Solidaritätserklärung linker und antifaschistischer Initiativen aus
Köln und dem Rheinland.
Wenn jetzt die Stadt Köln den Verbleib des Autonomen Zentrums Köln (AZ) abverhandelt und sich sogar in absurde Vorschläge steigert, das in der Wiersbergstraße 44 ansässige AZ könne doch übergangsweise leerstehende Büroräume im Stadtgebiet nutzen, ist es an der Zeit, die Wichtigkeit des AZs auch für das antifaschistische und antirassistische Engagement in dieser Stadt herauszustellen. Denn beim AZ handelt es sich nicht einfach nur um einen freakigen Partyort für junge Leute. Die Bedeutung geht weit darüber hinaus.
Seit über zwei Jahren existiert das AZ als konkreter Anlaufpunkt in einem Viertel. Es bietet für viele unabhängige Gruppen, für Menschen aus dem Viertel und für politische und kulturelle Veranstaltungen kostenlose Räume und einen Schutzraum, den die Nutzerinnen und Nutzer mitgestalten können. Das Handeln von AntifaschistInnen und AntirassistInnen wird vor Ort gestärkt.
Das ist auch schon dem politischen Gegner Pro Köln aufgegangen, die gleich zwei Demonstrationen in zwei Monaten im Viertel des AZs, in Köln-Kalk, durchführten, um ein Stress-Klima zu erzeugen. Pro Kölns Ziel, den Ort, an dem explizit auch gegen diese Partei gearbeitet wird, loszuwerden, scheint nun aufzugehen. Mit Hilfe von Oberbürgermeister Roters und den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern Kölns.
Derart plump wie Pro Köln handeln diese natürlich nicht. Da geht man geschickter vor, leugnet politische Gründe, aus denen man das AZ loswerden möchte, sondern gibt vor, einen Grünstreifen auf dem Gelände zu planen und deshalb den bestehenden Mietvertrag mit dem AZ kündigen zu wollen. Dass beides in Kalk, in der Wiersbergstraße, vereinbar wäre, das AZ und ein Grünstreifen, bleibt in der Planung bewusst ausgeklammert.
Was bedeutet ein Wegfall des AZs denn konkret für das antirassistische und antifaschistische Engagement?
Erinnern wir uns an den 1. sogenannten Anti-Islamisierungskongress. Das unmittelbare Vorläuferprojekt des AZs, die Schnapsfabrik, war als „Convergence Center“ der erste Anlaufpunkt und Schlafstelle für die angereisten Antifaschistinnen und Antifaschisten, die den Widerstand gegen Pro Köln und ihre Partner mitgetragen haben. Auch bei künftigen Großveranstaltungen gegen Nazis und Rassisten wird das AZ wieder die Türen öffnen. Kostenlos.
Antifaschistische und antirassistische Initiativen nutzen die Räumlichkeiten des AZs seit zwei Jahren für Informationsveranstaltungen, Planungs- und Vernetzungstreffen. Ebenfalls kostenlos. Menschen, die ohnehin schon viel Energie aufbringen müssen, um sich für ihre Ideale einzusetzen, würde ohne das AZ ein wichtiger Bestandteil ihrer Praxis fehlen.
In einer Stadt, die im sozialen Bereich kürzt, wo es geht, ist das AZ auch eine Anlaufstelle für Jugendliche, die dort mit antifaschistischen und antirassistischen Denkansätzen in Berührung kommen.
Eine Räumung des AZs wäre nicht nur ein schwerer Schlag für unabhängige kulturelle, soziale und politische Gruppen und Initiativen und für das politische Klima in Köln, sondern würde auch den rechten Hetzern von Pro Köln geradewegs in dei Hände spielen.
Wir fordern den Erhalt des Autonomen Zentrums als selbstorganisierten und unkommerziellen Ort. Das AZ UND ein Grünstreifen sind machbar!
Wir fordern die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker auf, nicht mit
fadenscheinigen Argumenten und Vorschlägen gegen einen Ort zu handeln, der ein wichtiger Bestandteil des politischen, sozialen und kulturellen Lebens in Köln geworden ist.
Das AZ muss bleiben!
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