Die Links zu den Workshop-Streams und anderen digitalen Vorträgen wie auch die Live-Sets findet ihr auf den jeweiligen Programm-Seiten zur angekündigten Zeit oder ihr nutzt die Streams auf
https://www.youtube.com/channel/UCuQ_EeeEuZRmMved3_bIc-A
Wenn ihr den Vortragenden Fragen stellen oder an der Diskussion teilnehmen möchtet, könnt ihr in den jeweiligen BigBlueButton-„Vortragsraum“ kommen.Wenn ihr den Raum betretet, sind Kamera und Ton ausgeschaltet. Über den Stream wird nur der Präsentationsteil übertragen, nicht die Liste oder der Chat.
Bitte stellt eure Fragen schriftlich und lasst das Mikrofon ausgeschaltet.Beachtet bitte auch das die “Vortragsräume“ teilweise Teilnehmer*innen-beschränkt sind. Der Crypto-Workshop am Freitag und das Webinar “Macker weg-moderieren“ am Samstag werden nicht gestreamt! Bitte nutzt für diese beiden Veranstaltungen ein Headset bzw. Kopfhörer. Viel Spaß beim digitalen Geburtstags-Programm! Es lohnt sich!
13:00 ||Buchvorstellung: Homo Punk History
Dass Punk in einem ethymologischen Sinne nicht nur soviel wie »Abschaum«, »Dreck« und »Müll« bedeuten kann, sondern auch in Nordamerika ein Slangwort für einen männlichen Homosexuellen im Gefängnis ist, steht inzwischen in jeder besseren Einführung zu dieser Subkultur.
Der urbane Sumpf, aus dem Punk hervorkroch, war alles andere als heterosexuell und männlich geprägt. Dort tummelten sich die New Yorker Prä-Punks von The Velvet Underground um den bisexuellen Lou Reed oder die mit Geschlechterrollen spielenden New York Dolls. Und auch als Punk Ende der Siebziger explodierte, war er geprägt von der gemeinsamen Vergangenheit mit der schwul-lesbischen Kultur. Die Schlüsselfiguren der späteren Londoner Punkszene trafen sich bevorzugt in Homo-Bars, die bürgerlichen Vorstellungen von »Männlichkeit« und sexueller Identität wurden zusammen mit der Musikgeschichte entsorgt.
Aber schnell wurden Punk und sein Subgenre Hardcore immer brutaler, lauter und männlicher. Viele Schwule, Lesben und Queers kehrten der Szene den Rücken oder verblieben ungeoutet im Schrank, bis mit Bruce LaBruce und G.B. Jones zwei Punks in Toronto Mitte der 1980er die Queercore-Bewegung ins Leben riefen und in den Neunziger Jahren eine jüngere Generation von Punks zunehmend offener mit dem Thema umgingen.
»Homopunk History« geht auf die Suche nach den Nischen, in denen Punk trotz allem abweichende sexuelle Identitäten möglich machte. Denn es gab weiterhin Refugien, in denen sich Punk seine Offenheit bewahrte.
14:00 ||Sendung beim FSK Hamburg zur AZ Geschichte und verschiedener Initiativen
FSK ist ein freies, oder auch: nichtkommerzielles Radio.
Das bedeutet, es ist weder öffentlich-rechtlich noch privat-kommerziell. Es versteht sich als öffentlich im Sinne eines durchschaubaren und parteinehmenden Raums. Ein äußeres Merkmal dieses Rundfunkmodells ist seine Finanzierung durch Fördermitgliedschaften seitens der Hörenden, die das Radio sozusagen abonnieren. Kommerzielle Werbung ist bei nichtkommerziellen Radios ausgeschlossen.
Gleichzeitig ist FSK ein Privatradio in dem Sinne, dass Privatleute – nicht Unternehmen! – sich zum Zweck des Radioveranstaltens zusammenschließen. Es ist jedoch öffentlich im Sinne von Durchsichtigkeit und Durchdringbarkeit auf allen Ebenen des Projekts von Selbstorganisation und Programmproduktion.
Seit 1998 verfügt das Radio über eine Vollfrequenz, sendet also rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche. Seine Entstehung geht auf eine achtjährige Sendepraxis im Offenen Kanal und weiterer Jahre zurück, in denen das Projekt täglich 3½ Stunden auf einer eigenen Frequenz sendete.
