Seit dem 23.07. ist das Haus in der Moselstraße 8 in der Kölner Südstadt (nähe Bahnhof Süd) besetzt.
Aktuelle Infos zu dieser Besetzung gibts hier:
http://twitter.com/squat_a_lot
Schaut vorbei und unterstützt die Besetzer_innen!
Squat the world!
Wir dokumentieren hier das Kommuniqué der Besetzer_innen:
Wir sind verschiedene Menschen aus linksradikalen Zusammenhängen. Wir wollen auf Missstände in der kapitalistischen Gesellschaft aufmerksam machen. Die Stadt Köln (in Kooperation mit Privatinvestoren) hat genügend Geld für eine Oper, für die Philharmonie, für etliche Luxuswohnungen (die meist durch überladene Sanierung älterer, bezahlbarer Wohnungen entstehen) und für weitere protzige Einkaufszentren und Prestigobjekte aller Art. Köln ist eine einzige Baustelle, das Stadtbild ist geprägt von permanentem Abriss und Umbau, um Kölns Image attraktiver und die Infrastruktur effizienter, das bedeutet; das Stadtleben kapitalistisch noch besser verwertbar, zu machen. Das saubere Image der Stadt wird über alle anderen Belange gestellt.
Jeden Tag werden obdachlose Menschen von den Marktpassagen und öffentlichen Plätzen vertrieben. Dies ist keine Lösung des Problems, es wird lediglich verschoben. Frei nach dem Motto: „aus den Augen, aus dem Sinn.“ Menschen werden aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung und ihres sozialen Hintergrundes erniedrigt und ausgeschlossen. Jeder Mensch wird auf sein Arbeitskraft reduziert, es ist völlig „normal“, dass Menschen ihre ganze Kraft und Freizeit zu Markte zu tragen haben. Wer sich diesen gesellschaftlichen Normen nicht unterwirft, hat kaum die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen. Eher werden solche Menschen psychatrisiert, weil sie scheinbar „nicht normal im Kopf sind“, um sie (oftmals mit Psychopharmaka) den gesellschaftlichen Normen anzupassen, bzw. sie zum funktionieren zu erziehen.
Die Kampange „squat-a-lot“
Ist das „Recht auf Stadt“ nur durch Kauf zu erwerben? Sind wir also machtlos, weil wir nichts besitzen und Eigentum ablehnen?
Die wenigen hart erkämpften Freiräume, welche uns bleiben; alternative Kneipen und Kulturtreffs, mögen uns vereinzelt Momente des gemeinsamen Verschnaufens und Feiern bieten, aber dies ist nicht genug um unsere Städte nachhaltige zu verändern. Die Idee von einer anderen Stadt (in der nicht Eigentumsverhältnisse, Aussehen, sexuelle Orientierung und Herkunft über Teilhabe an der Gemeinschaft entscheiden) ist geknüpft an den Versuch unser Leben und unsere Beziehungen radikal zu ändern. Also statt sich an den Rand der Metropolen vertreiben zu lassen oder Obdachlosigkeit hinzunehmen besetzen wir Leerstand. Statt in der alternativen Subkultur unterzutauchen feiern wir unsere Vielfältigkeit und Individualität mitten in der City. Der Vereinzelung entkommen wir, indem wir uns zu Kollektiven zusammentun und immer mehr Orte für Gegenkultur und außerpalamentarischer linksradikale Politik erschließen.
Das schöne Leben
Wir wollen nicht funktionieren, wir wollen leben!
Mit der Bestzung der Moselstraße wollen wir einen Raum abseits dieser kapitalistischen Verwertungslogik erschaffen. Wir wollen hier selbstverwaltet und emanzipatorisch zusammen leben, möglichst frei von gesellschaftlichen Zwängen und Diskriminierung jeder Art. Es soll ein Raum für kulturelle, soziale und vor allem kollektive Vernetzung entstehen, wo sich jeder Mensch nach seinen Interessen einbringen kann und soll, z.B. durch Workshops, Kunst, Kochen, Infocafés usw. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.