Köln, den 13.12.21
Der Nutzungsvertrag zwischen dem Autonomen Zentrum Köln und der Stadtverwaltung Köln wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Das AZ bleibt auch 2022 mit vertragsrechtlichem Rahmen an der Luxemburger Straße 93.
Seit der Besetzung Anfang 2010 und der damit einhergehenden Geburtsstunde des Autonomen Zentrums Köln wehrt sich dieses erfolgreich gegen die Verdrängungspolitik unkommerzieller und unangepasster Orte aus dem Kölner Stadtgebiet. Nach dem Umzug aus Köln Kalk in die Innenstadt befindet sich das AZ seit 2014 an der Luxemburger Straße 93. Der ursprünglich Ende 2018 auslaufende Nutzungsvertrag für die Liegenschaft wurde nun zum vierten Mal in Folge um ein Jahr verlängert.
Dazu Sabrina Purple vom AZ: „Wir sind gekommen, um zu bleiben. Wir lassen uns nicht verdrängen und das AZ wird billigem Rollrasen und irgendwelchen Luxusbauten nicht weichen. Wir sind der Dorn im Auge der Städteplaner*innen und scheißen auf das Prestigeprojekt Parkstadt Süd.“
Seit Jahren plant die Stadt Köln eine Erweiterung des Grüngürtels von der Luxemburger Straße bis zum Rhein. Anstatt den geplanten Grüngürtel rechts und links um das AZ herumzuführen, sollen die Räumlichkeiten des AZs abgerissen werden und in direkter Nachbarschaft überflüssige Büroflächen und teure Eigentumswohnungen entstehen.
„Für uns als Betreiber*innen und Nutzer*innen des Autonomen Zentrums ist klar: Wir bleiben solange in der Luxemburger Straße, bis die Stadt Köln uns ein vernünftiges Alternativobjekt, in dem auch in Zukunft sämtliche Angebote und Projekte zu den aktuellen Konditionen fortgeführt werden können, zur Verfügung stellt.“, so Uli Rothfuß, ebenfalls vom Autonomen Zentrum.
In den Verhandlungen zwischen den Betreiber*innen des Autonomen Zetrums und der Stadt Köln ist ein von der Stadt geforderter Standortwechsel immer wieder Thema. Zur Zeit drehen sich die Gepräche um ein mögliches Objekt in Köln Kalk und den damit einhergehenden vertragsrechtlichen Rahmenbedingungen. Dabei wurde von der Stadt eine Nutzung durch Erbbaurecht, eine Kooperation mit einer Stiftung oder ein konventionelles Mietverhältnis genannt.
„In den vergangenen Verhandlungsgesprächen mit der Stadt wurde ein möglicher Umzug des AZs in ein konkret benanntes Gebäude in Kalk besprochen. Bei früheren Vorschlägen seitens der Stadt handelte es sich stets um völlig substanzlose Pseudoangebote. Verglichen damit erscheint das aktuell diskutierte Objekt in Kalk zumindest interessant.“ so Sabrina Purple und weiter: „Wir verhandeln über einen möglichen, neuen Standort, jedoch nicht über unsere politischen Prinzipien. Das Autonome Zentrum ist und bleibt ein unkommerzieller Freiraum für Kunst, Kultur und linke Politik. Deshalb bleiben wir dabei: Das AZ wird keine Miete zahlen, auch nicht in Form eines Erbbauzinses oder sonst irgendwas! Ein Umzug auf das Gelände in Kalk steht noch lange nicht fest. Die kommenden Verhandlungsgespräche mit der Stadt Köln werden wir kritisch beobachten.“
Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!