the drain! Squat buildings anyway!“

[4] in the sense of: „The air will burn if you do not let us breath“

[5] the neighbourhood where the AZ resides

[6] spoofing a formal clause in German tenancy agreements that state that n contract termination one has to leave the house or apartment empty and swept clean.

[7] the German word for Court and Dish is the same (Gericht). The slogan „Gerichte werden nicht vollzogen, sondern gegessen“ is spoofing this meaning by saying that „A dish cannot be implemented but only be eaten“.

Ihr kündigt uns? Wir kündigen euch! Erste Reaktionen auf die Kündigung des AZ

Die Sparkasse KölnBonn hat am Mittwoch, den 13. März 2013, wie von der Stadt Köln verlangt, den Nutzungsvertrag mit dem Autonomen Zentrum Köln (AZ) zum 30. Juni 2013 gekündigt. Die Reaktion der betroffenen und solidarischen Strukturen ließen nicht lange auf sich warten. Am darauf folgenden Tag besuchten Aktivist*innen das Kölner Rathaus und die KölnBonner Sparkassenzentrale am Rudolfplatz. Anschließend zogen am selben Abend etwa 200 Menschen mit einer Spontandemonstration durch die Kölner Innenstadt.

 

„Dieser Schritt war zwar vorherzusehen, erfüllt uns jedoch trotzdem mit Wut und eins muss klar sein: Wir lassen uns nicht in die Defensive drängen, sondern starten nun in einen wunderbaren, aktions- und ereignisreichen Frühling – Viel Spaß liebe Stadt und liebe Sparkasse!“ kommentierte Beate Setzerin die Vertragsauflösung.

 

Der Tag begann um 16 Uhr, als etwa 20 Aktivist*Innen verkleidet das historische Rathaus und die Sparkasse am Rudolfplatz besuchten. Mit einer als Feier inszenierten Performance wurde der Stadt und einer Sparkassenmitarbeiterin feierlich ein „förmliches“ Küdnigungsschreiben überreicht. Darin wurde dem Politikstil von Sparkasse und Stadt gekündigt sowie jegliche Befugnisse über das AZ offiziell entzogen. Die widererlangte Autonomie feierten die Anwesenden mit Sekt und Luftschlangen.

 

Anschließend ging es am frühen Abend mit einer Spontandemonstration durch die Innenstadt weiter. Etwa 200 Unterstützer_innen des Autonomen Zentrums schlossen sich vor dem Dom dem spontanen Aufruf an.
Lautstark und mit Unterstützung von Pyrotechnik forderten die Demonstrant_innen „Kein Tag ohne Autonomes Zentrum“, „Kein Gott, kein Staat, kein Mietvertrag“ und „Miete verweigern, Kündigung ins Klo, Häuser besetzen sowieso“ und unterstrichen damit die Ansage des AZ, dass das Gebäude in der Wiersbergstraße 44 in Köln nicht freiwillig geräumt werden würde. Schon das Fronttranspi ließ deutlich werden, dass eine Räumung keine Option ist: „Die Luft wird brennen, wenn ihr uns nicht atmen lasst“. Der Demonstrationszug konnte ungehindert bis zum Rudolfplatz laufen, wo sich die Menge aufgrund von wachsendem Polizeiaufgebot ohne Festnahmen auflöste.

Zu späterer Stunde wurde dem Bezirksrathaus Kalk noch eine „Ankündigung“ überbracht, indem „den Ratfrauen und dem Obermeister das Recht abgesprochen wurde, das Autonome Zentrum zu kündigen.“ Weiter hieß es: „Mit Bezug auf das Recht auf Stadt für alle Menschen, kündigen wir euch an, dass wir uns dieses nicht nehmen lassen. Wir werden uns auch weiterhin die Stadt und den Raum nehmen, den wir brauchen. Wir fordern euch auf, eure Besen stubenrein zu hinterlassen und ohne Einsatz von Gewalt abzudanken, um Platz zu machen für die Selbstbestimmung der Menschen in dieser Stadt. Gerichte werden nicht vollzogen, sondern gegessen!“