Bebauungsplan „Wiersbergstraße“ – das Autonome Zentrum passt in den Grünstreifen!
Neben vielen Beiträgen und einzelinitiativen hat das Autonome Zentrum einen eigenen Entwurf zum Bebauungsplan in die Bürgerversammlung vom 7.12.2011 eingebracht.
Der folgende Text aus dem Flyer zur Bürgerversammlung fast das Thema zusammen.
Liebe Kalkerinnen und Kalker, liebe Nachbar_innen,
Die heutige Bürger_innenversammlung dient als ein stadtplanerisches Be- teiligungsverfahren zum künftigen Bebauungsplan für das Gebiet zwischen der Wiersbergstraße und der Neuerburgstraße in Köln Kalk. Davon betroffen sind u.a. die Kaiserin-Theophanu-Schule #KTS), die ausgebaut werden wird, und die Abenteurhalle Kalk, die um eine weitere Halle der ehemaligen Klöck- ner-Humboldt-Deutz (KHD) Werke expandiert. Betroffen ist aber auch das Autonome Zentrum (AZ) Köln in
der ehemaligen KHD-Kantine an der Wiersbergstraße.
Während in der Vergangenheit – insbesondere aus der SPD – behauptet wur- de, dass ein Erhalt des Autonomen Zentrums an dieser Stelle im Konflikt stehe mit dem geplanten Schulausbau oder der Erweiterung der Abenteuerhalle, geht aus dem aktuellen Planentwurf klar hervor, dass dies nicht der Fall ist. Die KTS wird in die entgegengesetzte Richtung erweitert und findet dort aus- reichend Platz. Auch Konflikte mit der Abenteuerhalle bestehen nicht. Zudem konnten in den vergangenen Monaten in sehr kooperativen Gesprächen auch einige der Sorgen der Abenteurhalle aus der Welt geschafft werden.
Zuletzt wurde angeführt, dass Kalk dringend mehr Grünflächen brauche und dass der Fortbestand des AZ mit einem möglichst breiten und attraktiven Grünstreifen nicht vereinbar sei. Auch diesem Argument, das versucht unter- schiedliche Interessen der Menschen hier in Kalk gegeneinander auszuspie- len, möchten wir widersprechen.
Daher haben wir mit Hilfe von befreundeten Architekturstudent_innen auf der Grundlage der Originalpläne der Stadtverwaltung, die in einer Variante auch mit dem Erhalt des AZ geplant haben, einen eigenen Entwurf ausgearbei- tet. Dieser zeigt aus unserer Sicht eindeutig, dass ein attraktiver Grünstreifen mit einem Autonomen Zentrum nicht nur möglich ist, sondern eine attraktive Lösung für alle Beteiligten bedeuten kann.Die Pläne sehen dabei einen offenen Grünstreifen vor, der unmittelbar an der Kreuzung Kantstraße/Wiersbergstraße beginnt, wo die Turnhalle wie geplant abgerissen wird. Somit bietet er einen einladenden Eingangsbereich und eine ungehinderte Sichtachse von der Kantstraße in den zukünftigen Park. Parkplätze – wie im bisherigen Entwurf – haben hier stadtplanerisch nichts verloren. Geparkt werden könnte nachwievor vor dem AZ und der Abenteu- erhalle. Das Autonome Zentrum kann seitlich an diesem Grünstreifen beste- hen bleiben und seinen bisherigen Garten zu diesem hin öffnen.
Wir glauben, dass mit dieser Variante eine Lösung möglich ist, die für alle Sei- ten attraktiv ist und wir freuen uns über eine ausgiebige Diskussion. Letzlich finden wir, dass Stadtplanung nicht die Angelegenheit von ein paar wenigen Parteipolitiker_innen bleiben sollte, sondern von den betroffenen Menschen selber. So sollten die Verfahren, wenn sie eine Beteiligung ernst nehmen wür- den, auch offen sein für neue Ideen und Anregungen. Einer solchen Anregung sind wir beispielsweise auf einem Kalker-Blog begegnet. Hier wünscht sich eine Kalkerin, einen neuen Abenteuerspielplatz, der auch für Kinder attraktiv ist, in dem neuen Grünstreifen. Wenn Wünsche jedoch kein Gehör finden, gibt es immer noch eine zweite Möglichkeit: Selber machen! Die Frage, ob das AZ in Köln-Kalk bleibt, werden wir auf jeden Fall nicht einem kleinen Kreis von Politiker_innen überlassen.
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