Zu empfangen in Hamburg auf 93,0 MHz Antenne, auf 101,4 MHz im Kabel, digital per DAB+ und weltweit als Livestream. FSK gibt außerdem monatlich das 32-seitige Programmheft „transmitter“ heraus.
hier gibts die Sendung live https://www.fsk-hh.org/livestream
16:00 ||Crypto-Workshop
Email- und Dateiverschlüsselung Verschlüsselung schützt zwar nicht vor Viren, aber vor unberechtigten Einblicken in unsere Daten. Dank Verschlüsselungstechniken können wir einen guten Teil unserer Kommunikation ins Digitale verlagern, in Teilen ohne dass wir es merken. Die aktive Verschlüsselung von Dateien und Emails ist jedoch immer sinnvoll, daher möchte dieser Workshop grundlegendes Wissen über (Ende-zu-Ende)-Verschlüsselung vermitteln, in die praktische Nutzung einführen oder auch Wissen dazu auffrischen. Es wird ein bisschen Input geben, aber vor allem Zeit für Fragen und bei Bedarf gemeinsames Einrichten und Ausprobieren von Tools. Der Workshop wird nicht gestreamt, kurze mündliche Vorstellung oder alternativ 1x Kamera anmachen und Winken ist Voraussetzung für die Teilnahme. Sollte das abschrecken, findet sich auch ne Alternativ-Lösung. Es muss keine "Identifikation" stattfinden, es geht nur darum, einen kleinen Eindruck zu haben, wer so dabei ist.
Link zu BigBlueButton: https://meeten.statt-drosseln.de/b/az_-vd2-uvr
17:30 ||Vortrag und Diskussion: THE KIDS ARE ALT-RIGHT
Wie die Rechte Influencer*innen zur rechten Mobilmachung nutzt
Organisiert zusammen mit den Friendz von RABA
Die so genannte Alternative für Deutschland hat auf Facebook mehr „Gefällt-Mir“-Angaben als CDU und SPD zusammen. Die Nazi-Hipster*innen der Identitären Bewegung werben mit Hochglanzbildern auf Instagram. In geschlossenen Chatgruppen wird unverblümt zu Gewalt aufgerufen. Längst haben rechte Gruppierungen und Influencer*innen die sozialen Medien als Plattform für ihre Propaganda entdeckt. Ihre Strategien basieren auf Emotionalisierung und Manipulation – und haben offenbar Erfolg. Selbst das BKA stellt fest: „Das Internet ist inzwischen die zentrale Diskussions- und Mobilisierungsplattform für Rechtsextremisten.“ Patrick Stegemann und Sören Musyal haben sich tief in den braunen Digitalsumpf gewagt und mit Aktivist*innen, Expert*innen und Opfern gesprochen. Ihre Recherche zeigt, dass der Hass im Netz ganz reale Auswirkungen hat und sowohl Einzelne als auch die Gesellschaft bedroht.
Patrick Stegemann ist Kommunikationswissenschaftler, Soziologe und Regisseur des Dokumentarfilms Lösch Dich. Das gemeinsame Buch mit Sören Musyal So organisiert ist der Hass im Netz. Sein Buch „Die rechte Mobilmachung“ (Econ) erschien im Januar 2020.
Weitere Infos und Pressematerial:
https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/autoren/autor-detailansicht/name/patrick-stegemann.html
Link zu BigBlueButton: https://meeten.statt-drosseln.de/b/az_-mrg-fry
19:00 ||Linke Basics zu Femonationalismus
2011 prägte die Soziologin Sara Ferris den Begriff des Femonationalismus. Dahinter verbirgt sich eine von rechten Parteien und Akteur*innen oft genutzte Strategie. Bei dieser versuchen Rechte durch das Einnehmen feministischer Positionen ihre ablehnende Haltung gegenüber einer Migrationspolitik, die sie als zu liberal und staatsschädigend erachten, zu legitimieren und in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Ungerechtigkeit und Ungleichheit zwischen den Geschlechtern sowie Gewalt gegen Frauen wird dabei hauptsächlich bei den „Anderen“ verortet. Eben diese Werte und Ideale werden sich selbst hingegen zugeschrieben und als der westlichen (kursiv schreiben) Welt eigen präsentiert. Allen anderen werden sie zugleich abgesprochen. Dieses konstruierte Bild der „Anderen“ dient Rechten als Grundlage für ihre Herabsetzung und Ausgrenzung.
Wie das Konzept des Femonationalismus im Detail aussieht und warum an feministischen Positionierungen von rechts überhaupt Kritik zu üben ist, sind Fragen, auf die der Vortrag Antworten geben soll. Ebenso wird es aber auch darum gehen, dass Femonationalismus nicht heißt, dass rechte Akteur*innen und Parteien frei von Anti-Feminismus, Anti-Genderismus und Frauenhass sind. Wie Rechte es schaffen diese Muster, die auf den ersten Blick als Gegensätze erscheinen, zu vereinbaren, ist eine weitere Frage, der im Vortrag nachgegangen wird.
Der Vortrag wird live per Videokonferenz statt finden. Wir setzen uns derzeit noch mit Anbieter*innen von Videochat-Programmen auseinander und werden den Link, der euch zum Live-Vortrag führt, dann bald hier posten! Meldet euch gern bei uns, wenn ihr Vorschläge für gute Anbieter*innen habt!
22:00 ||Auflegerei – live! mit Jizzy + Praqma + Lazypants
AZ goes digital, das bedeutet viel rum probieren und wie immer auch ein bisschen Chaos produzieren. Also erwartet nicht die perfekte Show, aber es wird trotzdem richtig gut!