Das Autonome Zentrum Köln ruft für den Fall eines erneuten Räumungsversuchs durch die Polizei zu entschlossenem Widerstand auf. Wir werden nicht einfach zusehen, wenn das AZ geräumt und dem Erdboden gleichgemacht werden soll.
Wir wünschen uns einen Widerstand der genauso bunt und vielfältig ist, wie die Menschen die das AZ betreiben, nutzen und unterstützen und einen solidarischen Umgang zwischen unterschiedlichen Formen des Widerstands.
Wir werden uns mit so vielen Menschen wie möglich einer Räumung in den Weg stellen. Wir werden Barrikaden bauen, Blockaden bilden, Ketten nutzen und durchbrechen, alt bewährte und neue Formen des passiven Widerstands und zivilen Ungehorsams anwenden, neue Formen erfinden.
Wir werden uns in und vor dem Haus verbarrikadieren und mit zahlreichen Aktionen die Räumung verhindern und so aufwendig und kostspielig wie möglich machen. Aktionen vor Ort und in der gesamten Stadt sollen Polizeikräfte binden und klar machen, dass das AZ Köln schon längst nicht mehr aus der Stadtkarte ausradiert werden kann.
Primäres Ziel ist, dass es so viele Menschen wie möglich ins Haus schaffen und sich ggf. dabei nicht aufhalten lassen. Menschen die es nicht mehr rechtzeitig ins Haus schaffen, werden wir mit einer angemeldeten Kundgebung eine Informations- und Anlaufstelle schaffen – voraussichtlich an der U-Bahnhaltestelle Kalk-Kapelle. Zu dieser angemeldeten Versammlung muss die Polizei euch durchlassen, egal was sie euch erzählt.
Aktionskonsens für alle die sich im Haus befinden
Um möglichst vielen Menschen zu ermöglichen das AZ in einer direkten Räumungbedrohung vor Ort zu unterstützen und einen verlässlichen Aktionsrahmen zu schaffen, haben wir uns auf folgenden Aktionskonsens geeinigt:
Von den Besetzer_innen im Haus wird kein körperlicher Angriff auf die Polizei ausgehen. Wurfgeschosse sollten sich, an dieser Stelle, auf Wasser- und Farbbomben beschränken. Kurzum: Von den Besetzer_innen auf dem AZ Gelände wird keine Eskalation einer eventuellen Räumungssituation angestrebt!
Für uns hört der Kampf um den Erhalt des AZ jedoch nicht an dessen Grundstücksgrenzen auf. Ein breites Spektrum an Solidaritätsaktionen begrüßen wir ausdrücklich. Insbesondere auch vielfältige Aktionen in der Umgebung des AZ, in der ganzen Stadt und an anderen Orten. Wir freuen uns wenn sich verschiedenste Aktionsformen nebeneinander respektvoll und solidarisch entfalten.
Lasst uns gemeinsam die Räumung verhindern! Passt aufeinander auf!
Vorbereitung für Tag X
Wir wissen zwar nicht, wann es soweit ist. Aber es ist mehr als sinnvoll sich bereits jetzt auf die Situation eines Räumungsversuchs vorzubereiten, gemeinsam mit anderen Aktionen zu planen, sich in Bezugsgruppen zu organisieren – und sich auch Gedanken zum Verhalten bei Polizeikontakt zu machen.
Checkt als Informationsbasis dazu die folgenden Links (teilweise liegen die Informationsbrochüren auch am Infopunkt im AZ aus):
Praktische Tipps für Demos und Aktionen:
http://www.ea-koeln.de/?page_id=4
Bildet Bezugsgruppen!:
http://www.aktionsnetzwerk.de/cms/images/stories/Material/demo1mal1/bezugsgruppenreader.pdf
Tipps und Tricks für Aktionen:
http://skillsforaction.wordpress.com/tipps-und-tricks/
Anregungen und Anleitungen bietet auch die kleine direct action Blockadefibel:
http://www.projektwerkstatt.de/da/download/blockadefibel.pdf
Was tun wenn’s brennt – Tipps zum Umgang mit Repression:
http://www.rote-hilfe.de/downloads/category/3-rechtshilfe-a-was-tun-wenns-brennt?download=2:was-tun-wenns-brennt-rechtshilfetipps-ausgabe-2011
“out of action” bietet emotionale erste Hilfe nach oder zwischen Aktionen:
http://az-koeln.org/out-of-action/
Für den Fall von Festnahmen wird es einen Ermittlungsauschuss (EA) geben, der es sich zur Aufgabe macht, Festnahmen nachzugehen damit niemand vergessen wird und ggf. Anwält_innen vermittelt werden können. Die Nummer des Kölner EA lautet: 0221 – 9 32 72 52.
Oberstes Gebot bei Festnahmen: KEINE AUSSAGEN ÜBER NIX – außer dem was in eurem Perso steht!
Als Rückzugs- und Ruheraum und emotionale Erste Hilfe zum Entgegenwirken (post-)traumatischer Stresssymptome wird die Kölner Out-of-Action-Gruppe an Tag X einen Anlaufpunkt bieten.
Tag X und dann?
Egal wie der Tag verläuft, wird es am Abend einen Anlaufpunkt für Aktivist_innen geben. Dazu werden wir versuchen die Kundgebung an Kalk Kapelle so lange wie möglich als Infopunkt aufrecht zu erhalten, ansonsten kurzfristig einen anderen Ort bekannt geben (z.B. über den AZ-Twitter).
Je nach Verlauf des Tages rufen wir auch für den Abend zu Aktionen in der Stadt oder rund um das AZ auf. Wir wollen versuchen für Aktivist_innen von außerhalb Kölns am Abend eine Schlafplatzbörse sowie eine VoKü auf die Beine zu stellen, so wie ggf. Transporte um Menschen aus der GeSa abzuholen. Alle, die uns dabei (z.B. als Fahrer_innen mit Autos oder durch Schlafmöglichkeiten) unterstützen wollen, können sich gerne an die Infopunkte wenden.
Sollte das AZ geräumt worden sein, rufen wir für den Samstag nach der Räumung zu einer Demo (zum alten Aufruf) in Köln auf, um unserer Wut einen Ausdruck zu verleihen und eine erste Perspektive für die Fortsetzung des Autonomen Zentrums zu schaffen.