Das AZ lädt anlässlich des 10. Geburtstages vom 16. bis zum 18. April zu verschiedenen Vorträgen, musikalischen Events und Workshops ein. Die Veranstaltungen werden alle online stattfinden. In Zeiten von Corona hat sich das AZ entschieden, dass es wichtig ist, aktiv zu bleiben und in die Öffentlichkeit zu gehen.
„Es gibt gerade nichts zu feiern, die medizinische und kapitalistische Krise lässt schon jetzt weltweit viele Menschen ohne Unterstützung zurück. Während 80.000 schlecht bezahlte Erntehelfer*innen für unseren Spargel und Co eingeflogen werden, wird weiterhin keine Lösung für traumatisierte Geflüchtete, die quasi entrechtet auf den griechischen Inseln verharren müssen, angestrebt. Es wird jetzt darum gehen müssen, kreative Formen zu finden, linke Kritik und auch linke Visionen für eine solidarische Welt, die nicht vom Kapitalismus geleitet sein kann, in die Öffentlichkeit zu transportieren. So werden wir zum Beispiel auch weiterhin auf die kommerz- und prestigeorientierte Stadtplanung aufmerksam machen, die für viel Geld bestehende soziale und bauliche Infrastruktur zerstört, wie es zum Beispiel gerade im Rahmen der Parkstadt Süd geschieht. Wir lassen uns nicht verdrängen. Das AZ wird an der Luxemburger Straße bleiben. Das AZ wird unbequem bleiben“ so Uli Rothfuß vom AZ.
Mehr Infos zum Geburtstags-Programm unter https://az-koeln.org/10jahre/
Vor 10 Jahren entstand das AZ durch die Besetzung einer alten Kantine in Köln Kalk. Unter dem Druck der Stadt Köln, die ihren Wünschen mit massiven Polizeieinsätzen Nachdruck verlieh, zog das AZ im Sommer 2013 in ein Übergangsgebäude am Eifelwall und Anfang 2015 schließlich an die Luxemburger Straße in ein marodes Gebäude um. Der neue Standort wurde erst durch monatelange Eigenarbeit als Kultur- und Veranstaltungsraum nutzbar gemacht und wird bis heute durch unbezahlte Arbeit getragen. Und das AZ ist wieder, bzw. immernoch bedroht – Der aktuelle Nutzungsvertrag mit der Stadt läuft im April 2021 aus und bislang gibt es keine ernsthaften Angebote für einen alternativen Standort, und die Möglichkeit an der Luxemburgerstraße zu bleiben wird bislang ausgeschlossen.
Und trotzdem blüht dieser Ort, der über die Jahre ganz ohne Chef*innen durch die verschiedenen Nutzer*innen gestaltet wird. Aktuell gibt es über 40 aktive Gruppen und ein vielfältiges Veranstaltungsangebot mit zahlreichen regelmäßigen Besucher*innen. Das Autonome Zentrum ist ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen unkommerziellen Raum für Ausstellungen, Umsonstladen, Infoveranstaltungen, Gruppentreffen, offene Werkstätten, Sportangebote, Konzerte, Parties, Kneipe, Essen und vieles mehr. Im Autonomen Zentrum wird entlang emanzipatorischer Inhalte parteiunabhängige Politik und Kultur betrieben.
Köln braucht Orte, die ein unkommerzielles Gegenstück zu den derzeitig bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen darstellen! Die zahlreichen Unterstützer*innen des AZ haben schon in den letzten Jahren ihre vielfältigen kreativen Möglichkeiten unter Beweis gestellt ihren Unmut zu zeigen: bei den RabAZ Aktionstagen, beim Besuch des Stadthauses in Deutz, bei der Elster Besetzung in Köln Ehrenfeld und vielen vielen weiteren Aktionen. Die Stadt kann sich auf eine unbequeme Zeit gefasst machen, wenn sie an den Plänen festhält, dass ein Rollrasen der Parkstadt Süd mehr wert ist, als das lebendige AZ.
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