Gespräche mit der SPD ohne Ergebnisse – Autonomes Zentrum bereitet sich auf Räumung vor – Große Unterstützung für das AZ – Pressegespräch am Montag, den 24. Juni um 11 Uhr
Die Gespräche zwischen Vertreter_innen des Autonomen Zentrums und der Kölner SPD stehen vor dem Aus. Nachdem es trotz mehrfacher Versuche einer Kontaktaufnahme von Seiten des AZ beinahe ein Jahr lang überhaupt keinen direkten Kontakt gegeben hatte, war die SPD in zwei persönlichen Gesprächen in den vergangenen Wochen zu keinerlei Zugeständnissen bereit.
Insbesondere haben die Vertreter_innen der SPD, Susana dos Santos Herrmann und Michael Paetzold, sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht bereit sind, über einen Fortbestand des Autonomen Zentrums in der Wiersbergstraße oder an einem anderen Standort in Kalk überhaupt zu sprechen. Die Argumente gegen einen Verbleib des Autonomen Zentrums in der ehemaligen KHD-Kantine sind für uns weiterhin in keinster Weise nachvollziehbar. Für den Erweiterungsbau der Kaiserin-Theophanu-Schule wird das Gelände der ehemaligen Kantine nicht gebraucht. Für die während der Übergangszeit benötigten Container wären problemlos auch andere Standorte denkbar, zum Beispiel auf dem Gelände der so genannten „Halle 60a“, die für den Erweiterungsbau der Schule sowieso abgerissen werden muss. An dieser Stelle drängt sich für uns der Eindruck auf, dass derartige Alternativen nicht einmal ernsthaft geprüft wurden. Weiterhin ist in den derzeitigen Plänen immer noch die Errichtung eines „Grünstreifens“ auf dem Gelände des AZ vorgesehen. Warum wenige Quadratmeter Grünfläche wichtiger sein sollen, als ein regelmäßig von vielen hundert Menschen genutztes kulturelles und politisches Projekt ist für uns nicht nachvollziehbar – zumal sich diese Pläne gut mit der bestehenden Bebauung kombinieren ließen.
Wir sind weiterhin bereit, ab sofort Gespräche über eine längerfristige, einvernehmliche Lösung der Situation zu führen und in diesem Rahmen auch Kriterien für ein mögliches Ersatzobjekt zu diskutieren. Bedingung hierfür ist für uns allerdings, dass für die Dauer dieser Gespräche verbindlich auf eine gewaltsame Räumung des Autonomen Zentrums verzichtet wird. Bislang ist die SPD nicht einmal zu einer solchen Zusage bereit. Dementsprechend bereitet sich das AZ ab sofort auf eine Räumung des Gebäudes schon im Juli vor.
Währenddessen erfährt das Autonome Zentrum weiterhin überwältigend großen Zuspruch aus vielen Teilen der Stadt. Eine Online-Petition zum Erhalt des AZ haben innerhalb weniger Tage weit über 3000 Menschen unterzeichnet. Und viele namhafte Personen aus Kultur, Politik und Stadtgesellschaft haben einen offenen Brief an den Oberbürgermeister verfasst, in dem sie den Erhalt des Autonomen Zentrums fordern.
Um diesen Brief vorzustellen, findet am kommenden Montag, den 24. Juni um 11 Uhr eine Pressekonferenz im Autonomen Zentrum statt. Neben einigen Unterzeichner_innen des Briefs (Franz Meurer, Sarah van Dawen u. a.) werden dort auch Personen aus dem AZ anwesend sein und Ihnen Fragen zur aktuellen Situation beantworten. Zu diesem Termin möchten wir alle Vertreter_innen der Presse herzlich einladen.
Für Rückfragen stehen Ihnen Sarah Gathmann und Martin Warneck unter der Telefonnummer 0178/8862613 zur Verfügung.