Die Sparkasse KölnBonn hat am Mittwoch, den 13. März 2013, wie von der Stadt Köln verlangt, den Nutzungsvertrag mit dem Autonomen Zentrum Köln (AZ) zum 30. Juni 2013 gekündigt. Die Reaktion der betroffenen und solidarischen Strukturen ließen nicht lange auf sich warten. Am darauf folgenden Tag besuchten Aktivist*innen das Kölner Rathaus und die KölnBonner Sparkassenzentrale am Rudolfplatz. Anschließend zogen am selben Abend etwa 200 Menschen mit einer Spontandemonstration durch die Kölner Innenstadt.
„Dieser Schritt war zwar vorherzusehen, erfüllt uns jedoch trotzdem mit Wut und eins muss klar sein: Wir lassen uns nicht in die Defensive drängen, sondern starten nun in einen wunderbaren, aktions- und ereignisreichen Frühling – Viel Spaß liebe Stadt und liebe Sparkasse!“ kommentierte Beate Setzerin die Vertragsauflösung.
Der Tag begann um 16 Uhr, als etwa 20 Aktivist*Innen verkleidet das historische Rathaus und die Sparkasse am Rudolfplatz besuchten. Mit einer als Feier inszenierten Performance wurde der Stadt und einer Sparkassenmitarbeiterin feierlich ein „förmliches“ Küdnigungsschreiben überreicht. Darin wurde dem Politikstil von Sparkasse und Stadt gekündigt sowie jegliche Befugnisse über das AZ offiziell entzogen. Die widererlangte Autonomie feierten die Anwesenden mit Sekt und Luftschlangen.
Anschließend ging es am frühen Abend mit einer Spontandemonstration durch die Innenstadt weiter. Etwa 200 Unterstützer_innen des Autonomen Zentrums schlossen sich vor dem Dom dem spontanen Aufruf an.
Lautstark und mit Unterstützung von Pyrotechnik forderten die Demonstrant_innen „Kein Tag ohne Autonomes Zentrum“, „Kein Gott, kein Staat, kein Mietvertrag“ und „Miete verweigern, Kündigung ins Klo, Häuser besetzen sowieso“ und unterstrichen damit die Ansage des AZ, dass das Gebäude in der Wiersbergstraße 44 in Köln nicht freiwillig geräumt werden würde. Schon das Fronttranspi ließ deutlich werden, dass eine Räumung keine Option ist: „Die Luft wird brennen, wenn ihr uns nicht atmen lasst“. Der Demonstrationszug konnte ungehindert bis zum Rudolfplatz laufen, wo sich die Menge aufgrund von wachsendem Polizeiaufgebot ohne Festnahmen auflöste.
Zu späterer Stunde wurde dem Bezirksrathaus Kalk noch eine „Ankündigung“ überbracht, indem „den Ratfrauen und dem Obermeister das Recht abgesprochen wurde, das Autonome Zentrum zu kündigen.“ Weiter hieß es: „Mit Bezug auf das Recht auf Stadt für alle Menschen, kündigen wir euch an, dass wir uns dieses nicht nehmen lassen. Wir werden uns auch weiterhin die Stadt und den Raum nehmen, den wir brauchen. Wir fordern euch auf, eure Besen stubenrein zu hinterlassen und ohne Einsatz von Gewalt abzudanken, um Platz zu machen für die Selbstbestimmung der Menschen in dieser Stadt. Gerichte werden nicht vollzogen, sondern gegessen!“