Jetzt ist die Katze also endgültig aus dem Sack! Im Rahmen einer sogenannten Bürger_innenbeteiligung am letzten Dienstag wurde klar: Die Stadt Köln will das Automome Zentrum und weitere am Eifelwall gelegene Freiräume und Projekte kompromisslos wegplanen.
Das Autonome Zentrum vereint wie kein anderer Ort in Köln unkommerzielle Kulturveranstaltungen, Proberäume, Ateliers, Diskussionsveranstaltungen sowie kostenlose Sportkurse. Bei uns können sich obdachlose und bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgen und auch kostenlos einkleiden. Mehr am Herzen liegt der Stadt Köln der Erhalt des Parkhauses des Justizzentrums, denn für dieses wurde mal so eben der Bebauungsplan geändert.
Ausnahmen sind möglich, aber nicht für unkommerzielle und soziale Projekte, sondern für Parkhäuser,
konstatiert Uli Rothfuß vom Autonomen Zentrum.
Fassen wir also zusammen: Ein Parkhaus ist für die Stadtoberen erhaltenswert, ein sozialer Ort, an dem jeden Monat tausende Menschen ein- und ausgehen um dort Sport zu machen, zu feiern, Kultur zu schaffen, Musik zu machen, sich mit Essen oder kostenloser Kleidung zu versorgen stört hingegen die Kölner Stadtplanung.
Sind wir davon überrascht? Nein! Denn schließlich fügt sich das ganze nahtlos ein in eine neoliberale Stadtpolitik, die systematisch Freiräume zerstört (siehe Bauwagenplatz Wem gehört die Welt) und stattdessen lieber mit prestigeträchtigen Großbauprojekte wie dem Umbau des Deutzer Hafen den Ausverkauf der Stadt vorantreibt. Soziale Durchmischung und Vielfalt wird zugunsten von exklusiven Wohnraum und Büroflächen für Besser- und Bestverdienende in den neuen „Quartieren“ ersatzlos wegrationalisiert.
Wir fordern von der Stadt Köln, dass sie den Erhalt des Autonomen Zentrums im Wettbewerb, der Anfang 2017 für den Bereich Eifelwall durchgeführt wird, berücksichtigt und im Wettbwerbsauftrag festschreibt. Dies ist auch der Wunsch der Stadtgesellschaft, die sich ins „kooperative“ Verfahren eingebracht hat,
stellt Uli Rothfuß klar.
Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie ein Ort für Begnung, Kultur und Diskussion plattgemacht wird.
Köln für Alle!
AZ bleibt!
gez.
Interessengemeinschaft Autonomes Zentrum Köln