Das Autonome Zentrum Köln dokumentiert das Statement der Aktionsgruppe
Die Bedrohung selbstverwalteter Freiräume in Köln nimmt zu. Die Liste von Projekten, denen Stadtverwaltung und Privatwirtschaft an den Kragen wollen, ist lang und wir können sie hier nur unvollständig aufzählen:
Agisra e.V., einer Beratungsstelle, die sich für geflüchtete und von Gewalt bedrohten Frauen* einsetzt, wurden ersatzlos die Räumlichkeiten gekündigt.
Das Autonome Zentrum Köln steht aus angeblichen Platzgründen der Erweiterung des Grüngürtels im Wege und gleichzeitig soll auf der Wiese neben dem AZ ein neues Justizzentrum gebaut werden.
Assata im Hof ist in den vergangenen vier Jahren zu einem elementaren Raum feministischer Organisation und Vernetzung geworden und steht bald ohne Dach über den Köpfen da.
Die Frauen der 1006 setzen sich durch direkte Wohnraumschaffung für obdachlose Frauen* ein, den die Stadtverwaltung durch den Einsatz der Bullen konsequent wieder kaputt macht.
Das Gelände des Wagenplatzes „Osterinsel“ ist zum Investmentobjekt der Rewe Group und Pandion AG geworden. Der Lebensraum Osterinsel soll platt gemacht und Dividende durch teuren Neubau gewonnen werden.
Das Grundstück vom Wagenplatz „Wem gehört die Welt“ möchte die Stadt Köln verkaufen.
So unterschiedlich die Projekte auf den ersten Blick sein mögen, so gleich ist ihre Bedrohung im Fortbestand und so gleich sind ihre Bedeutungen für eine lebendige Stadtgesellschaft. Wir erklären uns mit den genannten und ungenannten Projekten solidarisch. Von der Stadtpolitik und Verwaltung erwarten wir nichts mehr! Wir haben die Schnauze voll, sind vernetzt und handlungsbereit. Seifenblasenstatements von Politiker*innen und Verwaltungsdezernent*innen à la „Für xy finden wir schon eine Lösung.“ besänftigen uns nicht mehr. Wir haben lange genug darauf gewartet, verhandelt und diskutiert, wie Lösungen aussehen könnten.
Heute haben wir den Bestand und die Erweiterung emanzipatorischer, feministischer und selbstverwalteter Freiräume in Köln selbst in die Hand genommen. Wir haben ein seit Jahren ungenutztes Gebäude der Deutschen Bahn an der Vogelsanger Straße 230 besetzt und das Freiraumprojekt Elster geöffnet. Für das Wochenende haben wir ein Programm aus Workshops, Vorträgen, Konzerten und Partys organisiert.
Wir rufen alle Besetzer*innen, Interessierten, Macher*innen, Nachbar*innen, Neugierigen, Schaffer*innen usw. dazu auf vorbei zu kommen. Bringt euch ein! Macht mit!
Für mehr feministische Freiräume!
Für mehr bezahlbaren Wohnraum!
Für mehr selbstverwaltete, emanzipatorische Orte!
One struggle, one fight! Kein Tag Ohne!