Am 30. Juni endet der bisher bestehende Nutzungsvertrag. Aber eine Kündigung ist noch keine Räumung: Mit GATHER&RESIST wollen wir gemeinsam die Wiederbesetzung feiern und den Widerstand, den die Stadt erwartet, spürbar machen.
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About GATHER&RESIST
In dieser Zeit soll das AZ als Raum genutzt werden, um von überall her zusammenzukommen, sich über die unterschiedlichen Projekte, Kämpfe und gemeinsame Perspektiven auszutauschen. GATHER&RESIST soll zudem eine Plattform für Netzwerke und deren Vertiefung sein.
Gleichzeitig wollen wir Solidarität und Widerstands unmittelbar in die Praxis umsetzen. Wir werden in diesen Tagen gemeinsam Barrikaden bauen, das Haus räumungssicher machen und durch Aktionen auf der Straße weiteren Druck auf die Verantwortlichen in der Stadt aufbauen.
GATHER&RESIST lebt von der Beteiligung und Kreativität aller Teilnehmer*innen. Es wird im Vorfeld organisierte Workshops und Aktionen geben: Antirepression, Barrikadenbau, Solidarität mit den Aufständen, Geländeerkundungen. Außerdem gibt es ein Convergence Center inkl. Schlafplatzbörse und vegane Vokü.
Innerhalb der Zeit wird aber auch viel Platz sein für weitere inhaltlichen Inputs und Workshops, für Diskussionen und Plena, für Aktionen, die wir gemeinsam gestalten. Falls ihr noch eigene Beiträge zum Programm beisteuern wollt, meldet euch bei gatherandresist [at] riseup.net
Am Samstag, den 6. Juli wird es in Köln eine große Demo zum Erhalt des AZ und in Solidarität mit anderen bedrohten Squats weltweit geben, die wir gemeinsam gestalten können. Nutzen wir die weeks of soldarity als gemeinsame Plattform für unseren Widerstand gegen die Angriffe auf unser selbstbestimmtes Leben.
Kommt vom 28.6. bis 7.7 nach Köln!
Aufruf: Yes let’s squat again!
Gefangen in Verträgen, Verordnungen und Vorschriften – machen wir uns frei davon.
Wenn der Mietvertrag für ein autonomes Zentrum gekündigt wird, kommen wir* unserer Selbstbestimmung ein Stück näher. Der Aufstand wird greifbar, wir spüren diese kommende Wärme, als ob erstarrte Hände kribbelnd wieder zum Leben erwachen. Wir beschweren uns nicht mehr, dass in der uns aufgezwungenen Gesamtscheisse kein Raum für Strukturen gelassen wird, die den bestehenden Verhältnissen etwas entgegensetzen wollen. Wir erkennen, dass unsere Politik, Kunst und Kultur erkämpft werden muss, da sie den Interessen der herrschenden Klasse sowieso messerscharf entgegensteht…
Das AZ Köln war in den vergangenen Jahren Kristallisationspunkt unserer Debatten und Kämpfe – so soll es weitergehen. Die Ideale, die in diesem Haus spürbar waren und sind, für die in diesem Haus gestritten und gefeiert, diskutiert und gearbeitet wurde, sind von keinem starren Gebäude abhängig. Ein Gebäude ist nur ein kleiner Raum in einer Welt voller Gewalt und Unterdrückung – aber wir wollen nicht nur dieses Gebäude, sondern eine andere Welt.
Die Verteidigung eines geliebten Projekts kann symbolisch hierfür sein, oder auch der Anfang einer neuen Welle von Besetzungen und Versuchen einen aufständischen Alltag herbeizuführen.
Der Angriff auf das AZ in Köln findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist Ausdruck für die alltäglichen Bedrohungen, unter denen selbstverwaltete, libertäre und emanzipatorische Projekte nicht erst seit heute leiden. Diesem Angriff wollen wir nicht in reiner Abwehrposition entgegenstehen, sondern immer wieder Risse in der Idee der konsumierten und diktierten Stadt erzeugen. Bereits vorhandene Risse mit Leben füllen – Distel im Beton!
