Monatsprogramm Mai 2013

Yes, let’s squat again!

Nach mittlerweile drei Jahren Autonomen Zentrum in Köln-Kalk spitzt sich die Lage erneut zu. Der vor zwei Jahren erkämpfte Nutzungsvertrag wurde im Auftrag der neuen Eigentümerin (Stadt Köln) gekündigt. Die dreimonatige Kündigungsfrist endet am 30. Juni 2013.

Aus der Stadtverwaltung kam überraschend ehrlich die Aussage, dass das Planungsamt den „politischen Auftrag erhalten habe das AZ wegzuplanen“. Da passt es ins Bild, dass Oberbürgermeister und SPD sich durchweg Gesprächen verweigern.

Wir, die vielen Menschen, die das Haus nutzen, haben allerdings nicht vor uns einfach wegplanen zu lassen. Wir wissen, dass eine Kündigung noch keine Räumung ist. Ganz im Gegenteil: Wir feiern unsere zurückgewonnene Autonomie!

Um in den nächsten Wochen und Monaten erneut Druck aufzubauen, beginnt nun zum 30. April die Kampagne „Kein Tag ohne!“, mit der vielseitig und entschlossen für den Erhalt des Autonomen Zentrums gekämpft werden soll. Im Rahmen dessen wollen wir euch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen empfehlen. Kommt ins AZ und beteiligt euch an der Kampagne!

Am Samstag, den 4. Mai sind ALLE herzlich zu einer Offenen Vollversammlung eingeladen. Hier wird die Kein-Tag-ohne-Kampagne vorgestellt, über den aktuellen Stand informiert und gemeinsam die Aktionen für die nächsten zwei Monate diskutiert und vorbereitet. Wenn ihr das AZ unterstützen wollt und euch an den unterschiedlichen Widerstandsformen beteiligen wollt, kommt am Samstag zahlreich ins AZ!

Eine Woche später, am 11. Mai, findet auch dieses Jahr das (fast schon) legendäre Barrikadenfest statt. Lasst uns die Erinnerungen an die überstandene Räumung vor zwei Jahren Revue passieren und die Barrikaden in der Wiersbergstraße erneut errichten!

Ab dem 13. Mai werden zahlreiche befreundete Straßenmusiker*innen der RotzfrechenAsphaltKultur die Stadt mit Musik, Kunst und vielfältigen Aktionen unsicher machen. Von den Straßen Kölns geht’s dann zum Abschluss ins AZ zur großen „RAK-Anti-Räumungsgala“ am 17. Mai.

Am darauf folgenden Wochenende, dem 27. bis 29. Mai, beteiligt sich das AZ nun schon zum zweiten Mal am Sommerblutfestival mit einem 49-stündigen D.I.Y.-Kunst-Experiment unter dem Motto „Alles geht – AZ bleibt!“. Alle sind eingeladen bei den Workshops mitzuwirken und das AZ im Vollzeitbetrieb zu erleben und zu gestalten.

Auch jenseits der Kampagne gibt es wie immer diverse Veranstaltungen, Konzerte und Aktionen die sich mega lohnen!

Bis Mitte Mai laufen drei Kinoveranstaltungen mit anschließender Diskussion. Gestartet wird am 3. Mai: Die Regisseurin Momo wird zu Besuch sein und stellt uns ihren Film „Die Kraft der Schmetterlinge“ vor. Am Montag den 6. Mai wird das PostPornProjekt, welches in den Räumen des AZs gedreht wurde, erstmalig dorthin zurückkehren und den Film „Häppchenweise“ zeigen. Schlussendlich laden wir zusammen mit FIAN am 16. Mai herzlich zu „Schrei nach Land“ ein. Der Film über Agrosprit und Landgrabbing in Zentralamerika wird durch einen Vortrag von Giorgio Trucchi begleitet.

Am Freitag, den 10. Mai erwarten wir „ghost of wem“, „shadow oft he torturer“ und „Dark Tharr“ im Rahmen der Kraake-Konzete, es wird doomig, dunkel und laut.

In Anbetracht der aktuellen brenzligen Lage laden wir euch am Nachmittag des 9. Mai zu einem Rechtsworkshop mit der Roten Hilfe Köln ins AZ ein. Themen sind unter anderem: Verhaltenstipps für Demonstrationen, Verhalten bei Festnahmen und Aussageverweigerung „Anna und Arthur halten’s Maul“. Ihr fragt – wir antworten.

Wie in jedem Monat wird auch im Mai zum Kampfsport, in die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt, den Umsonstladen, die Dunkelkammer und zur Electronic Jamsession geladen. Für das leibliche Wohl sorgen traditionell „fuck you – this ist soup“ an jedem zweiten Montag des Monats, die Vöku-AG am ersten Sonntag im Monat, die Nantokabar mit fetten neuen Themen für die vielen Dienstagabende, der anarchistische Schwarze Tresen und die leckeren Vegiburger der Donnerstagskneipe. Das monatlich stattfindende Café Queeria hat am 27.05 Besuch von w.i.r. (linkstradikale Trans*vernetzung NRW) und diskutiert den Begriff „trans“ mit euch. Für alle Frauen, Lesben, Trans* und Intersexuellen findet am 18. Mai den ganzen Tag über der 6. FLTI*-Tag statt – willkommen!

Auch im Juni können wir uns, genauso wie die Stadt, auf einen aktionsreichen Monat voller Bewegung, Widerstand und lautstarker Kampagnenarbeit gefasst machen.

Denn eines ist klar: ein Köln ohne Autonomes Zentrum kann und wird es nicht geben!

[Hier das Monatsprogramm zum selber ausdrucken, aufhängen und verteilen]