Im April 2010 wurde ein seit Jahren leerstehendes Gebäude in Köln-Kalk von Aktivist*innen besetzt und das Autonome Zentrum Köln gegründet. In den letzten drei Jahren ist dort ein selbstorganisierter Raum für emanzipatorische Politik, Kunst und Kultur entstanden. Seit 2011 gibt es einen Nutzungsvertrag für das AZ, der nun gekündigt wurde.
Das AZ Köln ist ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen unkommerziellen Raum für Infoveranstaltungen, Gruppentreffen, Konzerte, Parties, Kneipen, Essen, Werkstätten, Umsonstladen, Kino, Ausstellungen und vieles mehr. Im AZ finden seit dem ersten Tag jeden Monat über 50 selbstorganisierte Veranstaltungen statt. Das macht über 2000 Veranstaltungen in den letzten drei Jahren – alles umsonst oder gegen kleine Spende.
Zum 30. Juni 2013 wurde der Nutzungsvertrag durch die Stadt Köln ersatzlos gekündigt. Politisch verantwortlich ist vor allem die Kölner SPD. Sie will die polizeiliche Räumung und den Abriss des Gebäudes. Stattdessen soll dort der Ausläufer eines Grünstreifens entlang gezogen werden. Ab dem 1. Juli ist das AZ also akut räumungsbedroht.
Damit das AZ nicht einfach dem Erdboden gleichgemacht wird, gibt es die Kampagne KEIN TAG OHNE! Ziel der Kampagne ist es auf den politischen Angriff auf das AZ aufmerksam zu machen, mit vielfältigen Aktionen für den Erhalt des AZ zu kämpfen und nicht zuletzt den Widerstand gegen die Räumung zu organisieren.
Convergence Center & Praktische Hinweise
Schlafplatzbörse
Während den Gather & Resist Vernetzungs- und Aktionstagen vom 28.06 – 07.07. wird es eine Schlafplatzbörse geben. Wenn ihr einen Schlafplatz braucht, wendet euch (möglichst frühzeitig) an Schlafplatz-koeln [ät] riseup.net und schreibt uns:
- mit wie vielen Personen ihr anreist,
- wann ihr voraussichtlich ankommt und wie lange ihr bleiben wollt
- besondere Hinweise (z.B. Allergien (sofern relevant), ob Kinder etc. dabei sind, ob ihr ein/mehrere Bett/en benötigt oder auch ein Platz für Isomatten ausreicht, etc)
Sobald ihr im AZ ankommt, meldet euch bitte am Infopunkt. Dort bekommt ihr dann alle nötigen Informationen.
Vokü
Eine vegane Vokü wird momentan vorbereitet. Es soll täglich Frühstück und warmes Essen geben. Schreibt an die Schlafplatzbörse bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, damit wir entsprechend planen können.
Awareness / safer spaces
Während der ganzen Zeit wird es eine Awarenessstruktur und safer spaces geben (u.a. FLTI*/PoC-Schlafräume). Mehr zum Awareness-Konzept folgt bald.
Kinder
Wir werden versuchen, das AZ so kinderfreundlich wie möglich zu gestalten. Eine durchgehende Kinderbetreuung werden wir leider nicht vorab anbieten können. Falls dies nötig sein wird, werden wir versuchen, Kinderbetreuung vor Ort zu organisieren.
Hunde
Da während den Gather & Resist-Tagen das AZ potentiell räumungsbedroht ist und viele Menschen im Haus sein werden, überlegt euch doch bitte, ob ihr eure Hunde mitbringen wollt oder stattdessen, falls möglich, eure Hunde anderweitig unterbringen könnt.
Das Programm wird gerade zusammengstellt. Eine erste Übersicht , die in den nächsten Tagen ergänzt wird, findet ihr hier.
Wenn ihr mit GATHER&RESIST Kontakt aufnehmen wollt, mailt an: gatherandresist [at] riseup.net
Unseren pgp-key findet ihr hier.